Maxglan: Unterschied zwischen den Versionen
| Zeile 9: | Zeile 9: | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Funde im Raum der Gemeinde Maxglan sind aus der [[Steinzeit]], der [[Bronzezeit]] und der [[Hallstattzeit]] gefunden worden. Aus römischer Zeit sind Grabfunde bekannt. Im Frühmittelalter hieß der Ort nach dem Fluss [[Glan]]. Der Name Glan war damals auch Bezeichnung für eine Ortschaft und nicht nur für den dortigen Bachlauf. Wohl seit dem [[15. Jahrhundert]] hieß der Ort nach dem Kirchenpatron auch St. Maximilian. Der Name St. Maximilian (auch Maximilian an der Glan) wurde später auf "Maxlan" (auch "Maxlon") verkürzt und um 1800 zu Maxglan. Der Ort war dank seiner fruchtbaren Ackerböden lange ein recht wohlhabendes Bauerndorf. Hier lebten aber auch Wäscher und Handwerker. [[1935]] wurde vom [[Salzburger Landtag]] die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt [[Salzburg]] beschlossen. Am [[1. Juli]] dieses Jahres kam darauf der Großteil der Gemeinde Maxglan zur Stadt Salzburg. | Funde im Raum der Gemeinde Maxglan sind aus der [[Steinzeit]], der [[Bronzezeit]] und der [[Hallstattzeit]] gefunden worden. Aus römischer Zeit sind Grabfunde bekannt. Im Frühmittelalter hieß der Ort nach dem Fluss [[Glan]]. Der Name Glan war damals auch Bezeichnung für eine Ortschaft und nicht nur für den dortigen Bachlauf. Wohl seit dem [[15. Jahrhundert]] hieß der Ort nach dem Kirchenpatron auch St. Maximilian. Der Name St. Maximilian (auch Maximilian an der Glan) wurde später auf "Maxlan" (auch "Maxlon") verkürzt und um 1800 zu Maxglan. Der Ort war dank seiner fruchtbaren Ackerböden lange ein recht wohlhabendes Bauerndorf. Hier lebten aber auch Wäscher und Handwerker. [[1935]] wurde vom [[Salzburger Landtag]] die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt [[Salzburg]] beschlossen. Am [[1. Juli]] dieses Jahres kam darauf der Großteil der Gemeinde Maxglan zur Stadt Salzburg. | ||
| + | |||
| + | Bis zum Jahr 1935 befand sich das Gemeindeamt Maxglan in einem Haus in der [[Sebastian-Stöllner-Straße]]. | ||
== Maxglan und seine Teile == | == Maxglan und seine Teile == | ||
Version vom 6. Februar 2018, 09:16 Uhr
Maxglan ist ein Stadtteil im Westen der Stadt Salzburg.
In Maxglan leben etwa 12 000 Bewohner (Stichtag 1. Jänner 2015[1]). Maxglan ist damit der zweitgrößte Stadtteil Salzburgs nach Lehen. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war Maxglan in der Bevölkerungszahl die nach der Landeshauptstadt zweitgrößte eigenständige Gemeinde des Landes Salzburg.
Geschichte
Funde im Raum der Gemeinde Maxglan sind aus der Steinzeit, der Bronzezeit und der Hallstattzeit gefunden worden. Aus römischer Zeit sind Grabfunde bekannt. Im Frühmittelalter hieß der Ort nach dem Fluss Glan. Der Name Glan war damals auch Bezeichnung für eine Ortschaft und nicht nur für den dortigen Bachlauf. Wohl seit dem 15. Jahrhundert hieß der Ort nach dem Kirchenpatron auch St. Maximilian. Der Name St. Maximilian (auch Maximilian an der Glan) wurde später auf "Maxlan" (auch "Maxlon") verkürzt und um 1800 zu Maxglan. Der Ort war dank seiner fruchtbaren Ackerböden lange ein recht wohlhabendes Bauerndorf. Hier lebten aber auch Wäscher und Handwerker. 1935 wurde vom Salzburger Landtag die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt Salzburg beschlossen. Am 1. Juli dieses Jahres kam darauf der Großteil der Gemeinde Maxglan zur Stadt Salzburg.
