Salzburger Festspiele: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Geburtsstunde der '''Salzburger Festspiele''' schlug am [[22. August]] [[1920]], als auf dem [[Salzburger Dom|Domplatz]] [[Hugo von Hofmannsthal]]s Moralität ''[[Jedermann]]'' mit [[Alexander Moissi]] als erster Darsteller und in der Regie von [[Max Reinhardt]] aufgeführt wurde.
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[[Datei:Jedermann Domplatz Erzabtei Hohensalzburg.jpg|thumb|500px|"[[Jedermann (Salzburg)|Jedermann]]"-Aufführung in der Kulisse der [[UNESCO-Weltkulturerbe]]-[[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]]]]
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[[Datei:Hofstallgasse Salzburger Festspiele.jpg|thumb|Nächtlicher Blick in der [[Salzburger Altstadt]] im [[Festspielbezirk]] in die [[Hofstallgasse]] an einem Abend, an dem Aufführungen der Salzburger Festspiele stattfanden.]]
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[[Datei:Herbert von Karajan Carmen 1966.jpg|thumb|[[Herbert von Karajan]] bei der Inszenierung der Oper ''Carmen''  zu den Festspielen 1966.]]
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[[Datei:Festspielabend.jpg|thumb|Festspiel-Stimmung abends vor den [[Salzburger Festspielhäuser]]n.]]
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[[Datei:Nach der Premiere vor dem Großen Festspielhaus, Juli 2011.jpg|thumb|Nach der Premiere vor dem Großen Festspielhaus, Juli 2011.]]
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[[Datei:Haus für Mozart, Kleines Festspielhaus in Salzburg bei  Nacht.jpg|thumb|[[Haus für Mozart]] in Salzburg bei Nacht.]]
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[[Datei:Salzburger Festspiele Festspielauffahrt Zwischenkriegszeit.jpg|thumb|Salzburger Festspielauffahrt um 1930 vor dem ersten [[Salzburger Festspielhaus]].]]
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{{#ev:youtube|6bCT9jlGic4|280|right|Aufruhr im Mozartdorf 1976–1987, am Beginn des Videos Protestaktionen bei den Salzburger Festspielen, 3 min Video}}
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Die Geburtsstunde der '''Salzburger Festspiele''' schlug am [[22. August]] [[1920]], als auf dem [[Salzburger Dom|Domplatz]] [[Hugo von Hofmannsthal]]s Moralität ''[[Jedermann (Salzburg)|Jedermann]]'' mit [[Alexander Moissi]] als erstem Darsteller und in der Regie von [[Max Reinhardt]] aufgeführt wurde. [[2020]] feiern die Festspiele ihren [[Salzburger Festspiele 2020|100. Geburtstag]].
  
==Geschichte==
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== Geschichte ==
====Gründungsjahre====
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=== Gründungsjahre ===
Wegbereiter der Salzburger Festspiele war die [[Salzburger Festspielhausgemeinde]]. Nach der ''Jedermann''-Aufführung 1920 kam [[1922]] die erste Opernaufführung dazu. Zwar musste man [[1924]] wegen Geldmangel auf die Salzburger Festspiele verzichten, aber schon [[1925]] gab es wieder Grund zur Freude: Eröffnung des [[Haus für Mozart|Kleinen Festspielhauses]], erste Rundfunkübertragung und Bruno Walter dirigiert "Don Paquale".
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Wegbereiter der Salzburger Festspiele war die [[Salzburger Festspielhaus-Gemeinde]]. Nach der erste ''Jedermann''-Aufführung bei den ersten [[Salzburger Festspiele 1920|Salzburger Festspielen 1920]] kam [[1922]] mit der [[Wolfgang Amadé Mozart|Mozart]]-Oper ''[[Bastien und Bastienne]]'' die erste Opernaufführung dazu. [[1923]] gab es keine Festspiele, sondern Max Reinhardt inszenierte lediglich das Schauspiel ''Der eingebildete Kranke'' von Jean Baptiste Molière zuerst im [[Schloss Leopoldskron]], dann wurde die Aufführung noch einmal im [[Landestheater|Stadttheater]] aufgeführt. Und [[1924]] musste man wegen Geldmangels ganz auf die Salzburger Festspiele verzichten. Aber schon [[1925]] gab es wieder Grund zur Freude: Die Eröffnung des [[Haus für Mozart|Kleinen Festspielhauses]], die erste Rundfunkübertragung und [[Bruno Walter]] dirigierte ''Don Paquale''.
  
"Die Zauberflöte" wurde [[1928]] erstmals gespielt, [[1929]] folgte die Erstaufführung von "Der Rosenkavalier". Als Höhepunkt der Festspiele im Sommer [[1931]] gastierten die Budapester Philharmoniker zum ersten Mal und es gab erstmals Festspielübertragungen in die Vereinigten Staaten.
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"[[Die Zauberflöte]]" wurde [[1928]] erstmals gespielt, [[1929]] folgte die Erstaufführung von "Der Rosenkavalier". Als Höhepunkt der Festspiele im Sommer [[1931]] gastierten die [[Budapester Philharmoniker]] zum ersten Mal in Salzburg und es gab erstmals Festspielübertragungen in die [[Vereinigte Staaten von Amerika|Vereinigten Staaten von Amerika]].
  
====Die Jahre vor und während des Zweiten Weltkriegs====
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=== Die Jahre vor und während des Zweiten Weltkriegs ===
Die so genannte "[[1000-Mark-Sperre]]" von Adolf Hitler (jeder, der nach Österreich reisen wollte, musste 1.000 Mark zahlen für das "Visum") lässt die Zahl der deutsche Festspielbesucher auf 874 gegenüber 15.681 im Vorjahr schrumpfen. In den Jahren [[1934]] bis [[1936]] dirigierte dann [[Arturo Toscanini]] bei den Festspielen, [[Wilhelm Furtwängler]] erstmals [[1937]].
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Die von [[Adolf Hitler]] verhängte "[[1000-Mark-Sperre]]" (jeder, der aus dem Deutschen Reich nach Österreich reisen wollte, musste für das "Visum" 1.000 Mark zahlen) ließ die Zahl der deutsche Festspielbesucher auf 874 gegenüber 15 681 im Vorjahr schrumpfen. In den Jahren [[1934]] bis [[1936]] dirigierte dann [[Arturo Toscanini]] bei den Festspielen, [[Wilhelm Furtwängler]] erstmals [[1937]].
  
