Helmut Krackowizer
Prof. h. c. Dr. Dkfm. Helmut Krackowizer (* 29. April 1922 in Frankenmarkt, OÖ.; † 22. Oktober 2001 in der Stadt Salzburg) war ein Motorradrennfahrer, Motorjournalist und ein angesehener Fachmann für Motorradgeschichte. Aufgrund seiner lebenslangen Leidenschaft zur englischen Motorradmarke Rudge erhielt er von seinen englischen Freunden den Spitznamen Mister Rudge. Sein Autokennzeichen war S Rudge 1 und sein Leben gehörte den historischen Motorrädern.
Familie
Helmut Krackowizer kam als zweiter Sohn des Rechtsanwalts Maximilian (* 6. Juli 1888 in Linz, OÖ.; † 14. Juni 1952 in Vöcklabruck, OÖ.) und der Hedwig Krackowizer, geborene Scholz (* 26. Dezember 1893 in Przemyśl, Kronland Galizien im Südosten Polens; † 10. Oktober 1973 in Gmunden, OÖ.), in Frankenmarkt in Oberösterreich, nahe der Salzburger Grenze zum Flachgau, zur Welt. Sein Urgroßvater war der langjährige Salzburger Landesgerichtsrat Ferdinand Krackowizer (* 1813 in Spital am Pyhrn, OÖ.; † 1893 in Wels, OÖ.), sein Großvater Maximilian Josef Krackowizer war Obergeometer und lebte zuletzt in der Stadt Salzburg. Sein Schwiegervater Otto Scholz war Offizier beim k.u.k. Infanterieregiment Nr. 75 in der Stadt Salzburg und wohnte im Haus Arenbergstraße 1.
Helmut Krackowizer hatte einen Bruder Otto (* 22. März 1920 in Gmunden; † 3. April 1943 in Jelabuga in Russland), gefallen im Zweiten Weltkrieg bei Stalingrad, heute Wolgograd.
Am 28. Mai 1955 heiratete er in der Wallfahrtskirche Maria Plain Ingeborg, geborene Gallistl (* 28. Juli 1933 in Vöcklabruck; † 23. März 2017 in Salzburg-Aigen). Gemeinsam hatten sie drei Kinder (eine Tochter und zwei Söhne, einer davon ist Peter Krackowizer).
Helmut Krackowizer war jahrzehntelang Mitglied des Lions Clubs Hohensalzburg.
Er starb nach seinem dritten Herzinfarkt und liegt am Friedhof Aigen in der Stadt Salzburg begraben.
Anlässlich seines 100. Geburtstags bringt sein Sohn Peter ein Buch heraus - Motorrad Professor Helmut Krackowizer Erinnerungen zum 100. Geburtstag.
Jugend- und Kriegsjahre
1924 zog die Familie von Frankenmarkt nach Vöcklabruck, wo Helmut Krackowizer von 1928 bis 1932 die Volksschule besuchte, anschließend bis 1936 das Stiftsgymnasium in Kremsmünster und dann bis 1940 das Gymnasium in Gmunden. 1931, als Neunjähriger, beim Besuch des dritten Gaisbergrennens vom "Virus" des Motorradfahrens infiziert, saß er bereits 1939 als Siebzehnjähriger im Sattel eines Motorrades, zunächst auf einer NSU 250 OSL, die er zusammen mit seinem Bruder Otto besaß, dann im Sattel einer Norton "International" 500 cm³, die den Beinamen The Unapproachable ("die Unreichbare", aufgrund ihrer motorischen Leistung galt dieses englische Motorrad lange Zeit als das Schnellstes der Welt) hatte. Als Jugendlicher arbeitete er in den Sommerferien als Mechaniker in Werkstätten und besuchte Motorradrennen.
Anfang Jänner 1940 rückte Krackowizer als 18-Jähriger zur Deutschen Wehrmacht ein. Er wurde zum Luftnachrichtenfunker ausgebildet und kam zu einer Luftwaffen-Nahaufklärungsstaffel an die Westfront, wo er Anfang Mai noch am Frankreich-Feldzug teilnahm und dann den Beginn des Ostfeldzugs erlebte. Nachdem er im Frühjahr 1942 zur Luftwaffenkriegsschule in Halle an der Saale einen Kriegsoffizierslehrgang absolviert hatte und eine weitere Zeit in Mitteleuropa abkommandiert war, konnte er nicht mehr zu seiner Stammeinheit an der Ostfront zurückkehren. Diese war bereits in Stalingrad eingekesselt worden. So kam er zur Luftabwehr, die im Westeuropa mit Radargeräten neu aufgestellt worden war. Dazu wurde er im Jänner 1943 in Ludwigshafen ausgebildet mit einem anschließenden Lehrgang zum Nachtjagd-Leitoffizier (ILO) in Hamburg. Von dort kam er zu seiner ersten Stationierung auf die norddeutsche Insel Fehmann.
Das erste Rennmotorrad
Bei einer Stationierung auf der Insel Fehmarn fiel ihm eine ältere Zeitschrift in die Hände, in der ein Rennmotorrad in Bremen zum Verkauf angeboten wurde. Er kaufte sich dieses sein erstes Rennmotorrad, eine Rudge Racing 250 cm³ mit zwei Ventilen.[1]
Helmut Krackowizer nahm dann das Motorrad mit auf seine Dienststationen. Im Herbst 1944 war er in Breslau (Polen), wo er nun seine Rudge, verpackt in Kisten, in seine Heimatstadt Vöcklabruck schickte. Anfang März 1945 wurde er nach Norwegen versetzt, wo er das Kriegsende als Jägerleitoffizier der Luftnachrichten-Truppe einer Nachtjagd (Radar)-Kompanie erlebte. Von dort erzählte er eine Anekdote: Bei der Übergabe der Kompanie an die Norweger erschien ein norwegischer Offizier mit grimmiger Miene auf einem Motorrad. Doch schon bald waren er und Helmut Krackowizer in ein "Motorrad-Fachgespräch" vertieft, das mit einer Probefahrt von Helmut Krackowizer endete - es gab eben auch Vertrauen unter Kriegsgegnern!
Am 7. September 1945 kam Helmut Krackowizer aus der Gefangenschaft in Norwegen über Bremenhafen und ein Entlassungslager der Amerikaner in Passau in seine Heimatstadt Vöcklabruck zurück.
Seine Rennfahrerjahre 1946 bis 1955
Seine ersten Rennerfahrungen sammelte er als 17-Jähriger mit einer Puch S4 250 cm³ bei der „1. Salzkammergut-Wertungfahrt“ am 7. Mai 1939. Er erhielt eine Silberplakette in seiner Wertungsgruppe.
