Personenkomitee Stolpersteine: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Personenkomitee Stolpersteine''' ist eine private Initiative, die in der [[Stadt Salzburg]] gemeinsam mit dem deutschen Künstler Gunter Demnig sogenannte »Stolpersteine« verlegt. Diese Mahnmale erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den [[NSDAP|Nationalsozialisten]] deportiert, ermordet oder in den Freitod getrieben wurden.
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Das '''Personenkomitee Stolpersteine''' ist eine private Initiative, die in der [[Stadt Salzburg]] gemeinsam mit dem deutschen Künstler [[Gunter Demnig]] sogenannte Stolpersteine verlegt. Diese Mahnmale erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den [[NSDAP|Nationalsozialisten]] vertrieben, deportiert, ermordet oder in den Freitod getrieben wurden.
  
 
==Hintergrund==
 
==Hintergrund==
Das Projekt richtet sich gegen das Vergessen. Stolpersteine sollen Passanten nicht zum Stolpern bringen, sondern zum Nachdenken: darüber, dass an diesem Ort Menschen wohnten, die [[NS-Opfer|Opfer]] des [[Nationalsozialismus]] wurden. Stolpersteine wollen die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung von Juden, von Roma und Sinti, von politisch Verfolgten, von Homosexuellen, von Zeugen Jehovas, von Zwangsarbeitern und von Krankenmorden im [[Nationalsozialismus]] lebendig erhalten. Die Erinnerung an das Schicksal dieser Menschen erfolgt durch »Pflastersteine« aus Messing, die vor der letzten selbst gewählten Wohnadresse des Opfers in den Boden eingelassen werden. Der Text beginnt in der Regel mit »Hier wohnte«, gefolgt vom Namen, dem Geburtsjahrgang und einzelfallabhängigen Texten, häufig dem Deportationsjahr und dem Todesort.
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Das Projekt richtet sich gegen das Vergessen. Stolpersteine sollen Passanten nicht zum Stolpern bringen, sondern zum Nachdenken: darüber, dass an diesem Ort Menschen wohnten, die [[NS-Opfer|Opfer]] des [[Nationalsozialismus]] wurden. Stolpersteine wollen die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung von [[Juden]], von [[Roma]] und Sinti, von politisch Verfolgten, von Homosexuellen, von [[Zeugen Jehovas]], von [[Zwangsarbeit]]ern und von Krankenmorden im Nationalsozialismus lebendig erhalten. Die Erinnerung an das Schicksal dieser Menschen erfolgt durch Pflastersteine aus Messing, die vor der letzten selbst gewählten Wohnadresse des Opfers in den Boden eingelassen werden. Der Text beginnt in der Regel mit "Hier wohnte", gefolgt vom Namen, dem Geburtsjahrgang und einzelfallabhängigen Texten, häufig dem Deportationsjahr und dem Todesort.
  
Seit [[1996]] hat Gunter Demnig rund 79.000 Steine (Stand September 2020) in 26 Ländern Europas gesetzt.
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Seit [[1996]] hat Gunter Demnig rund 79&nbsp;.000 Steine (Stand September 2020) in 26 Ländern Europas gesetzt.
  
Bereits am [[19. Juli]] [[1997]] kam es in [[St. Georgen bei Salzburg|St. Georgen bei Salzburg]] zur ersten Stolpersteinverlegung außerhalb Deutschlands. [[Gedenkdienst]]-Gründer [[Andreas Maislinger]] hatte Gunter Demnig eingeladen für die Zeugen Jehovas [[Johann Nobis]] und Matthias Nobis vor ihrem Geburtshaus in [[St. Georgen bei Salzburg|Holzhausen]] Stolpersteine zu verlegen. [[Fritz Amerhauser]] war der erste Bürgermeister der eine Genehmigung für die Verlegung gab. In Deutschland erhielt Gunter Demnig erst drei Jahre später die erste offizielle Genehmigung.
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Bereits am [[19. Juli]] [[1997]] kam es in [[St. Georgen bei Salzburg|St. Georgen bei Salzburg]] zur ersten Stolpersteinverlegung außerhalb Deutschlands. [[Gedenkdienst]]-Gründer [[Andreas Maislinger]] hatte Gunter Demnig eingeladen für die Zeugen Jehovas [[Johann Nobis]] und Matthias Nobis vor ihrem Geburtshaus in [[Holzhausen (St. Georgen bei Salzburg)|Holzhausen]] Stolpersteine zu verlegen. [[Fritz Amerhauser]] war der erste [[Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen bei Salzburg|Bürgermeister]] der eine Genehmigung für die Verlegung gab. In Deutschland erhielt Gunter Demnig erst drei Jahre später die erste offizielle Genehmigung.
  
