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[[1849]] erfolgte die Teilung der Gerichtsgemeinde Wagrain in die Marktgemeinde Wagrain, die Landgemeinde Wagrain und die Ortsgemeinde Kleinarl. | [[1849]] erfolgte die Teilung der Gerichtsgemeinde Wagrain in die Marktgemeinde Wagrain, die Landgemeinde Wagrain und die Ortsgemeinde Kleinarl. | ||
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Die Wiederaufbaufeier erfolgte am [[20. August]] [[1929]]. Eine Gedenktafel an der Marktkirche erinnert an den verheerenden Marktbrand. | Die Wiederaufbaufeier erfolgte am [[20. August]] [[1929]]. Eine Gedenktafel an der Marktkirche erinnert an den verheerenden Marktbrand. | ||
Version vom 15. September 2018, 12:21 Uhr
| Ortsbild | |
|---|---|
| Karte | |
| Basisdaten | |
| Politischer Bezirk: | St. Johann/Pg. (JO) |
| Fläche: | 50,57 km² |
| Geografische Koordinaten: | 47°20'01" N 13°17'47" O |
| Höhe: | 838 m ü. A. |
| Einwohner: | 3 085 (1. Jänner 2018) |
| Postleitzahl: | 5602 |
| Vorwahl: | 0 64 13 |
| Gemeindekennziffer: | 50423 |
| Gliederung Gemeindegebiet: | 5 Katastralgemeinden |
| Gemeindeamt: | Markt 14 5602 Wagrain |
| Offizielle Website: | wagrain.salzburg.at |
| Geografische Karte der Marktgemeine: | Karte
|
| Politik | |
| Bürgermeister: | Axel Ellmer (ÖVP) |
| Gemeindever- tretung (2014): |
19 Mitglieder: 10 ÖVP 6 SPÖ 3 FPÖ |
| Bevölkerungs- entwicklung | |
|---|---|
| Datum | Einwohner |
| 1869 | 1 370 |
| 1880 | 1 408 |
| 1890 | 1 369 |
| 1900 | 1 336 |
| 1910 | 1 366 |
| 1923 | 1 359 |
| 1934 | 1 573 |
| 1939 | 1 591 |
| 1951 | 1 807 |
| 1961 | 1 967 |
| 1971 | 2 272 |
| 1981 | 2 566 |
| 1991 | 2 937 |
| 2001 | 3 127 |
| 2011 | 3 020 |
| 2017 | 3 081 |
Wagrain ist eine Marktgemeinde im Pongau und befindet sich etwa neun Kilometer östlich der Bezirkshauptstadt St. Johann im Pongau.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt östlich des Bezirkshauptortes St. Johann im Pongau zwischen dem Salzach- und dem Ennstal. Der Ort wird von der aus der südlich angrenzenden Gemeinde Kleinarl kommenden Kleinarler Ache durchflossen. Ab Wagrain wird die Kleinarler Ache nach dem Zusammenfluss mit dem Schwaighofbach auch Wagrainer Ache bezeichnet. Im Ortsteil Schwaighof (Wagrainer Höhe) auf einer Seehöhe von 960 m ü. A. befindet sich die Wasserscheide von Salzach und Enns.
Das Gemeindegebiet erstreckt sich über 50,57 km² und die Länge der Gemeindegrenze liegt bei 41,82 km. Die Bevölkerungsdichte beträgt 58 Einwohner/km².
Ortsgliederung
Wagrain setzt sich aus den fünf Katastralgemeinden Wagrain (504), Hof (1 168), Hofmarkt (770), Schwaighof (480) und Vorderkleinarl (205) zusammen. Diese Katastralgemeinden geben zugleich die Ortschaften der Gemeinde wieder.
Anmerkung: Die Zahl in kursiver Schrift gibt die Einwohnerzahl der Ortschaften nach dem Stand der Volkszählung aus dem Jahr 2001 wieder.
