Morzg
Stadtteilbild | |
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Stadtteilkarte | |
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Daten (2021)[1] | |
Fläche: | 4,61 km² (7 %)[2] |
Einwohner: | 2 764 (1,77 %)[3] |
Einwohner pro km²: | 600 |
Haltestelle öffentlicher Verkehr: |
20 |
Radwege: | 19,9 km |
Nahversorger: | 5 |
Altersverteilung: | 13,8 % bis 14 Jahre 12,2 % 15–24 Jahre 24,5 % 25–44 Jahre 27,1 % 45–64 Jahre 22,4 % ab 65 Jahre |
Grünflächen (Daten 2019): |
57,7 % Grünflächen 13,4 % locker bebaut 5,8 % dicht bebaut 5,1 % Sonstige |
Wohnungsgrößen: | 12,7 unter 45 m² 15,9 % 45–59 m² 15,8 % 60–75 m² 11,9 % 75–90 m³ 18,4 % 90–120 m² 11,7 % 120–150 m² 13,6 % über 150 m³ |
Kaufpreise €/m²(2021) | |
Wohnungen neu : | 6.565–9.801 |
Wohnungen gebraucht: | 4.395–7.328 |
Grundstücke: | 1.486–2.179 |



Morzg ist ein Stadtteil im Süden von der Stadt Salzburg.
Geografie
Der Stadtteil und seine Teile
Morzg
Der Stadtteil entwickelte sich, vom historischen Siedlungskern in Morzg [4] ausgehend, zur Morzger Straße hinunter und stadteinwärts nach Norden entlang der Gneiser Straße. Morzg zugehörig ist Kleingmain, ein Ortsteil, der entlang der Nonntaler Hauptstraße und der Hofhaymer-Allee an den Stadtteil Nonntal angrenzt. Im Osten des Siedlungskernes von Morzg liegt das Landschaftsschutzgebiet der Hellbrunner Allee, an deren Ende im Süden das Schloss Hellbrunn und der Landschaftsgarten von Hellbrunn liegen. Nördlich an Morzg anschließend befindet sich der Salzburger Kommunalfriedhof. Das Gebiet südlich davon - bereits in Morzg - sind Wiesen und Äcker, die als Friedhoferweiterungsgebiet geplant sind. Im Süden von Morzg liegen die Morzger Hügel und der Morzger Eichetwald, die eine natürliche Grenze zu den außerhalb der Stadtgrenze liegenden Gemeinden Anif und Grödig bilden.
Kleingmain
- Hauptartikel Kleingmain
Als Kleingmain [5] wird heute ein kleiner Siedlungskern bezeichnet, der im Westen von der Nonntaler Hauptstraße, im Norden von der Hofhaymer-Allee und im Osten und im Süden von der Hellbrunner Allee und den die Allee umgebenden freien Wiesen (als Teil des Hellbrunner Landschaftstraumes) begrenzt wird.
Der Name "Gmain" (althochdeutsch gimeini) bedeutet "allgemeiner wechselnder (gemeinschaftlicher) Besitz". In Kleingmain befanden sich (abseits der Hellbrunner Allee) einst jene freien Wiesen, auf denen die Bürger der Stadt Salzburg das Privileg besaßen, ihr Vieh gemeinsam weiden zu lassen.
Landschaftsraum Morzg
Der Landschaftsraum Morzg umgibt den gesamten Siedlungsraum von Morzg und gliedert sich in drei Teilbereiche
- Landschaftsteil Morzg im Westen und im Süden, sowie dessen Teilbereich Nonnberghof Wiesen im Norden
- Landschaftsteil Hellbrunner Allee, im Nordosten und im Südosten
Katastralgemeinde
Die Katastralgemeinde Morzg umfasst neben Morzg auch Teile von Gneis, die Alpensiedlung und den Landschaftsraum Hellbrunn.
Verkehr
Öffentlicher Personennahverkehr
Der Stadtteil ist durch die Obuslinien 5 und die Buslinie 25 mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
- 5 Kommunalfriedhof (Haltestelle)
- 25 Kleingmain (Haltestelle)
- 25 Flurweg (Haltestelle)
- 25 Morzg (Haltestelle)
- 25 Fürstenweg (Haltestelle)
Straßen
Wichtige Straßen
Morzger Straße, Gneiser Straße, Kleingmainer Gasse, Dossenweg und Dr.-Sylvester-Straße;
Alle Straßen und Wege
(alphabetisch)
Angerweg, Benevolistraße, Bernardigasse, Biberngasse, Bliemhofweg, Buchholzhofstraße, Caldarastraße, Diabellistraße, Dossenweg, Dr.-Sylvester-Straße, Dr.-Viehauser-Straße, Flurweg, Gneiser Straße, Hellbrunner Allee, Ignaz-Eigenherr-Weg, Jakob-Hacksteiner-Weg, Johnweg, Joseph-Wölfl-Straße, Keltenallee, Kleingmainer Gasse, Kreuzhofweg, Lasserhofweg, Malerweg, Montforterweg, Morzger Straße, Offingerweg, Quellenweg, Thierweg;
Sonstige Wege
Geschützte Landschaftsteile und Naturdenkmäler
- Linden beim Montforterhof
- Hellbrunner Allee
- Eichenreihe bei Hellbrunn
- Naturdenkmal Eiche am Flurweg
Der Grünraum von Morzg ist im Wesentlichen Teil des Landschaftsschutzgebietes Salzburg-Süd. Der Landschaftsgarten Hellbrunn bezieht wesentliche Teile des Morzger Grünraumes mit ein. Auch der Morzger Eichetwald mit den beiden Morzger Hügeln gehört zu diesem Schutzgebiet und begrenzt den Landschaftsgarten.
