Stadtpfarrkirche St. Andrä

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Begriffsklärung
Dieser Artikel beschreibt die bestehende Andräkirche. Über die nicht mehr bestehende Andräkirche informiert der Artikel Kirche des heiligen Andreas.
Die Stadtpfarrkirche St. Andrä
Stadtpfarrkirche St. Andrä, Ansicht vom Schloss Mirabell
Stadtpfarrkirche St. Andrä, innen

Die Stadtpfarrkirche St. Andrä ist die römisch-katholische Pfarrkirche der Stadtpfarre Salzburg-St. Andrä.

Einleitung

Sie befindet sich in der Neustadt von der Stadt Salzburg im gleichnamigen Andräviertel gegenüber dem Schloss Mirabell und zählt zu den denkmalgeschützten Objekten der Stadt.

Geschichte

Nachdem die alte Kirche des heiligen Andreas an ihrem alten Standort an der Linzer Gasse 1861 abgerissen worden war, wurde der Ruf vieler Bürger nach Neubau der Kirche immer lauter. 1892 begann man, eine neue St. Andräkirche zu errichten.[1] Nach Plänen von Josef Wessicken wurde die neue Kirche von Stadtbaumeister Jakob Ceconi im neugotischen Stil auf dem durch die Schleifung der Basteien gewonnenen Platz erbaut. 1898 wurde die neue Kirche mit ihren 61 m hohen Türmen eingeweiht.

Nach schweren Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg - nur die Westfassade war einigermaßen unbeschädigt geblieben - wurde die Kirche nach Plänen des bayrischen Architekten Michael Kurz wieder aufgebaut. Den zu der Zeit errichteten Hochaltar schuf der Salzburger Maler Karl Weiser.

Umbau im 20. Jahrhundert

Das ursprüngliche Aussehen der neugotischen Kirche ging im Zuge eines Umbaus in den Jahren 1969 bis 1972 völlig verloren, als man - auf Anregung des damals 83-jährigen Architekten Clemens Holzmeister nach Plänen von Franz Windhager - die für den neugotischen Baustil typischen hohen Spitztürme durch kurze Pyramiden ersetzte und sowie die Ziergiebel und andere Verzierungen entfernte.

Die Idee, Kirchen einer neuen Kunstepoche bzw. dem Baustil ihrer Umgebung (Holzmeister argumentierte damals mit einer "Sichtlinie" zur Dreifaltigkeitskirche) anzugleichen, ist nicht neu. Ein Opfer dieser Unart war etwa auch die Franziskanerkirche, der im Zuge der Barockisierung von Salzburg ein Zwiebeldach ("Welsche Haube") aufgezwungen wurde (mit einem Ergebnis, das man heute noch im Sattler-Panorama betrachten kann), eine Entscheidung, die Mitte des 19. Jahrhunderts im Zuge einer umfassenden Rekonstruktion des Originalturmes glücklicherweise revidiert wurde. Architekt dieser Wiederherstellung war damals ironischerweise Wessicken, dessen eigener Prestige-Kirchenbau über 100 Jahre später das gleiche Schicksal wie die Franziskanerkirche erleiden sollte.

Geplanter Umbau im 21. Jahrhundert

Am 6. September 2022 präsentierte die Erzdiözese Pläne zur Belebung der Kirche. Dabei spielte auch die Loretto-Gemeinschaft eine Rolle. Bei zwei Sitzungen vor dem Sommer wurde Vertretern der Pfarre St. Andrä und der in der Kirche ansässigen kroatischen Pfarrgemeinde Umbaupläne präsentiert. Mit dabei waren Vertreter des Seelsorgeamts, der Finanzkammerdirektion und Vertreter der Salzburger Loretto-Gemeinschaft. Laut diesen Plänen soll dort ein Lokal entstehen. Auch soll zusätzlich zum Kirchenbetrieb eine Beherbergung geplant sein: Die Pläne sehen offenbar vor, Hochzeitsuiten einzurichten. Kirchenintern ist von einer Investitionssumme von zehn Millionen Euro die Rede: Das wäre das Doppelte des Baubudgets des Jahres 2022, welches die Diözese zu Jahresbeginn mit 5,6 Millionen beziffert hatte. Wenig Freude hat man mit den Plänen unter anderem bei der kroatischen Pfarrgemeinde.[2]

Die Statue des heiligen Andreas

Die Statue des heiligen Andreas in der Stadtpfarrkirche St. Andrä

Die barocke Skulptur stand früher über dem Eingangsportal der 1861 abgerissenen alten Kirche des heiligen Andreas. Die lebensgroße Figur aus hellem Untersberger Marmor wird dem Salzburger Bildhauer Bernhard Michael Mandl (um 1660; † 1711) zugeschrieben, wenngleich nicht ohne Zweifel. Für nähere Informationen zu "Stadtpfarrkirche St. Andrä" siehe auch den Originalartikel von Kulturklauberin Daniele Pabinger auf SN.at.

Orgel

Franz Mauracher-Orgel 1903

Die Orgel der neugotischen Andräkirche errichtete der Orgelbauer Franz Mauracher (1881 – 1949) im Jahre 1903. Sie hatte 38 Register, zwei Manuale und Pedal und wurde mittels pneumatischer Traktur bespielt. Anfangs war das Instrument von Mozarteumsdirektor Hummel, Domchordirektor Spies und dem Organisten der Franziskanerkirche, P. German Niederstätter, überschwänglich gelobt worden. Es hieß, das angewandte pneumatische System sei das einfachste, dauerhafteste, sicherste und präciseste und gegen alle Witterungseinflüsse gefeit. Nach einem Jahr war sie allerdings, wegen mangelnder Ventilation, schon unspielbar geworden und sämtliche Ledermembranen mussten erneuert werden.[3] Bei den Luftangriffen 1944/45 (s.o.) wurde sie durch Fliegerbomben zerstört.

Umfeld

Auf den Plätzen um die Kirche herum (wo früher die Schrannenhalle stand) findet jeden Donnerstag der Schrannenmarkt statt, den Rest der Woche werden sie von der Mirabell-Congress-Garage als Parkflächen benutzt. Am südlichen Eck der Plätze um die Kirche steht das Gebäude des Stadtpfarramts St. Andrä.

Bildergalerie

Alte Ansichten

Bilder

weitere Bilder

 Stadtpfarrkirche St. Andrä – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 Stadtpfarrkirche St. Andrä – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Kontakt

Andräkirche Salzburg
Stadtpfarre Salzburg St. Andrä
Mirabellplatz 5/I
5020 Salzburg
Telefon: (06 62) 80 47-80 52 10
E-Mail: pfarre.andrae@pfarre.kirchen.net

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. Personalstand der Welt- und Ordens-Geistlichkeit der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 1957 (Schematismus 1957), hg. vom Erzbischöflichen Ordinariat Salzburg 1957, S. 149.
  2. www.sn.at, 27. August 2022
  3. AES: St. Andrä, Kasten 5, Fach 60. Zit. nach: Gerhard Walterskirchen: Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dissertation Universität Salzburg 1982, S. 206.