Hintersee (Ort)

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Ortsbild
Das Zentrum von Hintersee.
Karte
Karte 5324 Hintersee.png
Basisdaten
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung (SL)
Fläche: 47,44 km²
Geografische Koordinaten: 47° 42' N, 13° 16' O
Höhe: 688 - 1 735 m ü. A.
Einwohner: 472 (1. Jänner 2021)
Bevölkerungsdichte: 9,9 Einwohner pro km²
Postleitzahl: 5324
Vorwahl: 0 62 24
Gemeindekennziffer: 5 03 18
Gliederung Gemeindegebiet: 2 Katastralgemeinden
Gemeindeamt: 5324 Hintersee, Lämmerbach 50
Offizielle Website: www.hintersee.salzburg.at
Geografische Karte:
Politik
Bürgermeister: Paul Weißenbacher (ÖVP)
Gemeinderat (2019): 9 Mitglieder: 5 ÖVP,
3 SPÖ,
1 FPÖ
Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869  292
1880  324
1890  319
1900  315
1910  329
1923  360
1934  392
1939  366
1951  379
1961  355
1971  377
1981  380
1991  400
2001  460
2011  456
2020  468
Hintersee, Ortsansicht von Westen mit Linde
Pfarrhof Hintersee mit Feichtenstein.
Dorflinde von Hintersee.
Nahversorger in Hintersee.
Panoramabild Hintersee von Süden

Hintersee ist eine Gemeinde im Südosten des Flachgaus und ist eine der kleinsten Gemeinden Salzburgs.

Geografie

Geografische Lage

Der Ortskern liegt auf einer Seehöhe von 746 m ü. A., der niedrigste Punkt ist am Ufer des Hintersees auf 688 m, die höchste Erhebung ist das Gennerhorn mit 1.735 m. Hausberg ist der 1.249 m.ü.A. hohe Feichtenstein, der mit seiner mächtigen Felswand weithin zu sehen ist. Das Hinterseer Gebiet wird über die Taugl entwässert. die mehrere Zuflüsse hat, wie beispielsweise den Lämmerbach, Schafbach oder Ladenbach.

Ausdehnung des Gemeindegebiets

Im Westen reicht das Gemeindegebiet bis zum Wieserhörndl (1.567 m ü. A.), wo die drei Gemeinden Faistenau (im Nordwesten), Krispl mit der Ortschaft Gaißau (im Westen) und Hintersee zusammentreffen. Im Südosten bilden die Sattelköpfe die Grenze, weiter östlich befinden sich die Gipfel des Reinsbergs, des Gennerhorns und des Holzecks (1.603 m ü. A.) als natürlich Grenzpunkte; vom Holzeck verläuft die Gemeindegrenze wieder nach Norden über den Hochthron (1.574 m ü. A.) bis etwas westlich des Zwölferhorns (vom Holzeck im Süden bis hierher grenzt St. Gilgen im Osten an die Gemeinde). Im Norden verläuft die Grenze in waagrechter Linie zwischen dem Gebiet des Zwölferhorns über die Loibersbacher Höhe (1.456 m ü. A.) und den Rannberg (1.366 m ü. A.) an den Hintersee und an dessen Ostufer nach Süden über das Seeberghorn (1.261 m ü. A.) wieder zum Wieserhörndl.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Hintersee umfasst seit 1920 die zwei Katastralgemeinden Lämmerbach und Hintersee. Sie gliedert sich in die folgenden gleichnamigen Ortschaften:

Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2021 angegeben.[1]

Ortsteile sind Oberasch, Leiten, Mühlviertel(?) Bärnau(?), Reit und Unterzagl.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind Faistenau, Krispl, Abtenau, St. Koloman und St. Gilgen;

Religionen

Pfarrkirche zu den hll. Leonhard und Georg

Die Pfarrkirche von Hintersee
Hintersee in der Weihnachtszeit
Innenansicht der Pfarrkirche
Votiv gesprengte Kette, da der hl. Leonhard als "Kettenlöser", als Befreier aus Gefangenschaft verehrt wird.[2]
Hauptartikel Pfarrkirche Hll. Leonhard und Georg

Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo ließ 1785 die sehr schlicht gehaltene und mit einem kleinen Kirchhof ausgestattete Kirche von Hintersee erbauen. Sie wurde den hll. Leonhard und Georg gewidmet, aber erst 1838 geweiht. Vor 1785 gingen die Hinterseer 150 Jahre lang jeden Sonntag nach Faistenau zum Gottesdienst, wo ab 1622 ein im Ort lebender Vikar weilte. Seit 1891 ist sie Pfarrkirche, das Patrozinium wird am Leonhardstag, dem 6. November, begangen.[3]

Der wohl bekannteste Vikar von Hintersee ist der Textdichter des weltbekannten Weihnachtsliedes Stille Nacht! Heilige Nacht!‎, Joseph Mohr. Er betreute das Vikariat Hintersee von 1827 bis 1838, wobei ihm die Landesregierung in Linz das Vikariat Hintersee erst am 1. Mai 1828 verlieh. Am 17. Juni 1828 fand allerdings noch eine Visitation durch Erzbischof Augustin Gruber statt. Da das Vikariatshaus für den Erzbischof als Absteigequartier nicht in Frage kam, musste Mohr mit seinen Firmlingen nach Thalgau pilgern. Erzbischof Gruber notierte: Die Matrikenführung ist in Ordnung, seit sie Mohr übernommen hat. Dann zitiert er Mohr, der zu ihm gesagt hätte, dass die Hintereseer sittlich nicht verdorben wären. Lediglich im Sommer, wenn viele Auswärtige auf den Alpen verweilen, die keine polizeӱliche Aufsicht erreicht, wäre Hintersee ein Ort der Sünde (lateinisch: Refugium peccatorum); außerdem wirkten sich Militärflüchtlinge sittlich negativ auf die Hinterseer aus. Um sein karges Einkommen in Hintersee zu verbessern, musste er im Vikariat Faistenau bei Begräbnissen aushelfen.[4]

An Leonhardi (6. November) unternehmen die Faistenauer einen Bittgang zur Hinterseeer Kirche.

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 700. Damals gehörte das Gebiet um Hintersee zu Bayern, als Herzog Theodebert von Bayern die Gegend zwischen Gaisberg und Abersee mit Thalgau und Elsenwang dem Salzburger Kirchenbesitz als Jagdrevier schenkte. Die Landschaft glich einem riesigen Urwald in der alle europäischen Raubtiere wie z. B. Bären und Wölfe vorkamen.

Es bedurfte langer Zeit bis dieses große Waldgebiet erschlossen wurde. Laut Überlieferung begann die Rodung von Thalgau aus, die Besiedelung erfolgte nicht nur von Thalgau, sondern auch aus Richtung Abtenau. Erst im 12. Jahrhundert stieß die Besiedelung nach Hintersee vor. Bis dahin hatten ausschließlich Jäger das Gebiet durchstreift.

Warum es aber plötzlich zu so einer raschen Besiedelung kam ist nicht genau geklärt. Die wahrscheinlichste Ursache dafür ist der Salzbergbau am Dürrnberg bei Hallein, für den sehr viel Sudholz gebraucht wurde, das von Holzfällern geschlägert werden musste. Die dadurch frei werdenden Flächen zogen immer mehr Menschen aus den verschiedensten Gegenden an.

Gerichtsmäßig war die Gemeinde dem Pfleggericht Wartenfels zugeordnet.

Steuerbuch von 1336

Wichtige Informationen kann man aus dem Steuerbuch von 1336 beziehen. Zu jener Zeit waren die Grundherren die Herren von Thurn (St. Jakob am Thurn. Zu ihrem Rügat (Unterteilung des Pflegebezirks, so viel wie heute eine Gemeinde) zählten Lemperbach (Lämmerbach), Oberasch, Feuchten (später Feichten und noch später Hintersee) und die Gugelanalm am Schmittenstein. Letztere bestand schon zur Römerzeit und gehört heute zur südlichen Nachbargemeinde St. Koloman.

Das Kirchenzehentbuch von Thalgau aus dem Jahr 1584 zeigt auf, dass die Hinterseer Bauern Futter, Käse und Flachs an die Kirche in Thalgau liefern mussten. Damals teilten sich die neuen Grundherren das Gebiet. Das Leben der Bauern war sehr hart, denn neben den Steuern-, Zehent-, und Naturalienabgaben wurden sie zusätzlichen zu Kriegsdiensten, als Jagdgehilfe oder andren Arbeiten eingeteilt.

