| − | [[Datei:Siegel Hagenauer 14. Jahrhundert.jpg|miniatur|hochkant|Siegel des Karel von Hagenau (auch Hagenauer), 1387]] Die Familie der Hagenauer wurde in ihrer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr [[994]] bereits als adelig bezeichnet. Im 13. Jahrhundert begann der Abstieg der ehemals edelfreien Hagenauer, die sich in die [[Ministerialen|Ministerialität]] und in den Schutz aufstrebender Städte begaben. Im 14. und 15. Jahrhundert, in dem die Hagenauer als Patrizier aufscheinen, mussten sie ihre verbliebenen Lehensrechte, Bergrechte, Vogtrechte, den Zehent und die Güter verkaufen, sowie den letzten Stammsitz in Bayern. Sie waren, wie auch Mitglieder anderer alter Familien, als Freie auf den Bauernstand herabgesunken. Um 1500 waren die Herren von Hagenau verarmt und ihr Adel infolge von Mesalliancen verdunkelt. Ab dem 16. Jahrhundert gelang ihnen in Salzburg erneut der Aufstieg und im 17. Jahrhundert erhielten die Herren Hagenauer die Bestätigung ihres alten Adelswappens mit Wappenmehrung durch den kaiserlichen Palatin. Im 18. Jahrhundert wurde Mitgliedern des Geschlechts vom Salzburger Erzbischof und vom Passauer Fürstbischof das Adelsprädikat bestätigt. Im 19. Jahrhundert wurde der Wiener Linie vom Papst die römische Baronie verliehen („schwarzer Adel“, ital. aristocrazìa nera). Per späterem Dekret der königlichen Consulta Araldica wurde die römische Baronie als italienischer Freiherrenstand, mit Ausdehnung auf alle Nachkommen beiderlei Geschlechts, für das Königreich Italien rückwirkend anerkannt (weißer Adel, ital. aristocrazìa bianca). Auch die Triester Linie Locatelli-Hagenauer erhielt nach Adelsarrogation die spätere Anerkennung ihres Freiherrenstandes im Königreich Italien. | + | [[Datei:Siegel Hagenauer 14. Jahrhundert.jpg|miniatur|hochkant|Siegel des Karel von Hagenau (auch Hagenauer), 1387]] Die Familie der Hagenauer wurde in ihrer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr [[994]] bereits als adelig bezeichnet. Im 13. Jahrhundert begann der Abstieg der ehemals edelfreien Hagenauer, die sich in die [[Ministerialen|Ministerialität]] und in den Schutz aufstrebender Städte begaben. Im 14. und 15. Jahrhundert, in dem die Hagenauer als Patrizier aufscheinen, mussten sie ihre verbliebenen Lehensrechte, Bergrechte, Vogtrechte, den Zehent und die Güter verkaufen, sowie den letzten Stammsitz in Bayern. Sie waren, wie auch Mitglieder anderer alter Familien, als Freie auf den Bauernstand herabgesunken. Um 1500 waren die Herren von Hagenau verarmt und ihr Adel infolge von Mesalliancen verdunkelt. Ab dem 16. Jahrhundert gelang ihnen in Salzburg erneut der Aufstieg und im 17. Jahrhundert erhielten die Herren Hagenauer die Bestätigung ihres alten Adelswappens mit Wappenmehrung durch den kaiserlichen Palatin. Im 18. Jahrhundert wurde Mitgliedern des Geschlechts vom Salzburger Erzbischof und vom Passauer Fürstbischof das Adelsprädikat bestätigt. Im 19. Jahrhundert wurde der Wiener Linie vom Papst die römische Baronie verliehen ("schwarzer Adel“, ital. aristocrazìa nera). Per späterem Dekret der königlichen Consulta Araldica wurde die römische Baronie als italienischer Freiherrenstand, mit Ausdehnung auf alle Nachkommen beiderlei Geschlechts, für das Königreich Italien rückwirkend anerkannt (weißer Adel, ital. aristocrazìa bianca). Auch die Triester Linie Locatelli-Hagenauer erhielt nach Adelsarrogation die spätere Anerkennung ihres Freiherrenstandes im Königreich Italien. |
| | Das Hagenauer Stammwappen, das in vielen Urkunden, an Grabstätten und Gebäuden zu finden ist, zeigt einen Dreiberg mit Hagenbaum (-strauch). Aus dem Jahr [[1137]] stammt die älteste Darstellung des Wappens, das auf dem Epitaph des Reimprecht von Hagenau abgebildet ist (heute in Stift St. Pölten, Niederösterreich). Im 17. Jahrhundert erhielten die Hagenauer in Salzburg eine Wappenmehrung mit zwei schwarzen auffliegenden Adlern auf goldenem Grund, die Helmdecke nun in den Farben Salzburgs (rot-weiß, schwarz-gold) tingiert. | | Das Hagenauer Stammwappen, das in vielen Urkunden, an Grabstätten und Gebäuden zu finden ist, zeigt einen Dreiberg mit Hagenbaum (-strauch). Aus dem Jahr [[1137]] stammt die älteste Darstellung des Wappens, das auf dem Epitaph des Reimprecht von Hagenau abgebildet ist (heute in Stift St. Pölten, Niederösterreich). Im 17. Jahrhundert erhielten die Hagenauer in Salzburg eine Wappenmehrung mit zwei schwarzen auffliegenden Adlern auf goldenem Grund, die Helmdecke nun in den Farben Salzburgs (rot-weiß, schwarz-gold) tingiert. |