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| − | {{Straße|500|Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Bürgerspitalgasse|{{PAGENAME}}}} | + | {{Straße|350|Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Bürgerspitalgasse|{{PAGENAME}}}} |
| − | [[Datei:Getreidegasse mit Blick zur Kirche St. Blasius und zum Mönchsberg.jpg|thumb|Getreidegasse, Blick zur [[Bürgerspitalskirche St. Blasius]] und zum [[Mönchsberg]]]] | + | [[Datei:Getreidegasse, Ansicht vom Mönchsberg.jpg|thumb|In der Bildmitte der Verlauf der Getreidegasse.]] |
| − | [[Datei:Getreidegasse von Mönchsberg nach Osten.jpg|thumb|Panorama der Getreidegasse gesehen vom [[Mönchsberg]] von der [[Stadtalm]]; Blick auf [[Rathaus]]; Dachlandschaft mit typischem [[Grabendach]]; Fußgänger in der [[Fußgängerzone]]; Ansicht: West nach Ost]]
| + | Die '''Getreidegasse''' ist eine der wichtigsten ehemaligen Siedlungs- und Handelsstraßen in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]] und seit Beginn der [[Salzburger Festspiele]] in den [[1920er]]-Jahren die berühmteste Einkaufsstraße der Stadt.<ref>Einleitung im Buch [[Die Getreidegasse (Buch 1)]]</ref> |
| − | Die '''Getreidegasse''' ist das alte bürgerliche Wohn-, Produktions- und Handelszentrum in der [[Altstadt]] von Salzburg und auch heute die wichtigste Einkaufsstraße der [[Stadt Salzburg]]. | |
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| − | == Name == | + | == Namensherkunft == |
| − | Im [[Mittelalter]] wurde die Straße erstmals [[1150]] als ''Tra''-, ''Trau''- oder ''Trab(e)gasse''“ erwähnt<ref>"Die Getreidegasse (Buch 1)", Seite 11 (siehe Quellen)</ref>. Das Wort leitet sich nicht von 'Getreide' oder 'treideln' ab, sondern vom Dialektausdruck es ''trabig'' haben, in Eile sein. Vermutlich wurde aus Trabe-, Trab- oder Trav-Gasse später Tragasse, Traidgasse, Getreidgasse und schließlich Getreidegasse. Ein Hinweis auch darauf, dass sich diese Straße im Hochmittelalter zu einem bedeutenden Verkehrsmittelpunkt und Handelsplatz entwickelt hatte. | + | Im [[Mittelalter]] wurde die Straße erstmals [[1150]] als ''Tra''-, ''Trau''- oder ''Trab(e)gasse'' erwähnt<ref>"Die Getreidegasse (Buch 1)", Seite 11</ref>. Das Wort leitet sich nicht von 'Getreide' oder 'treideln' (Schiffziehen) ab, sondern vom Dialektausdruck "es trabig haben", in Eile sein. Vermutlich wurde aus Trabe-, Trab- oder Trav-Gasse später Tragasse, Traidgasse, Getreidgasse und schließlich Getreidegasse. Ein Hinweis auch darauf, dass sich diese Straße im Hochmittelalter zu einem bedeutenden Verkehrsmittelpunkt und Handelsplatz entwickelt hatte. |
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| − | == Verlauf == | + | == Geschichte == |
| − | Die Getreidegasse führt vom [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatz]] im Osten gerade nach Westen über den [[Hagenauerplatz]] bis zur [[Bürgerspitalgasse]]. Die Getreidegasse verläuft in zweiter Reihe etwa parallel zur [[Griesgasse]] und zur [[Salzach]] und ist knapp 500 Meter lang. | + | Diese uralte Gasse war bereits zur [[Römer]]zeit ein bedeutender Verkehrsweg und einzige Verkehrsader durch die Stadt. Dieser Verkehrsweg führte über [[Mülln]] nach Westen durch das heutige [[Liefering]] am heutigen [[Schloss Kleßheim]] vorbei nach [[Bayern]] sowie über die [[Salzach]] und durch die [[Steingasse]] nach Süden in [[Innergebirg]]. |
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| | + | Die Ursprünge der römischen Stadt [[Juvavum]] lagen im heutigen [[Kaiviertel]]. Von dort dehnte sie sich über den [[Waagplatz]] und die [[Judengasse]] hin zur Getreidegasse aus. Noch heute lassen sich mitunter in der Getreidegasse bereits in einer Tiefe von 50 Zentimetern Reste der römischen Handwerkersiedlung finden. Nach der Gründung von "Salzburg" (''[[Castrum superius]]'') durch [[Rupert von Salzburg]] und den [[Baiernherzöge in Salzburg|Baiernherzögen]] finden sich im Jahr [[1104]] erste urkundliche Nennungen von Stadtbewohnern, die Liegenschaften im Bereich der Getreidegasse besaßen. Diese Gründe grenzten damals an den zum [[Benediktinerstift St. Peter]] gehörenden [[Frauengarten]]. Im [[13. Jahrhundert]] war dann die [[Stadtbefestigung der Stadt Salzburg|Stadtbefestigung]] fertiggestellt, die im Nordosten die Gebäude entlang der Getreidegasse zur [[Salzach]] hin schützte. |
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| | + | Im [[14. Jahrhundert]] bekam Salzburg das [[Niederlage|Stapelrecht]]. Die durchreisenden Kaufleute boten am [[Waagplatz]] 1 und im [[Niederleg-Hof]] an der Getreidegasse 18–22 (im [[Niederlags-Durchhaus]]) ihre Waren an. Gereinigt wurde die Getreidegasse im [[Mittelalter]] einmal wöchentlich durch das Aufstauen des [[Almkanal]]s und anschließendem kurzzeitigen Fluten der Gasse, wodurch die Gasse ausgeschwemmt wurde. |
