Laufen an der Salzach

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Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt die Stadt Laufen in Bayern. Der Eintrag für die Sportart Laufen findet sich unter Laufen (Sport)
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Altstadt von Laufen mit der Stiftskirche Laufen
Karte
Laufen und Oberndorf aus der Luft, Foto von Othmar Bramberger
Historische Ansichtskarte um 1931.
Laufen von Oberndorf bei Salzburg aus
Marienplatz im Zentrum der Stadt Laufen
Ehemaliges Zollamt, unteres Tor (Zollamtstor)
Laufen 2016, Austellung: Die zerrissene Stadt
Hochwassermarken an der Salzach in Laufen

Die Stadt Laufen an der Salzach in Bayern ist eng mit der Salzburger Geschichte, vor allem mit der Salzschifffahrt verbunden. Im Stadtgemeindegebiet von Laufen befindet sich der Biburger Weiher.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Im Zuge der bayrischen Gebietsreform wurden am 1. Jänner 1970 die Gemeinden Heining und Triebenbach am 1. Mai 1978 die Gemeinde Leobendorf nach Laufen eingemeindet. Daher umfasst Laufen heute neben dem Stadtzentrum 73 Ortsteile (Dörfer, Weiler, Einöden):

Abfalter Abrain Abtsee Arbisbichl
Arzenpoint Au Au bei Stögen Baumgartenöd
Berg Biburg Birnau Bubenberg
Burgfeld Daring Daxmühle Dorfen
Ehemoosen Emmering Erlach Esing
Fisching Friedelreut Froschham Gastag
Geisbach Haarmoos Hagmühl Haiden
Harpfetsham Hasenhaus Heiningermühle Höfen
Hötzling Hungerberg Kafling Kletzling
Knall Kulbing Lebenau-Forstgarten Leobendorf
Lepperding Letten Mayerhofen Moosham
Neuarbisbichl Niederheining Niedervillern Oberhaslach
Oberheining Obervillern Obslaufen Oed im Moos
Osing Pfaffing Röderberg Rudholzen
Schnapping Schrankbaum Seebad Seethal
Steinbach Steinbachl Stockham Stögen
Straß Streitwies Sturz Thannberg
Thannhausen Triebenbach Unterhaslach Wiedmais
Wiedmannsfelden[1]

Bauwerke

Geschichte

Laufen um 1838, Teil eines Votivbildes in Maria Mühlberg in Waging am See

Siedlungsgeografisch liegt Laufen an einer günstigen Stelle. Durch die Salzachschlaufe wurde die Ansiedlung von drei Seiten geschützt. Die Stromschnelle zwang die Salzschiffe zum Anlegen und die Waren, meist Salz, wurden händisch um die Stromschnelle getragen und dann in Schiffe der Laufener umgeladen. Bis Laufen waren es Halleiner oder Salzburger Schiffer.

Der Stadtname leitet sich vom althochdeutschen Wort für 'Stromschnelle' ab: ad laufom, loufen; ab 1165/1166 dann Laufen[2]. Es war auch Sitz eines Pflegegerichts, wie im Atlas Salisburgensis vom Salzburger Kartografen Joseph Jakob Fürstaller angeführt. Wolf Josef Steinhauser war 1701 Stadtschreiber in Laufen.

