Befestigung der Stadt Salzburg


Die Befestigung der Stadt Salzburg sicherte über Jahrhunderte die Stadt und ihre Bewohner. Beiderseits der Salzach führte seit der Zeit der ersten Stadtbefestigung ein geschlossener Ring von Mauern (teilweise auch senkrecht behauene Felsen) um die heutige Altstadt, die auch die Festung Hohensalzburg mit einschlossen, der erst 1860 seine wehrhafte Bedeutung verlor und wenige Jahre später weitgehend abgerissen wurde.
Die erste Stadtbefestigung (11./12. bis 13. Jahrhundert)
Die linksseitige Altstadt
Die erste Stadtmauer der linksseitigen Altstadt führte vom Westertor (später Gstättentor) nördlich der Getreidegasse, die damals nur auf der linken südlichen Seite mit Häuser bebaut war, entlang über den Niederlegturm bis zum ältesten Brückentor (vermutlich im heutigen Raum Judengasse 3). Von dort führte der Wehrmauerzug im Bereich der heutigen nordöstlichen Häuserzeile an der Judengasse entlang bis zur Webergasse (heute Pfeifergasse), weiter zum Kumpfmühltor und von dort zum Inneren Nonntaler Tor.
Die rechtsseitige Altstadt
Die erste Stadtmauer der rechtsseitigen Altstadt umschloss nur einen kleinen Bereich um den Brückenkopf der Hauptbrücke. Salzachseitig verlief die Wehrmauer vom Lederertor bis zum Inneren Steintor. Der weitere Verlauf führte von der nördlichen Hauszeile der Lederergasse mit dem Sauterbogen zur nördlichen Hauszeile des Königsgässchens, von dort zum Ostertor (später Inneres Ostertor) und von dort auf den westlichen Ausläufer des Kapuzinerberges hinauf zum Trompeterschlössl (heute Kapuzinerkloster). Vom Trompeterschlössl führte die Befestigung über steile Felswände zum Inneren Steintor.
Der Mönchsberg
Auf dem Nonnberg führte die Wehrmauer steil zum Klosterbereich hinauf und von dort über das Äußere Nonnbergtor weiter zum Hauptschloss (heute Festung Hohensalzburg). Von der Festung verlief sie dann entlang des steilen Südabbruches des Mönchsberges über die Mönchsbergscharte über ein dort vorhandenes Stadttor und den Roten Turm zu den Türmen der Zwingers im Südwesten des Berges (heute Richterhöhe) und von dort weiter zum Raum der Bürgerwehr, wo die Befestigung schon damals den Berg in zwei Teile trennte um an den steilen Felsabbrüchen direkt oberhalb des Klausentores zu enden.
Erhaltene Teile der Wehranlagen
- Stadtmauerreste in verschiedenen Altstadthäusern (nicht zugänglich; etwa im Keller des Rathauses) oder im Bereich des Großgasthofes Sternbräu
- Der Rote Turm (heute Freyschlösschen), der Abtturm (auch Lambergturm, beide heute stark verändert) und weitere Wehrtürme auf dem Mönchsberg (heutige Richterhöhe).
- Wehrmauerreste nächst dem Benediktinenstift Nonnberg
- Ein Stadtmauernrest im Hof der Häuser Lederergasse 1 und 3
- Der Wehrmauerteil westlich der Franziskuspforte samt erhaltenen Zinnen (Linzer Gasse 14)
Die zweite Stadtbefestigung (1465 bis 1480)
Erweiterungen und Verstärkungen der rechten Altstadtseite
Schon im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts waren den beiden wichtigen Stadttoren (Ostertor und Steintor) zur besseren Sicherung der Stadt zusätzliche Stadttore vorgestellt worden. Damals wurde wohl bereits auch ein erstes Bergstraßtor auf der Straße nach Bergheim errichtet.
Nach 1460 wurde durch eine zweite Stadtmauer der gesamte Raum zwischen der heutigen Dreifaltigkeitsgasse, der Paris-Lodron- und der Wolf-Dietrich-Straße eingeschlossen. Als starke Befestigung nach Nordosten zu wurde als Eckturm der Hexenturm erbaut, ein ähnlicher, längst abgerissener Turm bestand im Bereich des heutigen Nordtraktes des Lodronschen Primogeniturpalastes (heute Sitz der Universität Mozarteum), der sich als Torturm auch über der damaligen Bergstraße nach Bergheim hin ausdehnte. Als kleines Tor wurde damals das Kotbrückltor (wohl im Bereich des Bruderhofes) angelegt.
