Mönchsberggaragen

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In der Mönchsberggarage Nord.
Karte
Altstadtgarage Nord Einfahrt
Einfahrt zu den Mönchsberggaragen am Richard-Hildmann-Platz.
In der Mönchsberggarage Nord.
In der Mönchsberggarage Nord.
Zugangstunnel.

Die Mönchsberggaragen, auch Altstadtgaragen genannt, sind öffentliche Parkgaragen in der Salzburger Altstadt.

Lage

Die Parkgaragen befinden sich im Mittelteil des Mönchsbergs im Bereich des Sigmundstores. Die Ein- und Ausfahrten befinden sich am Hildmannplatz.

Geschichte

Die Anfänge

Am 24. August 1955 legte Architekt Alfred Diener ein Projekt für die Nutzung von Kavernen und Luftschutzstollen im Mönchsberg. In seinem Projekt war Parkraum für 30 Reisebusse und 170 Pkw sowie 100 Motorräder vorgesehen. Auch er plante die Ein- und Ausfahrten auf dem Hildmannplatz. Mehrere Ausgänge in die Altstadt sollten hinter dem Hofmarstallgebäude ins Freie führen.[1]

Baugeschichte

Am 14. Jänner 1974, einem Montag Vormittag, schleuderte die Gattin des damaligen Salzburger Landeshauptmannes DDr. Hans Lechner, Frau Friederike Lechner, eine Sektflasche gegen die Konglomeratwand des Mönchsberges. Sie gab damit den Auftakt zur "Operation Mönchsberggaragen", der bisher größten Bautätigkeit im Salzburger Hausberg. An den Planungsarbeiten war auch der Salzburger Geologe Prof. Georg Horninger beteiligt.

Am 19. Juli 1975 wurde die Mönchsberg-Parkgarage von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger eröffnet.

Schon in den Jahren nach 1950 hat Salzburg begonnen, über die Parkprobleme seiner Innenstadt nachzudenken und Lösungen zu finden. Nach 17 Jahren Diskussionen über 24 verschiedene Vorschläge entschlossen sich Stadt und Land Salzburg 1972 zur Gründung einer Planungsgesellschaft, der Salzburger Parkgaragen Planungsgesellschaft m.b.H., an der sich die Stadt Salzburg mit 60 % und das Land Salzburg mit 40 % beteiligten. Die Gesellschaft stellte ein Expertenteam zusammen und ließ systematisch sämtliche Parkmöglichkeiten im Gebiet zwischen Mönchsberg, Festungsberg und der Salzach sowie in den unmittelbar angrenzenden Gebieten untersuchen.

Schon bald stellte sich heraus, dass die für Parkgaragen besonders geeigneten Plätze der Altstadt, so insbesondere der Residenzplatz, der Kapitelplatz, aber auch der Universitätsplatz deshalb für die Schaffung von Parkraum nicht in Frage kamen, weil das Bundesdenkmalamt diese Plätze, in denen sich, zum Teil in mehreren Schichten, historisch interessante Reste von Bauwerken befinden dürften, erst nach jahrelangen archäologischen Grabungsarbeiten für die Errichtung von Tiefgaragen freigegeben hätte. So kam man, obwohl manche Plätze zentraler und noch besser erreichbar gelegen wären, endgültig auf die Idee zurück, vorrangig den Mönchsberg für die benötigten Parkgaragen heranzuziehen und den Parkraum in geräumigen Kavernen zu schaffen. Untersuchungen des Magistrates Salzburg und externer Verkehrsplaner ergaben einen Bedarf von ca 4 500 Parkplätzen.

Mit Regierungsbeschluss vom 2. Juli 1973 wurde die Planungsgesellschaft in eine Bauträgergesellschaft, die Salzburger Parkgaragen Gesellschaft m.b.H. umgewandelt und ein Programm aufgestellt, das die Errichtung der Parkgaragen in zwei bis drei Etappen vorsah. Als erste Etappe wurde, auch wegen der Nähe des Festspielbezirkes, die Errichtung von zwei Kavernengaragen beiderseits des Neutors beschlossen. Die beiden Garagen, im Folgenden kurz "Nord" und "Mitte" genannt, mit 720 bzw 780 Stellplätzen, konnten so im Mönchsberg situiert werden, dass sich günstige Zu- und Abfahrten ergeben. Nach erfolgter Ausschreibung wurde der Bauauftrag für beide Garagen an eine Arbeitsgemeinschaft von vier Großfirmen vergeben.