  • Jungsteinzeit: Einzelfunde lassen auf die Anwesenheit von Menschen im Gebiet von Oberndorf/Laufen schließen
  • Römerzeit: Eine römische Niederlassung, vermutlich ein Gutshof, lag im Gebiet des heutigen Stadtzentrums ( Funde von einigen Münzen aus dem 2.–4. Jahrhundert)
  • 748: Der bayerische Herzog Odilo schenkt Bischof Virgil den Besitz in Laufen.
  • 798: Das Schenkungsgut Herzog Odilos wird in den Breves Notitiae, einem Güterverzeichnis der Salzburger Kirche, als "Dorf" (villa) Laufen aufgezählt.
  • 826: Erster Hinweis auf eine Salzachschifffahrt.
  • 1100: Erste urkundliche Nennung der Kirche St. Nikola, in der 1818 das Lied "Stille Nacht" uraufgeführt wird.
  • Vor Mitte des 12. Jahrhunderts wird in Laufen die erste Salzburger Münzstätte, die Münzstätte Laufen, gegründet.
  • 1166: Am 29. März hält Kaiser Friedrich I. Barbarossa einen Hof- und Gerichtstag im Schloss Laufen ab und erlässt dabei die Reichsacht über das Erzbistum Salzburg unter Erzbischof Konrad II. von Babenberg die Reichsacht, was zur Zerstörung der Stadt Salzburg durch die Grafen von Plain führte
  • Um 1200 wird mit dem Bau der Stiftskirche Laufen begonnen
  • 1333: Kaiser Ludwig von Bayern ordnet an, dass das Salz aus Hallein nur mehr zu Wasser verfrachtet werden darf. Laufen war der große Umladeplatz von kleinen Schiffen auf größere, welche in Laufen gebaut wurden (siehe Salzschifffahrt).
  • 1446: Festlegung der Schifferrechte.
  • 1447: Stadt kauft zwei benachbarte Häuser und verwendet sie als Rathaus (Altes Rathaus).
  • 1540: Laufen bekommt eine Wasserleitung. Der Wasserturm steht heute noch in Altoberndorf.
  • 1590: Die Schiffer übernehmen die Postbeförderung.
  • 1663: Ein Feuer legt in den Morgenstunden des 30. Augusts die halbe Stadt in Schutt und Asche.
  • 1742: Das Schifferstechen wird auf der Salzach vor dem Hofstaat aufgeführt.
  • 1773: Der Nocken, ein gefährlicher Felsen im Flussbett, wird gesprengt (siehe auch Salzachschifffahrt).
  • 1790: Die Schifffahrt erreicht ihren Höhepunkt. Von 1790 bis 1800 werden 6 248 Salzschiffe gebaut, ca. 1 100 Mann sind bei der Schifffahrt beschäftigt.
  • 1816: Die Salzach wird ab Liefering flussabwärts Staatsgrenze zwischen Österreich und Deutschland (Vertrag von München vom 14. April 1816).
  • 1843: Bei einem Stadtbrand, der in der Nacht vom 17. auf den 18. Juli wütet, werden 20 Häuser zerstört und neun beschädigt. Der Sachschaden wird auf insgesamt 118.000 fl. geschätzt.[3]
  • 1866: Der Bau der Eisenbahn bewirkt großen Rückgang des Frachtguttransportes auf der Salzach; letzter königlich bayerischer Salztransport nach Passau auf dem Wasserweg.
  • 1899: Das größte Hochwasser der Salzach erreicht einen Pegelstand von 10,30 m.
  • 1903: Die neue Eisenbrücke über die Salzach wird feierlich eröffnet.
  • 1911:Der Freilassinger Fabrikanten Georg Wrede stiftet für die Gefallenen des Krieges 1870–1871 das Kriegerdenkmal, das später für die Toten der beiden Weltkriege erweitert wird.
  • 1970: Eingemeindung von Heining und Triebenbach.
  • 1972: Gebietsreform: Die Landkreise Laufen und Berchtesgadener Land werden zusammengelegt, das Landratsamt kommt nach Bad Reichenhall. Das Landratsamtsgebäude (ehemaliges Stadtpalais des Geschlechtes der Haunsperger) in Laufen wird Amtsgebäude (Neues Rathaus). Das Alte Rathaus wird zu einem Veranstaltungsort für die Vereine und die Volkshochschule.
  • 1978: Eingemeindung von Leobendorf.
  • 1998: 1 250-Jahr-Feier.
  • 2003: Festivitäten zum Jubiläum 100 Jahre Länderbrücke Laufen-Oberndorf.
  • 2005 bis 2006: Generalsanierung der Länderbrücke.
  • 2006: Eine neue Fußgängerbrücke, der Europasteg zwischen Oberndorf und Laufen wird eröffnet.
Salzachschleife mit Oberndorf bei Salzburg, Laufen und Europasteg; Panoramabild

Bericht über die Laufener Urnengräber

Die Laufener Urnengräber sind 3000 Jahre alt. Zu diesem Ergebnis kamen die archäologischen Grabungen in der Laufener Ortschaft Niedervillern, an denen die Archäologin Katharina Ramstetter maßgeblich beteiligt war. Es wurden über 1 000 Fundstücke und über 10 000 Keramikteile geborgen. Darunter befanden sich die frühesten Gewandfibeln, welche jemals nördlich der Alpen entdeckt wurden. Es wurden in den Jahren 2016 und 2017 99 Urnengräber geöffnet, in denen sich Grabbeigaben befanden. Die ältesten Gräber dürften bei 3000 Jahre alt sein. Die Grabungen ergaben durch die Exploration eines zukünftigen Gewerbegebietes.

Pfleger

Bürgermeister der Stadt

Hauptartikel Bürgermeister der Stadt Laufen an der Salzach

Auszeichnungen der Stadt

Ehrenbürger der Stadt

Hauptarikel Ehrenbürger der Stadt Laufen an der Salzach

Träger der Bürgermedaille der Stadt Laufen an der Salzach

Hauptartikel Träger der Bürgermedaille der Stadt Laufen an der Salzach

Töchter und Söhne der Stadt

Hauptartikel Töchter und Söhne der Stadt Laufen an der Salzach

Bildergalerie

weitere Bilder

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Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle www.plz-suche.org onlinestreet
  2. Quelle Lexikon bayerischer Ortsnamen: Herkunft und Bedeutung. Oberbayern ... von Wolf-Armin von Reitzenstein
  3. Kaiserlich Königlich privilegirte Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 25. Juli 1843, Seite 579f. (ANNO)