Erweiterungen und Verstärkungen der linken Altstadtseite und des Mönchsberges
Unter Fürsterzbischof Burkhard II. von Weißpriach wurde die erste Stadtmauer entlang der ganzen Getreidegasse, die damals nur auf der südlichen Seite mit Häuser bebaut war, bis zu zehn Meter zur Salzach hinaus versetzt und dort eine neue, die zweite Stadtmauer errichtet. Eine kleinräumige Erweiterung der Stadtbefestigung erfolgt auch im Umfeld des damals neu errichteten Äußeren Nonntaler Tores. Auch die Wehrmauern auf dem Mönchsberg wurden verstärkt.
Die Bürgerwehr wurde damals mit - 1487/88 nur mit zwei starken Türmen versehen - weitgehend neu errichtet, die nach 1500 zu einer achttürmigen Anlage erweitert wurde. Sie besaß einen tiefen Wehrgraben, einen doppeltem Mauerzug mit jeweils aufgesetzten Wehrgängen. Ein Wehrmauer wurde damals von den beiden Zwingern im Südwesten des Mönchsberges hinunter zum Römertor in der äußeren Riedenburg angelegt.
Erhaltene Teile der Wehranlagen
- Die Reste des Äußeren Nonntaler Tores im Haus Schanzlgasse 14 (dem heutigen Landeskindergarten), unter Fürsterzbischof Paris Graf Lodron erst verstärkt und wenig später aufgelassen,
- Reste der Stadtmauer in der Paris-Lodron-Straße, heute die straßenseitige hohe Begrenzungsmauer beim Loretokloster
- Die Bürgerwehr auf dem Mönchsberg. Hier fanden 2005/06 erste Restaurierungsarbeiten unter Leitung von Ing. Rüdiger Schobersberger statt.
- Der Barbaraturm auf dem Mönchsberg und vermutlich einzelne weitere Wehrtürme auf dem Berg.
Die dritte Stadtbefestigung 1620 bis 1648
Während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde unter Fürsterzbischof Paris Graf Lodron die dritte Stadtbefestigung errichtet und die Stadt Salzburg besonders im Norden mit starken Festungswerken geschützt. Der größte Teil dieser Lodronschen Stadtbefestigung ist heute nicht mehr erhalten. Die militärische Befestigung bezog im Süden den gesamten Festungsberg und den gesamten Mönchsberg mit ein und bestand im Norden vor allem aus Bollwerken (Bastionen), mit Wallschilden (Ravelins) und aus vorgelagerten Hornwerken. Auch der gesamte Kapuzinerberg wurde in die Befestigung einbezogen.
Bollwerke der rechtsseitigen Altstadt
- St. Vital Bollwerk (heute als Rest der Rosenhügel im Kurgarten),
- St. Virgil Bollwerk,
- St. Heinrich Bollwerk,
- St. Rupert Bollwerk und
- das "halbe" St. Sebastian Bollwerk.
Die einstige Ausdehnung der einstigen Bollwerke kann im halbkreisförmigen Verlauf von Franz-Josef-Straße und Auerspergstraße nachempfunden werden. Die Bollwerke besaßen am Rand des Wehrgrabens eine etwa sechs Meter hohe Wehrmauer (Niederwall), hinter dem sich knapp 1,5 m tiefer der Rondengang befand. Hinter dem durch alle Bollwerke durchlaufenden gut vier Meter breiten Rondengang schloss der (samt der gut einem Meter hohen Brustwehr auf der Krone des Walles) etwa sieben Meter hohe obere Erdwall an. Von der Brustwehr-Oberkante bis zum Wehrgraben-Sohle ergibt sich ein Höhenunterschied von gut 12,5 m.
Der Grundriss der einzelnen Bastionen besaß eine etwa gleichseitig fünfeckige Form. Die einzelnen Bollwerke (Bastion) wurden durch Mauern und dahinter die Wallanlagen die Kurtinen (Courtinen) miteinander verbunden. An die Kurtinen schlossen an der Basis (Kehle) die Flanken an, die Spitze des Bollwerkes Saillant genannt, wurden durch die beiden Facen gebildet. An den drei vorderen Eckpunkten der Bollwerkseiten standen jeweils kleine militärische Aussichtstürmchen (Auslug, Gaffe), wie sie der Salzburger etwa vom Kapuzinerberg oder der Festung Hohensalzburg kennt.
