Paris-Lodron-Universität Salzburg
Universität Salzburg | |
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Rektor: | Hendrik Lehnert |
Vizerektoren: | Nicola Hüsing, Barbara Romauer und Martin Weichbold |
Studierende: | 21 500 (2016) |
Anschrift: | Kapitelgasse 4-6, 5020 Salzburg |
Website: | Homepage |
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Uni-Gebäude Rudolfskai |
Die Paris-Lodron-Universität Salzburg wurde 1622 vom Fürsterzbischof Paris Graf Lodron als Benediktineruniversität Salzburg ins Leben gerufen und nach ihrer Auflösung 1810 im Jahr 1962 neu gegründet.
Einleitung
Die staatliche Universität mit ihren sechs Fakultäten mit rund 18 000 Studierenden und 3 000 Mitarbeitern[1] ist heute die größte Bildungseinrichtung des Landes und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt und den gesamten Zentralraum. Und sie zählt zu den 20 beliebtesten Unis in Europa.[2] Im Jänner 2022 studierten an der Universität Salzburg 17 949 Personen. Davon waren jedoch nur 13 606 ordentliche Studenten - das waren jene, die am meisten prüfungsaktiv sind. Das bedeutete im Zehnjahresvergleich ein Minus von 8,02 Prozent.[3] 80 Prozent des wissenschaftlichen Personals an den Universitäten sind befristet angestellt.[1]
Geschichte
1617 wird als Vorstufe zur ersten Universität, der Benediktineruniversität, ein Gymnasium gegründet. Es war im Gebäude der Alten Universität untergebracht. Als Gründer fungierte Fürsterzbischof Paris Lodron. Unterhalten und aufgebaut wurde die Bildungseinrichtung jedoch von einem Zusammenschluss Salzburger, Schweizer, süddeutscher und österreichischer Benediktinerklöster. Am 4. Oktober 1622 erhob Kaiser Ferdinand II. das benediktinische Gymnasium zur Universität Salzburg.
Noch kurz vor dem Ende der Herrschaft der Fürsterzbischöfe, am 14. März 1800, widmet Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo der Benediktineruniversität 100.000 Gulden Reichswährung, mit der die Medizinische Fakultät und die Bergakadamie finanziert werden sollten. Am 15. Mai 1803 wurde eine Kommission eingesetzt, die unter anderem einen Lehrstuhl für Bergbau an der Salzburger Universität einrichten sollte; das Unternehmen scheiterte aber an den politischen Gegebenheiten. Nachdem bereits frühzeitig neben theologischen, juridischen und philosophischen auch medizinische Vorlesungen abgehalten wurden, gründete dann Kurfürst Ferdinand von Salzburg eine eigene Medizinische Fakultät.
Nach der Angliederung Salzburgs an das Königreich Bayern wurde die Universität mit Dekret vom 25. November 1810 der baierischen Regierung die Salzburger Universität für aufgehoben erklärt [4]. Am 24. Dezember wurden die Universitätsbediensteten und Studenten von dieser Entscheidung, die mit sofortiger Wirkung in Kraft trat, mündlich informiert. Statt der Universität wurden ein Lyzeum mit einer theologischen und einer philosophischen Sektion, sowie eine medizinisch-chirurgische Lehranstalt errichtet. Das Lyzeum hatte jedoch nicht lange Bestand. Es wurde 1850 aufgelöst und die theologische Sektion zu einer Universitätsfakultät erhoben.
Ilse Endres (* 1921; † 1995) wurde zusammen mit Erna Häufler am 1. April 1958 als erste Frau an der Universität Salzburg des philosophischen Instituts, die damals noch ein Institut der päpstlichen Universität von San Anselmo in urbe in Rom war, promoviert.[5]
Botanischer Garten (Furtwänglergarten)
- Hauptartikel Botanischer Garten

Bis ins 16. Jahrhundert befand sich hier ein großer Garten mit einer weitläufigen Obstbaumwiese und Gemüsebeeten, genannt der Frauengarten der Petersfrauen oder Frohngarten. Er diente wesentlichen landwirtschaftlichen Zwecken und reichte von den Häusern der Getreidegasse und der heutigen Sigmund-Haffner-Gasse bis zum Klausentor. Unter Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron wurde 1622 im Bereich dieses Gartens die Benediktineruniversität unter maßgeblicher Leitung des Stiftes St. Peter errichtet.
Von 1632 bis 1820 wurde das Grünareal als Kollegiumsgarten der Benediktineruniversität Salzburg genutzt. Zwischen 1820 und 1941 war der Garten wieder botanischer Garten. 1835 wurde er offiziell zum "k. k. botanischen Garten" der medizinisch-chirurgischen Lehranstalt.
Neue Universität
Geschichte
Nach über 150 Jahren wurde die nach ihrem Gründer benannte Paris-Lodron-Universität Salzburg 1962 mit einer Katholisch-Theologische und einer Philosophischen Fakultät wiedererrichtet. Zwei Jahre später begann am 6. April 1964[6] der Lehrbetrieb und der erste Rektor wurde gewählt und am 14. November 1964 inauguriert.