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| | + | [[1407]] erwarb die Familie [[Keutzl]] den Keutzlturm Ecke [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatz]]-Getreidegasse-[[Kranzlmarkt]], der seither als [[Rathaus der Stadt Salzburg|Rathaus]] genutzt wird. Es entstanden mehrere Kaufleute-Häuser, die vor allem im Fernhandeln, dem [[Handel (historisch)|Handel]] mit [[Venedigerwaren]], tätig waren. Zu sehen sind auch heute noch zahlreiche Wandarme, die [[Zunftzeichen und Schilder in der Salzburger Altstadt|Zunftzeichen]] zeigen, wenn auch schon gemischt mit modernen Geschäftsschildern internationaler Boutiquen und Geschäftsketten. |
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| | + | Bis zur ersten Hälfte des [[16. Jahrhundert]]s erhielten die Bürgerhäuser auf der Seite zur Getreidegasse eine einheitliche Bauhöhe. In den Regierungszeiten der [[Fürsterzbischöfe]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] ([[1587]]–[[1611]]/[[1612]]) und [[Paris Graf Lodron]] ([[1619]]–[[1653]]) wurde der Baustil der Stadt von italienischen Bauformen beeinflusst. Das bisher verwendete Ziegelmauerwerk wurde immer mehr von Mischmauerwerk abgelöst. In vielen Gebäuden kann man noch heute Türen, [[marmor]]ne Türstöcke und Fußböden aus dieser Zeit sehen. |
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| | + | Die einst als Speicher genutzten Dachbodengeschoße in den Häusern wurden ab der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s in Wohnräume umgebaut, da der Bedarf dafür aufgrund des Bevölkerungswachstums notwendig wurde. An die Dachspeicher erinnern heute noch unter manchen Giebeln Umlenkrollen der Lastenaufzüge sowie aufklappbare hölzerne Flügeltüren. |
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| | + | Neben den Geschäften von Kaufleuten entstanden immer mehr Gasthäuser und Gasthöfe, aus denen im [[19. Jahrhundert]] teilweise Hotels wurden, sowie [[Caféhäuser in der Stadt Salzburg|Caféhäuser]]. Hier brachte vor allem der Anschluss Salzburgs an das Eisenbahnnetz [[1860]] mit der Eröffnung der [[Kaiserin-Elisabeth-Westbahn]] einen Aufschwung. Auch einige Adelsfamilien, Beamte und Musiker siedelten sich an der Straße an, beispielsweise [[Joachim Ferdinand von Schidenhofen]], ein hochfürstlich-salzburgischer [[Hofrat]] und [[Hohe Salzburger Landschaft|Landschaftskanzler]], die Familie [[Mozart]], die im [[Hagenauerhaus]] (Getreidegasse 9) wohnte, in dem [[1756]] [[Wolfgang Amadé Mozart]] zur Welt kam, der [[Hofkapellmeister]] [[Heinrich Ignaz Franz Biber]] oder der Komponist [[Sigismund von Neukomm]]. |
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| | + | Mit Beginn des [[20. Jahrhundert]]s kamen weitere Kaufhäuser an die Getreidegasse, von denen die meisten in den [[1990er]]-Jahren aber wieder verschwunden waren. Der [[Anschluss]] [[Österreich]]s an das Deutsche Reich brachte eine Arisierung von Geschäften wie beispielsweise des [[Kaufhaus Ornstein|Kaufhauses Ornstein]], das dann günstig von Kurt Thalhammer erworben wurde, dessen Vater [[Franz Thalhammer]] der Gründer des [[Textilhaus Thalhammer|Textilhauses Thalhammer]] war. |
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| | + | [[Datei:Jänner 2019 09.jpg|thumb|Die Getreidegasse am [[24. Jänner]] [[1924]].]] |
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| | + | [[1940]] fuhr der [[Obus]] durch den [[Löchlbogen]] über den Hagenauerplatz, durch die Getreidegasse und über den Kranzlmarkt zum [[Alten Markt]]. |
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| | + | Seit dem Ende des [[Zweiten Weltkrieg]] etablierte sich die Getreidegasse als [elegante] Einkaufsstraße. Das [[Hotel Goldener Hirsch]] und das [[Arthotel Blaue Gans|Hotel Blaue Gans]] mit dem [[Mexicano Keller]] von [[Adi Jüstel]] am westlichen Getreidegasse sowie Juweliere wurden zum Treffpunkt der Gesellschaft, vor allem in der [[Festspielzeit]]. |
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| | + | Gegen Ende des 20. Jahrhunderts sperrten jedoch immer mehr Traditionsbetriebe entlang der Gasse zu, internationale Ketten eröffneten auswechselbare Filialen und in den [[2010er]]-Jahren begann ein zunehmender Leerstand an Lokalen. Bis [[2024]] hatte sich der Leerstand in der Salzburger Altstadt innerhalb von zehn Jahren verdoppelt. Geschäftslokale unter 100 Quadratmeter, für die es Neumieter gebe, werden zwischen 150 und 200 Euro pro Quadratmeter vermietet. Das sind dann für 80 Quadratmeter 16.000 Euro pro Monat. Schwierig und länger dauere die Suche nach Mietern bei den mehrgeschoßigen Geschäftslokalen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/leerstand-stadt-salzburg-hoechststand-regierung-mieten-betriebe-157138438 www.sn.at], 22. April 2024: "Leerstand in der Stadt Salzburg erreicht Rekordwert: Neue Stadtregierung will Mieten für neue Betriebe stützen", ein Beitrag von [[Marco Riebler]]</ref> |
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| | + | Seit [[2018]] gab es die ''[[Sound of Music World]]'', ein Museum auf den Spuren von ''[[The Sound of Music]]''. Es befand sich Haus Getreidegasse 47 und wurde [[2022]] als Folge der Corona-Pandemie wieder aufgelöst. Über einen neuen Standort ist nichts bekannt. |
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| | + | Nicht nur in seinem [[Mozarts Geburtshaus|Geburtshaus]] ist [[Wolfgang Amadé Mozart]] präsent. Er war es auch im [[Miracle-Wax-Museum]] ([[2004]]–[[2009]]), in welchem nicht nur sein Leben, sondern auch sein Umfeld so authentisch wie möglich dargestellt wurde. |
