Bad Leogang

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In Bad Leogang gab es eine Heilquelle. Dabei handelt es um nicht mehr bestehende Heilquellen im Sinne der heute gültigen rechtlichen Grundlage für die Anerkennung als Heilquelle im Bundesland Salzburg, dem Salzburger Heilvorkommen- und Kurortegesetz 1997, StF: LGBl Nr 101/1997 (WV) i.d.g.F. [1]

Geschichte

Die kalte Quelle befand sich in der Ortschaft Sonnberg am Badegraben, auch Scheppachgraben genannt auf einer kleinen Anhöhe am Fuße des Birnhorns. Das Bad war schon im 16. Jahrhundert sehr bekannt. Einer Sage nach soll die Quelle durch ein angeschossenes Wild entdeckt worden sein.

Namentlich als "Bad Leogang" finden sich in zugänglichen Quellen Einträge u. a. 1884[2], eine Werbung 1889[3] oder 1893[4]. 1943 berichtete die Salzburger Zeitung noch von einem Kurbetrieb.[5]

Der Kurort bestand Mitte des 19. Jahrhunderts aus einem größtenteils gemauerten Gasthaus und einer hölzernen Badehütte. Besitzer war damals der Bauer und Gastwirt Johann Maderreiter. Er bewahrte eine hölzerne, schwarz gestrichene Tafel auf, auf der mit vertiefter Innschrift zu lesen war:

Michael. Vo: CB.
Erz: Bi. Z. Salzb. Leg. D:
H. Ap: Stu. Z: Rom etc.
MD. Wild (Wappen des Michael von Kuenburg) Batt. LIX.

Übersetzung laut Quelle: Michael von Khuenburg, Erzbischof zu Salzburg, Legatus des heiligen apostolischen Stuhles zu Rom ect. Wildbad. 1559.

Die Quelle entsprang etwa 50 Schritte vom Badhaus entfernt aus zwei Quellöffnungen. Am Ursprung der Quelle befand sich eine gemauerte Hütte und auf einem Stein war die Jahreszahl 1559 eingehauen. Von der Quelle wurde das Wasser in Röhren zum Badehaus geleitet. In diesem befanden sich fünf Badezimmer und 17 Wannen sowie ein Wärmekessel. Neben der Badehütte stand ein aus Holz errichtetes Speisezimmer.

Das Wasser wurde sowohl für Trink- als auch für Badekuren verwendet. Es hatte eine Quelltemperatur von +7 °R. In 100 Gewichtsteilen befanden sich 24 Gewichtsteilen fester Rückstände: Kohlen- und Schwefelsäure, Chlor, Eisenoxyd, Kalk, Magnesium, Kieselerde und Chloralcalien;

Indikationen zur Anwendung des Heilwassers waren Rekonvaleszenz und für Erschöpfte zur Erholung und Stärkung, für Nervenschwache, insbesondere für Bleichsüchtige, bei Tuberkulose und Scrofulose, bei Gicht und lähmungsartigen Zuständen und Krämpfen.

Die Unterkunft und Verpflegung war in Bad Leogang jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts deutlich schlechter als jene in Bad Fusch. Allerdings war Leogang als Kurort sehr billig, sauber und einfach.

Aus dem Fremdenbuch im Badehaus ging Mitte des 19. Jahrhunderts hervor, dass jährlich etwa 50 bis 60 Gäste den Kurort besuchten.

Quelle

Einzelnachweise

  1. vgl. S.HVK (Geltende Fassung; Rechtsinformationssystem)
  2. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 7. Juli 1884, Seite 10
  3. Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 9. Juni 1889, Seite 6
  4. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 3. Juni 1893, Seite 5
  5. Quelle ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 23. November 1943, Seite 4
Ehemalige Kurorte, Kurbäder und Heilquellen im Land Salzburg