1975 wurde die Universität nach dem Universitäts-Organisationsgesetz vom 1. Oktober in fünf Fakultäten gegliedert, nachdem bereits 1965 die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät konstituiert wurde. Es gibt nun eine Katholisch-Theologische, eine Rechtswissenschaftliche, eine Geisteswissenschaftliche und eine Naturwissenschaftliche Fakultät sowie in eine Medizinische Fakultät, welche aber bis heute noch nicht realisiert wurde.
Am Freitag, den 24. Juni 2022, fand in der Residenz Salzburg die "PLUS Gala" anlässlich des 400. Geburtstages der Paris Lodron Universität Salzburg statt.[7]
uni:hautnah
- Hauptartikel Uni:hautnah
Graue Forschung? Das Projekt uni:hautnah beweist unter diesem Namen seit 2004 (davor Science Week) mit seinem bunten Programm das Gegenteil. Mit dieser Veranstaltung stellt die Universität Salzburg gemeinsam mit ihren Partnern unter Beweis, wie originell und spannend Forschungsarbeit sein kann. Es ist leicht, sich daran zu beteiligen – und das ganz ohne Universitätsstudium mitten im Europark. uni:hautnah erfreute sich in den letzten Jahren eines regelrechten Publikumsansturms, mitunter wurden 2008 täglich 30 000 Besucher verzeichnet. Intensive Beteiligung konnte auch von Schulen aus dem ganzen Land Salzburg wahrgenommen werden.
Internationale Beziehungen
Die Universität Salzburg unterhält eine Vielzahl von internationalen Beziehungen zu Bildungseinrichtungen weltweit. Darüber hinaus unterhalten auch die einzelnen Fakultäten und Fachbereiche bilaterale Beziehungen zu Sektionen ihrer Fächer an anderen Universitäten. Dies dient vor allem zum vereinfachten Studierendenaustausch, innerhalb Europas hauptsächlich im Rahmen des Sokrates/Erasmus-Programms der Europäischen Union.
Gliederung
- Hauptartikel Fakultäten und Fachbereiche der Universität Salzburg
Die Universität Salzburg gliedert sich seit 1. Jänner 2022 in sechs Fakultäten:
- Katholisch-Theologische Fakultät
- Rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
- Kulturwissenschaftliche Fakultät
- Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät
- Natur- und Lebenswissenschaftliche Fakultät
- Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften
Akademische Ehrungen
- Hauptartikel Ehrungen der Universität Salzburg
Folgende Arten von Ehrungen sind vorgesehen:
- Für Personen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Leistung in Fachkreisen hohes Ansehen genießen oder sich um die durch die Universität Salzburg vertretenen wissenschaftlichen oder anderen kulturellen Aufgaben hervorragende Verdienste erworben haben.
- Erneuerung akademischer Grade (neuerliche Verleihung eines akademischen Grades aus besonderem Anlass, insbesondere dem des fünfzigsten Jahrestages der Verleihung):
- Für Personen, im Hinblick auf deren besondere wissenschaftliche Verdienste, hervorragendes berufliches Wirken oder enge Verbundenheit mit der Universität Salzburg dies gerechtfertigt ist.
- Für hervorragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich in einem besonderen Maße um die Universität Salzburg und die Förderung ihrer wissenschaftlichen und kulturellen Aufgaben verdient gemacht haben.
- Für Personen, die sich um die Ausgestaltung oder Ausstattung der Universität Salzburg besondere Verdienste erworben haben.
- Ehrenzeichen: Für Verdienste um die der Universität Salzburg anvertrauten Gebiete der Wissenschaften sowie Verdienste um die Universität Salzburg selbst;
in Form- eines Ehrenringes oder, nach der Bedeutung der zu würdigenden Verdienste abgestuft,
- einer Goldenen oder einer Silbernen Ehrenmedaille
- der Universität Salzburg.
- Honorarprofessuren:
Weitere Artikel
Bilder
Paris-Lodron-Universität Salzburg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Puntscher-Riekmann, Sonja [Hg.]: Aus der Geschichte der Universität, Homepage der Universität Salzburg, www.uni-salzburg.at, 2007-01-29, 2007-04-19
- www.sn.at "Vier Vizerektoren für die Uni Salzburg sind gewählt", 6. Juni 2019
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 www.sn.at, 15. Juni 2023
- ↑ Quelle Salzburger Landeskorrespondenz vom 4. Oktober 2019
- ↑ www.sn.at, Was Salzburg zu einer Stadt für Studierende fehlt, 22. Jänner 2022
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Constitutionelle Zeitung 29. November 1849
- ↑ {{Quelle SN|2. April 1958, Seite 5
- ↑ Laireiter, Matthias: Im Dienste der Jugend. Erziehung und Schule im Bundesland Salzburg von 1945 bis 1963. Hrsg. vom Landesschulrat für Salzburg. Salzburg 1965, S. 159.
- ↑ www.sn.at, 25. Juni 2022