Das Jahr des Anschlusses [[1938]] zeigte auch Auswirkungen auf die Festspiele in Salzburg: "Jedermann" und "Faust" werden abgesetzt und Toscanini sagt sein Kommen aus politischen Gründen ab. [[1943]] erfolgt die Umbennung der Festspiele in ''Salzburger Theater- und Musiksommer'' und im gleichen Jahr stirbt am [[31. Oktober]] Max Reinhardt in New York, USA.
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Das Jahr des [[Anschluss]]es [[1938]] zeigte auch Auswirkungen auf die Festspiele in Salzburg: "Jedermann" und "Faust" wurden abgesetzt und Toscanini sagte sein Kommen aus politischen Gründen ab.  
  
Der Krieg legt die Festspiele zwar nicht ganz lahm, aber [[1944]] werden nur zwei Orchesterkonzerte aufgeführt.
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=== Umbenennung der Festspiele ===
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[[1943]] erfolgte die Umbenennung der Festspiele in ''Salzburger Theater- und Musiksommer'' und im gleichen Jahr starb am [[31. Oktober]] Max Reinhardt in New York, USA. Der Krieg legte die Festspiele zwar nicht ganz lahm, aber [[1944]] wurden nur zwei Orchesterkonzerte aufgeführt.
  
====Neubeginn nach dem Krieg====
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=== Neubeginn nach dem Krieg ===
Bereits am [[12. August]] [[1945]] werden die ersten Salzburger Festspiele nach dem Krieg eröffnet. Bis [[1. September]] wird es sechs Aufführungen von Mozarts "Entführung aus dem Serail", fünf Orchester- und drei Kirchenkonzerte, fünf Serenaden und mehrere Solistenkonzerte geben. Nach dem Kriegsende wird als erste gemeinsame Aktion der vier Besatzungsmächte "Die Entführung aus dem Serail" Österreich weit ausgestrahlt. Und schon ein Jahr später kommt es zur Wiederaufführung von "Jedermann" am Domplatz.
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Bereits am [[12. August]] [[1945]] wurden die ersten Salzburger Festspiele nach dem Krieg eröffnet. Sie fanden vom [[12. August]] bis [[1. September]] [[1945]] statt.  
  
Bereits am [[25. Juni]] [[1946]] nimmt das neue Pressebüro seine Tätigkeit auf. Am [[1. August]] [[1947]] sind nach einer Aufforderung der Festspieldirektion die Festspielbesucher angehalten, in festlicher Kleidung zu den Aufführungen zu erscheinen, andernfalls würden sie gegen Rückerstattung des Eintrittspreises aus dem Festspielhaus gewiesen
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Die Eröffnung fand im [[Haus für Mozart|Stadtsaal]] des [[Salzburger Festspielhaus]]es statt. Die Begrüßungsrede hielt [[Landeshauptmann]] Dr. [[Adolf Schemel]], für die Festspiele sprach [[Präsident der Salzburger Festspiele|Festspielpräsident]] Baron [[Heinrich Puthon]]. Zu hören waren eine Serenade von [[Wolfgang Amadé Mozart]], ''Csárdás'' aus "Die Fledermaus" von Johann Strauß, ''Liebe, du Himmel auf Erden'' von Niccolò Paganini und[Franz Lehar - [[Ester Réthy]], Sopran und [[Bertil Wetzelsberger]] am Klavier, ''An der schönen blauen Donau'' Walzer op. 314 von Johann Strauß; [[Felix Prohaska]] dirigierte das [[Mozarteum Orchester]];
Zum Abschluss der Salzburger Festspiele 1947, am [[31. August]] hält Landeshauptmann [[Albert Hochleitner]] ([[ÖVP]]) eine Rundfunkansprache. Er hebt das zunehmende Interesse des In- und Auslandes an den Festspielen hervor. Im August haben 10.085 Personen in Gasthöfen und Privatquartieren übernachtet. Der [[Mönchsbergaufzug|Elektrische Aufzug]] ist im August von mehr als 70.000 Personen benutzt worden, eine Rekordzahl in den 56 Jahren seines Bestehens.
 
  
Am [[27. Juli]] [[1948]] hält Bundespräsident Karl Renner die Eröffnungsrede der diesjährigen Festspiele. Mit „Orpheus und Eurydike“ von Christoph Willibald Gluck findet die erste Opernaufführung in der Felsenreitschule nach dem Krieg statt. Das Bühnenbild stammt von Caspar Neher, die Regie führt Oscar Fritz Schuh, es dirigiert [[Herbert von Karajan]].
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Bis [[1. September]] wurden fünf Aufführungen von [[Mozart]]s "Entführung aus dem Serail", drei Mal das Schauspiel von [[Hugo von Hofmannsthal]] ''Der Tor und der Tod'', fünf Orchester- und drei Kirchenkonzerte, fünf Serenaden, drei Chorkonzerte, ein Solistenkonzert und sechs Österreichische Abende gegeben.  
  
Beethovens „Fidelio“ inszeniert Günther Rennert, es dirigiert Wilhelm Furtwängler. Mozarts „Entführung aus dem Serail“ ist in einer Inszenierung von Herbert Waniek und unter der Stabführung von Josef Krips zu sehen. Herbert von Karajan dirigiert Mozarts „Le Nozze di Figaro“, inszeniert von Caspar Neher. Maria Becker ist die neue „Buhlschaft“ im „Jedermann“. Im Landestheater ist Grillparzers „Des Meeres und der Liebe Wellen“ unter der Regie von Ernst Lothar zu sehen. Frank Martins „Der Zaubertrank“ inszeniert Oscar Fritz Schuh. Es dirigiert Ferenc Fricsay. Die Orchesterkonzerte der Wiener Philharmoniker werden von [[Wilhelm Furtwängler]], Alceo Galliera, Herbert von Karajan, Artur Rodzinski und Hans Knappertsbusch dirigiert.
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Nach dem Kriegsende wurde als erste gemeinsame Aktion der vier Besatzungsmächte "Die Entführung aus dem Serail" österreichweit ausgestrahlt. Und schon ein Jahr später kam es zur Wiederaufführung von "Jedermann" am Domplatz.
  
