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| | [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]], der ganz am Rand des Itzlinger Moores mit dem [[Schloss Altenau]] (heute [[Schloss Mirabell]]) die stadtnahe Gegend vor der Stadt erstmals kleinräumig urbar zu machen versuchte, gab diesen moorigen Raum zur Besiedelung frei. Zuvor waren vermutlich im Weiler Itzling (abseits des ritterlichen Landhauses und allenfalls einer [[Mühle]] am [[Alterbach]]) wohl nur wenige Fischer ansässig. [[1552]] befanden sich im gesamten Landschaftsraum vor dem [[Inneres Ostertor|Linzertor]] nur zwölf Häuser, und diese lagen größtenteils nicht in Itzling, sondern an der damaligen [[Wiener Straße|Linzerstraße]] gegen [[Gnigl]] zu bzw. am [[Kapuzinerberg]]. | | [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]], der ganz am Rand des Itzlinger Moores mit dem [[Schloss Altenau]] (heute [[Schloss Mirabell]]) die stadtnahe Gegend vor der Stadt erstmals kleinräumig urbar zu machen versuchte, gab diesen moorigen Raum zur Besiedelung frei. Zuvor waren vermutlich im Weiler Itzling (abseits des ritterlichen Landhauses und allenfalls einer [[Mühle]] am [[Alterbach]]) wohl nur wenige Fischer ansässig. [[1552]] befanden sich im gesamten Landschaftsraum vor dem [[Inneres Ostertor|Linzertor]] nur zwölf Häuser, und diese lagen größtenteils nicht in Itzling, sondern an der damaligen [[Wiener Straße|Linzerstraße]] gegen [[Gnigl]] zu bzw. am [[Kapuzinerberg]]. |
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| − | Die ersten Bauerngüter entstanden vermutlich erst nach der teilweise Trockenlegung des Itzlinger Mooses (genauer des westlichsten Teils des Schallmooses) unter Fürsterzbischof [[Paris Graf von Lodron]]. Diese Trockenlegung erfolgte [[1625]] - [[1644]] durch die vielen hier stationierten, aber nicht unmittelbar kämpfenden Soldaten. Lodron errichtete dabei auch als schmalen fürsterzbischöflichen Fahrweg den [[Fürstenweg]] quer durch das Itzlinger Moos, die heutige [[Vogelweiderstraße]], an dem sich nach und nach Herrenhöfe und zugehörige Meierhöfe ansiedelten, die teils dem [[Domkapitel]], teils den Grafen Lodron, dem [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#U|Hofurbar]] oder wenigen Freieigenen Bürgern gehörte. | + | Die ersten Bauerngüter entstanden vermutlich erst nach der teilweise Trockenlegung des Itzlinger Mooses (genauer des westlichsten Teils des Schallmooses) unter Fürsterzbischof [[Paris Graf von Lodron]]. Diese Trockenlegung erfolgte [[1625]]–[[1644]] durch die vielen hier stationierten, aber nicht unmittelbar kämpfenden Soldaten. Lodron errichtete dabei auch als schmalen fürsterzbischöflichen Fahrweg den [[Fürstenweg]] quer durch das Itzlinger Moos, die heutige [[Vogelweiderstraße]], an dem sich nach und nach Herrenhöfe und zugehörige Meierhöfe ansiedelten, die teils dem [[Domkapitel]], teils den Grafen Lodron, dem [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#U|Hofurbar]] oder wenigen Freieigenen Bürgern gehörte. |
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| − | Einige Bedeutung erhielt der Weg im späteren [[17. Jahrhundert]] als bedeutender lokaler Pilgerweg von [[Wals-Siezenheim|Wals]] über [[Maxglan]], [[Mülln]] und die [[Staatsbrücke|Stadtbrücke]] zur [[Wallfahrtskirche Maria Plain]]. Um [[1800]] war Itzling (historischer Ortskern ohne verstreute Landhäuser) noch ein verschlafener Weiler mit etwa sechs kleinen Bauerngütern, der noch über keine eigene Kirche verfügte. Das einzige aus dieser Zeit erhaltene Haus im Siedlungskern von Itzling ist das einstige Höschmanngut ([[Itzlinger Hauptstraße]] 58). Damals befanden sich unweit des Ortes Itzling am Alterbach auch zwei Mühlen, die Graben- und die Kreuzermühle (heute [[Grabenbauernweg]] und [[Rauchenbichlerstraße]]). Im Zuge der Nutzung der mächtigen Lehmschicht (bis über 40 Meter mächtig) unter dem Torf des Moores für die Ziegelgewinnung entstanden östlich