Kuranstalt Kreuzbrückl

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Das Kreuzbrücklbad.
Karte
"Sehenswürdigkeiten, öffentliche Bauten, Ausflüge und Notizen" in der Stadt Salzburg, sowie ein Inserat der Kuranstalt Kreuzbrückl.

Die Kuranstalt Kreuzbrückl war ein Moorheilbad in Maxglan[1] und hieß um 1900 Hohensinn's Kuranstalt.

Geschichte

Beim Vogelsang- oder Kreuzbruckenhof, der 1739 erbaut worden war, errichtete der Stadtphysikus Dr. Wolfgang Oberlechner ein Schlammbad. Um für das Bad zu werben, gab er 1826 das Büchlein "Bethsaida oder die Schlammbäder in der Umgebung Juvaviens" heraus.[2]

Das anfangs Kurbad genannte Bad hatte offenbar im Winter geschlossen. Denn in einer Zeitungsannounce heißt es Kurbad Kreuzbrückl bei Salzburg. Kneipp'sche Kaltwasseranstalt geöffnet vom 1. April 1896 an. In jenem Jahr stand das Kurbad unter der Leitung des praktischen Arztes und Spezialisten für Natur-Heilverfahren und Massage, Gregor Gfrerer. Badbesitzer war Anton Hohensinn. Monsignore Prälat Sebastian Kneipp hatte die Anstalt persönlich besichtigt und über deren Einrichtung seiner vollsten Befriedigung Ausdruck verliehen.

Weitere Anwendung 1896 waren die seit dem Jahre 1827 bestehenden (offen bleibt, ob damit die Kuranstalt oder die Anwendung an sich gemeint war), durch ihre Heilerfolge sehr bekannten Moor- und Solebäder (damals noch Soolebäder geschrieben), sowie Eisen- und Fichtennadel-Bäder.[3]

Am 5. August 1902 besuchte zwischen 16 und 17 Uhr Erzherzog Ludwig Viktor von Österreich in Begleitung seines ersten Flügel-Adjutanten Graf Palffy die Kuranstalt "Kreuzbrückl", um das neu erbaute Schwimmbad zu besichtigen.[4]

Eine Werbung aus dem Jahr 1908:[5]

Riedenburg-Maxglan b. Sgb. Hohensinns Gasthof "Kurbad Kreuzbrückl". Großes Moor-, Heil-, Schwimm- und Sonnenbad, 1400 Quadratmeter Flächenraum, Tiefe 1.85 und 1.25 Meter für Nichtschwimmer, Schlammbäder nach Analyse gleichwertig mit Franzensbad und Marienbad. Geheizte Kabinen und Ruhezimmer. Geöffnet vom l. Mai bis 15. Oktober. Kaltwasserkur System Kneipp. Priesnitz-Massage. Geprüfte Bedienung. Fremdenzimmer, Sommermohnungen, groß. Fichtennadelpark, Spaziergänge, schönste Fernsicht ins Gebirge. ­ Wiener Küche, mäßige Preise, eigene Meierei. Omnibus ab Siegmundsplatz tägl. um halb 8 Uhr früh, 10 Uhr vormittags, halb 5 Uhr nachmittags und 5 Uhr abends. Telephon Nr. 314. Prospekte gratis. Zur gefälligen Benützung laden ergebenst ein Anton Hohensfinn, Badebesitzer und Dr. Andrä Pölzl, ärztlicher Leiter.

Am 15. Jänner 1911 starb Anton Hohensinn im 61. Lebensjahr, der damalige Besitzer der Kuranstalt.[6]

Am 4. Mai 1911 wurde die Kuranstalt mit Schwimm- und Wannebädern wieder unter der ärztlichen Leitung des praktischen Arztes Dr. Andreas Pölzl eröffnet.[7]

In der Zwischenkriegszeit fanden in den Räumlichkeiten Bälle statt.[8] Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden darin Veranstaltungen statt, wie beispielsweise am 18. Jänner 1947 ein Wohltätigkeitsball zugunsten des Tierschutzvereins Salzburg.[9]

Zur Kuranstalt gehörte auch der Gasthof Kreuzbrückl. Die Kuranstalt wurde 1955 aufgelassen, weil sie nicht mehr die sanitären Anforderungen erfüllte.

Weblink (historische Postkarten-Ansicht)

Quellen

Einzelnachweise

  1. heute im Stadtteil Riedenburg-St.Paul im Gebiet der Schliesselberger Siedlung
  2. books.google.at, Benedikt Pillwein, 1839, Seite 86
  3. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 21. August 1896, Seite 7
  4. ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 6. August 1902, Seite 5
  5. ANNO, Österreichische Alpen-Zeitung, Ausgabe 1908, Heft 9
  6. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 16. Jänner 1911, Seite 5
  7. Quelle ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 3. Mai 1911, Seite
  8. Quelle ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 8. November 1932, Seite 8
  9. Quelle ANNO, Salzburger Tagblatt, Ausgabe vom 15. Jänner 1947, Seite 4
Ehemalige Kurorte, Kurbäder und Heilquellen im Land Salzburg