Am [[5. November]] [[1948]] kommt es zu einer Räumungsklage gegen den Präsident der Salzburger Festspiele, [[Heinrich Puthon]], der sich geweigert hat, die Kündigung seiner Wohnung im [[Schloss Mirabell]] und die Bereitstellung einer Ersatzwohnung im Stadtzentrum anzunehmen. Nun prozessiert die Stadtgemeinde gegen Puthon. Puthon fordert die Rücknahme der Kündigung und droht mit einem internationalen Skandal. Die Stadtgemeinde verweist auf die herrschende Wohnungsnot.
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Bereits am [[25. Juni]] [[1946]] nahm das neue Pressebüro seine Tätigkeit auf. Am [[1. August]] [[1947]] wurden nach einer Aufforderung der Festspieldirektion die Festspielbesucher angehalten, in festlicher Kleidung zu den Aufführungen zu erscheinen, andernfalls würden sie gegen Rückerstattung des Eintrittspreises aus dem Festspielhaus gewiesen.
  
====1950====
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Zum Abschluss der Salzburger Festspiele [[1947]], am [[31. August]], hielt [[Landeshauptmann]] [[Albert Hochleitner]] ([[ÖVP]]) eine Rundfunkansprache. Er hob das zunehmende Interesse des In- und Auslandes an den Festspielen hervor. Im August hatten 10 085 Personen in Gasthöfen und Privatquartieren übernachtet. Der [[Mönchsbergaufzug|Elektrische Aufzug]] war im August von mehr als 70 000 Personen benutzt worden, eine Rekordzahl in den 56 Jahren seines damaligen Bestehens.
Das Jahr [[1950]] ist dann wieder ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Salzburger Festspiele. Das Bundesgesetz über die Errichtung des [[Salzburger Festspielfonds]] vom [[12. Juli]] gewährleistet eine solide wirtschaftliche Basis der Veranstaltung, [[Bertholt Brecht|Bert Brecht]] wird die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen für die Zusage zur Mitarbeit auf Intervention von Gottfried von Einems ([[1947]]/[[1948|48]]).
 
  
====1951====
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Am [[27. Juli]] [[1948]] hielt Bundespräsident Karl Renner die Eröffnungsrede der Festspiele. Mit "Orpheus und Eurydike" von Christoph Willibald Gluck fand die erste Opernaufführung in der [[Felsenreitschule]] nach dem Krieg statt. Das Bühnenbild stammte von Caspar Neher, die Regie führt Oscar Fritz Schuh, es dirigierte [[Herbert von Karajan]].
Aber Brecht übersiedelt in die Deutsche Demokratische Republik (DDR), sein unvollendetes Festspielstück lösen einen Skandal aus, in dessen Sog [[Gottfried von Einem]] am [[31. Oktober]] [[1951]] aus dem Festpieldirektorium ausgeschlossen wird.
 
  
Wegen seines Eintreten für die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an den marxistisch gesinnten Dramatiker Bert Brecht wird der Komponist Gottfried von Einem nach kurzer heftiger Debatte mit [[Landeshauptmann]] [[Josef Klaus]] (ÖVP) während der Kuratoriumssitzung der Salzburger Festspiele aus dem Direktorium ausgeschlossen. Von Einem bezeichnet dies als „inquisitorisches Vorgehen“. Am [[6. Juli]] wird die Kontroverse durch einen persönlichen Briefwechsel zwischen Gottfried von Einem und Landeshauptmann Josef Klaus um den Ausschluss Einems aus dem Festspieldirektorium beendet.
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Am [[5. November]] 1948 kam es zu einer Räumungsklage gegen den [[Präsidenten der Salzburger Festspiele|Präsident der Salzburger Festspiele]], [[Heinrich Puthon]], der sich geweigert hatte, die Kündigung seiner Wohnung im [[Schloss Mirabell]] und die Bereitstellung einer Ersatzwohnung im Stadtzentrum anzunehmen. Nun prozessierte die Stadtgemeinde gegen Puthon. Puthon forderte die Rücknahme der Kündigung und drohte mit einem internationalen Skandal. Die Stadtgemeinde verwies auf die herrschende Wohnungsnot.
  
====1952====
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Das Jahr [[1950]] war dann wieder ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Salzburger Festspiele. Das Bundesgesetz über die Errichtung des [[Salzburger Festspielfonds]] vom [[12. Juli]] gewährleistete eine solide wirtschaftliche Basis der Veranstaltung, [[Bertholt Brecht|Bert Brecht]] wurde auf Intervention [[Gottfried von Einem]]s ([[1947]]/[[1948|48]]) für die Zusage zur Mitarbeit die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Aber Brecht übersiedelte in die [[Deutsche Demokratische Republik]] (DDR), sein unvollendetes Festspielstück löste einen Skandal aus, in dessen Sog Gottfried von Einem aus dem [[Direktorium der Salzburger Festspiele|Festspieldirektorium]] ausgeschlossen wurde.
Am [[9. Jänner]] schlagen dann die Mitglieder des Direktoriums der Salzburger Festspiele, Präsident Heinrich Puthon, [[Bernhard Paumgartner]], [[Egon Hilbert]] und [[Josef Kaut]] dem Kuratorium die Rückberufung von [[Gottfried von Einem]] in das Führungsorgan der Salzburger Festspiele vor.
 