 
==Das Komitee==
 
==Das Komitee==
 
In dem überparteilichen Personenkomitee Stolpersteine sind Privatpersonen wie Politiker der [[Salzburger Gemeinderat|Gemeinderatsfraktionen]] von [[Bürgerliste Salzburg|Bürgerliste]], [[SPÖ]] und [[ÖVP]] vertreten. Als Initiatoren treten [[Ingeborg Haller]] von der Bürgerliste und [[Thomas Randisek]] vom [[Dachverband Salzburger Kulturstätten]] auf.  
 
In dem überparteilichen Personenkomitee Stolpersteine sind Privatpersonen wie Politiker der [[Salzburger Gemeinderat|Gemeinderatsfraktionen]] von [[Bürgerliste Salzburg|Bürgerliste]], [[SPÖ]] und [[ÖVP]] vertreten. Als Initiatoren treten [[Ingeborg Haller]] von der Bürgerliste und [[Thomas Randisek]] vom [[Dachverband Salzburger Kulturstätten]] auf.  
  
Rund 420 Salzburger und Salzburgerinnen haben sich mittlerweile dem Personenkomitee Stolpersteine angeschlossen.
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Im Dezember [[2013]] wurde das Personenkomitee Stolpersteine mit dem "Rose für Menschenrechte 2013" der Stadt Salzburg ausgezeichnet, im Jahr [[2014]] mit dem "Salzburgpreis des Kulturfonds".
  
