Leopoldskroner Moos

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Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt den heutigen Salzburger Stadtteil Leopoldskroner Moos. Über die ehemalige Flachgauer Gemeinde Leopoldskron-Moos informiert der Artikel Leopoldskron-Moos (Gemeinde).
Ein Aufnahme von Lambert Gierlinger vom Untersbergstock auf Leopoldskroner Moos.
Der Salzburger Stadtteil Leopoldskroner Moos.
Typisches Landschaftsbild, Panoramaaufnahme.
Das Vereinsheim der Musikkapelle Leopoldskroner Moos am Schwarzgrabenweg.
Leopoldskroner-Moos-Impression, Südblick vom Sternhofweg.
Landschaft südlich der Hammerauer Straße.
Leopoldskron-Moos in der Salzburger Landschaft, Aufnahme vom Untersbergstock.
Das Siedlungsgebiet Leopoldskron im Salzburger Stadtteil Leopoldskroner Moos, mit dem Schloss Leopoldskron und der Festung Hohensalzburg.

Leopoldskroner Moos ist ein Stadtteil in der Stadt Salzburg, dessen Name von dem unter Fürsterzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian erbauten Schloss Leopoldskron, das im Stadtteil Riedenburg gelegen ist, abgeleitet wurde. Das angrenzende Moor gehörte gemeinsam mit dem Schloss zum weitläufigen Grundbesitz der Dynastie der Freiherrn Firmian.

Geografie

Der Stadtteil Leopoldskroner Moos ist heute im Wesentlichen ein vier Kilometer langer und beiderseits der Moosstraße je etwa 80 Meter breiter Baulandstreifen, der aus einer spätbarocken Moorhufensiedlung hervorgegangen ist. Im Süden reicht dieser Baulandstreifen bis an die Tauernautobahn und damit an die heutige Stadtgrenze. Im Norden grenzt Leopoldskroner Moos an Riedenburg. Der Stadtteil ist beiderseitig von den erhaltenen weiträumigen Mooswiesen des Leopoldskroner Moores umgeben, deren Moorcharakter aber durch Austrocknung immer mehr verschwindet (Landschaftsraum Leopoldskroner Moos). Die Gebietsfläche des Stadtteils ist weitgehend identisch mit dem Landschaftsschutzgebiet Leopoldskroner Moos

Der Stadtteil gliedert sich in die Ortsteile[1] Leopoldskron, Hammerauersiedlung, Leopoldskronweiher Siedlung, Mittermoos, Obermoos und Untermoos;

Bevölkerung

Mit Stichtag 1. Jänner 2019 hatten 4 074 Bewohner ihren Hauptwohnsitz in diesem Salzburger Stadtteil.[2]

Die einzelnen Siedlungsräume

Heute gliedert sich der Siedlungsraum an der Moosstraße in vier Bereiche:

Obermoos

Hauptartikel Obermoos

Hammerauersiedlung

Hauptartikel [Hammerauersiedlung]]

Sie ist ein neuer Siedlungskern – unmittelbar südlich des heutigen Naturschutzgebietes Hammerauer Moor gelegen –, der wesentlich zwischen 1965 und 1975 (entgegen wichtiger städtebaulicher Planungsgrundsätze) im Raum um die heutige Adalbert-Stifter-Straße entstand.

Mittermoos

Das Mittermoos reicht im Süden bis an die Hammerauerstraße und im Norden bis zum Kirchfriedhof. Hier befinden sich auch die Pfarrkirche und gegenüber das Marienbad.

ehemaliges Marienbad, Ansicht vom Schwarzgrabenweg
  • Das Marienbad: 1828 eröffnete der Stadtphysikus Dr. Oberlechner hier ein Bad, das im Gasthaus zu Mittermoos untergebracht war.

Untermoos

Hauptartikel Untermoos

Der bekannte Wundarzt Dr. Fiebinger errichtet hier (nach dem Mittermoos-Bad) 1841 ein zweites Kurbad, das er nach dem bayrischen König "König Ludwigs-Bad" taufte. Das Bad war bis etwa 1970 in Betrieb. Heute befindet sich hier der bekannte gleichnamige Gasthof.