Bis zum Jahr 1935 befand sich das Gemeindeamt Maxglan in einem Haus in der Sebastian-Stöllner-Straße.
Maxglan und seine Teile
Alt-Maxglan und das alte Kirchenviertel
Maxglan war im frühen Mittelalter ein Bauerndorf, das sich um die Kirche St. Maximilian herum entwickelte. Ein hier gefundener und in der Südwand eingebauter Radlstein, Teil eines verloren gegangenen antik-römischen Reliefs, belegt die alte Geschichte. Im nächsten Nahbereich finden sich aber auch bronzezeitliche und eisenzeitliche Funde.
Die Stadtpfarrkirche St. Maximilian
- Hauptartikel: Stadtpfarrkirche St. Maximilian
Urkundlich ist die Kirche seit 1323 erwähnt, die zuerst eine Filiale der Dompfarre war. 1516 - 1519 entstand dann der erste größere Kirchenbau unter Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach. In der Barockzeit wurde die Kirche mehrfach umgestaltet. Seit 1906 ist die Kirche Pfarrkirche. Die Uneinigkeit, ob Neumaxglan eine eigene Kirche erhalten oder die alte Kirche erweitert werden sollte, verhinderte durch etliche Jahrzehnte eine bauliche Erweiterung. 1952 - 1956 konnte der heutige Zubau vorgenommen werden.
Die Pfarre Maxglan kam am 9. Juni 1835 in die Verwaltung der Benediktinerabtei Michaelbeuern. Am 29. Juni 2008 wurde in Maxglan ein Dankgottesdienst für die bevorstehende Übergabe der Pfarre Maxglan an die Erzdiözese Salzburg gefeiert. Seit 1. September 2015 versieht dort Pfarrer Christoph Gmachl-Aher seinen Dienst.
Der Maxglaner Friedhof
- Hauptartikel: Stadtfriedhof Maxglan
Der Friedhof stammt in seinen Ursprüngen vermutlich aus dem 14. Jahrhundert und wurde 1519 gemeinsam mit der damals neu erbauten Kirche geweiht. 1883 und 1901 erfolgten Vergrößerungen des zuvor kleinen Dorffriedhofes. Beim Neubau der Kirche mussten etliche Gräber umgebettet werden. 1958 wurde anstelle des im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstörten Karlbauerngutes das Kriegerdenkmal errichtet. Damals war der Friedhof wieder zu klein geworden. 1969 erfolgte daher eine Vergrößerung. Die letzte Friedhofserweiterung fand nach 1990 statt.
Im Jahr 2008 wurde im neuen Teil das Mahnmal für die ungenannten Opfer und Verfolgten des 20. Jahrhunderts mit einem Gesamtgewicht von 16 Tonnen aufgestellt.
Burgfried
- Hauptartikel: Burgfried
Der Burgfried war möglicherweise ein befestigter Zufluchtsort von Maxglan und gehört möglicherweise zum ältesten Siedlungskern von Maxglan. „Burgfried“ (burcfride) hieß der Schutzbereich eines Fürstenhofes, einer Stadt oder eines Marktes.
Ganshof
Die Chronik des Ganshofs reicht bis 1815 zurück. Lange Zeit bot das Gasthaus seinen Gästen auch eine Badeanstalt mit 275 qm Wasserfläche und 40 Badekabinen. Das Wasser für das "Badl" stammte vom Almkanal.