Im Dezember 2013 wurde das Personenkomitee Stolpersteine mit dem »Rose für Menschenrechte 2013« der Stadt Salzburg ausgezeichnet, im Jahr 2014 mit dem »Salzburgpreis des Kulturfonds«.
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==Die Stolpersteine==
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Der erste Stolperstein in der Stadt Salzburg wurde am [[11. August]] [[2007]] für [[Richard Wadani]] verlegt. Er war ein österreichischer Widerstandskämpfer und Wehrmachtsdeserteur. Seither hat die private Initiative gemeinsam mit dem deutschen Künstler Gunter Demnig und mit Unterstützung der Stadt Salzburg insgesamt 517 so genannte Stolpersteine verlegt. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden vor den letzten frei gewählten Wohnadressen der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen und gehen nach der Verlegung in das Eigentum der Stadt Salzburg über. Finanziert wird die Aktion über Patenschaften von Privatpersonen - zum Preis von je 120 Euro.
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Die nächsten zwölf Stolpersteine wurden  am [[22. August]] 2007 von Gunter Demnig verlegt, die zweite Tranche (26 Stolpersteine) folgte am [[27. August|27.]] und [[28. August]] [[2008]], eine dritte Serie von 29 Stolpersteinen am [[22. Juni]] [[2009]]: Unter anderem sechs Stolpersteine in Salzburg-[[Maxglan]] für die insgesamt 17 ermordeten Kinder von Roma und Sinti, die im [[Zigeunerlager Maxglan]] inhaftiert waren. Die bislang letzte Verlegung von 27 neuen Stolpersteinen in der Stadt Salzburg fand am [[21. Juli|21.]] und [[22. Juli]] [[2010]] statt. [[2011]] wurden die drei Stolpersteine für [[Max, Henriette und Gisela Neuwirth]] ([[Arenbergstraße]] 33) entwendet. Das Personenkomitee Stolpersteine hatte Anzeige erstattet und die Steine ersetzt.
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Weitere Verlegungen von Stolpersteinen in der Stadt Salzburg:
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* 2011, [[6. Juli]] und [[7. Juli]]
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* [[2012]], 39 Stolpersteinen am [[22. März|22.]] und [[23. März]]
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* [[2013]], 38 Stolpersteinen am [[18. April]] und am [[19. April]] [[2013]], sowie am [[13. Mai]] 2013 verlegt
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* [[2014]],  [[2. Juli]] und [[3. Juli]] sowie am [[24. Oktober]] [[2014]]
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* [[2015]]
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: [[27. Jänner]]<ref>[http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/orte_und_biographien?date_laid=2015-01-27 www.stolpersteine-salzburg.at]</ref>
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: [[13. Juli]] und am [[14. Juli]] wurden 42 Stolpersteine verlegt.<ref>[http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/start www.stolpersteine-salzburg.at]</ref><ref>[http://www.salzburg.orf.at/news/stories/2721284/ www.salzburg.orf.at/news]</ref>
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* [[2016]]
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: [[18. August|18.]] und [[19. August]] von 46 Stolpersteinen
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: [[14. November|14.]] und am [[15. November]]<ref>[http://www.stolpersteine.eu/chronik/#c631 www.stolpersteine.eu]</ref>.
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: [[2017]] am [[28. September |28.]] und [[29. September]] von 32 neuen Stolpersteinen
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: [[2018]] am [[4. August]] sowie am [[25. September |25.]] und [[26. September]] von 27 Stolpersteine
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: [[2019]] am [[21. September]] zwei, am [[24. September]] zwölf und am [[25. September]] elf neue Stolpersteine<ref>[http://www.stolpersteine.eu/chronik/#c631 www.stolpersteine.eu]</ref><br>
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: [[20200]]: Das Jahr 2020 hatte einen Verlegeschwerpunkt vor dem [[Salzburger Festspielhaus]]: Am [[17. August]] wurden insgesamt 28 Erinnerungssteine an vertriebene und ermordete Festspielkünstler verlegt.
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: [[2021]] am [[18. Oktober]] vor dem [[Bezirksgericht Salzburg (Gebäude)|Bezirksgericht Salzburg]] am [[Rudolfsplatz]] 3.<ref>[http://www.stolpersteine.eu/chronik/#c631 www.stolpersteine.eu]</ref>.
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: [[2022]] am [[27. September]] vor dem [[Landesgericht Salzburg]], in der [[Linzer Gasse]] und in der [[Bergstraße]] statt.
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Biografien der Opfer und Verlegeorte der Stolpersteine - im Speziellen ein Verzeichnis der von Salzburg nach [[Auschwitz]] deportierten Sinti - sind auf der Internetseite des Personenkomitees zu finden.
  
==Die Stolpersteine==
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Im November [[2018]] publizierte das Personenkomitee Stolpersteine zudem eine Liste aller derzeit bekannten rund 1&nbsp;400 NS-Opfer im [[Bundesland Salzburg]]. Diese Liste ist auf der Startseite der Homepage des Personenkomitee abrufbar.
493 Stolpersteine wurden in der Stadt Salzburg bereits auf öffentlichem Grund verlegt. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden vor den letzten frei gewählten Wohnadressen der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen und gehen nach der Verlegung in das Eigentum der Stadt Salzburg über. Finanziert wird die Aktion über Patenschaften von Privatpersonen - zum Preis von je 120 Euro.
 