  
Erstmals findet am Vortag der Eröffnung der Festspiele, am [[25. Juli]] das [[Fest zur Festspieleröffnung]] statt. Am [[26. Juli]] werden dann Salzburger Festspiele 1952 eröffnet. Zur Eröffnung wird Mozarts „Figaro“ aufgeführt. Auf dem Spielplan der Festspiele 1952 stehen 23 Opern- und 18 Schauspielaufführungen sowie 20 Konzerte. Die Gesamtausgaben sind mit 11,35 Millionen, die Einnahmen mit 6,15 Millionen Schilling präliminiert. Die Eintrittspreise für die teuersten Plätze für die Opern wurden von 180 auf 200 Schilling, für Orchesterkonzerte von 150 auf 170 Schilling erhöht. Die Titelrolle in der Neuinszenierung des „Jedermann“ durch Ernst Lothar ist mit Will Quadflieg, jene der „Buhlschaft“ mit Lola Müthel neu besetzt. Für die Rolle des Teufels ist kurzfristig Peer Schmidt verpflichtet worden, weil das Unterrichtsministerium gegen das Engagement des prominenten, kommunistisch gesinnten Schauspielers Karl Paryla ein Veto eingelegt hatte. Die Uraufführung der Richard Strauss-Oper „Die Liebe der Danae“, dirigiert von Clemens Krauss, bildet den musikalischen Höhepunkt der Festspiele.
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Wegen seines Eintretens für die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an den marxistisch gesinnten Dramatiker Bert Brecht wurde der Komponist Gottfried von Einem nach kurzer heftiger Debatte mit Landeshauptmann [[Josef Klaus (Politiker)|Josef Klaus]] (ÖVP) während der Kuratoriumssitzung der Salzburger Festspiele am [[31. Oktober]] [[1951]] aus dem Direktorium ausgeschlossen. Von Einem bezeichnete dies als "inquisitorisches Vorgehen". Am [[6. Juli]] wurde die Kontroverse durch einen persönlichen Briefwechsel zwischen Gottfried von Einem und Landeshauptmann Josef Klaus um den Ausschluss Einems aus dem Festspieldirektorium beendet.
  
====1953====
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Am [[9. Jänner]] [[1952]] schlugen dann die Mitglieder des [[Direktorium der Salzburger Festspiele|Direktoriums der Salzburger Festspiele]], Präsident Heinrich Puthon, [[Bernhard Paumgartner]], [[Egon Hilbert]] und [[Josef Kaut]] dem Kuratorium die Rückberufung von [[Gottfried von Einem]] in das Führungsorgan der Salzburger Festspiele vor. Erstmals fand am Vortag der Eröffnung der Festspiele, am [[25. Juli]] das [[Fest zur Festspieleröffnung]] statt.
Mit einer Kranzniederlegung vor dem [[Mozart Denkmal]] und dem [[Fackeltanz]] auf dem [[Residenzplatz]] werden die Eröffnungsfeiern am [[25. Juli]] eingeleitet. Am folgenden Tag eröffnet Bundespräsident Theodor Körner im [[Carabinierisaal]] der [[Alte Residenz|Residenz]] die Festspiele.  
 
  
Großes Interesse herrscht für die von [[Clemens Holzmeister]] ausgestattete und von [[Wilhelm Furtwängler]] dirigierte Aufführung des „Don Giovanni“ in der [[Felsenreitschule]] mit Cesare Siepi und Elisabeth Schwarzkopf. Als zweite [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]]-Oper dirigiert Furtwängler die „Hochzeit des Figaro“. [[Karl Böhm]] ist der musikalische Leiter von Mozarts „Così fan tutte“, die erstmals im Hof der Salzburger Residenz aufgeführt wird. Neu im „[[Jedermann]]“ ist Heidemarie Hatheyer als „Buhlschaft“. Auf dem Programm steht weiters die Uraufführung der Oper „Der Prozess“ von Gottfried von Einem. Zum Abschluss der Festspiele gastiert das Ballett der Pariser Nationaloper in Salzburg. Die Rundfunk-Übertragungen der Festspiele werden von 521 Millionen Menschen gehört, größtes Interesse findet dabei die Oper „Der Rosenkavalier“. 555 Zeitungen aus 29 Staaten haben Kritiker entsandt.
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[[2020]] feiern die Salzburger Festspiele ihren [[100 Jahre Salzburger Festspiele|100. Geburtstag]] und - genau gerechnet - ihre 98. Festspiele, da die [[Salzburger Festspiele 1923|Festspiele 1923]] mit einer privaten Aufführung von Reinhardt keine Festspiele waren und die [[Salzburger Festspiele 1924|Festspiele 1924]] aus Geldmangel überhaupt ausfielen.
  
==== 1954====
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== Organisation ==
Am [[25. Juli]] werden die diesjährigen Salzburger Festspiele mit dem [[Fackeltanz]] und [[Hugo von Hofmannsthal|Hofmannsthals]] [[Jedermann]]. Auf dem Opernprogramm stehen Carl Maria von Webers „Freischütz“ in einer Inszenierung von Günther Rennert mit [[Wilhelm Furtwängler]] als Dirigenten, Mozarts „Così fan tutte“ in einer Inszenierung von Oscar Fritz Schuh unter der Stabführung von [[Karl Böhm]], Mozarts „Don Giovanni“ ebenfalls mit Furtwängler als Dirigenten
+
Rechtsträger der Salzburger Festspiele ist der [[Salzburger  Festspielfonds]], dessen juristische Grundlage ein am [[12. Juli]] [[1950]] verabschiedetes Bundesgesetz ist. Organe des Fonds sind die  Delegiertenversammlung, das [[Kuratorium der Salzburger Festspiele|Kuratorium]] und das [[Direktorium der Salzburger Festspiele|Direktorium]].  
in einer Inszenierung von Herbert Graf und dem Bühnenbild von [[Clemens Holzmeister]]. Karl Böhm dirigiert „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss in der Inszenierung von Josef Gielen. Rolf Liebermanns „Penelope“ wird uraufgeführt. Als österreichische Erstaufführung wird das szenischen Oratorium „Dans des morts (Der Totentanz)“ von Paul Claudel und der Musik von Arthur Honegger aufgeführt. Insgesamt besuchen 89.000 Personen die siebzig Aufführungen der Festspiele.
 
  
==Intendanten==
+
Das  Direktorium ist für die Vorbereitung und Durchführung der Festspiele  sowie für die Aufstellung des Budgets verantwortlich. Dem Kuratorium  obliegt die Bestellung der Mitglieder des Direktoriums, außerdem die  Genehmigung des Programms, des Budgets und des Rechnungsabschlusses der  Festspiele. Die Delegiertenversammlung nimmt den Jahres- und  Rechenschaftsbericht, das vom Direktorium ausgearbeitete und vom  Kuratorium beschlossene Budget sowie das Programm der Festspiele entgegen.
  
==Präsidenten==
+
Für Bauprojekte wurde aus steuerlichen Gründen 1989 der [[Salzburger Festspielhäuser Erhaltungs- und Nutzungsverein]] errichtet, der nach einer Steuergesetzänderung 2013 wieder aufgelöst wurde.
:...
 
:[[Josef Kaut]]: von [[1971]] bis [[1982]]
 
:...
 