Neu-Maxglan
Neumaxglan ist ein Stadtteil, der wesentlich noch in der Gemeinde Maxglan zu Zeiten der Monarchie zwischen 1860 und 1914 entstand. Er liegt zwischen dem Maxglaner Mühlbach und dem Müllner Arm des Almkanales. Hier stehen die Sonderschule und die Hauptschule von Maxglan. Auch die Stieglbrauerei siedelte sich hier 1863 an. Das erste Gebäude fiel jedoch einem großen Brand 1875 zum Opfer. Vor 1850 bestand hier neben dem an der Glan gelegenen Rochusmeierhof nur ein Bauerngehöft, das Zillnergut. Der Zeit gemäß wurde diese Verbauung plangemäß und rasterartig als weitgehend dreigeschossiger Einzelhausbau vorgenommen. Durch den Aufschwung Neumaxglans stieg die Maxglaner Bevölkerungszahl rasch an. Das aufstrebende Neumaxglan und das behäbige Altmaxglan waren lange gegensätzlich.
Aiglhof bzw. Aiglhofsiedlung
Die Aiglhofsiedlung in Neu-Maxglan entstand am Rand zum Stadtteil Mülln auf den wesentlich zu Maxglan gehörigen Aiglhoffeldern. Die Siedlung wurde großteils während und nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut und wird heute von der Bevölkerung zusammen mit den angrenzenden, dicht verbauten Gebieten von Mülln und Lehen vielfach bereits als eigener kleiner Stadtteil wahrgenommen.
Maxglan-Riedenburg
Der südöstliche Teil von Maxglan wird Maxglan-Riedenburg genannt. Er bildet dabei das Bindeglied zum Stadtteil Riedenburg. Das Gebiet wurde wesentlich nach dem Zweiten Weltkrieg verbaut. Zuvor gab es hier einzeln stehende Gehöfte entlang der Kendlerstraße und einige Wohnbauten entlang der Stichstraßen Höglstraße-Krailnstraße und Hagmüllerstraße-Waldstraße. Der heutige Siedlungsraum zwischen Kendlerstraße und Glan wurde erst infolge der Begradigung und Kanalisierung der Glan bebaubar. Die Pfarrkirche St. Paul gehört bereits zum Stadtteil Riedenburg.
Der Rochushof und die Stieglbrauerei
- Hauptartikel: Rochushof und Rochuskaserne
Der Name des landwirtschaftlichen Betriebes der Stieglbrauerei, der Rochushof, erinnert an den Pestpatron, den Heiligen Rochus und das dortige Pesthaus (Lazareth zum Heiligen Rochus) samt Pestfriedhof, das Fürsterzbischof Paris Lodron 1636 hier errichten ließ.
Glanhofen
- Hauptartikel: Glanhofen
Glanhofen war bis 1935 eine bäuerliche Ortschaft. Glanhofen besaß eine zentrale kleine Gehöftgruppe, die an der alten Hauptverkehrsader in den Pinzgau gelegen war. Heute liegt dieser Raum zwischen dem Kerngebiet des Stadtteiles Maxglan im Norden und dem Salzburger Flughafen im Süden. Historisch lag hier eine kleine Gruppe von Bauerngütern, die im frühen Mittelalter im Eigentum von St. Peter waren. Nur das alte Scherzergut und das Salzburger Flughafens verkauft. Heute liegt der alte Siedlungskern mit seinen kleinen Wohnbauten unmittelbar am Rand der Landebahn des Flughafens und unmittelbar an der stark befahrenen Innsbrucker Bundesstraße, wobei an den umgebenden schmalen Wiesenrest größtenteils Gewerbegebiete angrenzen.
Katastralgemeinde Maxglan
Während als Nordgrenze des Stadtteils Maxglan die Trasse der Bahnlinie Salzburg-München gilt, reicht die Katastralgemeinde Maxglan, wie bereits bis 1935 die damals noch selbstständige Gemeinde Maxglan, über die Ignaz-Harrer-Straße und schließt somit die Christian-Doppler-Klinik und die Kapellenwegsiedlung ein; andererseits greift die Katastralgemeinde Lehen (genauer: die Abteilung „Lehen“ der Katastralgemeinde Salzburg) östlich der Siedlung Burgfried nach Süden aus und stößt an die Innsbrucker Bundesstraße.
Innerhalb des Stadtteiles Riedenburg schließt die Katastralgemeinde Maxglan insbesondere die Schliesselbergersiedlung, die Lanserhofsiedlung und die Rosittensiedlung mit ein.