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| | + | Ferner gab es noch die [[Marionettenfrau]]. Die Dame mit den braunen Haaren und den blauen Augen stand seit mehr als 25 Jahren, je nach Wetterlage, in der Getreidegasse selbst oder auf dem Rathausplatz, stets in Landestracht ([[Dirndl]]) gekleidet und verkaufte [[Marionettenmuseum|Marionetten]]. Desgleichen waren hier auch Patricio und Jeanette Vargas Arias, welche seit vielen Jahren gemeinsam an ihrem Schmuckstand - an der Ecke Getreidegasse-Hagenauerplatz (gegenüber von Mozarts Geburtshaus) arbeiten. Lt. Informationen sind die Marionettenfrau (2024) und Patricio Varags Arias (2017) verstorben.<ref>Interne Informationen von SALZBURGWIKI-Benutzern, deren Informationen von Administrator Peter archiviert sind</ref> |
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| | + | === Oberflächengestaltung im 21. Jahrhundert === |
| | + | Die Stadt Salzburg hatte [[1975]] einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung der damals neuen [[Fußgängerzone]] gestartet. Erst 40 Jahre später, [[2015]], begann man, die Getreidegasse zu pflastern. Anlass zur neuen Oberflächengestaltung gab allerdings der 145 Jahre alte Kanal im Untergrund, der dringend erneuert werden musste. Die Getreidegasse wurde vom Frühjahr 2015 bis zu den [[Salzburger Festspiele|Festspielen]] im Sommer 2017 einer Komplettsanierung unterzogen. Im Untergrund wurden sämtliche Leitungen – [[Fernwärme]], Kanal und Wasser – erneuert. Außerdem hielt neueste Kommunikationstechnik Einzug in die Salzburger Altstadt. Bis 2017 verliefen die Kabel der Telekom von einem Dachboden zum nächsten. Nun liegt eine Lichtwellenleitung unter der Getreidegasse. |
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| | + | Die Gestaltung gab der Amtsbericht ganz exakt vor: Zum Einsatz kamen "Granitvollsteine mit mittelkörnigen Einschlüssen", die Steine sind 24, 32 und 45 Zentimeter breit. Es wurden höchstens 40 Meter der Getreidegasse am Stück aufgegraben, ein eineinhalb Meter breiter Durchgang wurde immer offengehalten. |
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| − | == Charakteristik ==
| + | In einer ersten Bauphase wurde die Gasse vom Kranzlmarkt bis zum Haus Getreidegasse 16 in Angriff genommen, wo unterirdisch der [[Almkanal]] verläuft. Zunächst wurden Abwasserkanal und Leitungen ausgetauscht, zur Festspielzeit von Mitte Juli bis Ende August 2015 war eine Grabungssperre angeordnet. Der erste Bauabschnitt wurde im Frühjahr 2016 gepflastert. |
| − | Für das Bild der Getreidegasse charakteristisch und die Altstadt besonders prägend sind
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| − | * eine zentrale Lage nordwestlich der [[Fürstenstadt]]
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| − | * eine gerade Ost-West-Ausrichtung (vergleiche: Bild: Getreidegasse, gesehen vom Mönchsberg )
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| − | * die enge und geschlossene Bebauung von Haus an Haus
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| − | * die hohen, historischen [[Häuser an der Getreidegasse|Bürgerhäuser]] mit bis zu sechs Stockwerken und dem typischen [[Grabendach]]
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| − | * die vielen [[Durchhäuser]], die als Passage und Durchgang zur [[Griesgasse]] und zum [[Universitätsplatz]] dienen
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| − | * mehrere kleine [[Innenhöfe]], in denen über Treppenhäuser und Arkadengänge der Zugang zu den einzelnen Wohnungen erfolgt(e)
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| − | * die zahlreichen schmiedeeisernen [[Zunftzeichen]], auch Ausleger oder Wandarme genannt, montiert an den Fassaden der alten Bürgerhäuser.
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| − | == Geschichte ==
| + | Die zweite Bauphase betraf den westlichen Bereich der Gasse bis zum [[Bürgerspitalplatz (Stadt Salzburg)|Bürgerspitalplatz]]. Dort wurde analog zur ersten Phase vorgegangen. Das Ende der Arbeiten war mit [[Salzburger Festspiele 2017|Festspielbeginn 2017]] terminisiert. |
| − | Diese uralte Gasse war bereits zur [[Römer]]zeit ein bedeutender Verkehrsweg und einzige Verkehrsader durch die Stadt, die über [[Mülln]] nach Westen am heutigen [[Schloss Kleßheim]], durch das heutige [[Liefering]] nach [[Bayern]] und über die Salzach und durch die [[Steingasse]] nach Süden führte. Bis in die Regierungszeit von [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] blieb sie auch die einzige Verkehrsader durch die Stadt in Richtung Bayern.
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| − | Im [[14. Jahrhundert]] bekam Salzburg das [[Niederlage|Stapelrecht]]. Die durchreisenden Kaufleute boten am [[Waagplatz]] 1 und [[Niederleg-Hof]] an der Getreidegasse 18 - 22 (im [[Niederlags-Durchhaus]]) wichtige Waren an. Gereinigt wurde die Getreidegasse im [[Mittelalter]] einmal wöchentlich durch das Aufstauen des [[Almkanal]]s und anschließendem kurzzeitigen Fluten der Gasse, wodurch die Gasse ausgeschwemmt wurde.
| + | Nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit, 5 000 Quadratmetern verlegten Pflastersteinen und mehr als 40 Informationsveranstaltungen ist die neue Getreidegasse seit Juli 2017 fertig. Insgesamt hatte die [[Salzburg AG]] in der Getreidegasse zwei Kilometer Rohrleitungen und Kabel verlegt. 3,2 Millionen Euro waren dafür aufgewendet worden. Die Kosten für Kanalbau, Pflasterungsarbeiten und die öffentliche Beleuchtung hatte die [[Stadt Salzburg (Gebietskörperschaft)|Stadt Salzburg]] übernommen. Auch sie investierte 3,2 Millionen Euro. Insgesamt sind das 6,4 Millionen Euro auf einer Länge von 350 Metern, das entspricht 18.286 Euro pro Laufmeter. Allerdings muss man hier anmerken: Auch die Arbeiten in der [[Bürgerspitalgasse]], am [[Alter Markt|Alten Markt]] und Kranzlmarkt sowie in den umliegenden Gassen sind in diesen Kosten miteingerechnet.<ref>Quelle [[SALZBURG24]], [http://www.salzburg24.at/getreidegasse-feiert-ende-der-baustelle/5111226 abgefragt am 26. Oktober 2017]</ref> |
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| − | Zu sehen sind auch heute noch zahlreiche [[Zunftzeichen und Schilder in der Salzburger Altstadt|Zunftzeichen]], wenn auch schon gemischt mit "modernen Zunftzeichen" internationaler Boutiquen und Geschäftsketten.
| + | == Verlauf == |
| | + | Die Getreidegasse, als zentrale Straße im Zentrum der Altstadt, verläuft in Ostwestrichtung beginnend beim [[Kranzlmarkt]] im Osten, vorbei am südlichen Rand des [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatzes]] geradeaus nach Westen, das Südende des [[Hagenauerplatz]]es passierend bis zur Bürgerspitalgasse im Westen. Sie ist 320 Meter lang (Ecke Rathausplatz bis Einmündung Bürgerspitalgasse.<ref>Längenmessung im [[Digitaler Stadtplan von Salzburg|digitalen Stadtplan von Salzburg]], siehe [https://maps.stadt-salzburg.at/#zoom=5&lat=47.80003&lon=13.04235&layers=0-661 maps.stadt-salzburg.at]</ref> |
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| − | == Persönlichkeiten ==
| + | [[Datei:Altstadt Salzburg 1957 04 01.jpg|thumb|In der Bildmitte der Verlauf der Getreidegasse. Ein Luftbild aus 1957.]] |
| − | Mitten in der Getreidegasse liegt das Hagenauerhaus (Getreidegasse 9), in dem [[1756]] [[Wolfgang Amadeus Mozart]] zur Welt kam. In [[Mozarts Geburtshaus]] ist ein Museum eingerichtet, das Touristen aus aller Welt anlockt. Neben der Kaufmannsfamilie [[Hagenauer]] prägte auch die Kaufmannsfamilie [[Scio]] die Getreidegasse.
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| − | == Geschäfte ==
| + | Für die Getreidegasse charakteristisch sind |
| − | Als ehemalige Hauptverkehrsstraße - noch in den [[1950er]] Jahren fuhr der [[Obus]] durch die schmale Gasse - war die Getreidegasse im [[20. Jahrhundert]] immer von zahlreichen eingesessenen Firmen besiedelt. Große Modehäuser wie das [[Textilhaus Thalhammer]] oder [[Mühlberger]], Schuhmode von [[Tagwerker]] oder [[Denkstein]] die traditionsreiche Drogerie der Familien [[Zezi]] - [[Arrigler]] und [[Julius Haagn]] im [[Zezihaus]] dem heutigen "Schöpshaus" oder die Eisenwarenhandlung [[Roittner]] prägten das Bild. Berühmt und beliebt waren die Produkte der [[Wiener Bäckerei]] gewesen. Man musste manchmal Geduld mitbringen, um an die begehrten Bäckereien, wie an Windräder, Nussschnecken oder Golatschen dieses Hauses in der Warteschlange zu gelangen. Heute sind von den Traditionsbetrieben nur noch wenige erhalten, unter ihnen die [[Apotheke zum goldenen Biber]], das Spielwarengeschäft [[Neumüller]] oder die Spirituosenhandlung [[Sporer]]. Mitte der [[1980er]] Jahre drängte mit McDonalds die erste internationale Kette in die Getreidegasse. Es folgten auch zwei Nordsee-Geschäfte.
| + | * der gerade Ostwestverlauf, |
| | + | * die hohen, historischen Bürgerhäuser mit bis zu sechs Stockwerken und dem typischen Salzburger [[Grabendach]] (siehe [[SALZBURGWIKI]]-Artikel [[Häuser an der Getreidegasse]]), |
| | + | * die [[Durchhäuser]], die heute als Passagen und Durchgänge zur [[Griesgasse]] und zum [[Universitätsplatz]] dienen, |
| | + | * mehrere kleine [[Innenhöfe]], in denen über Treppenhäuser und Arkadengänge der Zugang zu den einzelnen Wohnungen erfolgt(e), |
| | + | * die zahlreichen schmiedeeisernen Wandarme mit noch heute teilweise alten [[Zunftzeichen]] sowie alten oder modernen Firmenschildern an den Fassaden der Bürgerhäuser. |
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| − | Spätestens mit der Entstehung der Einkaufszentren am Stadtrand von Salzburg, wie dem [[Europark]] oder der [[Shopping Arena]] an der [[Alpenstraße (Salzburg)|Alpenstraße]], hat ein Wandel im Branchenmix der Getreidegasse eingesetzt. Einheimische Familienbetriebe wichen großen Markennamen. Wobei die kritische Anmerkung gestattet sei, dass internationale Marken in allen Großstädten der Welt anzutreffen sind und somit Salzburg austauschbar wird. Auch verliert die Getreidegasse mit der Internationalität wohl auch ihren besonderen Flair, der eben ihren Reiz ausgemacht hatte.