Bevölkerungsentwicklung
Ab dem Jahre 1580 begann die Auswanderung lutherisch gesinnter Familien. Bei der großen Protestantenvertreibung 1732 bis 1734 wanderten 1 675 Personen aus und es blieben nur noch 575 Personen übrig. Epidemien in den Jahren 1820 bis 1860 sowie Landflucht ließ die Bevölkerungszahl immer mehr abnehmen. Erst 1961 wurde wieder eine höhere Bevölkerungszahl erreicht. Sie betrug 1 732 Personen.
Geschichte
Namensherkunft
Der Name der Gemeinde leitet sich von der "Wag-Rain" genannten Burg ab. Urkundlich erwähnte Namensformen finden sich mit "Wakrain" (1243) und "Wachrain" 1350. Das mittelhochdeutsche "wac" bedeutet in etwa "bewegtes, wogendes Wasser - also der über dem Fluss befindliche Rain.
Geschichte
Der Ort wurde urkundlich bereits im 13. Jahrhundert genannt. Seit 1592 ist Wagrain urkundlich als Markt nachgewiesen, ab 1556 wurde der Ort als "Markt" zu den Landtagen zugelassen.
1849 erfolgte die Teilung der Gerichtsgemeinde Wagrain in die Marktgemeinde Wagrain, die Landgemeinde Wagrain und die Ortsgemeinde Kleinarl.
Im Ersten Weltkrieg hatte Wagrain 63 Gefallene zu beklagen.
Am 19. März 1927 wurde beim Marktbrand ein großer Teil des Ortes zerstört. Laut einer Niederschrift des Chronisten Matthias Schönberger wurde der Brand um Mitternacht vom Nachtwächter Sebastian Fritzenwallner entdeckt. Bei seiner Runde sah er beim Metzgerwirt mächtige Flammen emporlodern und schlug Alarm. Trotz rascher Löschversuche der Bevölkerung breitete sich das Feuer auf die umliegenden Gebäude aus. Selbst der Schnee auf den Häusern schmolz und bot keinen Schutz gegen Funkenflug. Die herbeigerufene Feuerwehr aus St. Johann kam auf der vereisten und aufgrund der Schneeschmelze schwer passierbaren Straße nur langsam voran. Um 01:30 Uhr fing die Marktkirche zu brennen an und stand innerhalb von ein paar Minuten in hellen Flammen. Der Kirchturm stürzte ein. Eine Stunde später kam die Feuerwehr St. Johann zu Hilfe, etwas später die Feuerwehren von Schwarzach, Reitdorf und Altenmarkt. Die Brandursache blieb ungeklärt.[1]
Die Wiederaufbaufeier erfolgte am 20. August 1929. Eine Gedenktafel an der Marktkirche erinnert an den verheerenden Marktbrand.
Die Zusammenlegung der Markt- und Landgemeinde Wagrain erfolgte am 1. Jänner 1936.
Der Zweite Weltkrieg forderte 89 Gefallene und 16 Personen blieben vermisst. Zum Kriegsende befanden sich im Raum Wagrain-Kleinarl über 70 000 Flüchtlinge und Soldaten aus der sich auflösenden Deutschen Wehrmacht, was zu chaotischen Zuständen in der Gemeinde führte. Am 4. Juni 1945 trafen 200 Mann der amerikanischen Besatzungstruppen in Wagrain ein.
In den Jahren 1947 bis 1949 erfolgte der Bau des ersten Skiliftes sowie der ersten Feuerwehrzeugstätte.
Der Winter 1951 bescherte dem Ort außergewöhnliche Schneefälle mit bis zu zwei Metern Schneehöhe im Tal. Von 11. bis 14. Jänner schneite es ohne Unterbrechung. Die Straße zwischen St. Johann und Wagrain war mehrere Tage gesperrt. Die Straße nach Kleinarl war aufgrund mehrerer Lawinenabgänge verlegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Dorftheater Wagrain
Museen
- Joseph-Mohr-Ausstellung und Grabstätte
- Bauernhofmuseum
Waggerl-Haus
- Hauptartikel: Karl-Heinrich-Waggerl-Haus
1920 zogen Karl Heinrich Waggerl und seine Frau Edith nach Wagrain. Sie bewohnten zwei Dachkammern in dem Haus, das heute als Waggerl-Haus bezeichnet wird und als Museum eingerichtet ist. Das Haus wurde 1776 erstmals urkundlich erwähnt, die Erbauung dürfte allerdings weiter zurückliegen. Karl Heinrich Wagglerl lebte bis zu seinem Tod im Jahr 1973 in diesem Haus.
