Mönchsbergaufzug

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Zugang zum Mönchsbergaufzug.
Der erste Mönchsbergaufzug.
Der erste Mönchsbergaufzug.

Der Mönchsbergaufzug ist ein von der Stadtbus Haltestelle Mönchsbergaufzug im Berginneren führender Lift auf den Mönchsberg in der Altstadt der Stadt Salzburg. Seine Bergstation befindet sich Gebäude des Museums der Moderne.

Geschichte

Elektrischer Aufzug an der Felsaußenwand

Der Privatbankier Karl Leitner war 1887 auf der Suche nach einem Großabnehmer seines seit 1887 durch die Salzburger Elektrizitäts-Aktiengesellschaft erzeugten Stroms. Die Stromerzeugung (Dampfkraft) wurde am Makartplatz im ersten Salzburger Elektricitätswerk vorgenommen. Schon beim Bau des Dampfkraftwerkes hatte er die Idee, den herrlichen Blick vom Mönchsbergplateau auf die Stadt, die Festung Hohensalzburg und die Umgebung durch den Bau eines Panoramaaufzuges und eines Restaurants, der Restauration Elektrischer Aufzug dem Publikum leichter zugänglich zu machen. Gleichzeitig war dieser Lift für weitere geplante Aufschließungsmaßnahmen (Villenviertel etc.) vorgesehen.

Er kaufte neben dem Steinbräugut an der Ostseite des Mönchsberges zwischen Müllner Kirche und Bürgerwehr, auch das Sonnenwirtshaus und errichtete an der Stelle dieses alten Gasthauses zwischen 1889 und 1890 von der Gstättengasse aus einen Panoramaaufzug.

Historische Aufnahme vom Mönchsbergaufzug im Salzburg Museum

Der Elektrische Aufzug war 60 m hoch und gehörte zu seiner Zeit zu den höchsten Aufzügen Europas. Der Salzburger Mönchsberglift erwies sich als außerordentlich beliebtes Verkehrsmittel. Allein von der Eröffnung am 9. August bis zum Jahresende 1890 wurden nicht weniger als 70 000 Personen befördert.[1] [2] [3]

In der Woche vom 22. bis 28. August 1892 wurde 8 001 Personen befördert, seit 1. Jänner des Jahres waren es bisher insgesamt 114 652 Personen gegenüber dem Vergleichszeitraum des letzten Jahres (1891 mit 109 995 Personen.[4]

Technik

Die Höhendifferenz von 60 Metern überwand ein von Siemens & Halske errichteter Aufzug, dessen vernieteten Metallbauteile von Wiener Metallbaufirmen zugeliefert wurden. Das Metallgerüst außen an der Felswand montiert, besaß Gleitbahnen, und trug zwei Kabinen welche durch sechs Drahtseile über Seilscheiben miteinander verbunden waren. Beide Kabinen fassten zwölf Personen (acht Sitz- und vier Stehplätze) und fuhren gegenläufig mit einer Geschwindigkeit von 0,5 m in der Sekunde. Der Antrieb der Seilscheiben war im Maschinenraum im oberen Teil des Turmes untergebracht. Ein 15 PS-Gleichstrommotor trieb mittels Übersetzung durch Riemen, Schnecken- und Zahnräder das System an. Der Aufzug verfügte über eine 30-fache Sicherheit und kräftige Fangvorrichtungen. Hinter der unteren Station war in einer künstlichen Felskammer ein Batterieraum mit 126 Akkumulatoren, die tagsüber - wenn in der Stadt kein Lichtstrom verbraucht wurde – über eine Kabelverbindung vom städtischen Elektrizitätswerk am Makartplatz aufgeladen werden und ihrerseits dann die elektrische Energie für die Aufzüge lieferten.[5]

Elektrischer Aufzug im Fels

Im Zuge des Umbaus des Terrassenrestaurants bei der Bergstation zum Grand Café Winkler wurde der Lift 1947 ins Innere des Berges verlegt. Die Leistungsfähigkeit des Liftes war nicht mehr ausreichend. Nun standen drei Liftkabinen für je acht Fahrgäste bereit.

Der Mönchsbergaufzug wurde im August desselben Jahres von mehr als 70 000 Personen benutzt worden, eine Rekordzahl in den 56 Jahren seines Bestehens.

Am 28. Juni 1948 gab es ein Abschiedsständchen für den aussenliegenden elektrischen Aufzug. Nach der letzten Fahrt des seit 1890 in Betrieb stehenden Mönchsbergaufzugs spielte eine Musikkapelle ein Ständchen. Unmittelbar darauf wird mit der Abtragung des Aufzugs begonnen.

Einen Tag später, am 29. Juni, ging der neue elektrischer Mönchsbergaufzug in Betrieb. Vorerst wird nur der Probebetrieb aufgenommen.

Die Bedeutung des Liftes nahm 1977 erheblich zu, als im Café Winkler das Spielcasino untergebracht wurde.

1987 wurde der Lift neuerlich modernisiert, nach der Absiedlung des Spielcasinos 1993 und der Schließung des Café Winklers im Winter 2001 fielen die Beförderungszahlen auf 300.000 Fahrgäste pro Jahr.

Mit der Eröffnung des Museums der Moderne hat der Lift wieder an Bedeutung gewonnen.

Seit 2019 ist der Mönchsbergaufzug in ein Tochterunternehmen ausgegliedert und ist Teil der Salzburg AG Tourismus Management GmbH. In diesem Jahr wurden 540 000 Fahrgäste gezählt.

Kunstwerk

In der Eingangshalle zum Mönchsbergaufzug befinden sich zwei Mosaike, "Salzburg anno 1553", "Am Stein anno 1818" (Steingasse), ca. 1947/1948 von Nikolaus Baron von Meyendorff

Technische Daten

  • Fassungsvermögen je Lift: 17 Personen
  • Fahrtstrecke: 60 m
  • Fahrtdauer: 30 sek.
  • Gesamtbeförderungskapazität: 1 260 Personen je Stunde und Richtung
  • ca 540 000 Fahrgäste (2019)

Praktische Informationen

Die Talstation des Mönchsbergaufzugs wird von den Stadtbussen  1   4   7   8  20 22 24 und 27 angefahren.

Die aktuellen Betriebszeiten und Fahrpreise (sowie Kombi-Tickets) findet man auf der Homepage (siehe Weblinks). Bei Restaurantbetrieb und Bedarf werden die Betriebszeiten verlänger.

Bilder

 Mönchsbergaufzug – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblink

Quellen

Einzelnachweise