:[[Helga Rabl-Stadler]]: seit [[1995]]
 
  
==Meilensteine==
+
== Intendanten ==
* [[1955]]: Kokoschka entwirft die Ausstattung zur "Zauberflöte"
+
''Hauptartikel: [[Intendanten der Salzburger Festspiele]]''
  
* [[1956]] - [[1960]]: [[Herbert von Karajan]] ist künstlerischer Leiter der Festspiele
+
Der Intendant bildet gemeinsam mit dem [[Präsidenten der Salzburger Festspiele|Präsidenten]] und dem kaufmännischen Leiter das Direktorium der Salzburger Festspiele. Ab Oktober 2016 bekleidet [[Markus Hinterhäuser]] diese Rolle.
  
* [[1957]]: das Berliner Philharmonische Orchester kommt ab diesem Jahr nun jährlich zu den Festspielen
+
== Präsidenten ==
 +
''Hauptartikel: [[Präsidenten der Salzburger Festspiele]]''
  
* [[1960]]: Eröffnung des [[Großes Festspielhaus|Großen Festspielhauses]], das von [[Clemens Holzmeister]] erbaut wurde
+
Der Präsident der Salzburger Festspiele ist der höchste Repräsentant der Salzburger Festspiele. Seit [[1995]] wird diese Aufgabe von [[Helga Rabl-Stadler]], der Tochter [[Gerd Bacher]]s, wahrgenommen.
 
 
* [[1964]]: Herbert von Karajan wird in das Festspieldirektorium berufen
 
  
 +
== Meilensteine ==
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:''Hauptartikel [[Chronologie der Salzburger Festspiele]]
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Neben Meilensteinen bei den Salzburger Sommerfestspielen seien hier noch folgende Meilensteine anderer Salzburger Festspiele erwähnt:
 
* [[1967]]: Gründung und künstlerische Leitung der [[Osterfestspiele]] durch Herbert von Karajan
 
* [[1967]]: Gründung und künstlerische Leitung der [[Osterfestspiele]] durch Herbert von Karajan
 
 
* [[1973]]: Gründung der [[Pfingstfestspiele]] durch Herbert von Karajan
 
* [[1973]]: Gründung der [[Pfingstfestspiele]] durch Herbert von Karajan
 +
* [[1997]]: Gründung der ab [[1998]] dann jährlich stattfindenden ''Salzburger Festspiele [[Pfingsten]] Barock'' unter der künstlerischen Leitung von [[Hans Landesmann]]
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* [[2006]]: Der Meilenstein in der jüngsten Geschichte der Salzburger Festspiele war das Projekt [[Mozart 22]] während des Festspielsommers, als aus Anlass des 250. Geburtstages von [[Wolfgang Amadé Mozart]] sämtliche Opernwerke aufgeführt wurden. Im Oktober 2006 erschien das Projekt auf DVD.
  
* [[1997]]: Gründung der ab [[1998]] dann jährlich stattfindenden ''Salzburger Festspiele Pfingsten Barock'' unter der künstlerischen Leitung von Hans Landesmann
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== Festspiel-Splitter==
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=== Prominente Zwischenfälle ===
 +
'''Ernst August Prinz von Hannover''', mit Prinzessin Caroline von Monaco verheiratet, hatte Zeugenaussagen zufolge bei der Salzburger Festspiele 1999 eine Fotografin getreten. Bei der Gerichtsverhandlung sagte die Fotografin, der Prinz habe in Salzburg nach einer höflichen Anfrage, ob sie ihn fotografieren dürfe, getobt und ihr ins Gesäß getreten.
  
* [[2006]]: Der Meilenstein in der jüngsten Geschichte der Salzburger Festspiele war das Projekt [[Mozart 22]] während des Festspielsommers, als aus Anlass des 250. Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart sämtliche Opernwerke aufgeführt wurden. Im Oktober 2006 erschien das Projekt auf DVD.
+
=== Eine Institution ===
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[[Marianne Prinzessin zu Sayn Wittgenstein-Sayn]], angesprochen mit ''Fürstin'', wird [[1919]] in der [[Stadt Salzburg]] als Tochter von [[Friedrich Mayr-Melnhof]] und seiner Frau Maria Anna Gräfin von Meran geboren und wuchs in [[Schloss Glanegg]] bei Salzburg als Älteste von neun Geschwistern auf.
  
 +
Nach der Matura [[1938]] studierte sie in München an der renommierten Blocherer Kunstschule Kunst. Bereits [[1935]] hatte Baronesse Marianne von ihren Eltern ihren ersten Fotoapparat erhalten und wird von da an von einer Faszination für die Fotografie ergriffen, die sie ihr Leben lang begleiten wird. 
  
 +
Ihr Fotoapparat und ihre Einladungen gehören zu den Salzburger Festspielen wie Mozart zu Salzburg!
  
==Sonstiges==
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===Statisten-Dompteur===
====Prominente Zwischenfälle====
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Von 1967 an kümmerte sich [[Ernst Andres]] über 40 Jahre um mehr als 30.000 Statisten in über 100 Schauspiel- und 200 Opernaufführungen, die in Summe mehr als 2.100 Vorstellungen entsprechen.
'''Ernst August Prinz von Hannover''', mit Prinzessin Caroline von Monaco verheiratet, hat Zeugenaussagen zufolge bei der Salzburger Festspiele 1999 eine Fotografin getreten. Bei der Gerichtsverhandlung sagte die Fotografin, der Prinz habe in Salzburg nach einer höflichen Anfrage, ob sie ihn fotografieren dürfe, getobt und ihr ins Gesäß getreten.
 