  
 
Bislang konnten die Biografien von rund 500 Opfern von den Historikern [[Gert Kerschbaumer]], [[Johannes Hofinger]] und [[Helga Embacher]] in der Stadt Salzburg recherchiert werden. Es wird darauf geachtet, möglichst alle Opfergruppen zu berücksichtigen. Die Biografien aller ermordeten Juden, Roma und Sinti wurden überhaupt erst im Zusammenhang mit der Aktion Stolpersteine ermittelt, womit große Forschungslücken geschlossen werden.
 
Bislang konnten die Biografien von rund 500 Opfern von den Historikern [[Gert Kerschbaumer]], [[Johannes Hofinger]] und [[Helga Embacher]] in der Stadt Salzburg recherchiert werden. Es wird darauf geachtet, möglichst alle Opfergruppen zu berücksichtigen. Die Biografien aller ermordeten Juden, Roma und Sinti wurden überhaupt erst im Zusammenhang mit der Aktion Stolpersteine ermittelt, womit große Forschungslücken geschlossen werden.
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Mittlerweile konnten auch einige Opfer, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt und ermordet wurden, ermittelt werden. Zudem konnten Schicksalsverläufe von Frauen, die Liebesbeziehungen zu Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern hatten, recherchiert werden. Alle Opfergruppen wurden über das Befreiungsjahr [[1945]] hinaus in unterschiedlicher Intensität diskriminiert.
 
Mittlerweile konnten auch einige Opfer, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt und ermordet wurden, ermittelt werden. Zudem konnten Schicksalsverläufe von Frauen, die Liebesbeziehungen zu Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern hatten, recherchiert werden. Alle Opfergruppen wurden über das Befreiungsjahr [[1945]] hinaus in unterschiedlicher Intensität diskriminiert.
  
In der Stadt Salzburg wurden die ersten zwölf Stolpersteine am [[22. August]] [[2007]] von Gunter Demnig verlegt, die zweite Tranche (26 Stolpersteine) folgte am [[27. August|27.]] und [[28. August]] [[2008]], eine dritte Serie von 29 Stolpersteinen am [[22. Juni]] [[2009]]: Unter anderem sechs Stolpersteine in Salzburg-[[Maxglan]] für die insgesamt 17 ermordeten Kinder von Roma und Sinti, die im [[Zigeunerlager Maxglan]] inhaftiert waren. Die bislang letzte Verlegung von 27 neuen Stolpersteinen in der Stadt Salzburg fand am [[21. Juli|21.]] und [[22. Juli]] [[2010]] statt. 2011 wurden die drei Stolpersteine für Max, Henriette und Gisela Neuwirth (Arenbergstr. 33) entwendet. Das Personenkomitee Stolpersteine hat Anzeige erstattet und die Steine ersetzt.<br> Eine weitere Verlegung von Stolpersteinen in der Stadt Salzburg fand am [[6. Juli]] und [[7. Juli]] [[2011]] statt, 2012 wurde eine neue Tranche von 39 Stolpersteinen am 22. und 23. März verlegt. Eine weitere Serie von insgesamt 38 Stolpersteinen wurde am [[18. April]] und am [[19. April]] [[2013]], sowie am [[13. Mai]] [[2013]] verlegt. Weitere Stolpersteine folgten am [[2. Juli]] und [[3. Juli]] sowie am [[24. Oktober]] [[2014]]. Eine weitere Verlegung neuer Stolpersteine fand am [[27. Jänner]] [[2015]] statt. <ref>[http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/orte_und_biographien?date_laid=2015-01-27 www.stolpersteine-salzburg.at]</ref>
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Alle 517 Stolpersteine sind am [[Digitaler Stadtplan von Salzburg|digitalen Stadtplan]] abrufbar.<ref>siehe [https://maps.stadt-salzburg.at/#zoom=1&lat=47.80094&lon=13.05097&layers=0-1993 maps.stadt-salzburg.at]</ref>  
42 Stolpersteine wurden am [[13. Juli]] [[2015]] und am [[14. Juli]] [[2015]] verlegt. <ref>[http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/start www.stolpersteine-salzburg.at]</ref> <ref>[http://www.salzburg.orf.at/news/stories/2721284/ www.salzburg.orf.at/news]</ref> Eine nächste Verlegung von 46 Stolpersteinen fand am 18. und 19. August 2016 statt, ebenso eine am 14. und am 15. November 2016. <ref>[http://www.stolpersteine.eu/chronik/#c631 www.stolpersteine.eu]</ref>. Die Verlegung von 32 neuen Stolpersteinen fand am 28. und 29 September 2017 statt, 2018 wurden insgesamt 27 Stolpersteine am 4. August sowie am 25. und 26. September verlegt.
 