Musik
- Kirchenchor Wagrain
- Wagrainer Liedertafel
- Wagrainer Singkreis
- Trachtenmusikkapelle Wagrain
- Volkstanz- und Schuhplattlergruppe
Bauwerke
Pfarrkirche
- Hauptartikel: Pfarrkirche zum hl. Rupert
Die dem hl. Rupert geweihte Kirche wurde erstmals 1359 als Filialkirche von Altenmarkt urkundlich erwähnt.
Pfarrhof
Der Wagrainer Pfarrhof stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Hof- und Wohngebäude wurde im typischen Stil eines Pongauer Paarhofes erbaut. Von 1837 bis 1848 lebte der Textdichter des Liedes "Stille Nacht", Vikar Joseph Mohr, auf diesem Hof.
Marktkirche
- Hauptartikel: Marktkirche zum hl. Franziskus
Die Marktkirche wurde von 1616 bis 1617 im Auftrag von Erzbischof Markus Sittikus errichtet. Sie ist dem hl. Franziskus geweiht. Beim Marktbrand im Jahre 1927 wurde die Kirche schwer beschädigt. Die Marktkirche dient derzeit als Aufbahrungshalle. Zeitweise werden auch evangelische Gottesdienste abgehalten.
Kapellen
Burg Wagrain
- Hauptartikel: Burg Wagrain
Die mittelalterliche Burg Wagrain gehörte zu den größten in Privatbesitz (Herren von Goldegg) befindlichen Burgen Salzburgs. Das Entstehungsdatum der Anlage ist urkundlich nicht überliefert. Ihre Zerstörung jedoch kann recht genau auf die Jahre 1322/23 eingegrenzt werden. Damals gingen die Burg und die zugehörige Hofmark in landesfürstlichen Besitz über, die Festung wurde nicht wieder aufgebaut und geriet in Vergessenheit. Seit 2006 werden auf Initiative des Kulturvereins "Blaues Fenster" unter der Leitung von Peter Höglinger alljährlich archäologische Lehrgrabungen durchgeführt.
Pflegerschlössel
- Hauptartikel: Pflegerschlössl
Das Pflegerschlössl wurde 1794 erbaut und war der Amtssitz des Pflegers, des höchsten fürsterstbischöflichen Verwaltungsbeamten.
Waggerlkasten
Der Waggerlkasten ist ein Getreidespeicher aus dem 18. Jahrhundert, der von Karl Heinrich Waggerl gestiftet worden ist.
Naturdenkmäler
Die Marktlinde, auch Kaiserlinde genannt, wurde 1880 am Marktplatz gepflanzt.
In der Adventzeit wird sie auch Wunschlinde genannt und ist mit bunten Kugeln behägt. Der Baum steht für Wünsche, Hoffnung und Ziele. Wer will, kann seine wünsche an der Linde deponieren.
Sport
Skiclub Wagrain, UFC Wagrain (Fußball), Eisschützen Wagrain, Eisschützen Schwaighof, MTB- Gaudiradler Wagrain, Reiten bei Freunden, Sportschützenverein Wagrain, Tennisclub Wagrain;
Vereine
- Österreichischer Alpenverein Ortsgruppe Wagrain-Kleinarl
- Bergrettung Wagrain
- Herreiter- und Schnalzerverein Wagrain
- Historische Bauernschützen Wagrain
- Kulturverein "Blaues Fenster"
- Landjugend Wagrain
- Obst- und Gartenbauverein
Wirtschaft und Infrastruktur
Winterfremdenverkehr
Das Wintersportgebiet Wagrain gehört zum Skiverbund Amadé und verfügt über mehrere Aufstiegshilfen und Loipen zum Langlaufen.