| + | Durch Umbauten der Erdgeschossfassaden haben allerdings viele Fassaden ihren ursprünglichen Charakter verloren und erhielten moderne, helle Glasfassaden. Um- und Rückbauten beschäftigen die Stadtpolitik und auch Gerichte seit den [[1980er]]-Jahren. Seither sind auch viele Geschäften an der Getreidegasse verschwunden, die über Jahrhunderte oder wenigstens Jahrzehnte das Bild dieser Gasse prägten. Dazu zählte die [[Wiener Bäckerei]], die einem "Nordsee"-Geschäft weichen musste oder das über 100 Jahre bestandene Geschirrgeschäft [[Roittner]]. |
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| − | == Caféhäuser == | + | == Wirtschaft == |
| | + | === Caféhäuser === |
| | Sowohl in der Getreidegasse selbst als auch in angrenzenden [[Durchhäuser]]n fanden und finden sich traditionsreiche [[Caféhäuser in der Stadt Salzburg|Salzburger Caféhäuser]]: | | Sowohl in der Getreidegasse selbst als auch in angrenzenden [[Durchhäuser]]n fanden und finden sich traditionsreiche [[Caféhäuser in der Stadt Salzburg|Salzburger Caféhäuser]]: |
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| | + | [[Datei:2024 09 07 Eisgrotte Getreidgasse Salzburg 01.jpg|thumb|Die [[Eisgrotte]] an der Getreidegasse.]] |
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| | * [[Café Getreidegasse]] | | * [[Café Getreidegasse]] |
| | * [[Café-Konditorei Schatz]] | | * [[Café-Konditorei Schatz]] |
| | * [[Café Mozart]] | | * [[Café Mozart]] |
| − | * [[Café Würfel Zucker]] | + | * [[Café Würfel Zucker]], allerdings ein junges Café und erst seit 2013 am [[Sternbräu-Durchhaus]]; |
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| − | == Sonstiges == | + | === Geschäfte === |
| − | Doch nicht nur im Geburtshaus ist Wolfgang Amadeus präsent, sondern auch im [[Miracle-Wax-Museum]] (2004 - 2009, wieder geschlossen), in welchem nicht nur sein Leben, sondern auch sein Umfeld so authentisch wie möglich dargestellt wurde.
| + | [[Datei:Hagenauerhaus Mozarts Geburtshaus Stranz Scio Risch-Lau.jpg|thumb|Das [[Hagenauerhaus]], bekannt als [[Wolfgang Amadé Mozart|Mozarts]] Geburtshaus. Im Erdgeschoß sieht man das Geschäft [[Stranz & Scio]].]] |
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| − | Ferner gibt es noch die [[Marionettenfrau]]. Die Dame mit den braunen Haaren und den blauen Augen steht seit mehr als 25 Jahren, je nach Wetterlage, in der Getreidegasse selbst oder am [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)]], stets in ihrer Landestracht (Dirndl) gekleidet und verkauft Marionetten.
| + | Als ehemalige Hauptverkehrsstraße - noch in den [[1950er]]-Jahren fuhr der [[Obus]] durch die schmale Gasse - war die Getreidegasse im [[20. Jahrhundert]] immer von zahlreichen eingesessenen Firmen besiedelt. Große Modehäuser wie das [[Textilhaus Thalhammer]] oder das Kleiderhaus Mühlberger, Schuhmode von Tagwerker oder [[Schuhhaus Denkstein|Denkstein]], die traditionsreiche Drogerie der Familien [[Zezi]]-[[Arrigler]] und [[Julius Haagn]] im [[Zezihaus]], dem heutigen "Schöpshaus", die Eisenwarenhandlung [[Gebrüder Roittner]] oder das Spielwarengeschäft [[Neumüller]] prägten das Bild. Berühmt und beliebt waren die Produkte der [[Wiener Bäckerei]] gewesen und gleich daneben das Spezialitätengeschäft [[Stranz & Scio]] Kaufmannsfamilie [[Scio]]. Man musste manchmal Geduld in der Warteschlange mitbringen, um an die begehrten Bäckereien, wie an Windräder, Nussschnecken oder Golatschen dieses Hauses zu gelangen. Heute sind von den Traditionsbetrieben nur noch wenige erhalten, unter ihnen die [[Apotheke zum goldenen Biber]] oder die Spirituosenhandlung Sporer. [[1982]] drängte mit McDonalds die erste internationale Kette in die Getreidegasse, schloss jedoch im November [[2023]] diese Filiale. Es folgten u. a. noch zwei Nordsee-Geschäfte. |
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| − | Desgleichen sind hier auch Patricio und Jeanette Vargas Arias, welche seit vielen Jahren gemeinsam an ihrem Schmuckstand - an der Ecke Getreidegasse/[[Hagenauerplatz]] (gegenüber von Mozarts Geburtshaus) arbeiten.