  
====Eine Institution====
+
== Daten und Fakten ==
[[Marianne Prinzessin zu Sayn Wittgenstein-Sayn]], angesprochen mit ''Fürstin'', wird [[1919]] in [[Salzburg]] als Tochter von Friedrich Baron Mayr-Melnhof und seiner Frau Maria Anna Gräfin von Meran geboren und wächst in [[Schloss Glanegg]] bei Salzburg als Älteste von neun Geschwistern auf.
+
:''Hauptartikel [[Daten und Fakten zu den Salzburger Festspielen]]
  
Nach der Matura [[1938]] studiert sie in München an der renommierten Blocherer Kunstschule Kunst. Bereits [[1935]] hat Baronesse Marianne von ihren Eltern ihren ersten Fotoapparat erhalten und wird von da an von einer Faszination für die Fotografie ergriffen, die sie ihr Leben lang begleiten wird. 
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== Siehe auch ==
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* [[Siemens Fest Spiel Nächte]]
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* [[Salzburger Festspiele - Intendanten-Nebenjobs gute Tradition]]
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* [[Salzburger Festspiele Subventionsentwicklung]]
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* [[Salzburger Festspiele und ihre Künstler]]
  
Ihr Fotoapparat und ihre Einladungen gehören zu den Salzburger Festspielen wie Mozart zu Salzburg!
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== Bilder ==
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{{Bildkat}}
 +
* {{Commonscat|Salzburger Festspiele}}
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* [https://www.theatermuseum.at/onlinesammlung/?query=all_persons%3APhoto%20Ellinger%2C%20Salzburg www.theatermuseum.at/onlinesammlung] Bilderlink zu historischen Aufnahmen rund um die Salzburger Festspiele
 +
* [https://www.gettyimages.at/fotos/salzburger-festspiele?page=14&phrase=%22Salzburger%20Festspiele&sort=mostpopular#license www.gettyimages.at], rund 3 700 Bilder von Aufführungen und Festspielprominenz
 +
 
 +
== Literatur ==
 +
* [[Josef Kaut|Kaut, Josef]]: "[[Festspiele in Salzburg]]", Salzburg ([[Residenz Verlag]]) 1965
 +
* Kaut, Josef: "Festspiele in Salzburg. Verzeichnis der Werke und der Künstler des Theaters und der Musik bei den Salzburger Festspielen 1920–1969". Salzburg (Residenz Verlag), 1969
 +
* Kaut, Josef: "Die Salzburger Festspiele. Bilder eines Welttheaters". Salzburg (Residenz Verlag) 1973
 +
* Kaut, Josef: "[[Die Salzburger Festspiele 1920–1981]]". Salzburg (Residenz Verlag) 1982
 +
* [[Oskar Dohle|Dohle, Oskar]]; [[Helmut Eymannsberger|Eymannsberger, Helmut]]: "[[Die Kraft einer Vision. 100 Jahre Salzburger Festspiele: Motor für Kultur und Wirtschaft]]", Salzburg 2021.
  
==Siehe auch==
+
== Weblink ==
 +
{{homepage|http://www.salzburgerfestspiele.at}}
 +
* [http://www.salzburgfestival.at  Salzburger Festspiele]
 
* [http://www.festspielfreunde.at Freunde der Salzburger Festspiele]
 
* [http://www.festspielfreunde.at Freunde der Salzburger Festspiele]
 
* [http://www.jungefreunde.at Junge Freunde der Salzburger Festspiele]
 
* [http://www.jungefreunde.at Junge Freunde der Salzburger Festspiele]
 +
* [http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/kordiconomy/5075695/Wie-ein-Nichtraucher-die-Salzburger-Festspiele-um-eine-halbe?_vl_backlink=%2Fhome%2Findex.do  2016:  Warum die Salzburger Festspiele ohne jährliche 600.000 Euro eines Tabakkonzerns auskommen müssen]
  
==Weblink==
+
== Quellen ==
* [http://www.salzburgfestival.at Salzburger Festspiele 2008]
+
{{homepage|http://www.salzburgerfestspiele.at}}
 
+
* [[Harald Waitzbauer|Waitzbauer, Harald]]: ''Festlicher Sommer. Das gesellschaftliche Ambiente der Salzburger Festspiele von 1920 bis zur Gegenwart'', [[Schriftenreihe des Landesmedienzentrums]] 1997
==Quellen==
+
* [https://archive.salzburgerfestspiele.at/geschichte Die Geschichte der Salzburger Festspiele]
* Harald Waitzbauer: Festlicher Sommer. Das gesellschaftliche Ambiente der Salzburger Festspiele von 1920 bis zur Gegenwart. Schriftenreihe des Landespressebüros. Salzburg 1997
+
{{Quelle Festspiele in Salzburg}}
* [http://www.salzburgfestival.at/geschichte.php?lang=1  Die Geschichte der Salzburger Festspiele]
+
* [http://www.pi-wien.at/archiv/kunsthaus/pdf/biographie.pdf Biographie Fürstin Marianne zu Sayn-Wittgenstein-Sayn]
 
* [http://www.holiday-news.at holiday new print medium Ausgabe 2004 - 2005]
 
  
* [http://www.stadt-salzburg.at/internet/themen/bildung_forschung/t2_89747/t2_166675/t2_166678/t2_166140/t2_158813/t2_158863/p2_158937.htm Salzburg online]
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Aktuelle Version vom 21. Juli 2025, 17:29 Uhr

"Jedermann"-Aufführung in der Kulisse der UNESCO-Weltkulturerbe-Altstadt der Stadt Salzburg
Nächtlicher Blick in der Salzburger Altstadt im Festspielbezirk in die Hofstallgasse an einem Abend, an dem Aufführungen der Salzburger Festspiele stattfanden.
Herbert von Karajan bei der Inszenierung der Oper Carmen zu den Festspielen 1966.
Festspiel-Stimmung abends vor den Salzburger Festspielhäusern.
Nach der Premiere vor dem Großen Festspielhaus, Juli 2011.
Haus für Mozart in Salzburg bei Nacht.
Salzburger Festspielauffahrt um 1930 vor dem ersten Salzburger Festspielhaus.
Aufruhr im Mozartdorf 1976–1987, am Beginn des Videos Protestaktionen bei den Salzburger Festspielen, 3 min Video

Die Geburtsstunde der Salzburger Festspiele schlug am 22. August 1920, als auf dem Domplatz Hugo von Hofmannsthals Moralität Jedermann mit Alexander Moissi als erstem Darsteller und in der Regie von Max Reinhardt aufgeführt wurde. 2020 feiern die Festspiele ihren 100. Geburtstag.

