Daten und Fakten zu den Salzburger Festspielen

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In diesem Artikel werden Daten und Fakten zu den Salzburger Festspielen gesammelt, soweit sie bereits vorhanden sind. Ergänzungen sind natürlich willkommen.

Daten 2009

Eine Erhebung der Wirtschaftskammer Salzburg aus 2009 über die Daten der Festspiele 2008 ist zu entnehmen[1]:

  • 49 Millionen Euro beträgt das Budget, davon werden 74 % durch Kartenverkäufe, Sponsorengelder und Einnahmen aus Rundfunkrechten eingenommen; der Rest muss von subventioniert werden: Bund 40 Prozent, Stadt, Land und Tourismusfonds je 20 Prozent[2]
  • Neben 3 145 saisonal angestellten Mitarbeitern sind 200 das ganze Jahr über fest angestellt
  • 2008 besuchten 254 000 Personen aus 68 Nationen die Festspiele
  • Der Kartenverkauf lag bei 93 % für sieben Opern, 10 Schauspielaufführungen und 60 Konzerten mit insgesamt 186 Vorstellungen

Weiters stellt die Studie fest, dass rund 94 Mio Euro in Tourismusbetrieben, Handel oder Transport von den Besuchern fließen, davon allein in Hotellerie und Gastronomie rund 72 Mio Euro. Durch die Umsatzsteuer nimmt das Finanzamt rund 10 Mio Euro ein.

72 Prozent der nicht Salzburger einheimischen Gäste seien Stammkunden, 60 Prozent waren bereits zehnmal bei den Salzburger Festspielen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 7,1 Tage, die damit deutlich länger ist als für den gesamten Salzburger Fremdenverkehr (4,3 Tage) und den reinen Städtetourismus (1,8 Tage). Durchschnittlich geben die Festspielgäste € 297.-- pro Tag aus, davon € 227.-- für Unterkunft und Verpflegung.

Aufgrund des Rückgangs des Kartenverkaufs im Sommer 2009 um rund 11 Prozent werden für 2009 nur mehr 221.000 Karten aufgelegt werden. 2008 gab man durchschnittlich € 118.-- pro Eintrittskarte aus, 2009 waren es € 113.--. 2009 sparte man rund € 600.000.-- bei den Werkstätten, Aushilfspersonal und Künstlerhonoraren ein[2].

Vergleichsdaten 2010/11[3]

Budget 2011: € 52 Millionen
Finanzierung: Kartenfinanzierung 50 %, Sponsoren 10 %, Subventionen 25 %, TV-Rechte und sonstige Einnahmen 15 %
Auslastung 2010: 95 %
Besucher 2010: rund 250 000 Gäste aus 72 Nationen
Personal: 200 fest und 3 145 saisonal angestellte Mitarbeiter
Produktionen 2011: 190 Aufführungen an 35 Tagen an 14 Spielorten in den Sparten Oper, Konzert und Schauspiel

Rechnungshof-Kritik 2011

Im Februar 2011 rügte der Rechnungshof, dass die Salzburger Festspiele Freikarten im Wert von angeblich 1,4 Mill. bis 2,1 Mill. Euro, hohe Spesen von 500 Euro pro Nächtigung, im Branchenvergleich hohe Bezahlung der Mitglieder des Direktoriums und dass angeblich 2005 und 2006 vergessen worden war, 400.000 Euro Subventionen zu verbuchen. Weiters bemängelte der Rechnungshof im kaufmännischen System Mängel wie Unvereinbarkeiten und Kontrollschwächen. Auch gäbe es Interessenskonflikte und Personenidentitäten von Salzburger Festspielen und Osterfestspielen, die zu Unvereinbarkeiten führen. Die Verrechnung beider Institutionen sei fehlerhaft und extrem aufwendig,

Kritisiert wurde auch die mehrfache Unvereinbarkeit für das Am des/der Salzburger Landeshauptmann/-frau: Mitglied im Namen des Landes Salzburg im Kuratorium (Aufsichtsrat), zugleich Außenvertreter des Festspielfonds und Vertreter der mittelbaren Bundesverwaltung.

Auch die Verwaltung von Großem Festspielhaus (im Besitz des Bundes), Felsenreitschule und Haus für Mozart (für die Erhaltung beider Häuser ist der Salzburger Festspielhäuser Erhaltungs- und Nutzungsverein zuständig) ergab Probleme. Diese Konstruktion löste Unvereinbarkeiten aus, nicht eindeutige Zeichnungsregeln und manchmal doppelte Mietzahlungen.