2019 wurden am 21. September zwei, am 24. September 12 und am 25. September elf neue Stolpersteine verlegt. <ref>[http://www.stolpersteine.eu/chronik/#c631 www.stolpersteine.eu]</ref><br>
 
Das Jahr 2020 hatte einen Verlegeschwerpunkt vor dem [[Salzburger Festspielhaus]]: Am 17. August wurden insgesamt 28 Erinnerungssteine an vertriebene und ermordete Festspielkünstler verlegt. Neue Stolpersteine folgten am 18. Oktober 2021 vor dem [[Bezirksgericht Salzburg (Gebäude)|Bezirksgericht Salzburg]] am [[Rudolfsplatz]] 3.<ref>[http://www.stolpersteine.eu/chronik/#c631 www.stolpersteine.eu]</ref>. Weitere Verlegungen fanden am 27. September 2022 vor dem [[Landesgericht Salzburg]], in der [[Linzergasse]] und in der [[Bergstraße]] statt.
 
 
 
Biografien der Opfer und Verlegeorte der Stolpersteine - im Speziellen ein Verzeichnis der von Salzburg nach Auschwitz deportierten Sinti - sind auf der Internetseite des Personenkomitees zu finden.
 
  
Im November 2018 publizierte das Personenkomitee Stolpersteine zudem eine Liste aller derzeit bekannten rund 1.400 NS-Opfer im Bundesland Salzburg – diese Liste ist auf der Startseite der Homepage des Personenkomitee abrufbar.
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[[2025]] jährt sich am [[4. Mai]] sich die Befreiung Salzburgs von den Nationalsozialisten zum 80. Mal. Bis zu diesem Tag sollen alle 517 Stolpersteine in der Stadt Salzburg wieder glänzen. Das Personenkomitee Stolpersteine, die sozialdemokratischen Freiheitskämpfer und der KZ-Verband laden daher zur Aktion "Salzburg glänzt". Beteiligen kann sich jeder an der Putzaktion.
  
 
==Rechtsextremer Vandalismus==
 
==Rechtsextremer Vandalismus==
Im Herbst des Jahres 2013 wurden insgesamt 31 Gedenksteine für [[NS-Opfer|Opfer]] des [[Nationalsozialismus]] im [[Andräviertel]] mit Teer beschmiert und somit geschändet. Die Salzburger Polizei konnte am 25. Oktober 2013 einen einschlägig vorbestraften 20jährigen aus der rechtsextremen Szene als Täter ermitteln.
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Im Herbst des Jahres 2013 wurden 31 Gedenksteine für Opfer des Nationalsozialismus im [[Andräviertel]] mit Teer beschmiert und somit geschändet. Die Salzburger Polizei konnte am [[25. Oktober]] 2013 einen einschlägig vorbestraften 20jährigen aus der rechtsextremen Szene als Täter ermitteln.
  