Geschichte

Gründungsjahre

Wegbereiter der Salzburger Festspiele war die Salzburger Festspielhaus-Gemeinde. Nach der erste Jedermann-Aufführung bei den ersten Salzburger Festspielen 1920 kam 1922 mit der Mozart-Oper Bastien und Bastienne die erste Opernaufführung dazu. 1923 gab es keine Festspiele, sondern Max Reinhardt inszenierte lediglich das Schauspiel Der eingebildete Kranke von Jean Baptiste Molière zuerst im Schloss Leopoldskron, dann wurde die Aufführung noch einmal im Stadttheater aufgeführt. Und 1924 musste man wegen Geldmangels ganz auf die Salzburger Festspiele verzichten. Aber schon 1925 gab es wieder Grund zur Freude: Die Eröffnung des Kleinen Festspielhauses, die erste Rundfunkübertragung und Bruno Walter dirigierte Don Paquale.

"Die Zauberflöte" wurde 1928 erstmals gespielt, 1929 folgte die Erstaufführung von "Der Rosenkavalier". Als Höhepunkt der Festspiele im Sommer 1931 gastierten die Budapester Philharmoniker zum ersten Mal in Salzburg und es gab erstmals Festspielübertragungen in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Jahre vor und während des Zweiten Weltkriegs

Die von Adolf Hitler verhängte "1000-Mark-Sperre" (jeder, der aus dem Deutschen Reich nach Österreich reisen wollte, musste für das "Visum" 1.000 Mark zahlen) ließ die Zahl der deutsche Festspielbesucher auf 874 gegenüber 15 681 im Vorjahr schrumpfen. In den Jahren 1934 bis 1936 dirigierte dann Arturo Toscanini bei den Festspielen, Wilhelm Furtwängler erstmals 1937.

Das Jahr des Anschlusses 1938 zeigte auch Auswirkungen auf die Festspiele in Salzburg: "Jedermann" und "Faust" wurden abgesetzt und Toscanini sagte sein Kommen aus politischen Gründen ab.

Umbenennung der Festspiele

1943 erfolgte die Umbenennung der Festspiele in Salzburger Theater- und Musiksommer und im gleichen Jahr starb am 31. Oktober Max Reinhardt in New York, USA. Der Krieg legte die Festspiele zwar nicht ganz lahm, aber 1944 wurden nur zwei Orchesterkonzerte aufgeführt.

Neubeginn nach dem Krieg

Bereits am 12. August 1945 wurden die ersten Salzburger Festspiele nach dem Krieg eröffnet. Sie fanden vom 12. August bis 1. September 1945 statt.

Die Eröffnung fand im Stadtsaal des Salzburger Festspielhauses statt. Die Begrüßungsrede hielt Landeshauptmann Dr. Adolf Schemel, für die Festspiele sprach Festspielpräsident Baron Heinrich Puthon. Zu hören waren eine Serenade von Wolfgang Amadé Mozart, Csárdás aus "Die Fledermaus" von Johann Strauß, Liebe, du Himmel auf Erden von Niccolò Paganini und[Franz Lehar - Ester Réthy, Sopran und Bertil Wetzelsberger am Klavier, An der schönen blauen Donau Walzer op. 314 von Johann Strauß; Felix Prohaska dirigierte das Mozarteum Orchester;

Bis 1. September wurden fünf Aufführungen von Mozarts "Entführung aus dem Serail", drei Mal das Schauspiel von Hugo von Hofmannsthal Der Tor und der Tod, fünf Orchester- und drei Kirchenkonzerte, fünf Serenaden, drei Chorkonzerte, ein Solistenkonzert und sechs Österreichische Abende gegeben.

Nach dem Kriegsende wurde als erste gemeinsame Aktion der vier Besatzungsmächte "Die Entführung aus dem Serail" österreichweit ausgestrahlt. Und schon ein Jahr später kam es zur Wiederaufführung von "Jedermann" am Domplatz.

Bereits am 25. Juni 1946 nahm das neue Pressebüro seine Tätigkeit auf. Am 1. August 1947 wurden nach einer Aufforderung der Festspieldirektion die Festspielbesucher angehalten, in festlicher Kleidung zu den Aufführungen zu erscheinen, andernfalls würden sie gegen Rückerstattung des Eintrittspreises aus dem Festspielhaus gewiesen.

Zum Abschluss der Salzburger Festspiele 1947, am 31. August, hielt Landeshauptmann Albert Hochleitner (ÖVP) eine Rundfunkansprache. Er hob das zunehmende Interesse des In- und Auslandes an den Festspielen hervor. Im August hatten 10 085 Personen in Gasthöfen und Privatquartieren übernachtet. Der Elektrische Aufzug war im August von mehr als 70 000 Personen benutzt worden, eine Rekordzahl in den 56 Jahren seines damaligen Bestehens.

Am 27. Juli 1948 hielt Bundespräsident Karl Renner die Eröffnungsrede der Festspiele. Mit "Orpheus und Eurydike" von Christoph Willibald Gluck fand die erste Opernaufführung in der Felsenreitschule nach dem Krieg statt. Das Bühnenbild stammte von Caspar Neher, die Regie führt Oscar Fritz Schuh, es dirigierte Herbert von Karajan.

Am 5. November 1948 kam es zu einer Räumungsklage gegen den Präsident der Salzburger Festspiele, Heinrich Puthon, der sich geweigert hatte, die Kündigung seiner Wohnung im Schloss Mirabell und die Bereitstellung einer Ersatzwohnung im Stadtzentrum anzunehmen. Nun prozessierte die Stadtgemeinde gegen Puthon. Puthon forderte die Rücknahme der Kündigung und drohte mit einem internationalen Skandal. Die Stadtgemeinde verwies auf die herrschende Wohnungsnot.

Das Jahr 1950 war dann wieder ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Salzburger Festspiele. Das Bundesgesetz über die Errichtung des Salzburger Festspielfonds vom 12. Juli gewährleistete eine solide wirtschaftliche Basis der Veranstaltung, Bert Brecht wurde auf Intervention Gottfried von Einems (1947/48) für die Zusage zur Mitarbeit die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Aber Brecht übersiedelte in die Deutsche Demokratische Republik (DDR), sein unvollendetes Festspielstück löste einen Skandal aus, in dessen Sog Gottfried von Einem aus dem Festspieldirektorium ausgeschlossen wurde.

