Mirabellplatz



Der Mirabellplatz ist ein Platz in der Stadt Salzburg, der sich mit dem einem Teil in der rechtsufrigen Altstadt und mit dem anderen Teil im Andräviertel in der Neustadt befindet.
Lage
Der Mirabellplatz erstreckt sich in seiner Breite zwischen dem Schloss Mirabell im Westen und der Stadtpfarrkirche St. Andrä im Osten, sowie in seiner Länge zwischen der Dreifaltigkeitsgasse im Süden und der Rainerstraße im Norden.
Beschreibung
Der Mirabellplatz hat die Form eines langgestreckten Rechtecks, mit einer Breite von nur etwa 50 Metern und einer Länge von etwa 220 Metern, sowie einer Fläche von etwa 10 400 Quadratmetern. Die über den Mirabellplatz führende, stark frequentierte Straße teilt den Platz in zwei Hälften. Gleichzeitig ist die Mitte der Straße eine Stadtteilgrenze. Der westliche Teil von der Universität Mozarteum bis zum Schloss Mirabell gehört zur rechtsufrigen Altstadt, der östliche Teil von der Paris-Lodron-Straße über die Stadtpfarrkirche St. Andrä bis zur Hubert-Sattler-Gasse gehört zur Neustadt (Andräviertel).
Geschichte
Das Areal um das Schloss Mirabell lag lange Zeit vor den Stadttoren und war nicht verbaut. Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau ließ 1606 dort das Schloss Altenau für Salome Alt errichten. Damals hieß der Platz Rennbühel. 1684 entstand dort entlang der Innenseite der Stadtbefestigung in einem Bogen die Neue Thürnitz, eine aus drei langgestreckten Gebäuden bestehende Kaserne. Der Rennbühel wurde für Paraden genutzt und deshalb auch Paradeplatz geheißen.
Der verheerende Stadtbrand von 1818 beschädigte diese Gebäude schwer, die danach nicht mehr aufgebaut wurde. Direkt gegenüber dem Schloss Mirabell stand der Carabiner- oder Mirabellstall, aus dem später das k.k. Maut- und Zollamt wurde. Dieser fiel dem Neubau der Stadtpfarrkirche St. Andrä zum Opfer und wurde nach deren Fertigstellung 1898 abgebrochen. Südlich der Kirche stand bis nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges das 1788 erbaute Getreidemagazin, die Schranne, die durch Bombentreffer weitgehend zerstört und deren erhaltenen Mauern dann abgebrochen wurden.
Im 19. Jahrhundert entstanden dann rund um den Platz Gebäude und die Rainerstraße wurde zu einer Prachtstraße, die die alte Stadt mit dem (neuen) Salzburger Hauptbahnhof verband. Großzügig angelegt blieb auch der Platz vor dem Schloss Mirabell.
1870 wurde die Lindenallee am Mirabellplatz vom Stadt-Verschönerungsverein angelegt. [1]
Im Haus Mirabellplatz 6 bestanden bis zum Jahr 1938 im Parterre zwei Geschäfte mit jüdischen Eigentümern:
- Oswald Löwy, ein Onkel von Ernst Löwy führte einen Laden für Kurz-, Wirk- und Spielwaren.
- sowie eine Filiale des Wiener Kleiderhauses Zum Matrosen, welches im Besitz von Leon und Julius Abrahamer war.
Gebäude
Am Mirabellplatz befinden sich:
- Nr. 1 Universität Mozarteum
- Nr. 2 Galerie Thaddaeus Ropac (Kast Villa)
- Nr. 4 Schloss Mirabell
- Nr. 5 Gebäude des Stadtpfarramts St. Andrä
- Nr. 5A Stadtpfarrkirche St. Andrä
- Nr. 5B Mirabellgarage
Marktplatz
Der Mirabellplatz ist ein wichtiger Marktplatz
- Schrannenmarkt: jeden Donnerstag
- Winzermarkt, mehrmals jährlich
- Adventmarkt in der Adventzeit
Verkehr
Der Mirabellplatz ist einer der wichtigen Verkehrsknoten für öffentliche Verkehrsmittel. Wichtige Buslinien verlaufen von hier in den Flach- und Tennengau, die Stadtbusse, von verschiedenen äußeren Stadtteilen kommend, haben hier Umsteigehaltestellen in die Altstadt.
Die beiden Ausflugsunternehmen Salzburg Panorama Tours und Salzkraft haben am Mirabellplatz ihren Standplatz.
Erreichbarkeit
Bilder
Mirabellplatz – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Mirabellplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- digitaler Stadtplan von Salzburg
- Salzburgwiki-Beitrag über Neustadt
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006