Seinen noch erhaltenen Aufzeichnungen über die Teilnahme an Rennen kann man Reisekosten, Motoreinstellungen, Wetter und vieles andere entnehmen: Graz-Lazarettsiedlung (... längste Gerade: 700 m ...), Rankweil in Vorarlberg (1948: ...Ventilschaden, Bruch Einlass und 12. Runde bis dort vom 16. bis 4. Platz..), Innsbruck - Hungerburg (1947: ...sehr kurvenreich, wellige Oberfläche...), Straßenrennen Korneuburg (1949: ...2. Platz, Preisgeld: öS 200.--, Spesenvergütung öS 450.--, eigene Spesen öS 150.--...), inter. Straßenrennen Erlen (Schweiz, 1949: ...Training und Rennen: Regen...), Schauinsland Rennen (Deutschland, Freiburg, 1949: ... Spesen DM 100.--);
1946
Am 6. Oktober 1946 fuhr er sein erstes Motorradrennen mit der Rudge 250 cm³ bei strömenden Regen beim ersten Nachkriegsrennen in Salzburg-Nonntal und erreichte dabei den dritten Platz.
1947
Am 6. Juli 1947 ging dann das erste Motorradrennen auf der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Mitte in Salzburg-Liefering über die Bühne, das später 1. Mai Rennen genannt wurde. In diesem Rennen gewann Helmut Krackowizer die Junior-Klasse A bis 250 cm³ auf seiner Rudge in 44:32,8 min, vor den Salzburgern Fritz Walcher auf New Imperial (46:43,4 min) und Richard Kwitt auf Puch (46:43,4 min). Das Rennen führte über 15 Runden, was einer Distanz von 63 Kilometern entsprach (Rundenlänge 4,2 km). Helmut Krackowizer lag dann auch im Senior-Rennen drei Runden in Führung, bevor er wegen eines Defekts aufgeben musste.
Dies war der Beginn seiner bis 1955 dauernden aktiven Motorradrennfahrerkarriere. Das Jahr 1947 wurde auch eines seiner erfolgreichsten Rennfahrerjahre. Er nahm Rennen in Österreich teil, u. a. in Rankweil (31. August) und Lustenau (Vorarlberg), Innsbruck (Nordtirol) beim Hungerburg-Rennen, beim Rennen in Graz-Lazarettsiedlung (Steiermark), am Ries-Berg und Pötschenpass - inneres Salzkammergut (4. von neun Teilnehmern in der Klasse bis 250 cm³ und 11. in der Klasse bis 350 cm³, ebenfalls mit seiner 250-cm³-Rudge), sowie im Fürstentum Liechtenstein am Triesenberg. Anmerkung von Krackowizer zum Triesenbergrennen: "Viel Schotter gab’s und wenig Fränkli! Trotzdem hätte mein gemütlicher 4. Platz bei den Schweizer Experten noch zum Sieg gereicht".
Seine Erfolgsbilanz 1947:
- drei erste Plätze
- zwei Klassenrekorde
- zwei zweite Plätze
- zwei vierte Plätze
- erfolgreichster Fahrer Österreichs der Klasse A bis 250 cm³, heute würde man dazu "Österreichischer Motorrad-Staatsmeister" sagen.
- Ergebnis Straßenrennen 31. August Rankweil, Vorarlberg, Klasse bis 250 cm³:[2]
- Fritz Walcher, Salzburg, auf Imperial in 23:32 min., 65,5 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
- Helmut Krackowizer, Vöcklabruck, auf Rudge, 23:46 min.
- Richard Kwitt, Salzburg, auf Puch, 24:14 min.
- Ergebnis Ries-Rennen, 28. September
- 2. in der Klasse bis 250 cm³, 3:11,2 min. und zweitbeste Tageszeit[3] vor Rott (3:11,0 min. = 96,34 km/h)[4]
- 8. in der Klasse bis 350 cm³, 3:18,8 min. - Sieger wurde Leonhard Fassl mit 2:53,2 min.
- Ergebnis Liechtenstein 1. Nationales Bergrennen Vaduz-Triesenberg 5. Oktober 1947
- Gäste, Klasse bis 250 cm³: 4. Platz mit einer Zeit von 7:23,2 min.
- 1. Hungerburg-Bergrennen, Innsbruck
- 12. Oktober: Sieger in der Klasse bis 250 cm³ vor Toni Magnus[5][6][7]
1948
Am 22. Februar 1948 nahm Helmut Krackowizer als Skifahrer bei einem Skijöring auf der Trabrennbahn in Salzburg-Froschheim teil. Fahrer war Konrad Eckschlager mit seiner Beiwagenmaschine. Die beiden gewannen in der Klasse Beiwagen.[8]
1948 wollte Helmut Krackowizer zusammen mit F. J. Binder an der englischen Tourist Trophy, dem ältesten immer noch bestehende und härteste Motorradrennen der Welt, auf der Insel Man in der Irischen See teilnehmen, scheiterte jedoch an der Grenze zur Schweiz. Die mit einem Lastkraftwagen reisende und unter Führung von Manager Schamberger stehende "Expedition" sollte eine hohe Kaution für die sichere Rückführung der Rennmaschinen sowie eine beträchtliche Versicherungsprämie im Schweizer Fränkli leisten. die natürlich nicht zur Verfügung standen. Schweren Herzens mussten daher die Motorsportler wieder die Rückreise nach dem „Heimathafen“ Salzburg antreten.[9] Es blieb bei einem Eintrag im Programmheft, das auch heute noch in seinem Archiv existiert.[10] Erst 1990, als 68-Jähriger, fuhr er mit der 500-cm³-Rudge, ex Wal Handley (so hieß der mit dieser Maschine sehr erfolgreich gewesene englische Rennfahrer), Baujahr 1930, eine „Ehrenrunde“ auf der Insel Man anlässlich der so genannten „Lap of Honour“[11] im Rahmen der Tourist Trophy.
Auf Rudge 250 belegte er am 12. September den 3. Platz beim Salzburger Straßenrennen (späteres 1. Mai Rennen) hinter dem Wiener Radler (Puch) und dem Italiener Biagio Nocchi. Beim Bergrennen Ries bei Graz wurde es ebenfalls ein 3. Platz, wieder hinter Nocchi und Rott (Wien) auf JAP, mit einer knappen Zeitdifferenz von zwei Sekunden auf den Sieger und nur zwei Zehntelsekunden auf den Zweitplatzierten.