Der Wehrgraben seinerseits bestand aus einem ebenen Grundfläche, die in der Nähe der inneren Wallmauer einen umlaufenden ein Meter erhöhten Betreuungsweg besaß. In den breiten Wehrgraben eingelassen war der in der Regel mit Wasser gefüllte, gut ein Meter tiefe und etwa zehn Meter breite Wassergraben.
Vorgelagert waren zwischen den Bollwerken vier Ravelins (Wallschild):
Vor 1700 befanden sich zudem vor den Bollwerken noch vier Hornwerke, die weit nach Norden und Osten vorragten. Im Westen reichten sie etwa bis zur heutigen Bahnlinie
Historische Ansichten
Wie der Festungswall und die vorgelagerten Verteidigungsanlagen einst ausgesehen haben, zeigen
- Salzburg Ansicht, anno 1643, von Philipp Harpff[1]
- "Salzburg von Norden", anno 1643, Radierung von Philipp Harpff
- Salzburg von Norden, anno 1644, von Matthäus Merian[2]
Der Wehrmauerzug vom Lederertor zum Inneren Steintor
- Die Wasserbastei ließ Paris Lodron im Jahr 1641 südlich des Bollwerkes St. Vital errichten.
- Der Mauerzug westlich der Schlosses Mirabell führte bis zu jener Bastei, die seit etwa 1700 als Theatergarten genutzt wird.
- Im Raum des heutigen Stiftungsgebäudes Mozarteum bestand eine weitere nach Nordwesten hin ausgerichtete Bastei.
- Das Lederertor ragte zur Salzach hin ebenfalls vor, um einen mögliche von Norden kommenden Feind bekämpfen zu können.
- Hinter dem Wehrmauerzug zwischen Lederertor und Hauptbrücke wurden schon bald nach der Errichtung niedrige militärisch genutzte Bauten an die Mauer angebaut, sodass der Mauerzug nur wenig in Erscheinung trat.
- Der Raum zwischen der Hauptbrücke und dem Inneren Steintor war nicht stärker gesichert, hier reichten eine geschlossene Zeile von Bürgerhäusern bis direkt an den Fluss.
Kapuzinerberg
- Kapuzinerwachestöckl
- Hettwer-Bastei
- Mauerzug vom Kapuzinerkloster bis zum Franziskischlössl,
- sowie Mauerzug von Klostergarten zur Soldatenstiege (nach Norden): Auf dem Kapuzinerberg ließ Fürsterzbischof Paris Lodron im Süden und im Osten des Berges einen über zwei Kilometer langen verwinkelten Mauerzug am Rand des Plateaus errichten. Der Mauerzug im Osten vom Franziski-Schlössl zum Oberen Gnigler Kavalier ist nur in kleinsten Resten erhalten.
- Der Große und der Kleine Linzer Kavalier:
- Das klug angelegte Verteidigungssystem auf diesem Stadtberg besaß auch im Norden in den steilen Felsen hinein angelegte Verteidigungsstellungen. So wurden die von Osten in die Stadt führenden Hauptstraße und die zugehörigen Wehrbauwerke von oben her überwacht. Der Kleine Kavalier war über eine in den Fels gehauene Soldatenstiege vom Linzertor aus auf direktem Weg erreichbar.
- Der Unterer und Oberer Gnigler Kavalier: Zwei weitere Kavaliere wurden im Osten des Berges angelegt um die Gnigler Schanze in der Talenge zum Neuhauser Schlossberg hin und gleichzeitig den Ostabhang des Kapuzinerberges ausreichend schützen zu können.
- Die Basteien über der Steingasse und dem Platzl:
Die Wehrbauten aus der Zeit der dritten Stadtbefestigungen bezogen auch den Garten des Kapuzinerklosters in die Befestigungsanlagen ein, die Imbergstiege wurde aus der Steingasse (damals noch aus Holz gefertigt), und der Prügelweg von der Linzer Gasse auf wurde mit wehrhaften Torbögen versehen.
