Anton Reindl

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Stolperstein für Anna Reindl und Anton Reindl in der Kreuzstraße Nr. 9

Anton Reindl (* 18. Dezember 1903 in der Stadt Salzburg; † 8. Juli 1943 in Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim (ermordet)) war ein antifaschistischer Widerstandskämpfer während des Nationalsozialismus.

Leben

Anton Reindl war Monteur beim Telegraphenbauamt Salzburg und wohnte mit seiner Frau Anna Reindl und dem Sohn Anton in der Kreuzstraße in Itzling.

Bis 1931 war Reindl in der sozialdemokratischen danach in der kommunistischen Arbeiterbewegung aktiv. Gemeinsam mit Franz Ofner baute er nach 1938 eine illegale antifaschistische Widerstandsbewegung, mit Ortsgruppen im ganzen Bundesland Salzburg und zwei Untergruppen bei der Deutschen Reichsbahn, auf. Als Franz Ofner im Februar 1941 zur Wehrmacht eingezogen wurde, übernahm Reindl die Landesleitung der verbotenen Kommunistischen Partei in Salzburg. In relativ kurzer Zeit gelang es eine illegale Organisation zu bilden, die mit altbewährten Arbeiterfunktionären und jungen Antifaschisten besetzt war. Die rege Werbetätigkeit führte außerdem zu Ortsgruppenbildungen über den Salzburger Rahmen hinaus, so z. B. in Mattighofen, Goisern, Bad Ischl usw.

Die Tätigkeit der Widerstandsgruppe beinhaltete die Sammlung von Unterstützungsgeldern für die Angehörigen von inhaftierten Antifaschisten, Zusammenkünfte bei Schulungs- und Diskussionsabenden und die eigenständige Herstellung, Vervielfältigung und Verteilung von Flugschriften.

1942 gelang es der Gestapo, durch Einschleusung eines Spitzels, die illegale Organisation auszuheben. Anton Reindl wurde am 6. Jänner 1942 verhaftet. Der 6. Senat des Berliner Volksgerichtshofes verurteilte Reindl wegen Vorbereitung zum Hochverrat, wegen nachgewiesenem Landesverrat und Zersetzung der Wehrkraft zum Tode. Das Urteil wurde am 8. Juli 1943 in Stadelheim vollstreckt.

Zum Gedenken an Anton Reindl wurde am 7. Juli 2011 in Salzburg, in der Kreuzstraße 9 ein Stolperstein verlegt.

Quellen