Dreifaltigkeitskirche

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Die Dreifaltigkeitskirche
Karte
Blick in den Zentralraum
Blick in das Kuppelfresko.
Dreifaltigkeitskirche und Priesterhausgasse vom Kapuzinerberg aus gesehen.

Die Dreifaltigkeitskirche ist ein Kirchenbau aus fürsterzbischöflicher Zeit am Makartplatz in der rechtsseitigen Altstadt in der Stadt Salzburg. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.

Geschichte

Die als Zentralbau gestaltete Kirche entstand 16941702 und ist der erste Bau Johann Bernhard Fischer von Erlachs in Salzburg. Als Vorbild dienten dabei römische Sakralbauten. Auffallend ist bei dieser Kirche bereits die dezente Verwendung der Schmuckelemente, die sich dem architektonischen Gesamtwerk unterordnen.

Der Bau war nicht auf den Makartplatz gerichtet, sondern in eine damals schmale Seitenstraße zwischen der äußeren Bergstraße (heute Rainerstraße) und der Linzer Gasse. Das gegenüber der Kirche dort stehende fürsterzbischöfliche Leihhaus wurde erst 1907 abgerissen. Folglich schwingt der zentrale Kirchenbau in Schaffung eines kleinen leicht erhöhten Kirchenvorplatzes in der Straßenflucht nach innen. Die ursprünglich niedrigen Kirchtürme wurden für eine bessere Erkennbarkeit der Kirche hinter dem Leihhaus erst später erhöht (Glockengeschoße 1757, Turmhaubenaufsätze nach 1818), was aber Gesamtbild der Kirche nicht verbessern konnte. Der architektonische Mittelpunkt der weitläufigen Anlage mit den beiden großen Flügelbauten des Priesterseminars, die zusammen mit der zentralen Kirche eine einheitlich komponierte Fassade bilden, sollte vielmehr die mächtige zentrale Tambourkuppel der Kirche darstellen. Über dem äußeren Kirchportal stehen auf der Attika vor der Kuppel die Figuren der drei theologischen Tugenden und die Figur der Göttlichen Weisheit, die von Michael Bernhard Mandl geschaffen wurden.

Das angeschlossene Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg ist um zwei symmetrische Höfe herum angeordnet.

Innenausstattung

Das große Kuppelfresko im Inneren der Kirche gestaltete Johann Michael Rottmayr zwischen 1697 und 1700. Es war Rottmayrs erstes sakrales Kuppelfresko und stellt die Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit mit dem Beistand des Erzengels Michaels sowie vieler weiterer Engel, Propheten, der zehn heiligen Päpste, weiterer Heiligen und der Kirchenpatriarchen dar. Das Fresko fasst so die christliche Heils- und Kirchengeschichte eindrucksvoll zusammen. Die Figuren sind auf konzentrisch angeordneten Wolkenbänken gruppiert. In der obersten Laterne ist eine Heilig-Geist-Taube abgebildet. Das große Kuppelfresko vervollständigt den Eindruck der barocken ecclesia triumphans, der triumphierenden Kirche, im Sinne des barocken Selbstverständnisses der Kirchengebäude.

Die Stuckaturen stammen von Andrea Sallari und von Johann Baptist Redi. Sie sind im Hauptraum auf die Kapitelle beschränkt. In den Kreuzarmen befindet sich in den Bogenlaibungen Akanthusdarstellungen aus Stuck sowie Stuckfelder. Auch Kartuschen sind dort angebracht.

Der Hochaltar ist nach Plänen von Fischer von Erlach gefertigt. Er wurde 1700 geschaffen, 1841 überarbeitet und 1947 in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt und besitzt eine plastische Gruppe der Dreifaltigkeitsgruppe mit zwei anbetenden Engeln. Der Reliquienschrein des heiligen Ernestus wurde 1959 von Otto Prossinger gestaltet.

Prächtige lebensgroße Engel auf den beiden Seitenaltäre wurden von Fischer von Erlach entworfen und von Bernhard Michael Mandl gestaltet. Das Mariengnadenbild des rechten Seitenaltars stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der barocke Rahmen wurde von Sebastian Stumpfegger ausgeführt.

Im linken Querarm befindet sich eine Gruft des Ruperti-Ritterordens mit verschiedenen Grabinschriften auf Marmortafeln. In dieser Gruft ruht auch das Herz des Fürsterzbischofs Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein in einem von Fischer von Erlach gestalteten Sarkophag.

Das Vorhallengitter stammt aus der Entstehungszeit der Kirche. In das Gitter ist kunstvoll das Wappen von Johann Ernst von Thun eingearbeitet. Der Marmorboden ist radial gemustert und führt auf ein mittiges Oval mit einer Inschrifttafel hin.

Orgel

Die Orgel von Gerhard Hradetzky (1997).
"Die H.H.Dreyfaltigkeit Kirchen zu Saltzburg sambt denen wohnungen deren Herrn Geistlichen und jungen Cavalieren, gebauet von Ihre Hoch-Fürstl. Gnaden Joh.Ernest Ertz-Bischoffen u. Fürsten zu Saltzburg." Kupferstich von Franz Anton Danreiter um 1731 aus der Sammlung der Residenzgalerie.

Die erste Orgel der Dreifaltigkeitskirche entstand 1699 in der Werkstatt der Salzburger Hoforgelmacher Egedacher. Sie ist nicht erhalten.[1]

Die heutige Orgel wurde im Jahr 1997 von dem niederösterreichischen Orgelbauer Gerhard Hradetzky erbaut. Das Schleifladen-Instrument mit mechanischer Spiel- und Registertraktur hat 18 Register, die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind. Die Disposition des Instrumentes lautet wie folgt:[2]

I. Manual C–f
1. Prinzipal 8′
2. Flöte 8′
3. Oktave 4′
4. Douce-Flöte 4′
5. Oktave 2′
6. Quinte 1⅓′
7. Cornett ab g°
8. Mixtur IV
II. Manual C–f
0

9. Copel || 8′

10. Douce-Flöte 4′
11. Flageolet 2′
12. Terz 1 1/5′
13. Nasat 1⅓′
14. Fagottino 8′
Pedal
15. Subbass 16′
16. Oktavbass 8′
17. Choralbass 4′
18. Posaune 16′

Bildergalerie

Außenansichten

Innenansichten

weitere Bilder

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Quellen

Einzelnachweise

  1. Gerhard Walterskirchen: Die Orgel als Raumornament – Beobachtungen an barocken Orgelprospekten in Salzburg, in: Barockberichte, Band 31, Seite 62, Online
  2. Quelle Dreifaltigkeitskirche die freie Orgeldatenbank