Die Bauarbeiten begannen im Jänner 1974 und konnten im ersten Halbjahr 1975 abgeschlossen werden. Die Eröffnung der beiden Parkgaragen fand am 19. Juli 1975 statt. Die Bauendabrechnung, die am 25. Jänner 1979 vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen und dem Kontrollamt der Stadt Salzburg zur Überprüfung zugeleitet wurde, wies folgende Kosten aus:

  • Baumeisterarbeiten öS 171,5 Mio.
  • Einrichtungen öS 77,7 Mio.
  • Grundeinlösungen öS 14,2 Mio.
  • Planung und Verwaltung öS 26,1 Mio.
  • Investitionssteuer öS 15,6 Mio.
  • Kreditbeschaffungskosten öS 8,3 Mio.
  • Bauzinsen öS 18,8 Mio.

somit

  • Gesamtkosten öS 332,2 Mio.

Für Zivilschutzbauten und –einrichtungen wurden 15,9 Millionen Schilling aufgewendet. Die Finanzierung dieses Gesamterfordernisses erfolgte in folgender Weise:

  • Eigenkapital (Gesellschaftermittel) öS 45,0 Mio.
  • Darlehen der Landeshypothekenbank Salzburg öS 258,0 Mio.
  • Bundeszuschuss öS 25,0 Mio.
  • Landeszuschuss für Zwecke des Zivilschutzes öS 4,2 Mio.

somit

  • Gesamtfinanzierungsvolumen öS 332,2 Mio.

Darüber hinaus haben das Land und die Stadt Salzburg für die von der Salzburger Parkgaragen Gesellschaft m.b.H. aufgenommenen Darlehen in der Höhe von 258 Millionen Schilling die Haftung im Verhältnis der Beteiligung am Stammkapital von 40:60 übernommen.

Daten

  • 1 470 Parkplätze

Ereignisse

  • Brand 1998 - die Flammen konnte ein Mitarbeiter mit dem Handfeuerlöscher ersticken.
  • Brand 6. Februar 2008: ein VW-Bus gerät in Brand und steht beim Eintreffen der Feuerwehr in Vollbrand; Fremdverschulden ist auszuschließen.

Ausbau

Hauptartikel Mönchsberggaragen Ausbaupläne

Ab 2014 sollte die Garagen in einer 18monatigen Bauzeit um weitere 600 Parkplätze erweitert werden. Das Investitionsvolumen beträgt 15 Millionen Euro, das sich in 15 bis 20 Jahren dann amortisiert haben sollte[2]. Im Februar 2012 gab Bürgermeister Dr. Heinz Schaden Details bekannt. 650 neue Parkplätze sollen um rund 20 Millionen Euro in zwei neuen viergeschossigen Kavernen im Anschluss an die bestehende Garage in Richtung Festungsberg entstehen. Der Abtransport des Aushubmaterials soll über einen eigenen Tunnel in Nonntal oder Bucklreuth erfolgen, abseits von Wohngebieten. Der Zugang soll über einen neuen Eingangsbereich vom Toscanini-Hof her erfolgen. Die Zufahrt erfolgt auch in Zukunft beim Neutor.

Die Hälfte der Plätze soll an Dauerparker vergeben werden, wofür 2012 bereits 120 Interessenten auf einer Warteliste stehen. 70 Stellplätze sind für die Erzabtei St. Peter vorgesehen, die ihre Innenhöfe autofrei haben möchte.

Der Ausbau der Garage um 650 Stellplätze verzögert sich seit geraumer Zeit. Für den Baustart benötigt die Parkgaragengesellschaft auch die Kellerrechte der Grundbesitzer. Ein Anrainer in Nonntal hat Ende Oktober dazu ein definitives Nein geäußert - er unterschreibt den Servitutsvertrag nicht. Seither ist die Parkgaragengesellschaft auf der Suche nach einer neuen Stollenführung, die wesentlich komplizierter ist. Geologen prüfen, wie und wo der Bautunnel verlaufen könnte. Doch auch dort befinden sich Grundeigentümer am Mönchsberg, ohne deren Zustimmung nichts geht.