 
==Auszeichnungen ==
 
==Auszeichnungen ==
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* Am [[1. Dezember]] [[2014]] hat das Personenkomitee Stolpersteine den »[[Salzburgpreis des Kulturfonds]] 2014« erhalten;
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* Am [[1. Dezember]] 2014 hat das Personenkomitee Stolpersteine den "[[Salzburgpreis des Kulturfonds]] 2014 erhalten.
''Das mit dem Salzburgpreis verbundene Preisgeld soll denjenigen gewidmet werden, die seit Jahren ehrenamtlich für das Gelingen des Projektes - allen voran [[Gert Kerschbaumer]] - maßgeblich verantwortlich zeichnen. Die EU 5.000.-, welche das Organisationsteam für die Verleihung des Kulturpreises erhalten hat, sind wie folgt aufgeteilt worden: Gert Kerschbaumer (Recherche): EU 3.000.-, Thomas Randisek (Organisation): EU 1.000.-, Stan Nadel (Übersetzungen): EU 500.-, Programmierer: EU 500.-; [[Ingeborg Haller]] stellt als Gemeinderätin das Preisgeld dem restlichen Organisationsteam zur Verfügung.''<ref>[http://www.stolpersteine-salzburg.at/ www.stolpersteine-salzburg.at]</ref>
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:"Das mit dem Salzburgpreis verbundene Preisgeld soll denjenigen gewidmet werden, die seit Jahren ehrenamtlich für das Gelingen des Projektes - allen voran Gert Kerschbaumer - maßgeblich verantwortlich zeichnen. Die EU 5.000.-, welche das Organisationsteam für die Verleihung des Kulturpreises erhalten hat, sind wie folgt aufgeteilt worden: Gert Kerschbaumer (Recherche): EU 3.000.-, Thomas Randisek (Organisation): EU 1.000.-, Stan Nadel (Übersetzungen): EU 500.-, Programmierer: EU 500.-; [[Ingeborg Haller]] stellt als Gemeinderätin das Preisgeld dem restlichen Organisationsteam zur Verfügung."<ref>[http://www.stolpersteine-salzburg.at/ www.stolpersteine-salzburg.at]</ref>
  
 
== Bildergalerie der Stolpersteine ==
 
== Bildergalerie der Stolpersteine ==
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* [https://www.stolpersteine-salzburg.at/?page_id=23&lang=de* "Orte und Biografien" auf www.stolpersteine-salzburg.at]
 
* [https://www.stolpersteine-salzburg.at/?page_id=23&lang=de* "Orte und Biografien" auf www.stolpersteine-salzburg.at]
 
* [https://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=9549 Radiofabrik Salzburg: Das »Zigeunerlager« Salzburg-Maxglan. Vorhof zum KZ. Ein Hörmahnmal]
 
* [https://cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=9549 Radiofabrik Salzburg: Das »Zigeunerlager« Salzburg-Maxglan. Vorhof zum KZ. Ein Hörmahnmal]
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* [[SALZBURG24]] vom [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/stadt/517-stolpersteine-sollen-zum-80-jahrestag-der-befreiung-glaenzen-175544890 21. März 2025]
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
<references/>

Version vom 21. März 2025, 17:13 Uhr

Stolperstein für Ernst Langfelder in der Pfeifergasse Nr. 4
Stolperstein für Ernst Löwy, Ida Löwy und Herbert Löwy in der Linzer Gasse Nr. 5
Stolperstein für Ludwig Kiesler und Klara Kiesler in der Kaigasse Nr. 20
Stolperstein für Theodor Kurtz in der Linzer Gasse Nr. 28
Stolperstein für Elvira Posch in der Linzer Gasse Nr. 26
Stolperstein für Marie Haslauer und Johann Haslauer in der Getreidegasse Nr. 33

Das Personenkomitee Stolpersteine ist eine private Initiative, die in der Stadt Salzburg gemeinsam mit dem deutschen Künstler Gunter Demnig sogenannte Stolpersteine verlegt. Diese Mahnmale erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten vertrieben, deportiert, ermordet oder in den Freitod getrieben wurden.

