Baiernherzöge in Salzburg

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Dieser Artikel gibt eine Übersicht der bairischen, später bayrischen Herzöge in Salzburg.

Einleitung

Die engen Verflechtungen Salzburgs mit dem Raum des heutigen Bayern reichen in vorrömische und in römische Zeit zurück. Der römische Verwaltungsbezirk von Iuvavum (Salzburg) umfasste als Provinz Norikum auch das heute bayrische Gebiet östlich des Inn. Die frühen Salzburger Bischöfe und Erzbischöfe waren z. T. recht eigenständige Regenten, ihr Herrschaftsgebiet blieb aber Teil des zunächst Stammesherzogtums Baiern, später dann des Herzogtums Bayern. Erst als Erzbischof Friedrich III. 1328 eine eigene Landesordnung erließ, löste er damit allmählich seine Besitzungen vom Mutterland Bayern. Aus Salzburg wurde schrittweise ein eigenständiges Land innerhalb des "Heiligen Römischen Reiches". In einer 1342 ausgestellten Urkunde sprach Erzbischof Heinrich von Pirnbrunn erstmals von seinem "Land".

Die frühe Zeit Baierns

Ab dem 6. Jahrhundert gehörte der Salzburggau, der Pinzgau und der Pongau zum Stammesherzogtum Baiern. Der Pinzgau und Pongau wurden etwa ab der Mitte des 7. Jahrhundert von Bajuwaren besiedelt. Der Lungau war ursprünglich ein Teil Kärntens (Karantanien), das vom 8. Jahrhundert bis 976 zum Stammesherzogtum Baiern gehörte und in dieser Zeit teilweise baierisch besiedelt wurde. Ab 955 besiedelten die Baiern auch das "Ostland" (Niederösterreich) dauerhaft, das bis 1156 ein Teil des Stammesherzogtums Baiern war.

Das Stammesherzogtum Baiern

Theodo II.

Der Baiernherzog Theodo II. holte 696 Rupert von Worms nach Salzburg und beauftragte ihn mit der Missionierung seiner Untertanen und der Organisation der baierischen Kirche. Als Grundausstattung seines Klosters St. Peter erhielt Rupert vom Herzog etwa ein Drittel der Saline Reichenhall.

Theudebert

Herzog Theudebert von Baiern (auch Theodebert oder Theodo III.), der Sohn Theodos II., hatte nach 700 angeblich auch einen Sitz im Castrum superius auf dem Festungsberg.

Odilo

Herzog Odilo schenkte 748 Bischof Virgil den Besitz in Laufen an der Salzach, um 740 einen Hof zu Ostermuntingin (Ostermiething) an die Zelle des heiligen Maximilian in Bischofshofen (Maximilianzelle) und gründete das Kloster Mondsee.

Tassilo III.

Tassilo III., der Sohn Theodos II. gründete das Stift Mattsee. Zur selben Zeit, 777, entstand unter seiner Herrschaft auch das Benediktinerstift Kremsmünster, die im 18. Jahrhundert dann die Universitätssternwarte der Benediktineruniversität Salzburg erhalten sollte. Auch das Kloster Frauenchiemsee wurde von ihm gegründet.

Regenten des Herzogtums Baierns, später Bayerns

Arnulf

Der bairische Herzog Arnulf (seit 907 Herzog von Baiern; † 937) ließ 916 in der Salzburger Münze Münzen nach Regensburger Vorbild prägen. Es war die erste Münzprägung auf heute österreichischem Gebiet.

Heinrich II.

Der 1146 heilig gesprochene bairische Herzog Heinrich IV.(973?–1024)[1] wurde als Heinrich II. 1002 zum deutschen (bzw. ostfränkischen) König und 1014 zum römisch-deutschen Kaiser gewählt. Er schenkte im Jahr 1002 Erzbischof Hartwig als Dank für seine Unterstützung umfangreichen Besitz im Lungau. Die zuvor abgebrannte Kirche Mariae Himmelfahrt auf dem Nonnberg wurde von Heinrich mit erheblichen Mitteln unterstützt. Zu Weihnachten 1009 war er beim Erzbischof in Salzburg zu Gast und weihte zusammen mit seiner Frau Kunigunde die neue Nonnberger Abteikirche, die Heinrichsbasilika. Im Ennstal erhielt Hartwig Besitztümer mit Sudpfannen, Sudhäusern und allem Zubehör, die nach dem Wunsch Heinrichs II. nach dem Tod Hartwigs ins Eigentum des Stiftes St. Peter übergehen sollten.

Otto I. der Rotkopf

Otto, der Bruder des Salzburger Erzbischofs Konrad III. von Wittelsbach, wurde 1180 als erster Wittelsbacher Herzog von Bayern.

Salzburg löst sich aus dem bayrischen Herzogtum

Mit der weitgehenden Anerkennung der Grenzen der erzbischöflichen Besitzungen durch den Bayernherzog im Jahr 1275 wurde eine wichtige Voraussetzung für die spätere Landeswerdung Salzburgs geschaffen. 1297 verkauften die Herzöge von Bayern das Gasteiner Tal an Erzbischof Konrad IV. von Fohnsdorf. Eine endgültige Loslösung des Landes Salzburgs von Bayern erfolgte allmählich in den Jahrzehnten nach 1322, als in der Schlacht bei Mühldorf 1322 Salzburg an der Seite Österreichs gegen Bayern kämpfte (Damals ging aus Salzburger Sicht diese Schlacht aber verloren.) 1328 erlässt Erzbischof Friedrich von Leibnitz eine erste Salzburger Landesordnung. Der erste Erzbischof, der sich als repräsentativer Fürst darstellte, war Pilgrim II. von Puchheim. Kirchlich blieben die Salzburger Erzbischöfe bis zum Ende des Fürsterzbistums mit den bayrischen Diözesen Passau, Regensburg und Freising weiterhin die Oberhirten von ganz Altbayern. Auch blieb Salzburg weiter Teil des Bayrischen Verwaltungskreises und wurde auf den Übersichtskarten weiter als Teil Bayerns dargestellt.

Überblick über die weitere Entwicklung Bayern

Das Kurfürstentum Bayern

Hauptartikel Kurfürstentum Bayern

Nachdem im Jahr 1620 die Truppen der Liga unter Führung des bayerischen Feldherrn Tilly in der Schlacht am weißen Berg bei Prag die Protestantenheere besiegt hatten, ließ der Feldherr die Pfalz besetzen. Als Dank für diese Leistungen erhielt Maximilian im Jahr 1623 die Kurfürstenwürde.

Das Königreich Bayern

Hauptartikel Königreich Bayern

In der napoleonischen Zeit stand Bayern zuerst auf der Seite Frankreichs. Als Dank dafür wurde im Frieden zu Pressburg im Dezember 1805 der Bündnispartner auf Wunsch Napoleons zum Königreich erhoben. Schon zuvor wurden im Religionsedikt von 1803 die drei christlichen Kirchen gleichberechtigt anerkannt.

Der Freistaat Bayern

Hauptartikel Freistaat Bayern

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Anfang November 1918 Bayern als Freistaat aus.

Quellen

Einzelnachweise