des Ortes Itzling verschiedenste Teiche und Weiher, die fast alle später wieder zugeschüttet wurden. | + | Einige Bedeutung erhielt der Weg im späteren [[17. Jahrhundert]] als bedeutender lokaler Pilgerweg von [[Wals]] über [[Maxglan]], [[Mülln]] und die [[Staatsbrücke|Stadtbrücke]] zur [[Wallfahrtskirche Maria Plain]]. Um [[1800]] war Itzling (historischer Ortskern ohne verstreute Landhäuser) noch ein verschlafener Weiler mit etwa sechs kleinen Bauerngütern, der noch über keine eigene Kirche verfügte. Das einzige aus dieser Zeit erhaltene Haus im Siedlungskern von Itzling ist das einstige Höschmanngut ([[Itzlinger Hauptstraße]] 58). Damals befanden sich unweit des Ortes Itzling am Alterbach auch zwei Mühlen, die Graben- und die Kreuzermühle (heute [[Grabenbauernweg]] und [[Rauchenbichlerstraße]]). Im Zuge der Nutzung der mächtigen Lehmschicht (bis über 40 Meter mächtig) unter dem Torf des Moores für die Ziegelgewinnung entstanden östlich des Ortes Itzling verschiedenste Teiche und Weiher, die fast alle später wieder zugeschüttet wurden. |
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| − | Vor [[1848]] war Itzling eine eigene kleine Gemeinde. [[1848]] kam Itzling als Ortschaft zur [[Gemeinde Gnigl]]. Einen Aufschwung, aber auch einen Wandel zum Arbeiter- und Eisenbahnort erlebte das Dorf durch den Bau der [[Westbahn]] ([[1860]]), der [[Erzherzogin-Giselabahn]] ([[1875]]) und der [[1891]] eröffneten und [[1957]] eingestellten [[Salzkammergut-Lokalbahn]]. Die [[1896]] erbaute Oberndorfer Bahn verbindet heute als [[Salzburger Lokalbahn]] die Stadt mit dem umgebenden nördlichen [[Flachgau]]. | + | Vor [[1848]] war Itzling eine eigene kleine Gemeinde. [[1848]] kam Itzling als Ortschaft zur Gemeinde [[Gnigl (Gemeinde)|Gnigl]]. Einen Aufschwung, aber auch einen Wandel zum Arbeiter- und Eisenbahnort erlebte das Dorf durch den Bau der [[Westbahn]] ([[1860]]), der [[Erzherzogin-Giselabahn]] ([[1875]]) und der [[1891]] eröffneten und [[1957]] eingestellten [[Salzkammergut-Lokalbahn]]. Die [[1896]] erbaute Oberndorfer Bahn verbindet heute als [[Salzburger Lokalbahn]] die Stadt mit dem umgebenden nördlichen [[Flachgau]]. |
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| | Erst durch diesen Bau und Betrieb der neuen Bahnlinien nahm Itzling in kurzer Zeit einen gewaltigen Aufschwung und wurde zum Eisenbahnerort bzw. Arbeiterort. [[1868]] hatte Itzling 400 Einwohner, [[1910]] waren es bereits zehnmal so viele (3980 Einwohner). [[1903]] erst wurde die heutige [[Pfarrkirche St. Antonius]], seit [[1912]] eigene Pfarre, dem heiligen Antonius von Padua geweiht. Der stadtnahe Teil von Itzling wurde [[1935]], der restliche, größere Teil [[1939]] eingemeindet. Der durch Eingemeindung [[1939]] ebenfalls zur Stadt Salzburg gekommene und an Itzling grenzende [[Plainberg]] mit der [[Wallfahrtskirche Maria Plain]] wurde [[1950]] im Zuge eines Gebietstausches mit der Ursprungsgemeinde Bergheim bei Salzburg gegen den schmalen Gebietsstreifen rechts der Salzach bis zum neuen [[Salzburger Schlachthof]] wieder ausgemeindet. | | Erst durch diesen Bau und Betrieb der neuen Bahnlinien nahm Itzling in kurzer Zeit einen gewaltigen Aufschwung und wurde zum Eisenbahnerort bzw. Arbeiterort. [[1868]] hatte Itzling 400 Einwohner, [[1910]] waren es bereits zehnmal so viele (3980 Einwohner). [[1903]] erst wurde die heutige [[Pfarrkirche St. Antonius]], seit [[1912]] eigene Pfarre, dem heiligen Antonius von Padua geweiht. Der stadtnahe Teil von Itzling wurde [[1935]], der restliche, größere Teil [[1939]] eingemeindet. Der durch Eingemeindung [[1939]] ebenfalls zur Stadt Salzburg gekommene und an Itzling grenzende [[Plainberg]] mit der [[Wallfahrtskirche Maria Plain]] wurde [[1950]] im Zuge eines Gebietstausches mit der Ursprungsgemeinde Bergheim bei Salzburg gegen den schmalen Gebietsstreifen rechts der Salzach bis zum neuen [[Salzburger Schlachthof]] wieder ausgemeindet. |