Gewässer
- Eschenbach, heute verlandet
- Hellbrunnerbach
- Zellerbach
Fauna
Am 19. Juli 1906 wird der einzige Nachweis einer Archips crataegana (Schmetterlingsart) aus der Stadt Salzburg in Morzg von Karl Philipp Mitterberger erbracht.
Geschichte
Der Name Morzg kommt aus dem lateinischen marciaco und bedeutet „Siedlung des Marcius“. Der Ort wurde erstmals 790 urkundlich erwähnt, als der Baiernherzog Theodebert dem Benediktinenstift Nonnberg "Marciago" schenkte.
Die ältesten Fundstätten in der heutigen Katastralgemeinde Morzg liegen am Hangfuß des Hellbrunner Berges und zählen zu den bedeutendsten Fundstätten im Land Salzburg. Auch der Raum des heutigen Siedlungskernes von Morzg war jungsteinzeitlich, vor allem aber in der Bronzezeit und auch in der Römerzeit (Gut Marciago) teilweise besiedelt, wie zahlreiche Funde belegen. Der Ort entwickelte sich aus einem bäuerlichen Haufendorf.
Das alte Herrengut Montfort (Golser Hof) im Süden von Morzg und südlich an den Morzger Hügel angrenzend, wird urkundlich seit 1334 genannt.
Vom 14. Jahrhundert bis 1805 gehörte das Dorf Morzg zum Pfleggericht Glanegg, wobei seit 1636 der Sitz des Pflegers ein Nebengebäude von Schloss Hellbrunn war.
1825 wurde Morzg vom Landschaftsmaler Johann Michael Sattler auf dessen Salzburg-Panorama dargestellt.[6]
Von 1865 bis 1882 befand sich die Erste österreichische Centralanstalt für künstliche Fischzucht auf dem Gelände des heutigen Maria-Theresien-Schlössls.
Eine Ansichtskarte aus dem Jahr 1902 zeigt Morzg mit der Roten Elektrischen (Salzburger Lokalbahn).[7], eine aus dem Jahr 1915 zeigt das Café & Restaurant Karl Geissler.[8]
Mit dem "Gesetz über die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt Salzburg und einige damit zusammenhängende Änderungen des Gebietes ihrer Umgebungsgemeinden" wurden mit Gneis und Kleingmain die nördlichen Teile der Gemeinde Morzg zum 1. Juli 1935 dem Stadtgebiet der Stadt Salzburg einverleibt[9] (Verlauf der Stadtgrenze siehe "Umgebungskarte von Salzburg")
Mit der "Verordnung des Landeshauptmannes in Salzburg vom 30. September 1938, über die Erweiterung des Gebietes der Stadt Salzburg und über Gebietsänderungen einiger ihrer Umgebungsgemeinden."[10] wurden auch die verbliebenen Teile des Morzger Gemeindegebietes zum 1. Jänner 1939 in die Landeshauptstadt Salzburg eingemeindet. Seither ist Morzg ein Stadtteil der Landeshauptstadt Salzburg.
Zur Katastralgemeinde Morzg gehören die einst weitläufigen Auwaldflächen, deren Namen (Grafenau, Herrenau) noch an ehemalige Herrensitze erinnern. Sie sind heute großteils als Gewerbegebiet genutzt und von der Alpenstraße aufgeschlossen. Dieser salzachnahe Siedlungsraum hat sich dabei heute zum eigenen Stadtteil Salzburg Süd weiterentwickelt.