Hintergrund

Das Projekt richtet sich gegen das Vergessen. Stolpersteine sollen Passanten nicht zum Stolpern bringen, sondern zum Nachdenken: darüber, dass an diesem Ort Menschen wohnten, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Stolpersteine wollen die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung von Juden, von Roma und Sinti, von politisch Verfolgten, von Homosexuellen, von Zeugen Jehovas, von Zwangsarbeitern und von Krankenmorden im Nationalsozialismus lebendig erhalten. Die Erinnerung an das Schicksal dieser Menschen erfolgt durch Pflastersteine aus Messing, die vor der letzten selbst gewählten Wohnadresse des Opfers in den Boden eingelassen werden. Der Text beginnt in der Regel mit "Hier wohnte", gefolgt vom Namen, dem Geburtsjahrgang und einzelfallabhängigen Texten, häufig dem Deportationsjahr und dem Todesort.

Seit 1996 hat Gunter Demnig rund 79 .000 Steine (Stand September 2020) in 26 Ländern Europas gesetzt.

Bereits am 19. Juli 1997 kam es in St. Georgen bei Salzburg zur ersten Stolpersteinverlegung außerhalb Deutschlands. Gedenkdienst-Gründer Andreas Maislinger hatte Gunter Demnig eingeladen für die Zeugen Jehovas Johann Nobis und Matthias Nobis vor ihrem Geburtshaus in Holzhausen Stolpersteine zu verlegen. Fritz Amerhauser war der erste Bürgermeister der eine Genehmigung für die Verlegung gab. In Deutschland erhielt Gunter Demnig erst drei Jahre später die erste offizielle Genehmigung.

Das Komitee

In dem überparteilichen Personenkomitee Stolpersteine sind Privatpersonen wie Politiker der Gemeinderatsfraktionen von Bürgerliste, SPÖ und ÖVP vertreten. Als Initiatoren treten Ingeborg Haller von der Bürgerliste und Thomas Randisek vom Dachverband Salzburger Kulturstätten auf.

Im Dezember 2013 wurde das Personenkomitee Stolpersteine mit dem "Rose für Menschenrechte 2013" der Stadt Salzburg ausgezeichnet, im Jahr 2014 mit dem "Salzburgpreis des Kulturfonds".

Die Stolpersteine

Der erste Stolperstein in der Stadt Salzburg wurde am 11. August 2007 für Richard Wadani verlegt. Er war ein österreichischer Widerstandskämpfer und Wehrmachtsdeserteur. Seither hat die private Initiative gemeinsam mit dem deutschen Künstler Gunter Demnig und mit Unterstützung der Stadt Salzburg insgesamt 517 so genannte Stolpersteine verlegt. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden vor den letzten frei gewählten Wohnadressen der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster des Gehweges eingelassen und gehen nach der Verlegung in das Eigentum der Stadt Salzburg über. Finanziert wird die Aktion über Patenschaften von Privatpersonen - zum Preis von je 120 Euro.

Die nächsten zwölf Stolpersteine wurden am 22. August 2007 von Gunter Demnig verlegt, die zweite Tranche (26 Stolpersteine) folgte am 27. und 28. August 2008, eine dritte Serie von 29 Stolpersteinen am 22. Juni 2009: Unter anderem sechs Stolpersteine in Salzburg-Maxglan für die insgesamt 17 ermordeten Kinder von Roma und Sinti, die im Zigeunerlager Maxglan inhaftiert waren. Die bislang letzte Verlegung von 27 neuen Stolpersteinen in der Stadt Salzburg fand am 21. und 22. Juli 2010 statt. 2011 wurden die drei Stolpersteine für Max, Henriette und Gisela Neuwirth (Arenbergstraße 33) entwendet. Das Personenkomitee Stolpersteine hatte Anzeige erstattet und die Steine ersetzt.

Weitere Verlegungen von Stolpersteinen in der Stadt Salzburg:

27. Jänner[1]
13. Juli und am 14. Juli wurden 42 Stolpersteine verlegt.[2][3]
18. und 19. August von 46 Stolpersteinen
14. und am 15. November[4].
2017 am 28. und 29. September von 32 neuen Stolpersteinen
2018 am 4. August sowie am 25. und 26. September von 27 Stolpersteine
2019 am 21. September zwei, am 24. September zwölf und am 25. September elf neue Stolpersteine[5]
20200: Das Jahr 2020 hatte einen Verlegeschwerpunkt vor dem Salzburger Festspielhaus: Am 17. August wurden insgesamt 28 Erinnerungssteine an vertriebene und ermordete Festspielkünstler verlegt.
2021 am 18. Oktober vor dem Bezirksgericht Salzburg am Rudolfsplatz 3.[6].
2022 am 27. September vor dem Landesgericht Salzburg, in der Linzer Gasse und in der Bergstraße statt.