- Geschützbastei und doppelter Wehrmauerzug
mit Ausfalltor, äußerer Wehrmauerzug nicht erhalten, im Osten
- Weiters gab es auf dem Kapuzinerberg drei Pulvertürme', eine Rossmühle und nächst einstigen Soldatenunterkünften drei Ziehbrunnen' mit Regenwasser-Zisternen und eine Trinkwasserzisterne (Brunnstube). Als Militärbezirk und als fürsterzbischöfliches Jagdrevier war das Kapuzinerberg-Plateau für Zivilisten bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts gesperrt.
Linksseitige Altstadt
Nachdem der Mönchsberg mit seinen durch Paris Lodron zur Verteidigung skarpierten Felsen im Westen der linksseitigen Altstadt einen guten Schutz verlieh, war ein ausreichender Schutz der Altstadt zwischen dem Klausentor im Norden und dem Kajetanertor und dem St. Erentrudis Bollwerk im Süden nur salzachseitig erforderlich. Der gesamte Bereich zur Salzach wurde damals militärisch gesichert. Die wesentlichen Teile der Verteitigungsanlagen waren damals:
- Klausentor samt zugehöriger Zugbrücke über den dortigen Wehrgraben und mit dem Klausenkavalier (heute Humboldtterrasse) über dem Tor
- Wehrmauerzug vom Klausentor zur Sternbastei
- Sternbastei (scherzhaft auch Insel Elba genannt)
- Alte Thürnitz mit dem Fleischtor (Wassertor) und weiterführender Wehrmauernzug bis zur Hauptbrücke
- Wehrmauerzug von der Hauptbrücke bis zum Antretterhaus
- Wehrmauerzug um das Michaelstor mit Imhofstöckl, Hofbinderstöckl und Zeugwartstöckl im Norden und der Wehrmauer vor dem Spaur'schen und dem Starhemberg'schen Kanonikalhaus im Süden
- St. Erentrudis Bollwerk mit dem Kajetanertor
Mönchsberg und Festungsberg
Auch auf dem Mönchsberg wurden die alten Wehranlagen neu gestaltet und die Flanken des Berges weiter skarpiert um sei so als Wehrmauern zu gestalten:
- Die Müllner Schanze
- sie wurde im Norden des Berges schrittweise mit seinen drei übereinander liegenden Wehrebenen und den beiden Wehrtoren sowie seinem umlaufenden (heute leider größtenteils verfüllten 4,5 m tiefen und acht Meter breiten) Wehrgraben errichtet, die mit ihren Vorwerken bis unmittelbar an die Augustinergasse und an die Müllner Hauptstraße reicht. Die Müllner Schanze reichte im Osten bis zum Klausenkavalier (Humboldtterrasse) und bis zum Johanneskavalier unter dem Johannes-Schlössl im Westen.
- Die Wehrmauer östlich der Bürgerwehr
- zum Stadtteil Riedenburg hin wurde deutlich erhöht, die dortigen Felsen skarpiert und damit der alte Aufgang auf den Berg verschlossen.
- Die beiden Zwinger im Südwesten des Berges (heute Richterhöhe)
wurden nach Westen (nach Bucklreuth zu) durch eine vorgesetzte Wehrmauer verstärkt. Der Untere Zwinger wurde durch zusätzlich ein neues Wachhaus (Weingartenhaus) gesichert.
- Die Mönchsbergscharte zwischen Mönchsberg und Festungsberg
- mit seiner bisherigen Zufahrtsstraße von Süden her wurde mit einem breiten Wehrmauerzug verschlossen. An dieser Stelle wurde das äußere und das Inneres Schartentor errichtet.
- Die Katze
- als Vorwerk der Festung wurde wesentlich verstärkt und neu gestaltet.
- Die mittelalterliche Burg wurde durch die Anlage von umgebenden Geschützbasteien (Obere und untere Hasengrabenbastei, :neu gestaltete obere und untere Nonnbergbastei, Geschützbastei im Süden) zur neuzeitlichen Festung ausgestaltet und erweitert. Zudem wurde die Burg mit Wehrmauern und Sperrbögen im Raum des Hohen Weges zur Stadt hin deutlich besser gesichert. Das gotische hohe Dach des Hohen Stockes wurde durch ein niedriges Grabendach ersetzt und damit besser vor Geschützbeschuss gesichert.