Ab 1612 waren die Hinterseer dem Domkapitel höchst persönlich unterstellt, bis das Salzburger Fürsterzbistum 1803 ein Ende fand. Die Folge waren Kriege und wechselnde Regierungen. Erst 1848 wurden die Bauern endgültig frei. Zwei Jahre später wurden dann auch die Bezirke der Pflegegerichte in politische Bezirke umgewandelt.

Erwerbstätigkeit

Die Hinterseer Bauern lebten hauptsächlich vom Ertrag ihrer Nutztiere, durch die sie auch Eier, Milch, Butter, Käse und Fleisch liefern konnten, daneben noch Wolle und Flachs.
1839 wurde berichtet, dass auch der Verkauf von Weinbergschnecken, die damals anscheinend unglaublich gehäuft an Bäumen vorkamen, einen Erwerbszweig der Hinterseer Bevölkerung darstellte.[5]
Überdurchschnittlich viele Männer arbeiteten als Holzknechte, einer gefährlichen Tätigkeit. Nach dem Fällen der Bäume mussten sie die Stämme zu Tal bringen (→ Ziachschlitten) und nach Hallein triften. Um die Bloche über den damals sogenannten Vordersee zu bekommen, bündelten sie das Rundholz mit Ketten und flößten es über den See.[6] Am Ausfluss des Sees wurden die Ketten gelöst und die Holzbloche einzeln auf der Oberalm weitergetriftet bis zum kleinen Rechen in Hallein.[7] Dieser lag in der Nähe des ehemaligen Schloss von der Alben, und in ihm verfing sich das getriftete Rundholz.[8]

Bauernkriege, Pestepidemien und Hungersnöte

Nicht belegbar ist, ob Hintersee in Bauernkriege verwickelt war. Es gibt Aufzeichnungen, wonach zwar die Pflegschaft Wartenfels in den Bauernkrieg 1526 involviert war, es kommen aber keine Namen von Hinterseern vor.

Auch ob die Pestepidemie von 1628, die sich in ganz Faistenau ausbreitete, nach Hintersee überschwappte, ist nicht belegbar. Durch die hart und fleißig arbeitenden Bauern waren auch Hungersnöte eine Seltenheit. In den Jahren 1740 bis 44 gab es aber witterungsbedingt Missernten, das Brot wurde damals aus Kleie und Sägespänen gebacken.

Kriegs- und Notzeiten

Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach mussten auch viele Hinterseer Männer einrücken. Die Meisten wurden in Oberitalien eingesetzt. Von den insgesamt 49 000 aus Salzburg mobilisierten Soldaten fielen 6 000, davon waren elf aus Hintersee. In den letzten beiden Kriegsjahren kam es durch die verspätete Einführung von Lebensmittelkarten zu einer Hungersnot, die aber am Land durch die Bauern nicht so groß war wie in der Stadt.

Auch in der Zwischenkriegszeit herrschte große Not, vor allem in den Jahren 1934 bis 1938. Zu spüren bekam man besonders die hohe Arbeitslosigkeit, die immer wieder viele Menschen nach Hintersee schwemmte um Arbeit zu suchen oder zu betteln. Eine Möglichkeit Geld zu verdienen war die Tätigkeit als Holzknecht, denn Holz gab es genug. Im Februar 1919 riss ein Sturm 40 000 Festmeter am Boden im Bereich des Anzerbergs und Grobriedel. Zum Abtransport dieser Menge wurde eine Waldbahn gebaut, die noch einige Jahrzehnte existieren sollte.

Trotz der kargen wirtschaftlichen Lage und der hohen Preise z. B. für Lebensmittel gab es damals in Hintersee drei Krämereien.

Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg in dem 21 Hinterseer ihr Leben lassen musste, acht wurden als vermisst gemeldet. Im letzten Jahr des Krieges kamen Gefangene aus verschiedenen Ländern in das kleine Dorf. Sie wurde zur Holzarbeit eingesetzt. Die ab 1944 geflogenen Angriffe der Alliierten auf Salzburg brachten auch einen Luftkampf über dem Gebiet von Hintersee und Tiefbrunnau bei dem ein deutscher Jäger abstürzte. Der Pilot konnte allerdings gerettet werden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Joseph-Mohr-Haus

Die wichtigste kulturelle Einrichtung ist das Joseph-Mohr-Haus, das nach dem berühmten Textdichter des Liedes "Stille Nacht, heilige Nacht" benannt ist. Das 1999 eröffnete Haus entstand aus den ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Gasthof Hintersee und beheimatet seitdem eine Dauerausstellung für Joseph Mohr und ein Puppenstubenmuseum. Zusätzlich wird es für Seminare und andere Veranstaltungen genutzt.

Joseph Mohr in Hintersee

Der weltberühmte Textdichter des Weihnachtsliedes "Stille Nacht, Heilige Nacht", Joseph Mohr, war über neun Jahre vom 19. Dezember 1827 bis 14. Februar 1837 in Pfarre Hintersee als Pfarrvikar tätig.

Mohr kam damals in eine ärmliche, nur 272 Einwohner zählende Gemeinde, deren Bevölkerung von der Land-, Forst- und Jagdwirtschaft lebte. Der sehr sozial eingestellte Priester bemühte sich in erster Linie um die Schulkinder, was ihm oft Auseinandersetzungen mit dem Messnerknecht und Lehrer einbrachte. Ebenfalls engagierte er sich für kinderreiche arme Familie indem er ihnen Fleisch, das er bei Wilderern kaufte, schenkte. Mohr wurde angezeigt und kam mit dem Gesetz in Schwierigkeiten.

Am 15. Februar 1837 übersiedelte er nach Wagrain im Pongau.

Joseph Mohr Kapelle in Hintersee, Eingangsseite

Joseph Mohr Kapelle

Die Joseph Mohr Kapelle wurde im Jahr 2016 errichtet.

Bildstöcke, Wegkreuze und Kapellen

Über das ganze Gemeindegebiet verteilt befinden sich in Hintersee Kapellen, Bildstöcke, Wegkreuze und Marterl, die entweder aus Dankbarkeit, zur Lobpreisung oder als Erinnerung an einen Toten platziert wurden. Solche Marterl stehen ganz verstreut am Wegesrand, mitten im Wald oder sind auf Bäumen befestigt. Auch auf den Almen findet man des Öfteren Bildstöcke, so z. B. auch auf der Ladenbergalm, der Genneralm und der Gruberalm.

Der bekannteste Bildstock befindet sich allerdings im Dorf beim Jodlbauer. Er wurde von der Pfarre Wien-Essling gestiftet als deren Seelsorger ünter Benes nach Hintersee ging, um dort seinen Ruhestand zu zubringen.

Das größte und am leichtesten zugänglichste Wegkreuz befindet sich an der Südseite des Dorf auf dem Grund des Hauserbauern, von dem es auch errichtet wurde.

Kapellen gibt es in Hintersee zwei. Zum einen ist dies die Weberkapelle beim Weberbauern in Lämmerbach. Sie befindet sich allerdings auf Privatgrund und ist daher nicht öffentlich zugänglich. Zum anderen gibt es die Hubertuskapelle nahe dem Satzstein im Mühlviertel. Sie wurde 1984 von der Jägerschaft zum Ehren des hl. Hubertus, dem Schutzheiligen der Jäger, erbaut und betreut. Hier findet jedes Jahr um den 1. Oktober eine Hubertusmesse, das Erntedankfest der Jäger, statt. Extra zu diesen Anlass wird stets ein prachtvoller Hirsch erlegt.

Bräuche

Nach wie vor sind Bräuche in Hintersee sehr lebendig. Viele kirchliche und weltliche Feste prägen das Jahr. Ein ganz besonderer und weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannter Brauch ist der Hinterseer Palmeselritt am Palmsonntag, der vom damaligen Pfarrer Prof. Franz Krispler 1980 wieder eingeführt wurde.

Hierbei handelt es sich um eine Nachstellung des Einzug Jesu in die Stadt Jerusalem. Der älteste Ministrant reitet als Araber verkleidet auf einem Esel vom Feuerwehrhaus, wo die Palmbuschen gesegnet werden, begleitet von der Trachtenmusikkapelle und den Gläubigen zur Kirche, wo der Gottesdienst gefeiert wird. Vorher muss aber immer noch der Esel vom Jodlbauern, der unweit vom Feuerwehrhaus steht, abgeholt werden. Das ist Aufgabe der Kinder mit ihren Palmbuschen, die den Pfarrer auf diesem Weg begleiten.