Wegen seines Eintretens für die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an den marxistisch gesinnten Dramatiker Bert Brecht wurde der Komponist Gottfried von Einem nach kurzer heftiger Debatte mit Landeshauptmann Josef Klaus (ÖVP) während der Kuratoriumssitzung der Salzburger Festspiele am 31. Oktober 1951 aus dem Direktorium ausgeschlossen. Von Einem bezeichnete dies als "inquisitorisches Vorgehen". Am 6. Juli wurde die Kontroverse durch einen persönlichen Briefwechsel zwischen Gottfried von Einem und Landeshauptmann Josef Klaus um den Ausschluss Einems aus dem Festspieldirektorium beendet.

Am 9. Jänner 1952 schlugen dann die Mitglieder des Direktoriums der Salzburger Festspiele, Präsident Heinrich Puthon, Bernhard Paumgartner, Egon Hilbert und Josef Kaut dem Kuratorium die Rückberufung von Gottfried von Einem in das Führungsorgan der Salzburger Festspiele vor. Erstmals fand am Vortag der Eröffnung der Festspiele, am 25. Juli das Fest zur Festspieleröffnung statt.

2020 feiern die Salzburger Festspiele ihren 100. Geburtstag und - genau gerechnet - ihre 98. Festspiele, da die Festspiele 1923 mit einer privaten Aufführung von Reinhardt keine Festspiele waren und die Festspiele 1924 aus Geldmangel überhaupt ausfielen.

Organisation

Rechtsträger der Salzburger Festspiele ist der Salzburger Festspielfonds, dessen juristische Grundlage ein am 12. Juli 1950 verabschiedetes Bundesgesetz ist. Organe des Fonds sind die Delegiertenversammlung, das Kuratorium und das Direktorium.

Das Direktorium ist für die Vorbereitung und Durchführung der Festspiele sowie für die Aufstellung des Budgets verantwortlich. Dem Kuratorium obliegt die Bestellung der Mitglieder des Direktoriums, außerdem die Genehmigung des Programms, des Budgets und des Rechnungsabschlusses der Festspiele. Die Delegiertenversammlung nimmt den Jahres- und Rechenschaftsbericht, das vom Direktorium ausgearbeitete und vom Kuratorium beschlossene Budget sowie das Programm der Festspiele entgegen.

Für Bauprojekte wurde aus steuerlichen Gründen 1989 der Salzburger Festspielhäuser Erhaltungs- und Nutzungsverein errichtet, der nach einer Steuergesetzänderung 2013 wieder aufgelöst wurde.

Intendanten

Hauptartikel: Intendanten der Salzburger Festspiele

Der Intendant bildet gemeinsam mit dem Präsidenten und dem kaufmännischen Leiter das Direktorium der Salzburger Festspiele. Ab Oktober 2016 bekleidet Markus Hinterhäuser diese Rolle.

Präsidenten

Hauptartikel: Präsidenten der Salzburger Festspiele

Der Präsident der Salzburger Festspiele ist der höchste Repräsentant der Salzburger Festspiele. Seit 1995 wird diese Aufgabe von Helga Rabl-Stadler, der Tochter Gerd Bachers, wahrgenommen.

Meilensteine

Hauptartikel Chronologie der Salzburger Festspiele

Neben Meilensteinen bei den Salzburger Sommerfestspielen seien hier noch folgende Meilensteine anderer Salzburger Festspiele erwähnt:

  • 1967: Gründung und künstlerische Leitung der Osterfestspiele durch Herbert von Karajan
  • 1973: Gründung der Pfingstfestspiele durch Herbert von Karajan
  • 1997: Gründung der ab 1998 dann jährlich stattfindenden Salzburger Festspiele Pfingsten Barock unter der künstlerischen Leitung von Hans Landesmann
  • 2006: Der Meilenstein in der jüngsten Geschichte der Salzburger Festspiele war das Projekt Mozart 22 während des Festspielsommers, als aus Anlass des 250. Geburtstages von Wolfgang Amadé Mozart sämtliche Opernwerke aufgeführt wurden. Im Oktober 2006 erschien das Projekt auf DVD.

Festspiel-Splitter

Prominente Zwischenfälle

Ernst August Prinz von Hannover, mit Prinzessin Caroline von Monaco verheiratet, hatte Zeugenaussagen zufolge bei der Salzburger Festspiele 1999 eine Fotografin getreten. Bei der Gerichtsverhandlung sagte die Fotografin, der Prinz habe in Salzburg nach einer höflichen Anfrage, ob sie ihn fotografieren dürfe, getobt und ihr ins Gesäß getreten.

Eine Institution

Marianne Prinzessin zu Sayn Wittgenstein-Sayn, angesprochen mit Fürstin, wird 1919 in der Stadt Salzburg als Tochter von Friedrich Mayr-Melnhof und seiner Frau Maria Anna Gräfin von Meran geboren und wuchs in Schloss Glanegg bei Salzburg als Älteste von neun Geschwistern auf.

Nach der Matura 1938 studierte sie in München an der renommierten Blocherer Kunstschule Kunst. Bereits 1935 hatte Baronesse Marianne von ihren Eltern ihren ersten Fotoapparat erhalten und wird von da an von einer Faszination für die Fotografie ergriffen, die sie ihr Leben lang begleiten wird.

Ihr Fotoapparat und ihre Einladungen gehören zu den Salzburger Festspielen wie Mozart zu Salzburg!

Statisten-Dompteur

Von 1967 an kümmerte sich Ernst Andres über 40 Jahre um mehr als 30.000 Statisten in über 100 Schauspiel- und 200 Opernaufführungen, die in Summe mehr als 2.100 Vorstellungen entsprechen.

Daten und Fakten

Hauptartikel Daten und Fakten zu den Salzburger Festspielen

Siehe auch

Bilder

 Salzburger Festspiele – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Salzburger Festspiele – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Literatur

Weblink

Quellen


Die Geschichte der Salzburger Festspiele
Zwischenkriegszeit

1920 | 1921 | 1922 | 1923 | 1924 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930 | 1931 | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937 |

Zur Zeit des Nationalsozialismus

| 1938 | 1939 | 1940 | 1941 | 1942 | 1943 | 1944 |

Nach dem Zweiten Weltkrieg

1945 | 1946 | 1947 | 1948 | 1949
1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959
1960 | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969
1970 | 1971 | 1972 | 1973 | 1974 | 1975 | 1976 | 1977 | 1978 | 1979
1980 | 1981 | 1982 | 1983 | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989
1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999
2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019
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