Hasenhaus
Das Hasenhaus ist (oder war) das Haus am Kranzlmarkt Nr. 4 in der Salzburger Altstadt.
Charakteristik
Das Haus zeigte bis 1783 über die gesamte straßenseitige Fassade Bilder einer "verkehrten Welt", in der die Rollen von Tier und Mensch vertauscht waren: Hasen jagen und braten Fleisch von Menschen, Hunden und Füchsen. Dazu war folgende Inschrift zu lesen:
- "Die uns fiengen, schundten und assen,
- Die zahlen wir itzt mit solcher massen.
- Uns Hasen hat es ganz gerathen,
- daß wir itzt Hund und Jäger brathen."
Abbildungen dieser ehemaligen Fassade sind durch eine dem Salzburger Museum Carolino-Augusteum zugegangene Stiftung erhalten.[1]
Geschichte
Vor 1408 wohnte hier die alte Salzburger Familie Kollerer (Cholrär).[1]
Im 15. Jahrhundert befand sich das Haus im Besitz des Salzburger Bürgermeisters Matthäus Aigner († 1460); Vor- oder Mitbesitzer des Hauses, das nach ihm Hans Prätzl erwarb, dürfte sein Bruder Ruprecht gewesen sein.[2]
Von 1472 bis ungefähr 1900 stand es ohne Unterbrechung im Eigentum von Kaufleuten.[1]
Zuerst besaß es noch Zinnen, die kurz nach 1565 vermauert und zu einem zweigeschoßigen Dachspeicher umgebaut wurden.[1]
Johann Lorenz Hagenauer erwarb das Haus im Jahr 1789 für seinen Sohn Leopold Judas Thaddäus Hagenauer (verheiratet mit Anna Popp[3]) aus der Konkursmasse der Familie des Spezereihändlers Bauernfeind und ließ es - vermutlich von Johann Georg Laschensky - umbauen.[1]
Literatur
- Historischer Atlas der Stadt Salzburg, III.5 Das Hasenhaus (Kranzlmarkt 4) - Ein Salzburger Bürgerhaus verändert sich.
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Wikipedia-Artikel "Hasenhaus" (Hauptautor: Dr. Reinhard Medicus), gestützt auf (Euler, Bernd, Gobie, Ronald: Die Kunstdenkmäler Österreichs - SALZBURG Stadt und Land, Verlag Schroll Wien, 1986, ISBN 3-7031-0599-2 und) Hübl, Josef: Heimatkunde Stadt Salzburg, Verlag Salzburger Druckerei, Salzburg 1965.
- ↑ Artikel "Kranzlmarkt".
- ↑ Artikel "Hagenauer".