Erwin Lechner

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Erwin Lechner beim 1. Mai Rennen 1959 auf KTM.
Erwin Lechner beim 1. Mai Rennen 1964 in der Gespannklasse zusammen mit Beifahrer Gerald Höllmüller auf LSP (58) vor Harald Wohlfahrt mit Beifahrer Werner Schwerburger (48) auf BMW.
Erwin Lechner, 1980 am Gaisberg mit zwei SACHS-Mopeds.
Grabstein in Hallein.

Erwin Lechner (* 31. August 1934[1] in Hallein; † 16. Jänner 2002 ebenda[2]) war Mechaniker von Beruf. Er war siebenfacher österreichischer Staatsmeister in verschiedenen Motorraddisziplinen.

Leben

Nach vier Jahren Volks- und Hauptschule in Hallein trat er als Elektrolehrling in die Solvay-Werke in Hallein ein. Im Alter von 19 Jahren trat er in die Werkmeisterschule ein. 1964 legte er die Kfz-Meisterprüfung ab und erwarb anschließend das Staatsdiplom für Reisekaufleute von der Bundeshandelskammer.

Bei KTM in Mattighofen (.) war er acht Jahre lang in der Versuch- und Entwicklungsabteilung tätig. 1967 ging er für vier Jahre in den kaufmännischen Außendienst, um nach ausgiebigem Kennenlernen des Zweiradgeschäfts an der Verkaufsfront die Verkaufsleitung im KTM-Werk zu übernehmen.

Die Rezession im Zweiradsektor 19731974 löste dann die Gründung der deutschen KTM-Niederlassung in Simbach am Inn in Bayern aus. Lechner wurde der Motor der nachhaltigen Geschäftsausweitung von KTM am deutschen Markt.

Aus nicht erkennbaren Gründen gab Lechner 1976 seine Tätigkeit bei KTM auf. Nach einvernehmlicher Trennung gründete er Anfang 1978 die SACHS-Zweirad-Verkaufs-Ges.m.b.H. in der Stadt Salzburg.

Am 20. August 1983 heiratet er im Marmorsaal des Schlosses Mirabell in Salzburg. Einer der Trauzeugen war Helmut Krackowizer.[3]

Motorsportkarriere

Er begann 1950 auf einer Puch 150 TL mit Motorsport-Gymkhana (einen heute unbekannten Sport: es waren Geschicklichkeitsübungen mit dem Motorrad zu bewältigen, nicht zu verwechseln aber mit Trial). Nach einigen Erfolgen bei Wertungsfahrten mit einer Puch 150 holte ihn im März 1955 der Obmann des ARBÖ-Hallein, Ernst Kronreif, ins Werksteam von KTM in die Versuchsabteilung. Damit begann eine 23 Jahre dauernde Tätigkeit bei KTM.

1953 fuhr er das erste damalige KTM-Serien"motorrad", die "Moser 100" mit 98 cm³, die noch einen Seilzugstarter hatte.

1955 und 1957 war er Sieger im OSK-Bewerb (OSK - Oberste Sport Kommission), also österreichischer Motorradstaatsmeister..

1958 brachte Erwin Lechner zahlreiche Erfolge im Geländesport für KTM mit dem neuen KTM-Rennmotor nach Hause, der vom Österreicher Ing. Ludwig Apfelbeck konstruiert worden war.

Auch Automobilrennen bestritt Lechner. So war er beim Großen Bergpreis von Österreich des ÖASC, dem Gaisbergrennen, am 15. August 1958 mit einem Maserati 2000 am Start.

Unvergessen bleibt auch seine Leistung beim Großen Preis von Österreich beim 1. Mai Rennen 1959, bei dem er in der Klasse bis 125 cm³ hinter Carlo Ubbiali (Weltmeister), Horst Fügner und Ernst Degner (Weltmeister), alle drei auf Werksrennmaschinen, den hervorragenden vierten Platz belegte. 1964 war er beim 1. Mai Rennen in der Gespannklasse zusammen mit Beifahrer Gerald Höllmüller auf LSP zu sehen. In der Wertung schienen die beiden aber nicht auf.

Bis 1961 sammelte Lechner als aktiver KTM-Werksfahrer sieben österreichische Motorrad-Staatsmeistertitel im Enduro- und Straßenrennsport.

Bei KTM wurde Lechner schließlich noch Verkaufsleiter, bevor er Ende der 1970er-Jahre das Unternehmen verließ und Geschäftsführer von Sachs-Zweirad-Austria wurde.