Weiter Ergebnisse
- Hungerburg-Rennen Innsbruck, Datum nicht bekannt: Ausfall bei strömenden Regen wegen Getriebe- und Kerzenschaden
- 9. Mai: Int. Straßenrundrennen Rankweil, Vorarlberg: "Als Letzter vom Start. In der 14. Runde am 4. Platz liegend mit Ventilbruch ausgeschieden" (in der Klasse bis 250 cm³.[12]
- 4. Int. Straßenrennen Lustenau, Vorarlberg: Start aus der ersten Reihe, in der 2. Runde in Führung liegend, in der 3. Runde überholte er die ersten "Nachzügler", er kam dann noch einmal an Start und Ziel vorbei, dann brach wieder ein Kipphebel und Krackowizer musste aufgeben
- 25. Juli: "Rund um das Heustadlwasser" in Wien, noch kein Ergebnis gefunden
- 12. September: 2. Motorrad Straßen-Rundrennen in Salzburg-Liefering: 3. in der Klasse bis 250 cm³ auf Rudge (43:24,6 min.)[13]
- 19. September: 14. Ries-Rennen in Graz: 3. in der Klasse bis 250 cm³[14] mit zwei Zehntel Sekunden Rückstand auf Rott und Biaggio Nocchi;
1949
Zu seinen beiden Rennen 1949 in der Schweiz schrieb Helmut Krackowizer:
Erlen: "...Ich sehe mich noch heute mit meinem Salzburger Freund Volzwinkler, der eine schnelle 350 cm³ Norton fuhr, als Schlusslicht am Start stehen, weil wir die ungewohnte Art mit der Flagge von unten nach oben zu starten nicht kannten. Wir fuhren dann zwar bei Regen wie die Berserker dem entschwundenen Feld nach, und was meine Person anlangt, war ich maßlos überrascht, als ich einen Konkurrenten nach dem anderen aufholte und auf einmal sogar Fergus Anderson[15], der eine neue AJS "Boy Racer" fuhr, hinter mich brachte. Dann begann aber die Kupplung zu rutschen und da man damals noch keine bei Fahrt von Hand verstellbaren Bowdenzüge besaß, gab ich das Rennen, etwa am fünften Platz liegend, auf, weil mir ohnehin das Wasser schon bei den Stiefeln heraus lief..."
Auch der zweite Start in der Schweiz in Olten am 29. Mai brachte ihm kein Glück. Wiederum verspätet vom Start weggekommen, überholte er mit seiner mittlerweile erworbenen Velocette 350 KTT MK8 (die er vom Rennfahrer Franz Josef Binder gekauft hatte) wie ein Slalomläufer eine Reihe vor ihm liegender Fahrer, bevor er sich in einer Kurve verbremste und sich in Holzbrettern am Straßenrand fand. Dabei war die Vergaser-Düsennadel aus ihrer Klammer geschleudert worden, und wie er den Drehgriff aufzog, hob er nur den Schieber, nicht aber die Vergaser-Düsennadel auf - er musste das Rennen aufgeben.
Diese beiden Vorstellungen schienen den Veranstaltern des internationalen Rennens in Bern Bremgarten (Schweiz) nicht unbemerkt geblieben zu sein, denn sie lehnten dann freundlich die Anmeldung von Helmut Krackowizer zum Start im Jahr 1950 ab.
Beim internationalen Straßenrennen in Rankweil, Vorarlberg, am 15. Mai 1949, belegte er den 5. Platz und wurde zweitbester Österreicher hinter Fergus Anderson, Volzwinkler, Biagio Nocchi und Roland.[16]
Beim Bergrennen Freiburg-Schauinsland in Deutschland am 31. Juli 1949 belegte Helmut Krackowizer den zweiten Platz in der Klasse bis 250 cm³. Die Salzburger Volkszeitung[17] berichtete darüber:
Volzwinkler und Krakowitzer hielten sich wacker Am vergangenen Sonntag fand auf der schwierigen 173 Kurven aufweisenden Bergstrecke bei Freiburg im Breisgau der große Bergpreis für Autos und Motorräder statt. Hiebei konnten die beiden Salzburger Helmut Volzwinkler und Helmut Krakowitzer[18] beachtliche Erfolge erringen. Während Krakowitzer in der 250-ccm-Klasse durch einen glimpflich verlaufenen Rutscher um die Siegeschancen in der kompressorlosen Klasse kam und nur ganz knapp hinter dem Sieger den zweiten Platz belegen konnte, gelang es Helmut Volzwinkler auf seiner 350-ccm-Norton, hinter Europameister Heiner Fleischmann, ebenfalls einen zweiten Platz zu belegen. Der Salzburger wies so bekannte Fahrer wie Nitschky, Schnell und Thorn-Brika[19] auf die nächsten Plätze. Die Erfolge der beiden Salzburger Fahrer sind um so anerkennenswerter, als ihnen nur eine ganz kurze Trainingszeit zur Verfügung stand, während, um sich mit dem schwierigen Gelände vertraut zu machen, normalerweise acht bis zehn Tage notwendig sind.
Rennergebnisse 1949
- 3. April: Motorrad-Straßenrundrennen Korneuburg, NÖ., 2. Platz mit Rudge 250 cm³ hinter Radler in der Kompressormaschinen-Klasse
- 18. April, Ostermontag:[20] Straßenrundrennen in Dornbirn, Vorarlberg: 2. Platz in der Kompressormaschinen-Klasse mit seiner "normalen" 250 cm³ Rudge (27:37 min.), und ebenfalls Zweiter in den Klassen 350 (26:40,3 min.) und 500 cm³ (26:47,1 min.)[21][22] erstmals mit der neu erworbenen Velocette 350 cm³ KTT MK VIII, die er seit März des Jahres fuhr.[23] ;
- 15. Mai: Motorrad-Straßenrundrennen in Rankweil: 5. in der Klasse bis 350 cm³ (57:35,2 min., zwei Runden zurück), Volzwinkler wurde 2.
- 31. Juli, Schauinsland, Freiburg im Breisgau: 2. Platz in der Klasse bis 250 cm³
- 14. August: 1. Straßenrennen "Rund um die Schanz", Ingolstadt, Bayern: in der Klasse 250 cm³ ohne Kompressor 2. Platz auf Rudge, in der Klasse bis 350 cm³ mit Saugmotoren 4. Platz auf Velocette[24]
- 2. auf Velocette mit 29:58,6 min. = 79,8 km/h (Lizenzfahrer in der Klasse bis 250 cm³, zehn Runden = 39,5 km), er hatte bis zur vorletzten Runde geführt, ein Kolbenklemmen warf ihn zurück.
- 6. auf Velocette mit 26:40,7 min. = 89,9 km/h (Lizenzfahrer in der Klasse bis 350 cm³, zehn Runden = 39,5 km), lt. SN[25] belegte er aber den 4. Platz.
- 27. und 28. August - Internationale Österreichische Alpenfahrt
- und am 28. August im Stadtrennen Bad Reichenhall wurde er Sechster
- 11. September in Lustenau: 4. in der Klasse bis 350 cm³ (Volzwinkler wurde 2.), im Rennen der Klasse bis 250 cm³ streikte seine "Rudge";[26]
- 25. September in Nürnberg (ab 1950 Norisring genannt): Ergebnis nicht bekannt
- 16. Oktober: Straßenrennen in Linz-Urfahr (85 Rennfahrer, rund 20 000 Zuschauer), 20 Runden:
- 2. in der Klasse bis 250 cm³ auf Rudge (27:26,2 min.) hinter Alex Mayer auf Moto Guzzi (27:19,6 min.).[27]
Insgesamt landete Helmut Krackowizer neun Mal in diesem Jahr auf Platz zwei.