- Der Zufahrtsweg vom St.-Peter-Bezirk auf den Mönchsberg (heute Toscaninihof) wurde mit einer hohen Mauer geschlossen, anstelle der früheren Straße wurde ein gesicherter Stiegenaufgang (Peterswachtpforte) auf die Peterswacht-Bastei errichtet.
Weitere Wehranlagen zur Sicherung der Stadt Salzburg
- Die Vorstadt Mülln wurde durch fünf Tore (Laufener Tor, Müllegger Tor, Bärengässchentor, Salzachtor und Wartelsteintor) sowie wehrhafte :Mauern nach Westen und nach Norden gesichert. [3] Die darüber liegende Müllner Schanze bot Feuerschutz.
- Die Gnigler Schanze
- Diese mit einem hohen wehrhaften Wall und einem vorgelagerten Graben ausgestattete Schanzanlage wurde zwischen dem steilen Ostfuß des Kapuzinerberges ("Fürberg") und dem dem Kühberg vorgelagerten Schlossberg mit Schloss Neuhaus errichtet. Gesichert wurde diese Schanze auch von den beiden Gnigler Kavalieren auf dem Fürberg und von Schloss Neuhaus aus. Sie wurde als Wehrbauwerk bereits um 1700 weitgehend aufgelassen. Eingeebnet wurde sie vor allem beim Bau des Giselabahn und nachfolgend bei der Anlage des Rangierbahnhofes.
- Wehrmauernzug bei Schloss Glanegg
- Nachdem das Leopoldskroner Moor für ein Heer mit Tross und Wagen nicht querbar war, blieb nur ein kleiner Bereich am Fuß des Untersberges für einen feindlichen Angriff offen. Dieser Bereich wurde mit dem Schloss Glanegg und einem Mauerzug zum Fuß des Untersberges hin verschlossen.
Erhaltene Teile der Wehranlagen
In der linksseitigen Altstadt
- Stadtmauerrest am Rudolfskai, beidseits des ehemaligen Michaelstores gelegen, vgl. Wappen mit Jahr 1620
- Stadtmauerreste des St. Erentrudis Bollwerkes: im Süden nächst dem Schanzlpark und im Raum der Basteigasse
- Das von Paris Lodron umgestaltete und später verschlossene Innere Nonntaler Tor im Keller des Hauses Schanzlgasse 14
- Das Gstättentor (1618, erste Anlage 1280)
- Das Klausentor (1612, erste Anlage um 1280)
Auf dem Mönchsberg und dem Festungsberg
- Müllner Schanze als dreistufige Wehranlage mit Augustinerpforte und Monikapforte und nächstgelegen dem Klausenkavalier (Humboldtterrasse) und dem Kavalier unter dem Johannes-Schlössl. Der umlaufende tiefe Wehrgraben der Müllner Schanze ist heute zugeschüttet, die Wehranlage wurde auch durch einen serpentinenartigen Straßenneubau stark beeinträchtigt
- Die skarpierten Felsen des Mönchsbergs teilweise mit aufgesetzten Wehrmauernzug: vor allem im Raum östlich der Bürgerwehr, im Raum westlich der heutigen Richterhöhe und im Raum des heutigen Toscaninihofes.
- Das Torwächterhaus des unteren Zwingers nächst der Richterhöhe
- Die Katze (erste Anlage aus der Zeit der zweiten Stadtbefestigung) und weitere Vorwerke der Festung Hohensalzburg
- Ein Teil der Wehrmauern in der Schanze zwischen Mönchsberg und Festungsberg mit dem Inneren Schartentor
- Die äußeren Geschützbasteien der Festung
- Die Wehrmauern und Torbögen im Vorfeld der Festung
Im Raum der Rechtsseitigen Altstadt
- Das Innere Steintor
- Die Wasserbastei im Mirabellgarten und die das Heckentheater westlich begrenzende Wehrmauer, die sich - in der Basis ebenfalls eingeschüttet - bis hinter das Mozarteum erstreckt.
Auf dem Kapuzinerberg
- Ein Großteil des Wehrmauernzuges auf dem Berg. Hinweis: Die Geschützbastei im Osten vor dem Wehrmauerzug im Osten wird baulich seit Jahrzehnten nicht gesichert und verkommt immer mehr. Auch letzte Reste des Wehrmauerzuges im Osten des Berges verkommen ungesichert.