Leopoldskronweiher Siedlung

siehe Leopoldskronweiher Siedlung

Geschichte

Vom 14. Jahrhundert bis 1805 gehörte die selbständige Gemeinde Leopoldskron-Moos zum Pfleggericht Glanegg.

Firmian hatte gemeinsam mit den Schlossgründen in der Riedenburg auch die großen Moorflächen des "Wildmooses" einschließlich des Hammermooses aufgekauft. Dieses Moor hieß früher Wildmoos oder Filzmoos (Viltzmoos) oder auch Untersberger Moos oder Glanegger Moos. Die früher selbständige Gemeinde Leopoldskron-Moos wurde 1939 in die Stadt Salzburg eingemeindet. Zur Zeit des Nationalsozialismus befand sich im Westen des Stadtteils das Zigeunerlager Maxglan.

Moos-Chronik

Vor 2004 wurde der Stadtteilverein Leopoldskron Moos gegründet. Eines seiner Ziele ist die Herausgabe einer Chronik über diesen Stadtteil. Dabei werde aber eher keine Chronik im wissenschaftlichen Sinn angestrebt, vielmehr möchte man unter dem Titel "Geschichte und Geschichten der Moosstraße" ein in 18 Bereiche gegliedertes, ca. 400seitiges Buch mit etwa 350 Fotos über die Vergangenheit, die Entwicklung und besondere Persönlichkeiten dieses Salzburger Stadtteils herausgeben. Die Veröffentlichung ist für das Frühjahr 2012 geplant.

Der Siedlungsraum Leopoldskroner Moos

Durch das Moos führt die Moosstraße hindurch, eine 5,35 Kilometer lange und geradlinige Straße, die vom Fusse des Rainbergs bis zum Areal von Schloss Glanegg reicht. Diese Verbindung wurde als zeitweise befahrbarer Knüppelweg möglicherweise schon unter Firmian angelegt. Um 1770, nach Errichtung des Sigmundstor, wurde der Weg jedenfalls erstmals ausgebaut und möglicherweise deutlich verlängert. Erst 18051807 wurde der Weg zu einer befahrbaren Straße (in Form einer zuerst mit italienischen Pappeln bestandenen Allee) ausgebaut. Mit der Aufschließung durch die Straße begann die verstärkte Besiedelung des Landschaftsraumes in Form einer spätbarocken Moorhufensiedlung.

1828 wurde hier das erste Moorbad, das Marienbad, und 1859 das Schulhaus erbaut. Eine intensivere Landwirtschaft wurde in diesem Landschaftsraum erst nach der Begradigung des Glanbachs im Moorgebiet (sie erfolgte etwa 19381947) und der damit verbundenen großräumigen Entwässerung ausgeübt. Heute finden sich hier folgende Hauptgräben: der Fiebingergraben im Norden (fälschlich oft Fiebigergraben genannt), der Schwarzgraben mit seinem westlichen Seitenarm (Kleiner Schwarzgraben) und der kurze 'Hammerauergraben. Ganz im Osten verläuft der Wildmoosgraben.

Ein Volksschulunterricht fand seit 1780 in verschiedenen Privathäusern statt, bis 1859 das Schulhaus errichtet wurde. 1900 hatte die Volksschule bereits drei Klassen. 1901 wurde hier die freiwillige Feuerwehr gegründet. 1931 erhielt Leopoldskron-Moos eine eigene Wasserleitung.

1812 bestand die gesamte Raum Leopoldskron aus 64 verstreut liegenden kleinen Häusern, größtenteils zur Gänze aus Holz errichtet. Deutlich weniger als die Hälfte davon wohnte entlang der Moosstraße.

1845 wohnten hier schon 200 "Kolonisten" im Landschaftsraum Leopoldskron in mehr als 100 Häusern, geschätzt die Hälfte davon an der Moosstraße.