Ab 1950
In den folgenden Jahren fuhr er mit wechselndem Erfolg auch im Ausland, z. B. in Erlen und Olten (Schweiz), beim Schauinsland Bergrennen, Ingolstadt und am Norisring in Nürnberg sowie am Hockenheim-Ring (alle Deutschland). Daneben nahm Helmut Krackowizer an Wertungsfahrten und Bergrennen in Österreich teil (z. B. am Gmunderberg am Traunsee.
Nach dem überraschend frühen Tod seines Vaters (1952), der in Vöcklabruck Rechtsanwalt war, musste er sich auf Rennen in Österreich einschränken. In Vöcklabruck betrieb er einen Motorradhandel (bis 25. März 1958[28]). Neben Straßenrennen mit Motorrädern nahm er auch an Roller-Rennen mit einem Lohner Roller teil (z. B. in Linz), sowie an mehrtägigen Alpenrundfahrten mit Kleinmotorrädern. Im Laufe der Jahre fuhr er dabei verschiedene Motorradmarken: Rudge 250 cm³, Velocette KTT MK VIII 350 cm³, BSA "Gold Star" 350 cm³, Lohner Roller, Norton "Dominator" 500 cm³, AJS, Puch u. a.
1952 erhielt er seine "heiß-umstrittene, lang erwartete" 'Federbett' Norton 500 cm³.
Das „int. Rhein-Pokal-Rennen“ auf dem Hockenheimring am 8. Mai 1955 wurde vor der Kulisse von 150 000 Zuschauern war das letzte Rennen von Helmut Krackowizer in seiner aktiven Rennfahrerkarriere. Erst ab 1973 fuhr er dann wieder regelmäßiger bei Motorveteranen-Veranstaltung im Sattel von Motorrädern - allerdings im Renntempo - bis dahin blieben nur Probefahrten im Rahmen von Motorsportjournalisten-Veranstaltungen.
Weitere Rennergebnisse
- 1950:
- 11. Juni, Feldkirch, Vorarlberg: "Großer Preis von Östereich": "Mit viel Pech und Ärger ausgefallen wegen Kegelradbruch" (Velocette KTT MK8)
- Straßenrennen in Gmünd, NÖ., Klasse bis 350 cm³ Touren- und Sportmaschinen, fünf Runden = 17 km: 1. Platz auf BSA "Gold Star" (10:43,8 min. = 95,0 km/h) vor Helmut Volzwinkler auf Puch GSG (10:59,6 min.)
- 8. Juli, Motorradrennen "Rund um das Heustadelwasser" in Wien: 3. Platz in der Kategorie A, Klasse bis 500 cm³ auf Velocette KTT MK8 (18:41 min.) hinter Leo Fassl ((16:27 min.) und Sepp Herburger (17:34,8 min.)[29]
- 9. Juli: Gmundnerberg-Rennen, OÖ., Sieger in der Klasse bis 350 cm³ Sport auf Puch (04:17,5 min.), Zweiter in der Rennklasse bis 350 cm³ auf Velocette KTT MK8 in einer Zeit von 03:53,2 min. hinter Helmut Volzwinkler (03:41,02 min.) und 4. in der Klasse bis 250 cm³[30]
- 27. August: In Olmütz in der Tschechoslowakei fand vor 150 000 Zuschauern ein Straßenrundrennen statt, an dem Krackowizer teilnahm; die Platzierung ist nicht bekannt[31]
- 10. September: Straßenrundrennen in der Nähe von Brünn; Platzierung nicht bekannt;[32]
- 22. Oktober, Straßenrundrennen in Salzburg-Liefering: Er nahm mit einer Jawa 350 Sport der Wiener Firma Faber teil, für eine Top-Platzierung reichte es nicht, aber er fuhr die schnellste Runde im Rennen mit 01:36,0 min. = 101,4 km/h[33]
- 15. Oktober: Straßenrennen Stockerau, Platzierung nicht bekannt
- 22. Oktober, Straßenrundrennen in Salzburg-Liefering: Er nahm mit einer Jawa 350 Sport der Wiener Firma Faber teil; in der Klasse Sportmaschinen 350 cm³ wurde er Vierter, in der Klasse Rennmaschinen 350 cm³ Ausfall, er fuhr aber die schnellste Runde im Rennen mit 01:36,0 min. = 101,4 km/h;[34]
- 1951:
- 1. Mai Rennen: In der Klasse bis 350 cm³ am Start gewesen, kam aber nicht unter die ersten drei (4. oder 5.)[35]
- Straßenrennen Gmünd: Datum und Platzierung nicht bekannt
- 15. Juli: "Rund um Schotten" in Hessen, Deutschland: Platzierung nicht bekannt
- Int. Rennen in Hockenheim, Deutschland, Klasse bis 350 cm³: Datum und Platzierung nicht bekannt
- 26. August: "Großer Preis von Deutschland" auf der "Solitude" in Stuttgart: Platzierung nicht bekannt
- 1952:
- 1. Mai Rennen: 6. Platz und bester Österreicher in der 500-cm³-Klasse auf Norton "Federbett"[36]
- 8. Juni, Straßenrennen in Linz: Sieg in der Klasse der Lohner-Roller, er fuhr auch in der 500-cm³-Klasse mit Norton Manx mit
- 27. Juli: Gmundnerbergrennen, auf Puch TFS, Ergebnis nicht bekannt;
- 5. Oktober: Straßenrennen Großraming, OÖ.: Platzierung nicht bekannt
- 19. Oktober: Gaisberg-Wertungsfahrt, Wertungsgruppe 4 bis 350 cm³: Sieger auf BSA in einer Zeit von 06:55,8 min.
- 1953:
- 26. April: Straßenrundenrennen in Mattighofen, OÖ.: Platzierung nicht bekannt
- 1. Mai Rennen auf BSA "Goldstar": 2. Platz auf BSA Gold Star (22:41,4 min.)