- Kleiner Linzertor-Kavalier samt einem Großteil der alten Soldatenstiege (derzeit nicht begehbar!) und Großer Linzertor-Kavalier (derzeit durch einen unschönen Zaun versperrt und kaum einsehbar.)
- die beiden Gnigler Kavaliere im Osten des Berges (Oberer Gnigler Kavalier, Unterer Gnigler Kavalier)
- Die Felixpforte (nächst der Linzer Gasse beim Aufgang auf den Berg)
- Das Franziski-Schlössl
- Die Hettwer-Bastei und umgebende Basteien
Die Demolierung der Wehranlagen im 19. Jahrhundert
Mit dem Anschluss der größten Teile des ehemaligen Fürstentums Salzburg an die Monarchie Österreich mit Jahresbeginn 1816 gelangten die Anlagen in den kaiserlichen Besitz. Im Jahr 1860 wurden das Statut der Gesamtstadt als Festung aufgehoben. Die Festungsbauten entsprachen nicht mehr der Waffenentwicklung. Mit Allerhöchster Entschließung[4] wurden am 26. April 1866 die Festungswerke zwischen Schloss Mirabell und dem Linzertor anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Vereinigung von Salzburg mit dem Kaisertum Österreich als Geschenk der Stadtgemeinde übergeben (nicht aber die Festung Hohensalzburg, die weiterhin im Besitz des Kaisers blieb!). In den Jahren 1867 bis 1874 wurden die Demolierung der Festungswerke (Bastionen I bis V) schrittweise unter der Aufsicht von Ferdinand Laschensky abgerissen. Die Lage der alten Befestigungen und der neuen Straßen und Gassen hat er in einem Plan verzeichnet.[5] Das Material wurde für die Salzachregulierung und für die Kanalisation verwendet.
Verschiedentlich wurde die Meinung vertreten, der Salzburger Gemeinderat habe in den folgenden Jahren einen Beschluss gefasst, nach der Schleifung dieser Befestigungsanlagen auch die Festung Hohensalzburg selbst schleifen zu lassen. Unter dem Begriff "Festung" wurde damals allerdings nicht nur Hohensalzburg verstanden, sondern die gesamte befestigte Stadt. Kaiser Franz Joseph I. schenkte nur große Teile der Befestigungsanlagen der Stadt, nicht jedoch die Festung Hohensalzburg. Diese blieb weiterhin Kaserne und Depot. Zudem blieb der Wert der Festung für die städtischen Gremien auch damals unbestritten.
Siehe auch
- Stadtmauerreste bei Umbauarbeiten entdeckt, Hinweis: Der Wehrmauerzug wurde damals nicht wirklich entdeckt, aber in seiner Lage noch genauer bekannt.
Weblinks
- Historisches Kartenmaterial über die Stadt Salzburg:
- Von Dr. Reinhard Medicus erstellte weitgehend katasterscharfe Stadtplanserie der Stadt Salzburg (30-Jahr-Abstände) der Jahre 1800-2010
- Österreichischer Städteatlas/Salzburg
- Wachstumsphasenkarte mit Legende, von den Anfängen bis 1830
Quellen
- Historische Karten der Stadt Salzburg
- Zwink, Eberhard (Hrsg.), Autoren: Dopsch, Heinz; Heger, Norbert; Heinisch, Reinhard Rudolf; Schlegel, Richard; Schlegel, Walter; Wagner, Franz; Walterskirchen, Gerhard und Zaisberger, Friederike: 900 Jahre Festung Hohensalzburg, Landesfest 4. bis 12. Juni 1977, Schriftenreihe des Landespressebüros, Salzburg 1977
- Kapuzinerkloster am Kapuzinerberg, Verlag St. Peter, Erzabtei St. Peter, Salzburg, 2. überarbeitete Auflage 2001
- Salzburgwiki-Beiträge Altstadt, Neustadt, Müllner Schanze
- Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- Österreichischer Städteatlas Salzburg, diese Quelle erweist sich allerdings vielfach als wenig verlässlich, siehe dazu Diskussion:Österreichischer Städteatlas Salzburg - Fehlerhaftigkeit des Österreichischen Städteatlas Salzburg