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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | ''Riedenburg'' war der ursprüngliche Name für den Rainberg-Felsen (''a rupe que Ritinburc appellatur'', [[1139]]), der ringsum von moorigen mit Schilf bewachsenen Wiesen (= Ried) umgeben war. Der Felsen war schwer zugänglich wie eine Burg. Dem Grundbesitz nach war der Berg ein Teil des Sitzes Lind ([[Aiglhof]] in Mülln, der im späteren [[Mittelalter]] im Besitz der Familie [[Aigl]] ''zu Lind'' war und [[1604]] an das [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktinerstift St. Peter]] kam. Die Sümpfe (''Die Pferde sanken dort bis zum Bauch ein und verloren im Morast die Hufeisen'',“) wurden erst ab dem [[16. Jahrhundert|16.]] ins [[17. Jahrhundert]] trocken gelegt. Im 17. Jahrhundert wurden das [[Riedmoor]] (Niedermoor) der Riedenburg, ein nördlicher Ausläufer des großen [[Untersberger Moor]]es, trocken gelegt. | + | ''Riedenburg'' war der ursprüngliche Name für den Rainberg-Felsen (''a rupe que Ritinburc appellatur'', [[1139]]), der ringsum von moorigen mit Schilf bewachsenen Wiesen (= Ried) umgeben war. Der Felsen war schwer zugänglich wie eine Burg. Dem Grundbesitz nach war der Berg ein Teil des Sitzes Lind ([[Aiglhof]] in Mülln, der im späteren [[Mittelalter]] im Besitz der Familie [[Aigl]] ''zu Lind'' war und [[1604]] an das [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktinerstift St. Peter]] kam. Die Sümpfe (''Die Pferde sanken dort bis zum Bauch ein und verloren im Morast die Hufeisen'',") wurden erst ab dem [[16. Jahrhundert|16.]] ins [[17. Jahrhundert]] trocken gelegt. Im 17. Jahrhundert wurden das [[Riedmoor]] (Niedermoor) der Riedenburg, ein nördlicher Ausläufer des großen [[Untersberger Moor]]es, trocken gelegt. |
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| | Zwei Arme des Almkanals fließen durch die Riedenburg. Der Müllner Arm ist dabei noch älter als der Stiftsarm des Almkanals (nach [[1137]] erbaut) und versorgte ursprünglich, gespeist vom Überwasser des [[Leopoldskroner Moor]]es als [[Riedenburger Bach]], schon im frühesten Mittelalter die Mühlen von Mülln. [[1335]] wurde der [[Neutorarm|Städtische Arm]] zum [[Bürgerspital St. Blasius]] durch den Mönchsberg gegraben, der vom Müllner Arm abzweigt und die innere Riedenburg von Süden nach Norden durchquert. | | Zwei Arme des Almkanals fließen durch die Riedenburg. Der Müllner Arm ist dabei noch älter als der Stiftsarm des Almkanals (nach [[1137]] erbaut) und versorgte ursprünglich, gespeist vom Überwasser des [[Leopoldskroner Moor]]es als [[Riedenburger Bach]], schon im frühesten Mittelalter die Mühlen von Mülln. [[1335]] wurde der [[Neutorarm|Städtische Arm]] zum [[Bürgerspital St. Blasius]] durch den Mönchsberg gegraben, der vom Müllner Arm abzweigt und die innere Riedenburg von Süden nach Norden durchquert. |
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| | * ''Schliesselbergersiedlung'': Die Schliesselbergersiedlung wurde um [[1983]] auf den Schliesselbergergründen nächst des Glanbachs errichtet. Dort befand sich im [[19. Jahrhundert]] eine Lederstampfmühle, die nach [[1821]] im Eigentum der Familie [[Schliesselberger]] war, der auch die nächstgelegenen gleichnamigen Gründe gehörten. Von [[1904]] bis [[1977]] befand sich an der Stelle der Lederstampfmühle eine Gerberei. Die Siedlung liegt zwischen der [[Karl-Heinrich-Waggerl-Straße]] im Norden und der [[Tobi-Reiser-Straße]] im Süden, sie reicht im Westen direkt an den Glanbach und