- 14. Mai, Straßenrennen Hallein: Sieger auf BSA „Gold Star“ in der Sportklasse bis 350 cm³ in dieser Sportklasse, in der Sportklasse über 350 cm³ hinter Sepp Dürnecker (Vöcklabruck, auf Triumpf 650) den guten zweiten Platz
- 4. Oktober: Gaisberg-Wertungsfahrt: 2. auf BSA „Gold Star“ in der Gruppe 8 bis 350 cm³;
- 1954:
- 25. April, Straßenrundenrennen in Mattighofen, OÖ.: Platzierung nicht bekannt
- 1. Mai Rennen: Zweiter in der Klasse bis 500 cm³ hinter Helmut Volzwinkler und Dritter in der Klasse bis 350 cm³
- 16. Mai, Gmünd (NÖ.): Sieger in der Klasse 350 cm³ Touren- und Sportmaschinen[37]
- 9. Juni: Straßenrundrennen in Krems an der Donau, teilgenommen mit BSA "Gold Star" 350, Ergebnis nicht bekannt
- 12. September: Bronze-Medaille in der Kategorie A/1 in der Wertungsgruppe 2, Klasse Touren 350 cm³, bei der Wertungsfahrt rund um Ried im Innkreis
- 1955:
- 24. April: Straßenrundenrennen in Mattighofen, OÖ.: Platzierung nicht bekannt
- 8. Mai, das „int. Rhein-Pokal-Rennen“ auf dem Ho-ckenheimring wurde vor der Kulisse von 150 000 Zuschauern das letzte Rennen von Helmut Krackowizer in seiner aktiven Rennfahrerkarriere. Nachdem er mit seiner BSA „Gold Star“ 350 cm³ vom späteren Sieger und Weltmeister Geoff Duke vier Mal überrundet wurde, kam ihm „die weise Erkenntnis“, dass er diesen wohl nie mehr einholen würde.
Berufliche Laufbahn
Im Herbst 1947 begann er mit einem Wirtschaftsstudium an der Hochschule für Welthandel. Seine berufliche Laufbahn führte ihn, über das Kaufmannsdiplom am 12. April 1951 an der Wiener Wirtschaftsuniversität und ein Jahr später, am 21. Juni 1952, zum Titel Doktor der Wirtschaftswissenschaften, zu Eternit Hatschek in Vöcklabruck und 1955 zu Porsche Salzburg nach Salzburg in den Porschehof als Werbe- und Pressechef (sein Chef war Ernst Piëch). In dieser Funktion organisierte Krackowizer 1964 einen Weltrekordversuch mit einem VW 1500 auf der Rennstrecke in Monza in Italien. Vier Weltrekorde wurden dabei mit dem Serienmodell aufgestellt. Im selben Jahr wechselte er zu Mercedes-Benz Österreich (damals im Hochhaus in Lehen), wo er bis 1969 Pressechef war, und dann zu British Leyland (Wasserfeldstraße) bis 1975. Zuletzt, ab 1976, war er als Public Relations Manager bis zu seiner Pensionierung 1987 bei Chrysler Corporation unter Generaldirektor Gerald Gießwein (das Unternehmen wurde in Talbot umbenannt und schließlich mit Peugeot fusioniert) tätig.
Mit 1. August 1964 wurde Helmut Krackowizer zum gerichtlich beeideten Sachverständigen für das Kraftfahrwesen bestellt.
Journalistische Tätigkeit
Journalist
Schon während seiner aktiven Rennfahrerzeit schrieb Helmut Krackowizer für Motorradzeitungen und -zeitschriften. Unter anderem war er Mitbegründer der österreichischen Zeitschrift "Das Motorrad" (existiert heute nicht mehr) sowie seit 1947 Mitarbeiter im Austro-Motor Im Herbst 1954 war er auf Einladung der deutschen Motorradmarke NSU am Hockenheim-Ring, Deutschland, im Sattel einer Werks-NSU-Rennmaschine, der so genannten Rennfox[38], im Rahmen seiner journalistischen Tätigkeit unterwegs. Für Hans Trunkenpolz von KTM erledigte er immer wieder PR-Arbeit. Er begann im Auftrag von Motorradfirmen und -importeuren Fahrberichte über Motorräder für Tages- und Fachzeitungen zu schreiben.
Er war 1956 Gründungsmitglied des Motor Presse Klubs Austria und jedenfalls bis 1965 auch noch dessen 2. Vizepräsident.[39]
Sein erste Buch war eine Übersetzung aus dem Englischen (Motor Cycle Racing von Peter Carrick), das in Österreich unter dem Titel Motorradsport im Jahr 1972 erschien. Eine Reihe weiterer Bücher, teilweise als Co-Autor, erschien bis Mitte der 1990er-Jahre, die alle vergriffen sind. Der Inhalt der Bücher handelt von der Geschichte von Motorrädern und des Motorradrennsports. Darüber hinaus war er Autor zahlreicher Beiträge für Fachzeitungen im deutsch- und englischsprachigen Raum.
Platzsprecher
Schon beim Motorrad-Bahnrennen am 4. Mai 1947 auf der Trabrennbahn in Salzburg-(damals noch)-Aigen fungierte Helmut Krackowizer als Platzsprecher. Es folgten viele derartige Einsätze bei Rennen, die damals noch erlaubt waren: Bergrennen auf dem Gaisberg, beim Bergrennen in Engelhartszell an der Donau und am Gmundner Berg (beide OÖ.), beim 1. Mai Rennen im Bereich der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Mitte, beim Motocross-Rennen am Gaisberg auf der Zistelalm u. a. Rennveranstaltungen. Auch bei zahlreichen Rennveranstaltungen auf dem Salzburgring saß Helmut Krackowizer im Kurier-Turm, wie der Start- und Zielturm genannt wurde, im obersten Stock und kommentierte den Rennverlauf.
Motorrad-Zeichnungen
Schon als Jugendlicher war Helmut Krackowizer ein begeisterter und durchaus talentierter Zeichner. Zunächst zeichnete er von Bildmaterial Motorradsportrennszenen und einzelne Motorradrennfahrer nach, während des Zweiten Weltkriegs füllten sich seine Zeichenmappen mit Flugzeugen, Panzern und Kriegserlebnissen. In den 1960er-Jahren begann Krackowizer dann alte Motorräder nach Originalvorlagen in Großformat mit Bleistift zu zeichnen. So entstanden etwa 15 Kunstdruckmappen, die "Motorrad Meilensteine", mit je vier Zeichnungen von historischen Rennmotorrädern. 1965 erschien seine erste Mappe mit Zeichnungen, Die klassischen Rennmotorräder.
Der „Motorrad-Professor“
Nachdem Helmut Krackowizer sich 1955 von der aktiven Rennfahrertätigkeit zurückgezogen hatte begann er historische Motorräder in ganz Europa aufzuspüren. Einige dieser Funde sammelt er selbst, andere tauschte und verkaufte er wieder. 1967 gründete er den dritten Motor Veteranen Clubs in Österreich, den Motor Veteranen Club Salzburg. 1975 war Helmut Krackowizer Präsident des Österreichischen Motor Veteranen Verbands.[40]
Helmut Krackowizer kannte so gut wie jedes historische Motorrad im Detail, wusste die Geschichten seltener Motorräder und Lebensläufe deren Rennfahrern zu erzählen, die er meist auch noch persönlich kennengelernt hatte und zu seinen Freunden zählten wie u. a. Sammy Miller [Trial-Weltmeister], John Surtees [einziger Automobil- und Motorradweltmeister], Walter Zeller, Luigi Taveri (mehrfacher Motorradweltmeister auf Honda aus der Schweiz), Hans Haldemann, Georg "Schorsch" Meier (1939 gewann Meier als erster Nicht-Brite bei der berühmt-berüchtigten Tourist Trophy auf der Isle of Man die 500-cm³-Klasse, die sogenannte Senior-TT), Alfred Neubauer, den legendären Mercedes-Benz-Rennleiter, und viele andere aus der Motorrennsportszene. Selbstverständlich war er Mitglied beim Rudge Enthusiasts Club in England.