| + | Spätestens mit der Entstehung der Einkaufszentren am Stadtrand von Salzburg, wie dem [[Europark]] oder der [[Shopping Arena]] an der [[Alpenstraße (Salzburg)|Alpenstraße]], hatte ein Wandel im Branchenmix der Getreidegasse eingesetzt. Einheimische Familienbetriebe wichen großen Markennamen. Wobei die kritische Anmerkung gestattet sei, dass internationale Marken in allen Großstädten der Welt anzutreffen sind und somit Salzburg austauschbar wird. Auch verliert die Getreidegasse mit der Internationalität wohl auch ihren besonderen Flair, der eben ihren Reiz ausgemacht hatte. |
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| − | == Verkehr == | + | ===== 2022: Immer mehr leerstehende Geschäftslokale ===== |
| − | Die nächstgelegenen Haltestellen des öffentlichen Verkehrs befinden sich bei {{Haltestelle|Zentrum-Ferdinand-Hanusch-Platz}}. | + | Die [[Coronapandemie]] hatte auch für die vor allem auf internationales Publikum angewiesenen Geschäfte Auswirkungen gehabt. Das Gesundheitsunternehmen BIOGENA zog mit einem Shop in eine Ende [[2021]] geschlossene Bank-Austria-Filiale ein und eröffnet [[2023]] die "BIOGENA Brand Base 01" in der Getreidegasse 1. Und auch in das Ende [[2019]] geschlossene ehemalige [[Denkstein-Haus]] zog nach mehr als zweieinhalb Jahren wieder Leben einziehen: Das Modelabel Hugo Boss eröffnete dort im Herbst [[2022]] - im bis dahin umgebauten und mit einem Lift ausgestatteten zweistöckigen Geschäftslokal - einen ''Flagshipstore''. Für das bestehende Hugo-Boss-Geschäft im [[Rathaus der Stadt Salzburg|Rathaus]] wurde 2022 ein Nachmieter gesucht, da dort der Modekonzern auszog. Die etwas mehr als 120 Quadratmeter große Geschäftsfläche ist jedoch nur ein Geschäftslokal, das auf neue Mieter wartet. Nur wenige Meter weiter befindet sich ein auf Jeans spezialisiertes Geschäft, für das ebenfalls ein Mieter gesucht wird. Ein weiteres leerstehendes rund 70 Quadratmeter großes Geschäft gab es im Juni 2022 zwischen einem Juwelier und einem Textilhändler in der Getreidegasse. Die Kaltmiete beträgt knapp 5.200 Euro. |
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| − | === Oberflächengestaltung im 21. Jahrhundert ===
| + | [[Datei:Salzburg Getreidegasse.jpg|thumb|Die Getreidegasse nach dem Höhepunkt der [[Coronapandemie]] Anfang Juni 2020.]] |
| − | Die Stadt Salzburg hatte 1975 einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung der damals neuen [[Fußgängerzone]] gestartet. 40 Jahre später, 2015, begann man dann tatsächlich damit, die Getreidegasse zu pflastern. Anlass zur Oberflächengestaltung gab allerdings der 145 Jahre alte Kanal im Untergrund, der dringend erneuert werden musste. Die Getreidegasse wurde vom Frühjahr 2015 weg bis zu den [[Salzburger Festspiele|Festspielen]] im Sommer 2017 einer Komplettsanierung unterzogen. Im Untergrund wurden sämtliche Leitungen – Fernwärme, Kanal und Wasser – erneuert. Außerdem hielt neueste Kommunikationstechnik Einzug in die Salzburger Altstadt. Bis 2017 verliefen die Kabel der Telekom von einem Dachboden zum nächsten. Nun liegt eine Lichtwellenleitung unter der Getreidegasse. | + | |
| | + | 2022 wurde ein Mieter für ein 217 Quadratmeter großes früheres ''Outdoor''-Modegeschäft, das sowohl von der [[Griesgasse]] als auch über ein Getreidegassen-[[Durchhaus]] zugänglich ist, gesucht. Die Miete wird mit knapp 9.800 Euro angegeben. Für einen 50 Quadratmeter großen ebenfalls zu habenden Verkaufsraum am [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatz]] liegen die Mietpreisvorstellungen des Vermieters hingegen bei fast 14.000 Euro - was 275 Euro pro Quadratmeter entspricht. In der Annonce werden das "ausgezeichnet sichtbare Auslagenfenster" und die Lage an der "wichtigsten Touristenroute" in unmittelbarer Nähe zu [[Mozarts Geburtshaus]] angepriesen. |
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| | + | Auch wenn die Mietpreise mit der Pandemie insgesamt gesunken sind, seien es "Nuancen", die über die erzielbaren Mieten entscheiden, sagt Immobilienmaklerin Karin Fuchs von Hölzl &s; Hubner Immobilien. "Ein paar Meter nach vorn oder ein ''Sidestep'' machen da schon einen Unterschied", erklärt sie. Zudem spiele auch die Schaufenstergröße eine Rolle und je größer die Geschäftsfläche, umso weniger hoch ist der Quadratmeter-Mietpreis.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/getreidegasse-salzburgs-prominenteste-gasse-braucht-neue-mieter-123009754 www.sn.at], 20. Juni 2022</ref> |
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| | + | ===== 2023: Geschäfte schließen ===== |
| | + | Ende Juni [[2023]] war den Medien zu entnehmen, dass Fastfoodkette McDonald's aus der Getreidegasse wegzieht. Am [[9. November]] 2023 wurde der Standort dauerhaft geschlossen. Anstatt von Parfums, Make-up und Pflegeprodukten gibt es im Gebäude Nr. 10 jetzt Souvenirs und Mozartkugeln. Ein bekannter Kosmetikhändler ist ausgezogen und findet sich nun im Salzburger [[Europark]], einem Einkaufszentrum am Stadtrand. Auch nur mehr dort beziehungsweise ''online'' gibt es künftig Kaffeekapseln eines Schweizer Lebensmittelkonzerns. Das Geschäftslokal in der Getreidegasse stand im Juni 2023 leer. |
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| | + | Als eine der ersten Ketten zog McDonald's im Jahr [[1982]] in die Getreidegasse. Das Gerücht, dass die Fastfoodkette nach 41 Jahren ausziehen soll, kursiert unter Kaufleuten schon seit Längerem. Michael Heinritzi, seit [[2008]] Lizenznehmer von McDonald's in Salzburg, bestätigte den Auszug: "Die Gerüchte sind richtig, wir werden zum Jahresende das Restaurant schließen." Die "unerlässlichen Investitionen", insbesondere auch Auflagen seitens der Behörden, für einen "notwendigen Umbau" seien wirtschaftlich nicht machbar. Heinritzi legt auch die McDonald's-Lizenz in Salzburg nieder. Der zweite große McDonald's-Franchisenehmer in Salzburg, Michael Kühlwein, sagt dazu: "Generell ist die Altstadt für McDonald's interessant. Schwierig sind aber die behördlichen Auflagen." |
| | + | |
| | + | Hoffnung gibt es indes für eine dreistöckige Immobilie (550 Quadratmeter) am Kranzlmarkt, die seit über zwei Jahren leer steht. "Ein Mieter hat den Mietvertrag unterschrieben und baut gerade für die Eröffnung um", teilt der Eigentümer mit. Das Geschäft soll in zwei Monaten eröffnen. |
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| | + | Brancheninsider sprechen auch davon, dass ein schwedisches Textilhandelsunternehmen überlege, aus der Getreidegasse abzusiedeln. Das Unternehmen dementiert: "Eine Schließung des H&M-Stores ist derzeit nicht geplant." Weiterhin leer stehen auch die ehemaligen Räumlichkeiten der Modekette Zara, 1 400 Quadratmeter suchen einen neuen Mieter. |
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| | + | Im Erdgeschoßbereich könnten weiterhin Quadratmeterpreise von 150 Euro und mehr erzielt werden, sagt Maislinger. Für 400 Quadratmeter bedeutet das: 60.000 Euro pro Monat. |
| | + | |
| | + | Von einem Umsatzrückgang von 30 Prozent im Bekleidungsbereich spricht Immobilienmakler Michael Denkstein. Dieser wirke sich auf das Bild der Altstadt aus. Temporäre ''Pop-up''-Läden würden nur ein Drittel der regulären Miete zahlen und das "Gesamtbild der Altstadt trüben". Denkstein fordert ein aktives Agieren des [[Tourismusverband Salzburger Altstadt (Altstadtverband)|Altstadtverbands]] und einen breiten Branchenmix in der Getreidegasse. |
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| − | Die Gestaltung gab der Amtsbericht ganz exakt vor: Zum Einsatz kamen „''Granitvollsteine mit mittelkörnigen Einschlüssen''“, die Steine sind 24, 32 und 45 Zentimeter breit. Es wurden höchstens 40 Meter am Stück aufgegraben, ein eineinhalb Meter breiter Durchgang wurde immer offen bleiben.