schließt im Osten die Bauten beiderseits des [[Haslbergerweg|Haslberger]]- und [[Kreuzbrücklweg]]es mit ein. | | * ''Schliesselbergersiedlung'': Die Schliesselbergersiedlung wurde um [[1983]] auf den Schliesselbergergründen nächst des Glanbachs errichtet. Dort befand sich im [[19. Jahrhundert]] eine Lederstampfmühle, die nach [[1821]] im Eigentum der Familie [[Schliesselberger]] war, der auch die nächstgelegenen gleichnamigen Gründe gehörten. Von [[1904]] bis [[1977]] befand sich an der Stelle der Lederstampfmühle eine Gerberei. Die Siedlung liegt zwischen der [[Karl-Heinrich-Waggerl-Straße]] im Norden und der [[Tobi-Reiser-Straße]] im Süden, sie reicht im Westen direkt an den Glanbach und schließt im Osten die Bauten beiderseits des [[Haslbergerweg|Haslberger]]- und [[Kreuzbrücklweg]]es mit ein. |
| − | * ''Lanserhofsiedlung'': [[1711]] berichtet das Hofurbare Grundbuch der Stadt, dass der "auf dem Wildenmoß an der Riedenburg gelegene Grund baurätig“ – also bebaubar – gemacht wurde. [[1718]] wurde hier ein Stadel und ein kleines Wohnhaus errichtet, [[1733]] ein größeres Haus mit sechs Feuerstätten (Wohneinheiten). Der Reiffenstuelhof (auch Kleiner Lazaretthof, A[t]zwangerhof, Würstlhof, zuletzt [[Lanserhof]]) war [[1772]] ins Eigentum von Felix [[Atzwanger]] gelangt, dessen Tochter [[1799]] den [[Salzburger Stadtrat|Stadtrat]] und Handelsfaktor Ignaz Franz [[Würstl]] heiratete. Die Witwe nach Ignaz Würstl heiratete [[1834]] den Privatier Georg von Lanser, der den Hof dann bis [[1864]] besaß und daher bis heute "Lanserhof“ heißt. Nach [[1975]] entstand auf den zugehörigen Gründen zwischen der [[Dürlingerstraße]] und der [[Moosstraße]] die heutige Lanserhofsiedlung. | + | * ''Lanserhofsiedlung'': [[1711]] berichtet das Hofurbare Grundbuch der Stadt, dass der "auf dem Wildenmoß an der Riedenburg gelegene Grund baurätig" – also bebaubar – gemacht wurde. [[1718]] wurde hier ein Stadel und ein kleines Wohnhaus errichtet, [[1733]] ein größeres Haus mit sechs Feuerstätten (Wohneinheiten). Der Reiffenstuelhof (auch Kleiner Lazaretthof, A[t]zwangerhof, Würstlhof, zuletzt [[Lanserhof]]) war [[1772]] ins Eigentum von Felix [[Atzwanger]] gelangt, dessen Tochter [[1799]] den [[Salzburger Stadtrat|Stadtrat]] und Handelsfaktor Ignaz Franz [[Würstl]] heiratete. Die Witwe nach Ignaz Würstl heiratete [[1834]] den Privatier Georg von Lanser, der den Hof dann bis [[1864]] besaß und daher bis heute "Lanserhof" heißt. Nach [[1975]] entstand auf den zugehörigen Gründen zwischen der [[Dürlingerstraße]] und der [[Moosstraße]] die heutige Lanserhofsiedlung. |
| | * ''Rosittensiedlung'': Als Rositten wurde ein stadtnaher Teil des Wildmooses im Riedenburger Raum bezeichnet. Der Name leitet sich von einem dort einst stehenden Rossstadel ab. Nach [[1984]] entstand hier westlich der [[Rosittengasse]] und östlich der Moosstraße die neue Siedlung. | | * ''Rosittensiedlung'': Als Rositten wurde ein stadtnaher Teil des Wildmooses im Riedenburger Raum bezeichnet. Der Name leitet sich von einem dort einst stehenden Rossstadel ab. Nach [[1984]] entstand hier westlich der [[Rosittengasse]] und östlich der Moosstraße die neue Siedlung. |
| | * ''Goriansiedlung'': Der Name der kleinen Siedlung nächst der Kirche St. Paul erinnert an den Gorianhof, den [[1796]] Frau Eleonore Gorian, geborene Atzwanger, besaß. | | * ''Goriansiedlung'': Der Name der kleinen Siedlung nächst der Kirche St. Paul erinnert an den Gorianhof, den [[1796]] Frau Eleonore Gorian, geborene Atzwanger, besaß. |