Einen Lebenstraum erfüllte er sich mit der Realisierung der großartigen Motor-Veteranen-Veranstaltungen auf dem Salzburgring, den "Oldtimer Grand Prix", die zwischen 1974 und 1987 stattfanden. Stars wie Niki Lauda, Juan Manuel Fangio (argentinischer Automobilrennfahrer), Hans Herrmann und andere ehemalige Automobil- und Motorradrennfahrer kamen zu diesem Veteranen-Gleichmäßigkeitsrennen für historische Automobile und Motorräder. Weit über 100 Automobile und bis zu 300 Motorräder fanden sich in besten Jahren zu diesem Ereignis am Salzburgring ein. Mercedes Benz schickte die berühmten Silberpfeile, BMW und Audi brachten historische Rennfahrzeuge aus ihren Museen nach Salzburg.
Motorveteranen Museum Hellbrunn
Erfolglos blieben jedoch seine Bemühungen, in Salzburg ein Motor Veteranen Museum zu etablieren. Es gab Versuche, den Stadl im Schlosspark von Hellbrunn dafür umzubauen, was aber an bürokratischen Überlegungen der Stadtgemeinde Salzburg scheiterte. So gingen einige Sammlungen alter Motorräder und Automobile, deren Besitzer Krackowizer schon für das Projekt gewonnen hatte (wie zum Beispiel der Sammler Walter Brandstetter aus St. Pölten), dann an in- und ausländische Motormuseen (z. B. an das Hockenheimmuseum). Und bis heute (Stand 2020) wurde für historische Technik (aller Arten) kein passender Raum in Salzburg geschaffen, um Raritäten der Nachwelt präsentieren zu können.
Krackowizer und der Salzburgring
Nicht unwesentlich war sein Beitrag zum Fortbestand des Salzburgrings, als dieser vom Erhalter, dem Land Salzburg, hoher finanzieller Verluste 1981 schließen wollte. Nach Gesprächen im August 1981 mit Finanz-Landesrat Anton Bonimaier konnten sich Helmut Krackowizer] und Franz Bauer von der Interessensgemeinschaft Salzburgring, der bisherigen Betreibergemeinschaft, auf einen bezahlbaren Pachtzins einigen. Im September 1981 wurde dann der Internationale Gemeinnützige Motorsportverein Salzburgring (IGMS) gegründet, der mit 1. Jänner 1982 die Führung des Salzburgrings übernahm. Der Salzburgring war also in seinem Bestand gerettet. Und in einem Schreiben vom 30. Juli 1985[41] von Dr. Schmalzl vom Amt der Salzburger Landesregierung an Dr. Krackowizer stand
"[...] 2) Unbestritten ist für das Amt der Salzburger Landesregierung Ihre hervorragende Rolle bei den Bemühungen um eine Weiterführung des Salzburgringes. Das gefertigte Amt geht davon aus, daß ohne Ihre Initiativen eine Verpachtung an den IGMS entweder nicht oder nur zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt erfolgt wäre. [...]"
Aktiver Teilnehmer an Oldtimer-Veranstaltungen
Helmut Krackowizer stieg auch nach seiner aktiven Rennfahrerlaufbahn noch in den Sattel von Motorrädern und nahm an verschiedenen Veteranen-Veranstaltungen teil. So nahm er beispielsweise 1973 auf dem Nürburgring auf einer Sunbeam 90, Baujahr 1929, an einer Motor-Veteranen-Veranstaltung teil, deren Gesamtsieger er wurde. Selbst bei seinen eigenen Oldtimer Grand Prix am Salzburgring war er manchmal im Sattel einer Rennmaschine zu erleben. Er fuhr zu Veteteranenrennen historischer Motorräder in Deutschland (Hockenheim-Ring, Norisring in Ingolstadt), in Italien (Misano, Bergamo) und England. 1990 fuhr er im Rahmen der englischen Tourist Trophy auf der Isle of Man bei der so genannten Lap of Honour[42] im Sattel einer ex-Wal Handley-Rudge eine Ehrenrunde auf dem Kurs auf der Insel Man.
Am 14. September 1997 wurde er beim zweiten Ernst Vogel-Gedächtnislauf im Schlosspark von Schönborn bei Wien, "3. Sieger" in der Klasse Motorräder bis Baujahr 1938. Noch bis 1999, im Alter von 77 Jahren, nahm Krackowizer aktiv an Veteranen Veranstaltungen teil.
Motorrad-, Literatur- und -Bild Archiv
Schon als Jugendlicher begann Helmut Krackowizer zu fotografieren. Während seiner aktiven Motorradrennfahrerzeit hatte er meist seine Kamera dabei, um Zeitungen vom Renngeschehen berichten zu können. Er etablierte sich in der Nachkriegszeit als Pressefotograf und war bei den wichtigsten österreichischen Motorsportveranstaltungen dabei. Sein Archiv dokumentiert vor allem das Renngeschehen in Österreich und Deutschland, aber auch von England und der Schweiz. Daneben sammelte er historisches Bildmaterial, das die Motorrad-Rennsportszene sowie die Entwicklung des Motorrades dokumentierte. Er hatte im Laufe seines Lebens nicht nur Motorräder und Bildmaterial gesammelt, sondern auch Zeitschriften und Zeitungen, Bücher und andere Dokumentationen über die Geschichte von Motorrädern, Motorradrennfahrer, Motorradrennstrecken und -rennen, Pressemappen von Motorradherstellern u. a., die einen Einblick in die bewegte Vergangenheit des Motorradsports in ganz Europa geben. Erhalten sind unzählige Manuskripte und eigenes Fotomaterial seiner journalistischen Tätigkeit.
Funktionen im Motorsport
- Von 1947 bis 1955 aktiver Motorrad-Rennfahrer;
- Von 1952 bis 1975 nationaler und internationaler Zeitnehmer der OSK, FIM und FIA, davon acht Jahre Zeitnehmer der Obersten Sportkommission für Oberösterreich und Salzburg;
- 1975 Präsident des Österreichischen Motor Veteranen Verbands
- Präsident der Subkommission Motorräder der FIVA, des Dachverbands der Veteranenklubs;[43]
- Gründer und langjähriger Präsident des Motor Veteranen Clubs Salzburg (1967);
- Von 1981 bis 1984 Präsident des Internationalen Gemeinnützigen Motorsportvereins Salzburgring;
Auszug aus "Das Speichenrad" 2017
Über das Leben von Helmut Krackowizer in der Sonderausgabe 2017 "Das Speichenrad".