Biografien der Opfer und Verlegeorte der Stolpersteine - im Speziellen ein Verzeichnis der von Salzburg nach Auschwitz deportierten Sinti - sind auf der Internetseite des Personenkomitees zu finden.

Im November 2018 publizierte das Personenkomitee Stolpersteine zudem eine Liste aller derzeit bekannten rund 1 400 NS-Opfer im Bundesland Salzburg. Diese Liste ist auf der Startseite der Homepage des Personenkomitee abrufbar.

Bislang konnten die Biografien von rund 500 Opfern von den Historikern Gert Kerschbaumer, Johannes Hofinger und Helga Embacher in der Stadt Salzburg recherchiert werden. Es wird darauf geachtet, möglichst alle Opfergruppen zu berücksichtigen. Die Biografien aller ermordeten Juden, Roma und Sinti wurden überhaupt erst im Zusammenhang mit der Aktion Stolpersteine ermittelt, womit große Forschungslücken geschlossen werden.

Mittlerweile konnten auch einige Opfer, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt und ermordet wurden, ermittelt werden. Zudem konnten Schicksalsverläufe von Frauen, die Liebesbeziehungen zu Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern hatten, recherchiert werden. Alle Opfergruppen wurden über das Befreiungsjahr 1945 hinaus in unterschiedlicher Intensität diskriminiert.

Alle 517 Stolpersteine sind am digitalen Stadtplan abrufbar.[7]

2025 jährt sich am 4. Mai sich die Befreiung Salzburgs von den Nationalsozialisten zum 80. Mal. Bis zu diesem Tag sollen alle 517 Stolpersteine in der Stadt Salzburg wieder glänzen. Das Personenkomitee Stolpersteine, die sozialdemokratischen Freiheitskämpfer und der KZ-Verband laden daher zur Aktion "Salzburg glänzt". Beteiligen kann sich jeder an der Putzaktion.

Rechtsextremer Vandalismus

Im Herbst des Jahres 2013 wurden 31 Gedenksteine für Opfer des Nationalsozialismus im Andräviertel mit Teer beschmiert und somit geschändet. Die Salzburger Polizei konnte am 25. Oktober 2013 einen einschlägig vorbestraften 20jährigen aus der rechtsextremen Szene als Täter ermitteln.

Auszeichnungen

{{#ev:youtube|xu_DIEzlkLU|280|right|Video von der Auszeichnung mit "Salzburgpreis des Kulturfonds 2014"

"Das mit dem Salzburgpreis verbundene Preisgeld soll denjenigen gewidmet werden, die seit Jahren ehrenamtlich für das Gelingen des Projektes - allen voran Gert Kerschbaumer - maßgeblich verantwortlich zeichnen. Die EU 5.000.-, welche das Organisationsteam für die Verleihung des Kulturpreises erhalten hat, sind wie folgt aufgeteilt worden: Gert Kerschbaumer (Recherche): EU 3.000.-, Thomas Randisek (Organisation): EU 1.000.-, Stan Nadel (Übersetzungen): EU 500.-, Programmierer: EU 500.-; Ingeborg Haller stellt als Gemeinderätin das Preisgeld dem restlichen Organisationsteam zur Verfügung."[8]

Bildergalerie der Stolpersteine

Weiterführend

Für Informationen zum Thema, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag »Stolpersteine«in der deutschsprachigen Wikipedia.

Quellen

salzburg.orf.at:

Weblinks

Einzelnachweise