Auslastung

Sobald 1 279 Stellplätze belegt sind, wird die Ampel der Garage auf Rot geschaltet. Das bedeutet Vollauslastung. Die Auslastungszahlen schwanken, beispielsweise von 136 Tagen im Jahr 2013 bis hin zu 67 Tagen im Jahr 2017.

2013

Von den 750 Dauerparkplätzen waren täglich durchschnittlich 150 belegt.[3]

Tage der Vollauslastung 2013

Jänner Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
21 21 15 1 6 5 8 27 5 6 4 17

2014

Die Mönchsberggarage war 2014 an nur 104 Tagen im Jahr voll besetzt. Wobei unter Vollauslastung verstanden wird, dass die Ampeln der Garageneinfahrt auf Rot schalten - egal wie lang und wie oft am Tag, meist allerdings in den Spitzenstunden am Vormittag. Die Ampel schaltet auf Rot, sobald 1 283 von 1 304 Stellplätzen belegt sind. Ein gewisses Kontingent für Dauerparker bleibt als Reserve frei. In den Monaten Jänner bis März gelten andere Zahlen für die Vollauslastung. Denn seit 2010 und bis 2017 werden in diesen Monaten Parkdecks saniert. Daher stehen auch weniger Parkplätze in Summe zur Verfügung. Voll ausgelastet bedeutet im Jänner und Februar, dass 803 Fahrzeuge in der Garage stehen. Im März ist die Vollauslastung bei 964 Autos erreicht[4].

Hier die Tagesanzahl der Volllasten im Jahr 2014:

Jänner Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
3 12 13 2 4 3 8 24 3 9 6 17

2016

2016 war der Mönchsberggarage an 108 Tagen voll besetzt, 2017 an 67 Tagen und 2018 an 71 Tagen.[5][6]

2020

Im ersten Jahr der Coronapandemie 2020 brachen die Umsätze aufgrund der Lockdowns auch bei der Parkgaragengesellschaft ein. Im Schnitt verzeichneten die Garagen eine um 45 Prozent geringere Auslastung, im totalen Lockdown seien es Minus 80 Prozent gewesen. In Summe hat die Parkgaragengesellschaft auch dank des dritten Quartals im Coronajahr positiv bilanziert, wobei das Plus "unter 500.000 Euro" betragen habe. Den geplanten 30-Millionen-Euro Ausbau der Garage finanziere man selbst, auch Rücklagen seien vorhanden.[7]

2021

2021 stand an zehn Tagen im Juli und 27 Tagen im August die Ampel bei der Garageneinfahrt in den Mönchsberg aufgrund von Vollauslastung auf Rot, bis zu sieben Stunden am Tag. Wobei das Wetter der Parkgaragengesellschaft heuer in die Hände spielte - der August war von Schlechtwetter geprägt. Der Umsatz betrug im Sommer 1,12 Millionen Euro (zum Vergleich Juli und August 2019: 1,03 Millionen Euro). 89 Dauerparker hätten im Sommer aus Platzgründen gar nicht in der Garage parken können, weil das die Verträge so vorsähen.[8]

Weblink

Quellen

  • www.dieriedenburg.at/index.php?option=com_content&task=view&id=22&Itemid=38, der Link war bei einer Überprüfung am 24. November 2022 nicht mehr abrufbar
  • www.salzburg.gv.at/en/parkg.pdf, der Link war bei einer Überprüfung am 24. November 2022 nicht mehr abrufbar
  • Salzburger Nachrichten, 28. Februar 2012

Einzelnachweise

  1. Quelle Befreit und besetzt, Stadt Salzburg 1945–1955, Seite 478
  2. Salzburger Woche, Ausgabe Stadt Nachrichten, 19. August 2011
  3. Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 6. Februar 2014
  4. Salzburger Nachrichten, 19. Jänner 2015, online
  5. Quelle SN online am 10. Februar 2018
  6. SN online am 29. August 2019
  7. www.sn.at, 30. April 2021
  8. www.sn.at, 11. September 2021