Russische Föderation
Die Russische Föderation, allgemein als Russland bezeichnet, ist ein Staat in Osteuropa und Nordasien.
Geografie
Russland ist nach Fläche und Bevölkerung, auch wenn nur der europäische Teil betrachtet wird, der größte Staat Europas, und der Fläche nach der größte Staat der Erde (17 075 400 km², davon in Europa 3 952 550 km² [23 %], in Asien 13 122 850 km² [77 %]); mehr als 144 Mio. Einwohner (2019), davon mehr als 100 Mio. im europäischen Teil.
Geschichte
Die Russische Föderation ist der größte und bedeutendste der Nachfolgestaaten der Sowjetunion (UdSSR, deutsch Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik), die 1991 durch den Zerfall der Sowjetunion in ihre 15 Sowjetrepubliken entstanden (die anderen Nachfolgestaaten sind Weißrussland, die Ukraine, die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland, Republik Moldau, die Kaukasusrepubliken Georgien, Armenien und Aserbaidschan und die zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Turkmenistan und Tadschikistan).
Die 1917 gegründete Sowjetunion setzte wiederum das Russische Reich (Zarenreich) fort, zu dem auch noch der Großteil Polens und Finnland gehörten. Sie siegte im Zweiten Weltkrieg über Hitler-Deutschland und machte Polen, die Deutsche Demokratische Republik, die Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien und Rumänien zu Satellitenstaaten, denen sie ihr kommunistisches System aufzwang. Neben den USA war sie die zweite Supermacht.
Am 24. Februar 2022 begann um 04:00 Uhr in der Früh der militärische Angriff von Russland auf die Ukraine, was zu weltweiter Bestürzung und Sanktionen gegen Russland führt.Bereits 2014 hatte Russland die Halbinsel Krim annektiert, die zur Ukraine gehört.
Salzburgbezüge
Wirtschaftliche Bezüge
- Die russischen Touristen hatten um 2000 auch das Land Salzburg entdeckt, besonders die Wintersportorte[1].
- Salzburg bewarb sich 2007 erfolglos um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2014 und unterlag dem russischen Sotschi am Schwarzen Meer.
Geschichtliche Bezüge
Im historischen Bewusstsein verankert sind die kriegerischen Auseinandersetzungen, die auch Salzburger nach Russland führten.
- Der erste derartige Kriegsfall war Napoleons Russlandfeldzug von 1812, als das Land Salzburg Teil des mit Napoleon verbündeten Königreichs Bayern war. Einer der Teilnehmer an diesem Feldzug war der Halleiner Salinen-Sagmeister Michael Neureiter.
- Im Ersten Weltkrieg gerieten zahlreiche Österreicher, insbesondere auch Angehörige des Salzburger Hausregiments Erzherzog Rainer Nr. 59, in russische Kriegsgefangenschaft. Persönlichkeiten wie Burghard Breitner und Elsa Brändström erwarben sich den Beinamen "Engel von Sibirien".
- In Neu-Anif, Gemeinde Anif, gibt es einen Russenfriedhof, in dem Gefangene des Lagers Niederalm, ebenfalls Erster Weltkrieg, begraben liegen; ein Außenlager war das Gefangenenlager Thalgau; dortige Russen errichteten die sogenannte Russenstraße; an dieses Lager erinnert heute noch das Russenkreuz 1917 in Thalgau;
- Im Zweiten Weltkrieg
- kämpften zahlreiche Salzburger in der Deutschen Wehrmacht an der Ostfront, nicht wenige gerieten in Kriegsgefangenschaft;
- umgekehrt starben im Kriegsgefangenenlager "Markt Pongau" bei St. Johann im Pongau während des Zweiten Weltkriegs rund 4000 sowjetische Kriegsgefangene und fanden auf dem sogenannten "Russenfriedhofe" (Russenfriedhof (St. Johann) ihre letzte Ruhestätte.
- Das Nazi-Regime setzte u. a. russische Gefangene bei der Errichtung der Tauernkraftwerke Kaprun ein.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es ein Russenlager in Salzburg-Parsch. 1948 597 Salzburger aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt.
Sport
- 1907 fand die Rallye Peking - Paris im Automobil statt, die zu einem großen Teil über russisches Territorium führte. Zwei Seekirchner waren 2010 mit einem Oldtimer bei einer nostalgischen Erinnerungsrallye an diese Veranstaltung dabei.
- 1957 fuhren die Salzburger Inge und Edi Kranawetvogl und Erwin Lechner beim internationalen Geländerennen in Riga (Lettland, damals UdSSR), mit. Teamchef war Ernst Kronreif.
- 1974 gewann das Motorenwerk KTM (mit Salzburger Wurzeln, siehe Ernst Kronreif) den ersten Weltmeistertitel im Motocross in der 250-cm³-Klasse mit dem Russen Gennadij Moiseev aus (damals) Leningrad (heute St. Petersburg) als Fahrer. Weitere Weltmeisterschaftstitel mit Moiseev folgten.
Russen in Salzburg
- Zar Alexander I. (* 1777; † 1825) traf am 5. Oktober 1822 in Salzburg Kaiser Franz I. von Österreich und sah am darauffolgenden 6. Oktober vom Mödlhammerkeller in Mülln aus dem Schifferstechen auf der Salzach zu
- Rosa Kerschbaumer-Putjata (* 1851; † 1923), die erste Ärztin in Österreich, Augenärztin in der Stadt Salzburg
- Nikolaï Feofilovitch von Meyendorff (* 1887; † 1969), Kunst- und Kirchenmaler
- Elena von Meyendorff (* 1923; † 2014), Gründerin des Salzburger Zentrums Russischer Kultur
- Anna Netrebko (* 1971), Opernsängerin
- Basilius von Paschkoff (* 1831; † 1902), exilierter Religionsführer
- Alja Rachmanowa (* 1898; † 1991), Schriftstellerin
- Wladimir Sokoloff (* 1889; † 1962), Schauspieler, der bei den Salzburger Festspielen im Jedermann mitspielte
Weiterführend
Für Informationen zu Russische Föderation, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema
Quellen
- Wikipedia (Grunddaten)
- Salzburgwiki-Beiträge