400-Jahr-Jubiläum der Universität Salzburg

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2022 wurde das 400-Jahr-Jubiläum der Universität Salzburg gefeiert, die als Benediktiner-Gymnasium ihren Anfang genommen hatte.

Von Feierlichkeiten

Juni 2022

Am Freitag, den 24. Juni 2022, fand in der Residenz Salzburg die "PLUS Gala" anlässlich des 400. Geburtstages der Paris Lodron Universität Salzburg statt.[1]

Rektor Hendrik Lehnert begrüßte Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst und Politik. Unter den Festgästen befanden sich u. a. Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Bürgermeister Harald Preuner, Erzbischof Franz Lackner, die neue Festspielpräsidentin Kristina Hammer, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, Stadträtin Martina Berthold, Mitglieder des Universitätskuratoriums wie dem Unternehmer Claus Hipp oder der Vorständin der Salzburg AG Brigitte Bach. Aus den befreundeten Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen kamen die Rektorin der Universität Mozarteum, Elisabeth Gutjahr, Rektor Wolfgang Sperl von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität sowie die Geschäftsführerin der Fachhochschule Salzburg Doris Walter. Sehr herzlich begrüßte Rektor Lehnert auch die Vertreter der Studierenden, u. a. Frau Lara Reppmann die Vorsitzende der Hochschülerschaft Salzburg, den emeritierten Rektor Heinrich Schmidinger, die Vizerektorinnen und den Vizerektor der PLUS sowie zahlreiche Universitätsangehörige.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer bekräftigte in seinen Grußworten: "Das 400-jährige Bestehen der Paris Lodron Universität Salzburg, eines der großen Aushängeschilder unseres Bundeslandes, ist wahrlich ein Grund zum Feiern. Damit Salzburg auch weiterhin im Wettbewerb um Talente, Studierende, kluge Köpfe und Fachkräfte so gut bestehen kann, investieren wir massiv in den Universitätsstandort, wie zuletzt bei der Schaffung der DAS, der neuen Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften. Die Universität Salzburg hat sich erfolgreich durch bewegte Zeiten manövriert und gemeinsam werden wir auch die Herausforderungen der Zukunft bewältigen."

Für Wissenschaftslandesrätin Andrea Klambauer war klar: "Der Wettbewerb um die besten Köpfe fängt bereits bei den Studierenden an. Es braucht daher ein Umfeld, das ihnen Kooperationen ermöglicht und in dem Interdisziplinarität bereits im Studium gelebt wird. Salzburg bietet als kleiner, aber feiner Standort mit der vorhandenen Breite und Qualität in der Lehre diese Voraussetzungen. In der Forschung setzen wir auf Spezialisierung und Fokussierung auf einzelne Bereiche, in denen wir bereits Exzellenz entwickeln. Damit geben wir der 400-jährigen Geschichte eine erfolgreiche Zukunft."

Cornelius Obonya gab Kostproben aus dem "Ur-Jedermann", einem Theaterstück, das bereits 1632 am Benediktinertheater aufgeführt wurde. Er brachte auch einige Zeilen der lateinischen Universitäts-Gründungsurkunde zu Gehör und las Texte von John Donne, Ilse Aichinger, Gerhard Amanshauser, Hugo von Hofmannsthal und Ingeborg Bachmann. Kompositionen von Mozart interpretierte die von internationalen Bühnen bekannte Klarinettistin Sabine Meyer. Die Professorin an der Musikhochschule Lübeck gastierte auf persönliche Einladung von Rektor Hendrik Lehnert in Salzburg. Michèle Crider, Professorin an der Universität Mozarteum, umrahmte den Abend mit einer Arie aus Adriana Lecouvreur und dem Gospel-Lied "City called heaven".

September 2022

Eine symbolkräftige Runde feierte am Freitag, den 30. September die Universität Salzburg: Dafür angereiste Äbte, Äbtissinnen und führende Benediktiner repräsentieren jene Klöster, die vor 400 Jahren die Universität gegründet und diese fast 200 Jahre lang finanziert haben. Das Jubiläum wurde auf Einladung von Erzabt Korbinian Birnbacher mit Festvortrag im Romanischen Saal, Pontifikalvesper und Empfang im Abteisaal von St. Peter begangen.

Bevor am 4. Oktober in der Großen Aula ein Festakt mit Honoratioren von Republik Österreich, Land Salzburg, Erzdiözese und Paris-Lodron-Universität stattfand, war am Freitag die Keimzelle der Benediktineruniversität nachgebildet worden. Diese sei "eines der erfolgreichsten Projekte in der Ordensgeschichte", stellt der Leiter des Universitätsarchivs Christoph Brandhuber fest, der den Festvortrag hielt.

Die Äbte von St. Stephan in Augsburg, St. Ottilien, Scheyern, Beuron, St. Bonifaz in München, Gerleve in Münster oder Dissentis in Graubünden waren dafür angereist. Auch Äbtissinen - etwa vom Nonnberg und von Varensell bei Gütersloh - waren angesagt. Dass mit Abt Johannes Schaber aus Ottobeuren jene Abtei vertreten sei, aus der die meisten der einstigen Professoren gekommen seien, habe mit einem Streit zu tun, erzählt Erzabt Korbinian. Wegen eines Zwists der damaligen Mönche von Ottobeuren, "voll ausgebildete Professoren", mit dem Bischof von Augsburg seien diese nicht nach Dillingen, sondern nach Salzburg gegangen.

Was vor 400 Jahren begann und 1962 mit der Paris-Lodron-Universität wieder begründet werden sollte, hatte drei Initiatoren: Fürsterzbischof Paris Graf Lodron als Gründer des Benediktiner-Gymnasiums 1617 (heute Akademisches Gymnasium) und dessen Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems als Gründer der Benediktineruniversität ab 1622 mit Schwerpunkten in Theologie und Recht. Denn Salzburg habe "Priester zur Betonung seiner Landesheiligkeit und Juristen zur Verteidigung seiner Rechte" benötigt, erläuterte Christoph Brandhuber. Der dritte Initiator, Abt Joachim Buchauer von St. Peter, habe mehr als 60 süddeutsche, österreichische und Schweizer Stifte für ein Bündnis gewonnen, das die Salzburger Benediktineruniversität gegründet, bis 1810 finanziert und mit Professoren wie Studenten beschickt habe. In der Stadt mit kaum mehr als 10 000 Einwohnern seien "während der Glanzzeit der Benediktiner-Universität durchschnittlich 1 000 Studenten inskribiert" gewesen - sei es aus dem irischen Cork, dem russischen St. Petersburg oder dem griechischen Sifnos.

Im Festakt wurde auch eine Theologin gewürdigt: Michaela Puzicha, Benediktinerin der Abtei Varensell, war 22 Jahre am Institut für Benediktinische Studien in Salzburg tätig, hat an der hiesigen Universität gelehrt und die Geschichte der Benediktiner und der benediktinischen Regel erforscht. Erzabt Korbinian würdigte sie als "bedeutende Schriftstellerin, Theologin" und als "Weltautorität" in ihrem Forschungsgebiet.[2]

Quellen

  1. www.sn.at, 25. Juni 2022
  2. www.sn.at, 1. Oktober 2022


Schulwesen (Geschichte)