| + | Eine Leerstandsquote von 2,6 Prozent hat das Beratungsunternehmen S + M für Toplagen in der Altstadt errechnet. 167 Geschäfte zählen laut einer Erhebung der CBRE GmbH zur A-Lage. Im Mittelpunkt steht die Getreidegasse. Mietpreise zwischen 50 und 150 Euro pro Quadratmeter müssen bezahlt werden.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/getreidegasse-mcdonalds-verlaesst-die-salzburger-altstadt-und-ist-damit-nicht-allein-140743120 www.sn.at], 21. Juni 2023</ref> |
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| − | In einer ersten Bauphase wurde die Gasse vom [[Kranzlmarkt]] bis zum Haus Getreidegasse 16 in Angriff genommen, wo unterirdisch der [[Almkanal]] verläuft. Zunächst wurden Abwasserkanal und Leitungen ausgetauscht, zur [[Salzburger Festspiele|Festspielzeit]] von Mitte Juli bis Ende August 2015 war eine Grabungssperre angeordnet. Der erste Bauabschnitt wurde im Frühjahr 2016 gepflastert.
| + | === Ehemalige Geschäfte und Unternehmen === |
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| − | Die zweite Bauphase betrafn unteren Bereich der Gasse bis zum [[Bürgerspitalplatz]]. Dort wurde analog zur ersten Phase vorgegangen – das Ende der Arbeiten waren mit Festspielbeginn 2017.
| + | * Kolonialwaren [[Raimund Felix Atzwanger|R. F. Azwanger]] |
| | + | * [[Schuhhaus Denkstein]] |
| | + | * Eisenwaren- und Küchenartikelhandlung Flatscher |
| | + | * [[Gollhofer Moden]] |
| | + | * [[Hôtel zum goldenen Horn]] |
| | + | * [[Hôtel zur Goldenen Krone]] (gegenüber vom [[Mozarts Geburtshaus]] an der Ecke) |
| | + | * [[Papierfachgeschäft Hackenbuchner]] |
| | + | * Schuhhaus Molitor, Getreidegasse 21 |
| | + | * Mode Franz Moltner |
| | + | * [[Gasthof Mödlhamer (Altstadt)|Gasthof Mödlhamer]], Getreidegasse 26 |
| | + | * Kleiderhaus Mühlberger, Getreidegasse 38 |
| | + | * Spielwaren Neumüller, Getreidegasse 2 |
| | + | * [[Kaufhaus Ornstein]] |
| | + | * [[Musikhaus Pühringer]] |
| | + | * Eisenwarenhandlung Roittner |
| | + | * [[Stockhamer Brauhaus]], Getreidegasse 35 |
| | + | * Delikatessen [[Stranz & Scio]] |
| | + | * Schuhhaus Tagwerker |
| | + | * Textilhaus Thalhammer mit Thalhammer-U |
| | + | * Musikhaus Instrumente Karl Wessely, Getreidegasse 29<ref>[https://www.facebook.com/photo/?fbid=837743494590469&set=g.1828149420772910 www.facebook.com], historisches Bild aus der Getreidegasse</ref> |
| | + | * Wiener Bäckerei |
| | + | * Drogerie Zezi |
| | + | * McDonalds, Getreidegasse 26 |
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| − | Nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit, 5 000 Quadratmeter verlegten Pflastersteinen und mehr als 40 Informationsveranstaltungen ist die neue Getreidegasse seit Juli 2017 fertig. Insgesamt hat die [[Salzburg AG]] in der Getreidegasse zwei Kilometer Rohrleitungen und Kabel verlegt: 3,2 Millionen Euro sind aufgewendet worden. Die Kosten für Kanalbau, Pflasterungsarbeiten und die öffentliche Beleuchtung hat die [[Stadt Salzburg (Gebietskörperschaft)|Stadt Salzburg]] übernommen. Auch sie investierte 3,2 Millionen Euro. Insgesamt sind das 6,4 Millionen Euro auf einer Länge von 350 Metern, das entspricht 18.286 Euro pro Meter. Allerdings muss man hier anmerken: Auch die Arbeiten in der Bürgerspitalsgasse, am [[Alter Markt|alten Markt]] und Kranzlmarkt sowie in den umliegenden Gassen sind in diesen Kosten miteingerechnet.<ref>Quelle [[salzburg24.at]], [http://www.salzburg24.at/getreidegasse-feiert-ende-der-baustelle/5111226 abgefragt am 26. Oktober 2017]</ref>
| + | == Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs im Bereich der Getreidegasse== |
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| | + | |- |
| | + | | {{Haltestelle|Zentrum-Ferdinand-Hanusch-Platz}} || {{Haltestelle|Mönchsbergaufzug}}|| {{Haltestelle|Herbert von Karajan-Platz}} |
| | + | |} |
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| | == Bildergalerie == | | == Bildergalerie == |
| − | '''Allgemeine Bilder der Getreidegasse'''
| + | <gallery mode="nolines" mode="packed-hover" heights="200"> |
| − | <gallery> | + | Datei:Goldener Hirsch Hotel Getreidegasse.jpg|Das [[Hotel Goldener Hirsch|Hotel "Goldener Hirsch"]] an der Getreidegasse. |
| − | Datei:Getreidegasse, Ansicht vom Mönchsberg.jpg|Getreidegasse, Ansicht vom Mönchsberg aus | + | Datei:Biber-Apotheke_nahe.jpg|Die [[Apotheke zum goldenen Biber]]. |
| − | Bild:Schilderwald.jpg|Blick in die Getreidegasse