Die Hinterseer Palmbuschen bestehen aus Palmzweigen, Buchs, Eibe, Kranewett, Zeder, Stechpalme und Segenbaum, die mittels einer Weidengerte zu einem Buschen gebunden und dann auf einem Haselstecken befestigt werden. Zur Verzierung verwendet man bunte Kienspäne. Die geweihten Palmbuschen werden dann am Morgen des Karfreitag noch vor Sonnenaufgang auf die Felder gesteckt, um ein fruchtbares Jahr zu erbitten.

Museen

Musik

Trachtenmusikkapelle Hintersee, HinseeSinger: Gründung 2009, Obfrau: Petra Ebner, Chorleiterin: Herta Aigner;

Vereine

Das kleine Dorf zeichnet sich durch ein reges Vereinsleben aus. Die Hinterseer erweisen sich dadurch als große Bewahrer des regionaler Bräuche, da fast jeder zweiter in zumindest einem Verein Mitglied ist.

Sportvereine

  • ASKÖ-ESV Hintersee: Gründung 1993, Obmann: Josef Kloiber, Gründungs- und Ehrenobmann: Bernhard Weissenbacher (1993-2002), Ehrenmitglied: Pfarrer Günter Benes (Obmann 2003-2004)
  • Union Sportverein Hintersee, Gründung 1977, Obmann: Hans Kaltenberger, Ehrenobmann: Josef Kloiber;

Volkskulturvereine

Brauchtumsgruppe Hintersee, Prangerstutzenschützen Hintersee, Feichtenstoa Teifin (Krampusverein): Gründung 2010, Obmann: Andreas Wibner;

Sonstige Vereine

Regelmäßige Veranstaltungen

  • 1. Mai: alljährliches Maibaumauftellen durch die Brauchtumsgruppe
  • Bartholomäkirtag am letzten Sonntag im August: seit 1838 bieten Marktfahrer und Ortsvereine auf diesem Kirtag ihre Waren an
  • Heimkehrermesse auf dem Feichtenstein: seit 1966 wird zum Dank aus dem Krieg heimkehren zu dürfen eine Messe gefeiert. Seit einigen Jahren nimmt auch

Partnerkameradschaft Faistenau an der Messe der Kameradschaft Hintersee teil.

Wirtschaft und Infrastruktur

Fremdenverkehr

Bereits in den 1950er-Jahren machte sich Hintersee als Sommerfrischeort einen Namen. Seit 1977 wird in der Region auch der Wintersport groß geschrieben, als man die Skischaukel Gaißau-Hintersee errichtete. Hintersee hatte damals den ersten Dreiersessellift von ganz Salzburg. Das kleine Skigebiet mit seinen rund 40 km Pisten erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit.

Neben dem Fremdenverkehr prägte vor allem die Land- und Forstwirtschaft die Gemeinde. Lange Zeit bestanden die Sägewerk Putz und Ebner in Lämmerbach. Von den ehemals drei Krämereien schloss die Letzte 1998, bis Mitte der 1980er Jahre bestand in Hintersee auch ein Caféhaus und eine Diskothek, bis 1996 gab es eine eigene Poststelle, 2004 hat auch die Filiale der Raiffeisenkasse geschlossen. Erwähnenswert ist mit Sicherheit, dass es zurzeit mit dem Gasthof Hintersee, dem Lindenwirt und dem Kurvenwirt drei Gasthäuser gibt.

Im Jahr 2008 wurde bekannt, dass in Hintersee und Faistenau zwei Hotels mit jeweils 240 Betten errichtet werden sollten. Argumente waren die ab 1990 rückläufigen Gästenächtigungen, die allerdings wieder gestiegen sind. Wegen der Seenschutzverordnung, die auch die Umgebung des Hintersees unter Schutz stellt,[9] musste das Projekt eingestellt werden. Siehe dazu Spa Hotel Rosenlehen.

Einen großen Anteil an der Infrastruktur der Gemeinde hat die 1948 gegründete Firma Erdbewegungen Weikl. Sie baute viele Straße in Hintersee und auch in Faistenau und ist zusätzlich mit der Schneeräumung sämtlicher Haupt-, Nebenstraßen und Parkplätzen betraut.

