Franz Martin

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Gedenktafel für Franz Martin am Mozartplatz, im Innenhof bei der Stiege 8
Das Grab von Franz Martin auf dem Friedhof von St. Peter

Hofrat Dr. Franz Martin (* 22. September 1882 in der Stadt Salzburg; † 5. Dezember 1950 ebenda) war der bis heute bekannteste Salzburger Landeshistoriker und von 1924 bis 1950 Leiter des Salzburger Landesarchivs.

Leben

Vorfahren

Martins väterliche Vorfahren waren im Hegau zwischen Bodensee und Schwarzwald im Dorf Eigeltingen ansässig gewesen. Martins Vater, Ludwig, kam jedoch bereits im Innviertel in Holzöster zur Welt; er erlernte in Salzburg das Tapeziererhandwerk und ließ sich nach den üblichen Wanderjahren 1873 in der Salzachstadt in der Bergstraße mit einem Geschäft nieder. Dort kam dann Franz Martin am 22. September 1882 zur Welt.

Sein weiterer Lebenslauf

Franz Martin maturierte 1901 am Akademischen Gymnasium Salzburg und kam noch im gleichen Jahr als Student an die Universität Wien. 1903 wurde er ordentliches Mitglied des damals berühmten und angesehenen Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Ab 1920 war er Mitglied der Historischen Landeskommission für Steiermark. Von 1921 bis 1938 und ab 1945 war er Vorstand der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Er schrieb zahlreiche Bücher und Aufsätze. Im selben Jahr, in dem er zum Generalstaatsarchivar ernannte wurde, 1937, wurde ihm die Ehre eines korrespondierenden Mitglieds der Akademie der Wissenschaften in Wien zuteil. Franz Martin war in der Zeit von 1938 bis 1945 Leiter des Reichsgauarchives in Salzburg. Von 1945 bis 1950 blieb er im Amt des Leiters des Landesarchives.

Familie

Franz Martin war verheiratet mit Josefine Débatisse (* 29. August 1889 in Châteldon, Département Puy-de-Dôme, Region Auvergne in Frankreich; † 5. März 1971 in Salzburg). Sie hatten vier Kinder:

Wohnungen

Von seiner Wohnung im dritten Stock im Haus Sigmund-Haffner-Gasse 18 (Marktgassenseite) übersiedelte er am 10. August 1916 übersiedelte in die gerade freigewordene Wohnung im Benediktinenstift Nonnberg’schen Hofrichterhaus in der Nonnberggasse 3. Dort hatte er seine Wohnung im ersten Stock, in der er auch am 5. Dezember 1950 verstarb.[1]

Beigesetzt wurde der nimmermüde Erforscher der Salzburger Landesgeschichte auf dem Friedhof von St. Peter.

Sammlung

Bis 2006 verblieb Martins stattliche Kunst- und Antiquitätensammlung in seiner Wohnung in der Nonnberggasse. Die beachtliche Sammlung stand im Zeitraum 1944 bis 1995 unter Denkmalschutz der Republik Österreich. In Martins Sammlung befanden sich Bilder und Antiquitäten von renommierten Künstlern wie Johann Fischbach, Hubert Sattler, Johann Michael Rottmayr, Georg Pezolt und anderen.

Auszeichnungen, Ehrungen

  • Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck (1943)[2] "in Anerkennung seiner Verdienste um die Salzburger Geschichtsforschung und Landeskunde".
  • Gedenktafel im Hof der Neuen Residenz, Mozartplatz 1 (angebracht 1982)

Werke

Franz Martin war Verfasser der archivarischen Teile der Bände 9−13, 20, 22, 25, 28 und 30 der Österreichischen Kunsttopographie.

Bücher

1923, Verlag Hölzel, Wien (Österreichische Nationalbibliothek/ AC10102647)
1952, herausgegeben von seiner Witwe Josefine Martin, Verlag "Das Bergland-Buch", Stadt Salzburg, 2. Auflage (Österreichische Nationalbibliothek/ AC00766903)
1964, Salzburg, Geschichte und Kunst dieser Stadt, herausgegeben von seiner Witwe Josefine Martin, Verlag "Das Bergland-Buch"
Salzburger Straßennamen, Verzeichnis der Straßen, Plätze und Wege mit Erklärung ihrer Namen Verlag "Das Bergland-Buch", Salzburg, 1949, 2. ergänzte Auflage Österreichische Nationalbibliothek/ AC01642307
Salzburger Straßennamen, Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1.–5. Auflage (5. Auflage 2006 revidiert von Andreas Martin [Enkel] und Willa Leitner-Martin [Tochter])

Aufsätze

Aufsätze in den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) (F. M. = Franz Martin):

Eine Sammlung von online nachzulesender Werke von ihm gibt es in der wikipedia (sieh Quellen) beim Artikel über Franz Martin.

Literatur

  • Franz Martin im Österreichischen biographischen Lexikon, Band 6, Seiten 113f

Quellen

  • Wagner, Hans: Eintrag "Martin Franz", in: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 113 f.
  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Franz Martin"
  • Stock, Hubert: "... Nach Vorschlägen der Vaterländischen Front": Die Umsetzung des christlichen Ständestaates auf Landesebene, am Beispiel Salzburg. böhlau, Wien 2010, Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek Salzburg, HG Robert Kriechbaumer, Franz Schausberger, Hubert Weinberger, [books.google.at/books?id=geYZRWlgAZoC&pg=PA112&dq=%22Franz+Martin%22 Band 39]
  • Verzeichnis Maturantinnen und Maturanten 1900-1969, Homepage der Schule, abgerufen am 4.9.2008

Einzelnachweise

  1. Quelle Franz Martin, mein Leben, pdf
  2. Stockklausner, August (Hg.): In Salzburg geboren. SN-Verlag. Salzburg 1972. ISBN 3-85304-032-2. S. 227.
Zeitfolge
Vorgänger

Andreas Mudrich

Leiter des Salzburger Landesarchivs
19241950
Nachfolger

Herbert Klein