| + | Datei:Musikhaus Pühringer Getreidegasse.jpg|[[Musikhaus Pühringer]]. |
| − | Datei:Viel Andrang in der Getreidegasse R0014976.jpg|Viel Andrang in der Getreidegasse
| + | Datei:Wandarm Ornstein Mühlberger.jpg|Der historische Wandarm der Firma L. [[Ornstein]], Nachfolger war Mühlberger Bekleidung, heute Zara, Getreidegasse 24. |
| − | Datei:Getreidegasse am Abend.JPG|Getreidegasse am Abend
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| − | Datei:Haus Getreidegasse Nr 3 Portal.jpg|Eingangsportal zum [[Schatz-Durchhaus]] (Getreidegasse 3)
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| − | Datei:Biber-Apotheke_nahe.jpg|Die Apotheke zum goldenen Biber | |
| − | Bild:Hagenauerplatz mit Blick in die Getreidegasse.jpg|Blick vom Rande des Hagenauerplatzes die Getreidegasse
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| − | Datei:Getreidegasse neu gepflastert.jpg|Getreidegasse neu gepflastert. Oktober 2017. | |
| − | </gallery>
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| − | '''Firmen- und andere Schilder'''
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| − | Datei:Sternbräu Hausschild in der Getreidegasse.jpg|Sternbräu Hausschild in der Getreidegasse | |
| − | Datei:Firmenschild Zara, vormals Mühlberger Bekleidung, Getreidegasse 24.jpg|Firmenschild Zara, vormals Mühlberger Bekleidung, Getreidegasse 24
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| | '''Gedenktafel und Stolpersteine''' | | '''Gedenktafel und Stolpersteine''' |
| − | <gallery> | + | <gallery mode="nolines" mode="packed-hover" heights="200"> |
| | Datei:Stolperstein_Otto_Kemptner.jpg|Stolperstein für [[Otto Kemptner]] in der Getreidegasse Nr. 11 | | Datei:Stolperstein_Otto_Kemptner.jpg|Stolperstein für [[Otto Kemptner]] in der Getreidegasse Nr. 11 |
| | Datei:Stolperstein_Maria_Rausch.jpg|Stolperstein für [[Maria Rausch]] in der Getreidegasse Nr. 13 | | Datei:Stolperstein_Maria_Rausch.jpg|Stolperstein für [[Maria Rausch]] in der Getreidegasse Nr. 13 |
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| | {{Commonscat|Getreidegasse (Salzburg)}} | | {{Commonscat|Getreidegasse (Salzburg)}} |
| | == Literatur == | | == Literatur == |
| − | * [[Rudolph Klehr|Klehr, Rudolf]]: ''"[[Die Getreidegasse (Buch 2)]]" mit Rathausplatz und Kranzlmarkt Historische Erinnerungen bei Spaziergängen in der Salzburg Altstadt'', Sonderband, [[Stadtverein Salzburg|Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg]], 1994 | + | * [[Gerhard Ammerer|Ammerer, Gerhard]]; Baumgartner Jutta: ''[[Die Getreidegasse (Buch 1)|Die Getreidegasse]]'', Salzburg, 2011, [[Colorama Verlag|Colorama Verlagsgesellschaft mbH]] |
| − | * [[Gerhard Ammerer|Ammerer, Gerhard]]; [[Jutta Baumgartner|Baumgartner Jutta]]: ''[[Die Getreidegasse (Buch 1)|Die Getreidegasse]]'', Salzburg, 2011, [[Colorama Verlagsgesellschaft mbH]] | + | * [[Rudolph Klehr|Klehr, Rudolf]]: ''[[Die Getreidegasse (Buch 2)|Die Getreidegasse]] mit Rathausplatz und Kranzlmarkt. Historische Erinnerungen bei Spaziergängen in der Salzburg Altstadt'', Sonderband, [[Stadtverein Salzburg|Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg]], 1994 |
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| − | == Weblinks ==
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| − | * [http://salzburg.cityful.com/de/Sehenswuerdigkeiten/Strasse/Getreidegasse Infos und Fotos zur Getreidegasse auf dem online Stadtführer cityful.com]
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| − | * [http://salzburg.stadtplanoesterreich.at/getreidegasse/ Salzburger Stadtplan Österreich Getreidegasse]
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| − | * Beitrag [[Altstadt]] von Salzburg | + | * Die angeführte Literatur sowie Einträge im SALZBURGWIKI |
| − | * [http://www.salzburg-altstadt.at/index.php Altstadt Salzburg Marketing]
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| − | * [[Gerhard Ammerer|Ammerer, Gerhard]]; [[Jutta Baumgartner|Baumgartner Jutta]]: ''[[Die Getreidegasse (Buch 1)|Die Getreidegasse]]'', Salzburg, 2011, [[Colorama Verlagsgesellschaft mbH]]
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| | {{Quelle Franz Martin}} | | {{Quelle Franz Martin}} |
| | * {{wikipedia-de|Getreidegasse (Salzburg)}} | | * {{wikipedia-de|Getreidegasse (Salzburg)}} |
| | * {{Quelle SN|9. Mai 2014}} | | * {{Quelle SN|9. Mai 2014}} |
| − | == Fußnoten == | + | == Einzelnachweise == |
| | <references/> | | <references/> |
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