Präsidentin Helga Rabl-Stadler sah die Freikarten nicht als Freikarten, sondern bezeichnet sie als Repräsentationskarten für Presse und als Marketinginstrument. Potentielle mögliche Sponsoren erhielten diese oder auch Reisebürochefs, z. B. einer aus Südamerika, sowie branchenübliche Einladungen für führende Mitarbeiter aus der Theater- oder Musikbranche. Als Beispiele führte sie an: 73 Karten (0,5 %) bei der stark nachgefragten Aufführung von "Romeó et Juliette" oder bei der nur zu 54 % verkauften Aufführung von "Dionysos" hingegen 272 Karten[4].

Daten 2012

Insgesamt besuchten 278 978 Personen die Festspiele im Sommer 2012, also rund 38 000 Personen bezahlten für ihren Eintritt nicht.

Es drei Benezif-Generalproben, drei ins Große Festspielhaus verlegte Benefiz-Open-Air-Veranstaltungen, 42 Sonderveranstaltungen und 22 Einlass- und Generalproben als Zusatzveranstaltungen zu den eigentlichen Festspielen. Die Festspiele selbst boten 251 Vorstellungen. Die Benefizveranstaltungen hätten laut Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler 270.000 Euro gebracht, wovon 60.000 für den Neubau Radauerstadel des Tageshospiz Kleingmainerhof gespendet wurden. Die Karteneinnahmen hätten den budgetierten Betrag um 1,4 Mill. Euro übertroffen. Die Einnahmen aus Sponsoring waren um 1,5 Mill. Euro höher als budgetiert[5].

Kartenverkauf, Auslastung

Jahr Intentant verkaufte Karten (1) Einnahmen Kartenverkauf Auslastung in Prozent
2005 Peter Ruzicka 240 000 21,51 Mill. Euro 93,1
2006 Peter Ruzicka 238 000 28,63 Mill. Euro 94,2
2007 Jürgen Flimm 224 500 24,64 Mill. Euro 94,8
2008 Jürgen Flimm 219 500 25,34 Mill. Euro 94,0
2009 Jürgen Flimm 215 500 23,12 Mill. Euro 93,8
2010 Jürgen Flimm 220 500 25,03 Mill. Euro 94,7
2011 Markus Hinterhäuser 212 000 24,80 Mill. Euro 95,0
2012 Alexander Pereira 240 000 28,25 Mill. Euro 90,0

(1) = inkl. Ermäßigungen, gerundet; Quelle der Daten Rechnungshofbericht[5]

2022

2022 waren für Energie etwa 400.000 Euro an Mehrkosten zu erwarten, und das, nachdem im Winter wegen Corona fast 600.000 Euro an Mieten für die Festspielhäuser weggefallen waren. Noch gelinge es, dies aufzufangen, sagt Lukas Crepaz und begründet dies mit Reserven sowie mit dem "fantastischen Ergebnis" der Pfingstfestspiele und dem "besonders erfreulichen Vorverkauf" für den Sommer. Die Zusatzförderung fürs 100-Jahr-Jubiläum von 2 Mill. Euro wurde 2020 sowie 2021 gewährt und für 2022 großteils beibehalten, sodass Bund, Land, Stadt und Tourismusförderungsfonds heuer 18 Mill. Euro gewähren (nach 16,8 seit 2018). Wäre aber die Subvention seit dem Jahr 2000 bloß um die Inflation angepasst worden, müsste sie heuer an die 20 Mill. Euro erreichen. In diesen gut zwei Jahrzehnten summiert sich der Kaufkraftverlust auf 57 Mill. Euro, also fast ein ganzes Jahresbudget der Salzburger Festspiele.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle Salzburger Wirtschaft (Zeitung), 24. Juli 2009
  2. 2,0 2,1 Quelle dieser Daten: Salzburger Fenster, 29. Juli 2009
  3. Quelle Salzburger Wirtschaft (Zeitung), 22. Juli 2011
  4. Salzburger Nachrichten, 26. Februar 2011 .
  5. 5,0 5,1 Salzburger Nachrichten, 1. September 2012
Die Geschichte der Salzburger Festspiele
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