Gerhard Amanshauser
Gerhard Amanshauser (* 2. Jänner 1928 in der Stadt Salzburg; † 2. September 2006 ebendort) war ein Salzburger Schriftsteller.
Leben
Amanshauser besuchte die Realschule in Salzburg und studierte dann Technik in Graz, von 1948 bis 1953 Germanistik und Anglistik unter anderem in Wien. 1955 kehrte er in seine Heimatstadt Salzburg zurück und arbeitete er als freiberuflicher Schriftsteller. Sein Elternhaus stand in der Brunnhausgasse am Südfuß des Festungsbergs.
Gerhard Amanshauser war der selbst gewählte Außenseiter einer Schriftstellergeneration um H.C. Artmann und Thomas Bernhard, mit denen er befreundet war. Mit ihnen verband ihn die Skepsis und Radikalität in der Betrachtung der Gesellschaft. Nachhaltig prägend für Leben und Werk war der Umstand, dass er noch als 17-Jähriger an die Front im Zweiten Weltkrieg geschickt wurde. Danach betrachtete er alle politischen Systeme mit Vorbehalten, und seiner Elterngeneration verzieh er den Nationalsozialismus nie. Er beschloss, für jene Menschen, die so etwas getan hatten, "keinen Finger zu rühren". Amanshauser blieb zwischen Satire und Aphorismus, Lyrik und Essay stets genauer Beobachter gesellschaftlicher Strukturen.
Amanshauser verstarb 2006 nach langer, schwerer Krankheit an den Folgen seiner Parkinson-Krankheit.
Werke
Ab 1968 gehörte Amanshauser zu den führenden Autoren des Salzburger Residenz Verlages. Alternativ erschienen seine Bücher bei der steirischen "Bibliothek der Provinz", Weitra (mit * gekennzeichnet).
- Aus dem Leben der Quaden, Eine Satire (1968, Neuauflage 1998*)
- Der Deserteur, Erzählungen (1970)
- Satz und Gegensatz, Essays (1972, Neuauflage 2006*)
- Ärgernisse eines Zauberers, Satiren und Marginalien (1973)
- Schloss mit Späten Gästen, Satirischer Roman (1975, Neuauflage 1996*)
- Grenzen, Aufzeichnungen (1977)
- Aufzeichnungen einer Sonde, Parodien (1979, Neuauflage 1997*)
- List der Illusionen, Bemerkungen (1985)
- Gedichte (1986)
- Fahrt zur Verbotenen Stadt, Satiren und Capriccios (1987)
- Der Ohne-Namen-See, Chinesische Impressionen (1988)
- Moloch Horridus, Aufzeichnungen (1989, Neuauflage 2000*)
- Lektüre, Aufzeichnungen (1991)
- Das Erschlagen von Stechmücken, Verstiegene Geschichten (1993)
- Gegen-Sätze, Ein Lesebuch (1993)
- Tische, Stühle & Bierseidel, Vorträge (1997*)
- Artistengepäck, Erzählungen (1998*)
- Mansardenbuch (1999*)
- Terrassenbuch (1999*)
- Der Sprung ins Dritte Jahrtausend (1999/2000, gemeinsam mit seinem Sohn Martin Amanshauser*)
- Als Barbar im Prater, Autobiographie einer Jugend, Residenz Verlag, (2001)
- Ohrenwurst in Österreich, Satiren (2002*)
- Der rote Mann wird eingeschneit, Kinderbuch (2003*)
- Entlarvung der flüchtig skizzierten Herren, Lesebuch mit CD, Residenz Verlag, 2003
- Fransenbuch (2003*)
- Die taoistische Powidlstimmung der Österreicher, gemeinsam mit Hermann Hakel (2005*)
Preise und Ehrungen
- Großer Kunstpreis des Landes Salzburg für Literatur (2003)
- Würdigungspreis für Literatur (1994)
- Ehrendoktor der Universität Salzburg (1993)
- Literaturstipendium der Stadt Salzburg (1992)
- Alma-Johanna-Koenig-Preis für Lyrik und Kurzprosa (1987)
- Literaturpreis der Salzburger Wirtschaft (1985)
- Rauriser Bürgerpreis für Literatur (1982)
- Förderpreis für Literatur der Stadt Salzburg (1975)
- Rauriser Literaturpreis (1973)
- Staatsstipendium des Bundesministerium für Unterricht und Kunst für Literatur (1971)
- Förderungspreis für Literatur des Theodor-Körner-Stiftungsfonds zur Förderung von Wissenschaft und Kunst (1970)
- Georg-Trakl-Anerkennungspreis für Lyrik des Landes Salzburg (1952)
Quellen
- Martin Amanshauser
- Salzburger Literaturnetz
- Salzburger Nachrichten