Das Leben beschrieben in der Sonderausgabe 2017 Das Speichenrad.
Motorfachjournalist Helmut Krackowizer (links) am Start bei Manfred Magnus beim 1. Mai Rennen 1965.
Ehrungen
- 29. Juni 1950, Goldenes Sportehrenzeichen des SAMTC, Verleihung im Großgasthof Sternbräu[44]
- 27. Oktober 1953, Sport-Leistungsehrenzeichen in Gold vom ARBÖ Salzburg
- 12. Dezember 1959, Sportehrenzeichens des SAMTC, Verleihung im Hotel Pitter[45]
- 17. November 1965, die Österreichische Olympia-Medaille für Verdienste um die Vorbereitung und Durchführung der IX. Olympischen Winterspiele Innsbruck 1964, verliehen vom Bundesminister für Unterricht Dr. Theodor Piffl-Percevic
- 23. Februar 1979, Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg, verliehen von Wilfried Haslauer sen.
- 14. Dezember 1981, Ehrenzeichen in Silber des Motor Presse Klubs Austria
- 29. April 1982, SAMTC Sportehrenzeichen in Gold mit Brillanten
- 11. Dezember 1985, Salzburger Sport-Ehrenzeichen in Gold
- 1990, Verleihung des Berufstitels Professor mit Dekret vom Bundesminister am 6. November 1990;
Bilder von den Ehrungen
Ganz links Helmut Krackowizer mit Gattin Inge anlässlich der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich am 23. Februar 1979 verliehen von Wilfried Haslauer senior.
Bei der Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Salzburg 1979; hier im Bild Wilfried Haslauer (links) und Helmut Krackowizer (rechts);
Bei der Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Salzburg 1979; hier im Bild Helmut Krackowizer (Bildmitte); rechts Eberhard Zwink;
Anlässlich des 60. Geburtstags des Motorradprofessor Dr. Helmut Krackowizer wurde ihm das SAMTC-Sportehrenzeichen in Gold mit Brillanten verliehen. Im Bild von links: Dr. Krackowizer, Ernst Kretz (Direktor SAMTC) und ganz rechts Knut Rakus (Vizepräsident des SAMTC);
1985: Landesrat Dr. Othmar Raus verleiht Helmut Krackowizer das Salzburger Sport-Ehrenzeichen in Gold
Verleihung des Berufstitels Professor am 1990 an Helmut Krackowizer, verliehen von Landeshauptmann Hans Katschthaler; hier im Bild Hans Katschthaler (links) und Helmut Krackowizer (rechts);
Veranstaltungen in Erinnerung an den Motorradprofessor
MotorradKult(ur) 1900–1970
MotorradKult(ur) 1900–1970 war eine Ausstellung im Salzburger Museum Carolino Augusteum, die vom 18. Oktober 2003 bis 14. März 2004 zu sehen war. Die von Mag.a[46] Urd Dagmar Vaelske gestaltete Ausstellung wollte historische Motorräder in den Kontext zu Kunst und Alltagskultur ihrer jeweiligen Entstehungszeit stellen. Die Idee stammte noch von Helmut Krackowizer, dem ein Teil der Ausstellung gewidmet war.
Großglockner Trophy in memoriam Prof. Dr. Helmut Krackowizer
Thomas Fritsch, ein Freund und langjähriger Begleiter von Krackowizer, organisierte ein Jahr nach seinem Tod die erste Großglockner Trophy für historische Rennmotorräder auf der Großglockner Hochalpenstraße in Erinnerung an seinen Freund. Diese Veranstaltung fand alle zwei Jahre statt, allerdings ab 2008 nicht mehr als in Memoriam Prof. Dr. Helmut Krackowizer.
Sonstige Werke
- "Die klassischen Rennmotorräder", Motorbuch Verlag, Stuttgart, 1965
"Meilensteine", jeweils vier Bleistift-Motorrad-Bleistiftzeichnungen im Kunstdruck:
- 1. Serie mit Zeichnungen von 1965 (BMW 500 Kompressor 1937/39, Norton 350/500 dohc 1937, Moto Guzzi 250 ohc 1935/37, Puch 250 Ladepumpe 1931)
- "Klausenrennen Memorial" Mappe 1993 (NSU 500 ohc 1930, Puch 250 1931, Motosacoche 350 ohc 1928, BMW 750 ohv R 47/57 1929)
- 2. Serie mit Zeichnungen von 1965 (DKW 250 ULD 1937/39, Gilera "Rondine" 500 dohc 1939, Husqvarna 500 V-2 ohc 1933/35, Motosacoche 350 M ohc 1928)
- 3. Serie mit Zeichnungen aus verschiedenen Jahren (Norton 350/500 dohc "Federbett" 1950, BMW 500 RS 54 dohc Rennmodell 1954, Rudge 250 ohv TT-Replica 1934, Velocette 350 ohc KTT MK VIII/1939)
- 4. Serie mit Zeichnungen aus verschiedenen Jahren
- "Kompressor Rennmaschinen" Mappe (BMW 500 Kompressor 1937/39, Gilera "Rondine" 500 dohc 1939, NSU 350 Kompressor 1938/39, AJS 500 Kompressor 1939)
- "Österreichische Motorradsport Jubiläen 1996, was war vor 90, 65 und 40 Jahren" (Puch 905 cc V-2/1906, Puch 250 1931, "Bullus-NSU" 500 ohc 1930/31, BMW RS 54 1955)
- "Valvoline Austria Trophae 1994" (Sunbeam 500 ovh 1926, AJS 350 ohc 1938, Norton 500 dohc 1938, Velocette 500 Twin 1939)
- "Vor 60 Jahren begannen die italienischen TT-Siege" (Moto Guzzi 250 ohc 1935, Moto Guzzi 500 ohc, Benelli 250 dohc 1939, Gilera 500 4-Zylinder dohc 1954/55
- "Josef-Faber-Jubiläums-Mappe 1995" (CZ Walter 350 ohc 1953, JAWA 500 Twin dohc 1955/56, Gilera 500 4-Zylinder dohc 1954/55, Honda 250 6-Zylinder dohc RC 164 1964/5)
sowie wie Sonderdrucke, u. a. für BMW München;
Literatur
- Krackowizer, Peter: Motorrad Professor Helmut Krackowizer Erinnerungen zum 100. Geburtstag, Eigenverlag, April 2022
- Krackowizer, Helmut; Fischer, Klaus; Haldemann, Hans: TOEFF Land Schweiz, SERAG AG Verlag, Pfäffikon, 1992, ISBN-3-908007-72-5
- Krackowizer, Helmut; Fischer, Klaus: TOEFF Land Schweiz 2, SERAG AG Verlag, Pfäffikon, 2000, ISBN 3-908007-87-9
- "Motorrad Album", Markt Buch, VF Verlagsgesellschaft Wiesbaden, 1990, ISBN 3-926917-05-9y
- "Motorräder - Berühmte Marken von Adler bis Zenith", Markt Buch VF Verlagsgesellschaft Wiesbaden 1988, ISBN 3-926917-00-8