1880 wohnten bereist 762 Einwohner hier (wobei die Moorhufensiedlung [Straßendorf] entlang der Moosstraße selbst aus 113 Häusern mit 484 Einwohnern bestand).

1910 lebten hier bereits 1 133 Einwohner in 178 Häusern. 1931 erhielt Leopoldskron-Moos eine eigene Wasserleitung.

Das Moor und seine Geschichte

Hauptartikel Leopoldskroner Moor

Das Leopoldskroner Moor ist die größte Moorfläche in Salzburg und in Österreich.[3] Es reicht vom Untersberg bis in die Stadt Salzburg. Das Moor südlich des Mönchsberges und des Rainberges, in der Stadt nahen Teilen Riedenburger Moor genannt, wurde bereits unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau nach 1598 teilweise entwässert.

Weitere nennenswerte Teile sind erst ab dem 18. Jahrhundert vollständig entwässert und danach schrittweise kultiviert worden. Damals kaufte der Fürsterzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian für sein Adelsgeschlecht (vor allem für seinen Neffen Laktanz Firmian und dessen Familie) das gesamte Wildmoos schrittweise auf. Danach bürgerte sich nach dem Vornamen des Erzbischofs allmählich der Name Leopoldskroner Moos ein.

Bauwerke

Hauptartikel Denkmalgeschützte Objekte im Salzburger Stadtteil Leopoldskroner Moos
Hauptartikel Kapellen und Kirchen im Salzburger Stadtteil Leopoldskroner Moos
Hauptartikel Kleindenkmäler und Kunstwerke im Salzburger Stadtteil Leopoldskroner Moos

Die Stadtpfarrkirche Maria Hilf

Hauptartikel Stadtpfarrkirche Maria Hilf

Nachdem sich im 19. Jahrhundert immer mehr Bauern entlang der Moosstraße im Leopoldskroner Moor angesiedelt hatten und schließlich 700 Personen hier sesshaft wurden, wollten auch die Mösler zumindest ihre eigene bescheidene Kapelle besitzen. Da kamen zwei Gönner den Leopoldskronern zu Hilfe und finanzierten wesentlich den heutigen stattlichen Kirchenbau: Maria Robinig von Rottenfeld und die bekannte Mäzenin Kaiserwitwe Karoline Auguste von Bayern. Eine Bäuerin stiftete gegenüber dem Marienbad den Bauplatz, sodass 1853 mit dem Kirchenbau begonnen werden konnte. Otto Laschensky und Jakob Götz fertigten im historisierenden neoromanischen Stil die Baupläne der Kirche. 1858 wurde dann die Leopoldskroner Kirche "Maria Hilf" feierlich eingeweiht. Erwähnenswert ist das neuere, von Margarete Winkler gestaltete "Wasenkreuz", das an die Arbeit im Moor erinnert.

Im gleichen Jahr wurde auch der Friedhof von Leopoldskroner-Moos feierlich eingeweiht.

Sport

Leopoldskroner Moos hat einen Sportverein und einen Fußballverein. Der USV Leopoldskron-Moos spielt in der 2. Klasse Nord B 2009 um den Aufstieg. Heimplatz ist der Mösler Sportplatz oder auch Sportplatz Moos für nicht Mösler.

1953 fand ein Motorrad-Dreiecksrennen in diesem Stadtteil statt.

Brauch

In diesem Stadtteil sind die Prangerstutzenschützen Leopoldskron-Moos beheimatet. Der Verein wurde im Jahre 1986 gegründet und im Juli 2011 war das 25jährige Bestandsfest.

Gesellschaft und Soziales

Bilder

 Leopoldskroner Moos – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 Leopoldskroner Moos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle der Aufteilung und Bezeichnung: Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
  2. Quelle Wohnen in der Stadt Salzburg, Marktbericht 2019, Herausgeber Team Rauscher Immobilien GmbH, 2019
  3. anno.onb.ac.at/1935
Salzburger Stadtteile und Landschaftsräume in der Stadt Salzburg