Ansässige Unternehmen
Skischulen
Skiverleih, Shop, Verkauf
Unterkünfte
Weitere Unternehmen
Bildung
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Bildungswesen hautpsächlich auf die Volksschule beschränkt. Die Schulwege waren weit und beschwerlich. 1970 wurde die Schülerbeförderung eingeführt. Einige Schüler besuchten die Hauptschule oder das Gymnasium in St. Johann im Pongau. Die Kinder übernachteten im Elisabethinum, das als Internat geführt wurde. 1948 wurde ein Schülerbus nach St. Johann eingesetzt.
- Kindergarten Wagrain
- Joseph-Mohr-Volksschule
- Karl-Heinrich-Waggerl-Schule
- Land- und forstwirtschaftliche Berufsschule
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel: Bürgermeister der Marktgemeinde Wagrain
Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts war der Richter zugleich auch der Bürgermeister der Gemeinde. Erst im Jahre 1608 wurden die beiden Funktionen getrennt.
Da die Gemeinde Wagrain von 1849 bis Dezember 1935 in eine Land- und eine Marktgemeinde geteilt war, wirkten in dieser Zeit auch verschiedene Bürgermeister.
Auszeichnungen der Marktgemeinde
Goldener Ehrenring der Marktgemeinde Wagrain
- Hauptartikel: Ehrenringträger der Marktgemeinde Wagrain
Ehrenbürger
- Hauptartikel: Ehrenbürger der Marktgemeinde Wagrain
Wappen
Spätestens seit ihrer Markterhebung im Jahre 1592 führt die Gemeinde ein eigenes Wappen, das bei der offizielle Wappenverleihung durch die Salzburger Landesregierung am 2. August 1930 wie folgt beschrieben wird:
In Rot eine goldene Spitze, in welcher über natürlichem Wasser auf grünem Ufer ein silberner Zinnenturm mit einem Tor und zwei Fenstern steht.
Das Wappen erinnert an die Herren von Goldegg, die in Rot eine goldene Spitze als Wappen führten und als die Begründer von Wagrain bezeichnet werden. Die dargestellte, an der Uferböschung gelegene Burg ist die "Wag-Rain", von der sich der Ortsname ableitet.
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Wagrain
Bilder von Personen aus Wagrain – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Personen mit Bezug zu Wagrain
- Erwin Exner (* 12. März 1915 in Wien, † 1985 in Wagrain), Akademischer Maler und Grafiker
- Ernst Huber (* 25. Juli 1895 in Wien, † 26. September 1960), Maler
- Sepp Hutter (* 1929 in Dorfgastein, †), langjähriger Schulleiter der Volksschule Schwaighof und Gründer der Familienmusik Hutter
- Joseph Mohr (* 11. Dezember 1792 in Salzburg; † 4. Dezember 1848 in Wagrain), Textdichter Weihnachtsliedes "Stille Nacht, Heilige Nacht"
- Alois Rohrmoser (* 11. Juli 1932 in Großarl; † 4. Februar 2005 in Wagrain), Gründer der Firma Atomic
- Matthias Schönberger (* 1. November 1868 in Embach, † 16. Oktober 1953 in Wagrain), Chronist
- Karl Heinrich Waggerl (* 10. Dezember 1897 in Bad Gastein, † 4. November 1973 in Schwarzach im Pongau), Schriftsteller
- Martin Seer, Holzschnitzer und Holzbildhauer
Bilder
Wagrain – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Wagrain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
Quellen
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportraits des Landes Salzburg
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Ortschronik der Gemeinde Wagrain, Band I und II
- Zaisberger, Friederike; Pfeiffer, Nikolaus: Salzburger Gemeindewappen. Verlag Alfred Winter, Salzburg 1985, ISBN 3-85380-048-3
- Pongauer Nachrichten
Fußnoten
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