Alter Markt

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Blick über den Alten Markt, links das Café Tomaselli.
Karte
Der Florianibrunnen am Alten Markt.
Bildmitte, Haus Nr. 10: Hier wohnte bei ihrer Großmutter Franziska Schlegel, verheiratet Spängler, 1871. Die Großmutter, Franziska Kobler, die "Höllbräuin", starb in diesem Haus 1886.
Blick über den Alten Markt.
Das angeblich kleinste Haus in der Stadt am Alten Markt.
Der Alte Markt in der Stadt Salzburg zu einer Zeit, als er noch als Parkplatz genutzt wurde. Eine Aufnahme in den 1950er- oder 1960er-Jahren.

Der Alte Markt ist ein Platz in der Salzburger Altstadt. Er wurde im frühen Mittelalter (13. Jahrhundert) für den Handel planmäßig angelegt.

Geschichte

Der Platz für den Markt wurde mehrfach verlegt. Vom Waagplatz wurde er im 13. Jahrhundert auf den (neu angelegten) Marktplatz verlegt. An diesen schlossen sich rundum auch der Milchmarkt und Kräutermarkt, der Rüben- und Krautmarkt, der Hafnermarkt, der Holzmarkt und der Kranzlmarkt an.

Name

1857 wird der Markt auf den Universitätsplatz verlegt. Da der Name Marktplatz beigehalten wurde, bürgerte sich bald auch die Bezeichnung "Alter Marktplatz" ein.

Am 20. November 1886 wurde der Marktplatz in "Ludwig-Viktor-Platz" umbenannt.[1] Erzherzog Ludwig Viktor (* 1842; † 1919) - der jüngste Bruder von Kaiser Franz Joseph I. - hatte seit 1861 im Schloss Kleßheim seinen Wohnsitz gehabt und sich über 25 Jahre hindurch mit zahlreichen Spenden für wohltätige und gemeinnützige Zwecke in Stadt und Land Salzburg verdient gemacht. Dafür wurde er allgemein sehr geschätzt und 1886 der alte Marktplatz nach ihm benannt. 1927 fasste der Gemeinderat - unter Rückbesinnung auf die frühere Funktion als (alter) Marktplatz - den Beschluss zur Benennung auf "Alter Markt".

Florianibrunnen

Hauptartikel Florianibrunnen

In der Mitte des Alten Marktes steht der Marktbrunnen, der urkundlich anstelle eines alten Ziehbrunnens 1488 hier errichtet wurde. Er war der erste Brunnen in der Bürgerstadt, der Trinkwasser vom Gersberg über eine Leitung über die Stadtbrücke versorgt wurde.

Gebäude

Der Alte Markt ist heute von eindrucksvollen Bürgerhäusern umgeben, deren Bausubstanz im Kern zumeist aus dem Mittelalter stammt, deren Fassaden jedoch in der frühen Neuzeit durch eine im Stil des Klassizismus ersetzt wurden.

Adressen

2 Spänglerhaus: Gehmacher, ehemals Drogerie Max Mann
3 ein ehemaliges Bürgerhaus, das durch mehrere Umbauten eine, für diesen Platz etwas zu modern ausgefallene Fassade erhielt und heute die Hauptanstalt der Salzburger Sparkasse beherbergt. Sehenswert ist das Portal mit dem Wappen von Fürsterzbischof Jakob Ernst Graf Liechtenstein, das einst das f.e. Pfandleihhaus am 'Hannibalplatz' zierte.
4 Haus an der Wag,
5 Das "Heffter-Zulehnerhaus" repräsentiert den Typus des Salzburger Bürger- sowie Kaufmannshauses.
6 Alte fürsterzbischöfliche Hofapotheke, die seit dem Ende des 16. Jahrhunderts besteht und sich seit 1903 im Gebäude Nr. 6 befindet.
7 Josef Holzermayr, k.& k. Hoflieferant, einer der Produzenten der "Echte Salzburger Mozartkugel"
8 ein altes Bürgerhaus, mit gotischen Fensterrahmen
9 Café Tomaselli, eines der bekanntesten Kaffeehäuser der Stadt Salzburg
10 Hier wohnte bei ihrer Großmutter Franziska Schlegel, verheiratet Spängler, 1871. Die Großmutter, Franziska Kobler besaß "zwei Hausböden Wohnungen"; im 4. Stock "die Wohnung ist wunderschön hergerichtet und für sie sehr groß". Die "Höllbräuin" starb in diesem Haus 1886.[2]
10a Das sogenannte Kleinstes Haus der Stadt Salzburg
13 Steindl-Haus

Wetterstation

Seit 1888 betreibt der Stadtverein Salzburg die Wetterstation am Alten Markt. Die Wetterstation markiert auch die Grenze zum Residenzplatz.

Sonstiges

Ein nächtlicher Würstlstand am Alten Markt bildet für Nachtschwärmer oder Besucher von abendlichen Veranstaltungen in der Altstadt einen beliebten Treffpunkt zu später Stunde. Tagsüber gibt es Souvenir-Stände.

Bildergalerie

Bilder

 Alter Markt – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quellen

Einzelnachweis

  1. ANNO, "Salzburger Volksblatt, 20. November 1886
  2. Vgl. Kobler-Spängler-Briefe z.B. Foto der Postkarte vom 19. Juli 1881 an Franziska Kobler mit dieser Adresse; mehrere Briefe an Franziska Schlegel 1871: "Marktplatz N 10 II Stok".