Erfolge

Meist trat Lechner in der Klasse bis 125 cm³ an, manchmal auch in der 175 cm³ und 250 cm³-Klasse

  • 1954:
25. April, Mattighofen, .: Sieger in der Klasse 175 cm³ Tourenmaschinen auf Puch[4]
  • 1955:
Erwin Lechner (Bild links oben) siegte beim Sandbahnrennen auf der Salzburger Trabrennbahn am 26. Juni 1955.
österreichischer Motorrad-Straßenstaatsmeister in der Klasse bis 125 cm³
Zweiter beim Straßenrennen in Linz
Sieger bei der Salzburger Frühjahrswertungsfahrt
Dritter bei der Tauernringfahrt des SAMTC
Zweiter bei der österreichischen Alpenrundfahrt
Sieger bei der Wertungsfahrt "Rund um den Dachstein"
Vierter bei der int. Berglandrundfahrt in der Steiermark
26. Juni: Klassensieger beim Rennen auf der Trabrennbahn in Salzburg auf KTM 125[5]
2. Oktober: Sieger in der Tourenmotorräderklasse bei der Gaisberg-Wertungsfahrt
  • 1956:
Goldmedaille bei der oberösterreichischen Winterwertungsfahrt
Zweiter beim Moto-Cross in Linz
Dritter bei der Tauernringfahrt des SAMTC
Dritter bei der Wertungsfahrt "Rund um den Dachstein"
Sieger bei der Phyrnpass-Bergwertung
Sieger bei der Sollböck-Bergwertung
Pokalsieger beim Ebenwald Bergrennen
  • 1957:
österreichischer Motorrad-Straßenstaatsmeister in der Klasse bis 125 cm³
Sieger OSK-Bewerb
Fünfter beim Int. Motorrad- und Auto-Eisrennen Zell am See in der Klasse bis 175 cm³ und Zweiter in der Klasse bis 350 cm³, obwohl er nur eine 175-cm³-Maschine zur Verfügung hatte!
Sieger beim Wiener Höhenstraßenrennen
Zweiter bei der Frühjahrswertung des oberösterreichischen ÖAMTC
Sieger bei der Bergwertungsfahrt Haselgraben-Kirchschlag
Zweiter beim Straßenrennen Mattighofen
1. Mai: Fünfter und bester Österreicher beim Großen Preis von Österreich beim 1. Mai Rennen
Sieger beim Flugplatzrennen Kottingbrunn, Niederösterreich
Sieger bei der Salzberg-Wertungsfahrt Bad Aussee
Zweiter bei der österreichischen Alpenrundfahrt
Siebter beim int. Geländewertung in Riga, UdSSR, ein Riesenerfolg, da diese Wertung zu schwersten der Welt zählte
2. Juni: Zweiter bei der Dachstein-Rundfahrt
Sieger bei Loiblpass-Bergrennen
Große Medaille bei der int. Berglandrundfahrt in der Steiermark
Sieger beim Wurzenpassrennen
  • 1958:
österreichischer Motorrad-Straßenstaatsmeister in der Klasse bis 125 cm³
30. März: Klassensieger beim "1. Eisenstädter Bergprüfung MSC Enzian" am Stolzingerberg, Goldmedaille
13. April: Sieger beim Moto-Cross in Judenburg in der Klasse bis 125 cm³ und Dritter in der Klasse bis 350 cm³
Sieger beim Kapferberger Schlossbergrennen
1. Juni: Sieger beim Phyrn-Bergrennen
Sieger bei der österreichischen Alpenrundfahrt
Fünfter beim Flugplatzrennen Zeltweg
Sieger bei der int. steirischen Berglandfahrt
Sieger bei der Tauernringrundfahrt des SAMTC
Silbermedaille bei den int. Six-Days in Garmisch-Partenkirchen, Bayern
  • 1959: österreichischer Motorrad-Straßenstaatsmeister in der Klasse bis 125 cm³
Zweiter beim Int. Motorrad- und Auto-Eisrennen Zell am See in der Klasse bis 175 cm³ und Dritter in der Klasse bis 350 cm³, obwohl er nur eine 175-cm³-Maschine zur Verfügung hatte!
Vierter beim Großen Preis von Österreich beim 1. Mai Rennen hinter Ubbiali, Fügner und Degner
Sieger beim Flugplatzrennen Kottingbrunn - dabei hatte er alle bis auf den Zweitplacierten überrundet!
31. Mai: Gold bei der Waldviertler Wertungsfahrt
Sieger in der Klasse bis 125 cm³, Dritter in der Klasse bis 250 cm³-Sport und Zweiter in der Klasse bis 250 cm³-Rennmotorräder beim Straßenrennen in Großraming, Oberösterreich
23. August: Zweiter beim Flugplatzrennen in Zeltweg
Goldmedaille bei der Eferdinger Herbstwertung
Pokalsieger bei der int. Berglandfahrt in der Steiermark
Goldmedaille bei der Enzian Wertungsfahrt
  • 1960:
österreichischer Motorrad-Straßenstaatsmeister in der Klasse bis 125 cm³
Sieger in der Klasse bis 125 cm³ und 250 cm³ beim Flugplatzrennen Kottingbrunn
Sieger beim Bergrennen Königskegel, Steiermark
Sieger beim Loiblpass-Bergrennen
Sieger beim Flugplatzrennen Zeltweg in der 175 cm³-Klasse, fuhr auch die schnellste Runde seiner Klasse mit 112,94 km/h Schnitt
  • 1961:
österreichischer Motorrad-Straßenstaatsmeister in der Klasse bis 250 cm³

(Liste unvollständig)

Literatur

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.sn.at Archiv SN, 31. August 1984, anlässlich des 50. Geburtstags
  2. Datum auf Grabstein, Städtische Friedhöfe Hallein
  3. Quelle Archiv Krackowizer
  4. Quelle www.motorsportstatistik.com
  5. Austro-Motor, 8/1955, Seite 271