Ansässige Unternehmen

Übernachtung

Nahversorger

Nahversorger "Alte Krämerei" in Hintersee

Die letzte Krämerei Hintersees schloß im Jahr 1997, wurde aber im Jahre 2015 vom Sohn der Krämerin wieder eröffnet und als Gemischtwarenhandlung etabliert. Nach einer siebenmonatigen Unterbrechung wegen fehlender behördlicher Auflagen firmiert der Nahversorger seit 2017 unter dem Namen "Alte Krämerei", inzwischen auch als Restaurant und Post-Station Postpartner 5324.[10]

Verkehr

Öffentliche Einrichtungen

Rettungsorganisationen

Bildung

- Gründung 1980
- Leiterin: Brigitte Weissenbacher
- Gründungsleiter: VD Erasmus Rettenbacher (1980-1996)

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus neun Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahlen 2019 folgendermaßen zusammen:

Bürgermeister

Hauptartikel: Bürgermeister der Gemeinde Hintersee

Amtierender Bürgermeister ist seit 2009 Paul Weißenbacher (ÖVP), Vizebürgermeister ist seit 2014 Bernhard Weissenbacher (SPÖ).

Auszeichnungen der Gemeinde

Ehrenbürger der Gemeinde

Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Hintersee

Wappen

Das Wappen von Hintersee

Am 2. Oktober 1981 wurde der Gemeinde Hintersee durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:

Im roten Schild auf grünem Schildfußboden nebeneinander drei grüne Fichten, dahinter ein silberner (weißer) See.

Der Legende nach standen früher drei mächtige Fichten im Ortszentrum, im Volksmund "Feichten" genannt. Der See verweist auf das Dorf hinter dem See, also "Hintersee", den erst seit dem frühen 19. Jahrhundert verwendeten Ortsnamen.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Hintersee

Bildergalerie

weitere Bilder

 Hintersee – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

  • Chronik der Gemeinde Hintersee

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria
  2. Wikipedia: Kettenkirche [1]
  3. Personalstand der Welt- und Ordens-Geistlichkeit der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 1957 (Schematismus 1957), hg. vom Erzbischöflichen Ordinariat Salzburg 1957, S. 278.
  4. Spatzenegger, Hans: "Refugium peccatorum" - Mohr in Hintersee. In: Blätter der Stille Nacht Gesellschaft, Folge 1, Jg. 1980, S. 5–7.
  5. Die Bewohner von Hintersee sind größtenteils Holzarbeiter. Auch die Schnecken, von denen man hier oft zwei bis drei wie Äpfel übereinander an den Bäumen trifft, verschaffen den Einwohnern einen Erwerbszweig; Pillwein, Benedikt (Hg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Fünfter Teil: Der Salzburgkreis (S. 219–554.). Joh. Christ. Quandt, Kastner’s seel. Eidam, Linz 1839. In: Das Herzogthum Salzburg oder der Salzburger Kreis. Historisch-geographisch-statistisch beschrieben, und als ein selbstständiges Lese-, Studier- und Nachschlage-Buch bearbeitet. Linz 1839, S. 392. Siehe: [2], aufgerufen am 11. November 2015.
  6. Wikipedia, Flößen: [3], aufgerufen am 12. November 2015.
  7. Gruber, Franz: Chronologisch-statistische Beschreibung der Stadt Hallein und ihrer Umgebung. Ein Beitrag zur Heimatkunde, Salzburg: Verlag von M. Glonner (Duyle’sche Buchhandlung am Mozartplatz) 1870, S. 43.
  8. Gruber, Franz: Chronologisch-statistische Beschreibung der Stadt Hallein und ihrer Umgebung. Ein Beitrag zur Heimatkunde, Salzburg: Verlag von M. Glonner (Duyle’sche Buchhandlung am Mozartplatz) 1870, S. 67.
  9. Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 26. Februar 2004, mit der bestimmte Salzburger Seen und deren Umgebung zu Landschaftsschutzgebieten erklärt werden, (Seenschutzverordnung 2003), LGBl Nr 15/2004 idF LGBl Nr 32/2008 und 84/2011.
  10. Postpartner 5324
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