Wirtschaft
Betriebe und Unternehmen
- Bäckerei Ketter, früher Gasthof Zur Einöd
- Erentrudishof (landwirtschaftlicher Gutshof)
- Offingergut, (landwirtschaftlicher Gutshof)
Bauwerke
- Hauptartikel Denkmalgeschützte Objekte im Salzburger Stadtteil Morzg
- Hauptartikel Kapellen und Kirchen im Salzburger Stadtteil Morzg
- Hauptartikel Kleindenkmäler und Kunstwerke im Salzburger Stadtteil Morzg
Stadtpfarrkirche Morzg
- Hauptartikel Stadtpfarrkirche zum hl. Vitus
Die Stadtpfarrkirche Morzg ist urkundlich erstmals 1139 erwähnt. An die Stelle des ursprünglichen romanischen trat später ein gotischer Kirchenbau mit dem erhaltenen polygonalen Chorabschluss. 1683 wurde diese Kirche zu einer barocken Staffelkirche umgebaut. Der Zwiebelturm stammt von 1764. Die Kirche ist heute mit bemerkenswerten Fresken geschmückt, die Anton Faistauer 1922/1923 − teilweise mit Hilfe von Mitarbeitern, darunter auch Wilhelm Kaufmann und Theodor Kern − schuf und die heute einen besonderen Anziehungspunkt darstellen. Der gotische Flügelaltar stammt von 1480. Die Außenwand der Kirche schmückt ein römischer Grabstein mit der Skulptur eines Delphins, der aus dem 2./3. Jahrhundert stammt.
Weitere Gebäude
- Bliemhof, landwirtschaftlicher Gutshof, später Gasthaus, heute Privathaus,
- Buberlgut, Gneiser Straße 31
- Davidenhof, Morzger Straße 44
- Erentrudishof, Morzger Straße 40
- Fischergut, auch Daimergut oder Webergütl genannt, Hellbrunner Allee 60
- Gwandhaus, früher Schloss Lasserhof, auch Metzgermayerhof, Rupertihof, Morzger Straße 31
- Schloss Herrnau, auch Christanihof, Frohnburgweg 10
- Kriegerdenkmal Morzg
- Lainerhof, Gneiser Straße 14
- Maria-Theresien-Schlössl, Morzger Straße 87
- Schloss Montfort
- Morzgerhof, Morzger Straße 72
- Oberdossengut, Dossenweg 59
- Offingergut, Gneisfeldstraße 3 und 3 a
- Pfarrhof Morzg, Gneiser Straße 62
- Villa Pfanzelter, Dossenweg 4
- Wagnerhaus, Morzger Straße 42
- Domkapitularischer Weiherhof, Biberngasse 31
Bauten in Kleingmain
- Buchholzhof, Kleingmainer Gasse 29
- Kleingmainerhof, Morzger Straße 27
Die Schlösser der Hellbrunner Allee
- Schloss Emslieb, auch Villa Strongfort, Hellbrunner Allee 65
- Emsburg, auch Lambergschloss, Hellbrunner Allee 52
- Schloss Frohnburg, auch Schloss Kuenburg oder Grafenauerhof, Hellbrunner Allee 53
- Kayserburg, Hellbrunner Allee 48
- Kreuzhof, auch Hahnhof, Hellbrunner Allee 63
Wohnsiedlungen
Öffentliche Einrichtungen
Gesellschaft und Soziales
- Turnverein Morzg
- Morzger Krampusse
- Lebensraum Tageshospiz Kleingmain
- Pranger-Schützengesellschaft Morzg
- Lebenshilfe Morzg
- Raphael Hospiz Salzburg
- Verein Einstieg im Annahof
Kultur
- Theatergruppe Die Kleingmainer
Persönlichkeiten
- Lebende:
- Fritz Egger, Kabaretist
- Harald Lettner, Rechtsanwalt, Bürgermeister der Stadt Salzburg a.D.
- Verstorbene:
- Franz Guggenberger, Pfarrer
- Rudolf Hradil, Maler, Druckgrafiker, Zeichner, Aquarellist und Mitglied der Wiener Secession
- Martin Knoll, Baumeister
- Josef Rehrl, Lehrer, Landeshauptmann
- Alois Schmiedbauer, Kunsterzieher, Maler, Fotograf
- Wolfgang Vetters, Professor an der Universität Salzburg am Institut für Geologie und Paläontologie
Ehrenbürger
Die Ehrenbürger aus der Zeit vor der Eingemeindung in die Stadt Salzburg findest du im Artikel Morzg (Gemeinde).
Bilder
Morzg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Morzg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Stadtplan Stadt Salzburg, Salzburger Stadtteile
- Ortsnamen (Etymologie)
- Chronik auf der ehemaligen Homepage Gasthaus Bliemhof (nicht mehr existent)
- Salzburgwiki-Einträge
Einzelnachweise
- ↑ Wohnen in Salzburg Stadt & Umgebung 2021, Herausgeber Team Rauscher Immobilien GmbH
- ↑ Anteil an der gesamten Stadtfläche
- ↑ Anteil an der gesamten Stadtbevölkerung
- ↑ Stadtplan Salzburg/Morzg
- ↑ Stadtplan Salzburg/Kleingmain
- ↑ Johann Michael Sattler / Salzburg-Panorama / Blick nach Süden
- ↑ eBay.de
- ↑ eBay.de
- ↑ Landesgesetzblatt für das Land Salzburg vom 28. Juni 1935, 8. Stück, S. 31.
- ↑ Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Salzburg vom 17. Oktober 1938
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