- "Motorräder - Berühmte Marken von AJS bis Zündapp", Welsermühl Verlag (existiert nicht mehr)
- "25 Motorrad WM", 1975, Welsermühl Verlag (existiert nicht mehr)
- Krackowizer, Helmut; Carrick, Peter: "Motorradsport", 1972, (sein erstes Buch)
- "Meilensteine der Motorradgeschichte von 1885 bis heute", Motorbuch Verlag, Stuttgart
- "Meilensteine der Motorradgeschichte", 1995, Gondrom Verlag GmbH
- Krackowizer, Helmut; Vollmar, Klaus: "Horex Regina bis Imperator 1950-56", Motorbuch Verlag, Stuttgart, 1986
- Krackowizer, Helmut; Seper, Hans; Brusati, Alois: "Österreichische Kraftfahrzeuge. Von Anbeginn bis heute", 1982
- Thumpser, Herbert: Österreichische Legenden in Schräglage in memoriam, 2021
Bilder
- Helmut Krackowizer – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblink
- www.technischesmuseum.at → eine Sammlung von Bildern, die Helmut Krackowizer zeigen
- zweiradmuseum360.de Deutsches Zweirad- und NSU-Museum Neckarsulm: Die "Brumm Rudge" 350 cm³, die durch Helmut Krackowizer teilweise auf die erfolgreiche Vorkriegsversion zurückgebaut wurde
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Dieses Motorrad hielt den Fünf-Stunden Weltrekord auf der Brooklands-Bahn in England, eine Hochgeschwindigkeitsrennstrecke mit überhöhten Kurven, die heute nicht mehr existiert. Im März 1939 wurde sie vom Werk aus England nach Deutschland importiert. Garantiert über 150 km/h Spitzengeschwindigkeit, so die Beschreibung des Verkäufers aus Bremen, Deutschland, des 2.100 Reichsmark teuren Motorrads.
- ↑ ANNO, Vorarlberger Nachrichten, Ausgabe vom 1. September 1947, Seite 3
- ↑ ANNO, Oberösterreichische Nachrichten, Ausgabe vom 3. Oktober 1947, Seite 3
- ↑ ANNO, Arbeiterwille, Ausgabe vom 30. September 1947, Seite 4
- ↑ ANNO, Neue Zeit, Ausgabe vom 13. Oktober 1947, Seite 4 sowie ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 13. Oktober 1947, Seite 3
- ↑ ANNO, Salzburger Tagblatt, Ausgabe vom 13. Oktober 1947, Seite 6
- ↑ innsbruck-erinnert.at/motorsport
- ↑ ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 23. Februar 1948, Seite 4
- ↑ ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 7. Juni 1948, Seite 6
- ↑ ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 18. Mai 1948, Seite 6
- ↑ Motorsportpersönlichkeiten fahren mit ehemaligen Siegermaschinen eines TT-Rennens eine Runde, die rund 60 Kilometer lang ist
- ↑ ANNO, Feldkircher Anzeiger, Ausgabe vom 1. Mai 1948, Seite 2
- ↑ ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 13. September 1948, Seite 4
- ↑ ANNO, Arbeiter Wille, Ausgabe vom 21. September 1948, Seite 4
- ↑ zweifacher Motorrad-Weltmeister
- ↑ ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 16. Mai 1949, Seite 4
- ↑ ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 3. August 1949, Seite 4
- ↑ Der Name wurde immmer wieder falsch geschrieben
- ↑ richtig "Hein Thorn Prikker"
- ↑ ANNO, Vorarlberger Volksblatt, Ausgabe vom 9. April 1949, Seite 12
- ↑ ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 19. April 1949, Seite 4 sowie ANNO, Vorarlberger Volksblatt, Ausgabe vom 19. April 1949, Seite 5
- ↑ früher war es noch möglich mit einer Maschine kleinerem Hubraums in Klassen mit größerem mitzufahren
- ↑ Austro Motor, 6/1949, Seite 120
- ↑ ANNO, Salzburger Tagblatt, Ausgabe vom 17. August 1949, Seite 7
- ↑ ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 17. August 1949, Seite 3
- ↑ ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 14. September 1949, Seite 3
- ↑ ANNO, Neue Zeit, Ausgabe vom 17. Oktober 1949, Seite 6
- ↑ Löschung im Gewerberegister von Vöcklabruck
- ↑ ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 10. Juli 1950 sowie Austro-Motor, 8/1950, Seite 249
- ↑ ANNO, Neue Zeit, Ausgabe vom 10. Juli 1950, Seite 6
- ↑ ANNO, Neue Zeit, Ausgabe vom 29. August, Seite 6
- ↑ ANNO, Österreichische Volksstimme, Ausgabe vom 8. September 1950, Seite 8
- ↑ ANNO, Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 23. Oktober 1950
- ↑ ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 23. Oktober 1950, Seite 6
- ↑ Austro-Motor, Ausgabe 6/51, Seite 274
- ↑ Austro-Motor, Ausgabe 6/1952, Seite 285
- ↑ Quelle www.motorsportstatistik.com sowie Austro-Motor, Ausgabe 6/1954, Seite 236
- ↑ auf einer Rennfox wurde der Österreicher Rupert Hollaus erster und bisher (2020) einziger österreichischer Solo-Motorrad-Weltmeister
- ↑ Austro Motor, Ausgabe 1/1965, Seite 36
- ↑ www.oemvv.at
- ↑ Kopie dieses Schreibens siehe Bild
- ↑ an der "Lap of Honour" dürfen entweder ehemalige Sieger oder Siegermaschinen teilnehmen: die Rennmaschine, mit der Helmut Krackowizer startete, war die Siegermaschine von Wal Handley, einem Engländer, der in der Zwischenkriegszeit einer der erfolgreichsten englischen Motorradrennfahrer war
- ↑ Salzburger Nachrichten, Februar 1979
- ↑ ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 28. Juni 1950, Seite 4
- ↑ www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 15. Dezember 1959, Seite 7
- ↑ Bis 2006 war "Magister" (männlich) bzw. (seit 1993) "Magistra" (weiblich) der übliche akademische Grad für die meisten Studien auf Master-Niveau. "Mag." ist die gesetzliche (§55 Universitätsgesetz 2002) Abkürzung sowohl für "Magister" als auch für "Magistra", wohingegen aber auch (aus gleichstellungspolitischen Motiven) die Abkürzung "Mag.a" für "Magistra" propagiert und verwendet wird.