Brücken
Gebäude
- Druck- und Pressezentrum mit Salzburger Nachrichten
- Hangar-7
- Hangar-8
- Georg Pappas Automobil AG (Zentralgebäude Salzburg)
- Klostermeierhof (Filmatelier)
- Haimlgut (Erbhof seit 1450)
- Salzburg Airport W. A. Mozart
- Stieglbrauerei zu Salzburg
- Stieglbräu-Stallungen, ehem. Zucht- und Arbeitshaus
- Stiegl's Braugewölbe
- Kuranstalt Kreuzbrückl
- Noppingerbräu Maxglan
Kirchen, Kapellen, Bildstöcke
- Daghoferkapelle
- Deggendorfer Kapelle
- Stadtpfarrkirche St. Maximilian
- Pfarrkirche St. Paul
- St.-Rochus-Kapelle (Rochuskapelle)
Denkmale
- Kaiser-Franz-Josef-Denkmal
- Kriegerdenkmal Maxglan
- Mahnmal für die ungenannten Opfer und Verfolgten des 20. Jahrhunderts
Natur
Gewässer
Vereine
- 1. Schützenverein Maxglan 1901 (Sportschützen; gegründet 1901)
- ASK Maxglan (Frauen-Fußball; gegründet 2005)
- ASK Salzburg (Fußball; gegründet 1922)
- Brauchtumsgruppe "Die lustigen Salzburger (gegründet 1967)
- Brauchtumsgruppe Salzburg-West (gegründet 1977)
- EV Maxglan 1936 (Eisschützen; gegründet 1936)
- Gebirgs- und Volkstrachten-Erhaltungsverein D´Enzianer (gegründet 1899)
- Heimat- und Brauchtumsverein "Almfrieden" Maxglan (gegründet 1910)
- Heimatverein "Die Kohlröserl" (gegründet 1932)
- Historische Salzburger Bindertanzgruppe (gegründet 1924)
- Musikverein Salzburg-Maxglan (gegründet 1966)
- Österreichischer Kameradschaftsbund Maxglan (gegründet 1873])
- Pfadfindergilde Salzburg Maxglan (gegründet 1963)
- Pfadfindergruppe Salzburg-6 Maxglan (gegründet 1926)
- Sportverein Austria Salzburg (Fußball; gegründet 2005)
- TC ASKÖ Maxglan (Tennis; gegründet 2006)
- Trachten-Erhaltungs-Verein "Hoamatland" Salzburg (gegründet 1924)
- Trachtenmusikkapelle Maxglan (gegründet 1879)
- Turnverein Maxglan (gegründet 1902)
- Volkstrachten-Erhaltungsverein "D´Alt-Salzburger" (gegründet 1908)
- Perchtenverein Maxglaner-Teufeln gegründet 2008
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der alten Gemeinde
- Roman Hinterhöller OSB (* 1. Dezember 1912 in Maxglan; † 23. August 1989 in St. Georgen bei Salzburg); 54. Abt der Benediktinerabtei Michaelbeuern
- Josef Schliesselberger (* 14. Februar 1884 Maxglan, † 30. September 1953 in der Stadt Salzburg), Kommerzialrat, war ein Salzburger Lederindustrieller und Politiker der Christlichsozialen Partei
- Daniel Zach
Bilder
Maxglan – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
Quellen
- siehe Ortsnamen (Etymologie)
- Ganshof - Salzburger Nachrichten, Kleinteil Seite 23 am 5. Juni 2007
Leopoldskroner Moos · Liefering · Maxglan · Maxglan West · Morzg · Mülln · Neustadt · Nonntal · Parsch · Riedenburg · Salzburg Süd · Schallmoos · Taxham
Landschaftsräume der Stadt Salzburg:
Aigen · in der Salzburger Altstadt die Teil-Landschaftsräume Bürglstein, Festungsberg, Kapuzinerberg, Mönchsberg und Rainberg
Gaisberg · Hellbrunn · Heuberg · Leopoldskroner Moos · Leopoldskroner Weiher · Morzg · Salzachseen