Flachau
Karte | |
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Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | St. Johann im Pongau (JO) |
Fläche: | 117,33 km² |
Geografische Koordinaten: | 47°20'39" N 13°23'33" O |
Höhe: | 920 m ü. A. |
Einwohner: | 2 876 (1. Jänner 2020) |
Postleitzahl(en): | 5542 |
Vorwahl: | 0 64 57 |
Gemeindekennziffer: | 50 408 |
Gliederung Gemeindegebiet: | 4 Katastralgemeinden |
Gemeindeamt: | 5542 Flachau-Reitdorf Gemeindestraße 73 |
Offizielle Website: | flachau.salzburg.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Thomas Oberreiter (ÖVP) |
Gemeindevertretung (2019): | 19 Mitglieder: 14 ÖVP 3 SPÖ 2 FPÖ |
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 1 193 |
1880 | 1 262 |
1890 | 1 203 |
1900 | 1 145 |
1910 | 1 159 |
1923 | 1 124 |
1934 | 1 189 |
1939 | 1 182 |
1951 | 1 417 |
1961 | 1 378 |
1971 | 1 604 |
1981 | 1 892 |
1991 | 2 210 |
2001 | 2 625 |
2011 | 2 675 |
2020 | 2 876 |
Flachau ist eine Gemeinde im Pongau und Heimatort der Skilegende Hermann Maier
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Flachau liegt etwa zehn Kilometer südwestlich von Radstadt im Ennspongau am westlichen Rand des Radstädter Beckens. Das Flachauer Tal, in dem die Enns von ihrer Quelle nach Norden fließt, wird auch die Flachau genannt. Hier verläuft auch die Tauernautobahn (A 10). Neben diesem Flachauer Tal, im oberen, südlichen Abschnitt auch Pleißlingtal genannt, umfasst das Gemeindegebiet noch das untere Litzlingtal (zur Wagrainer Höhe) und die Berge der Mosermandl-Gruppe und der Steinfeldspitzen-Gruppe der Radstädter Tauern bis an den Hauptkamm derselben am Mosermandl (2 680 m ü. A.), dem höchsten Punkt der Gemeinde, und bis zum Kleinen Pleißlingkeil (2 417 m ü. A.). Im Norden gehört noch die Südostflanke des Hochgründecks zu Flachau, der Aigenberg.
Die Litzing mündet im Ortsteil Reitdorf in die Enns. In Flachauwinkel mündet von Süden kommend der Pleißlingbach in die Enns.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Das Gemeindegebiet erstreckt sich über 21 Kilometer in Nordsüdrichtung längs des Flachauer Tals und erreicht eine Breite von etwa von vier (im Norden) bis acht Kilometer (am Kamm der Radstädter Tauern).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde umfasst die vier Katastralgemeinden Feuersang, Flachau, Höch und Reitdorf und gliedert sich in die folgenden gleichnamigen Ortschaften:
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2020 angegeben.[1]
Die Gemeinde gehörte bis 2004 zum Gerichtsbezirk Radstadt und ist seit dem 1. Jänner 2005 Teil des Gerichtsbezirks St. Johann im Pongau.
Eingemeindungen
Als Reitdorf und Höch noch zu Altenmarkt gehörten, wurden sie als Ortschaft Aigenberg zusammengefasst.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden im Pongau sind Kleinarl, Wagrain, Hüttau, Eben im Pongau, Altenmarkt im Pongau und Untertauern sowie im Lungau Zederhaus und Tweng.
Geologie
Im Norden von Flachau im Gebiet von Reitdorf verläuft die Grenze zwischen den der Grauwackenzone zugewiesenen Quarzitschiefern und der Radstädter Quarzit-Quarzphyllit-Serie der Radstädter Tauern. Das Pleißlingtal ist beiderseits von felsigen Kalkbergen umgeben. Den Abschluss des Tales bildet ein ausgedehntes Hochplateau, das im Süden durch einen Kamm begrenzt wird, auf dem sich der Faulkogel (2 654 m ü. A.), das Mosermandl (2 681 m ü. A.) und die Permuthwand (2 479 m ü. A.) befinden. Dieses Hochplateau besteht hauptsächlich aus Wettersteindolomit.
Religionen
Die Pfarrkirche zu Mariä Unbefleckte Empfängnis wurde in den Jahren von 1719 bis 1722 unter Fürsterzbischof Franz Anton Graf von Harrach erbaut. Die Kirche beherbergt ein kunsthistorisch bemerkenswertes Altarbild von Johann Michael Rottmayr.
Geschichte
Die Flachau kam um 1080 an das Benediktinerstift Admont. Damit begann auch die Zeit der Rodungen und der Besiedlung der Flachau. Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Ortes als "Flachowa" stammen aus den Jahren 1130 und 1135. Der aus dem mittelhochdeutschen "vlach" gebildete Ortsname änderte sich im Laufe der Jahrhunderte nur geringfügig und lässt die Bedeutung des Wortes (flach, flaches Gelände) eindeutig erkennen.
Für die Besiedlung war die Eisenverarbeitung von Bedeutung. Am Zusammenfluss von Enns und Pleißlingbach in Flachauwinkel stand 1472 ein Schmelzofen. Die Erze wurden wahrscheinlich aus dem oberen Ennstal bezogen. Später erfolgte die Verhüttung weiter nördlich im Dorf Flachau. Hier wurden dann auch die Erze der Sideritlager an der Südostseite des Ebenfelds (nördlich von Flachau) und auch jene vom Fürbach in Wagrain und jene der Südseite des Hochgründecks verhüttet. Sogar vom Flachenberg in Werfen wurden hier verhüttet, im Winter mittels Schlitten nach Flachgau gebracht. 1866 wurde die Eisenhütte stillgelegt. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts erinnerten Ruinen der Gewerkschaftshäuser an diese Zeit.
Im Jahr 1850 bestanden die folgenden Katastralgemeinden:
- Flachau (mit 401 Einwohnern),
- Feuersang (mit 299 Einwohnern),
- Höch (mit 300 Einwohnern) und
- Reitdorf (mit 287 Einwohnern).
Diese schlossen sich am 21. Juli 1850 zur neuen Großgemeinde Flachau zusammen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Denkmalgeschützte Objekte in Flachau
- Kapellen und Kirchen in Flachau
- Kleindenkmäler und Kunstwerke in Flachau
- Schloss Höch
- Im Stil der Renaissance erbautes Schlossgebäude aus dem 11. Jahrhundert.
- Hier soll angeblich Salome Alt nach der Absetzung des Wolf Dietrich von Raitenaus gefangen gewesen sein
- Erbaut 1958, beherbergte bis 1998 auch die Zeugstätte des Reitdorfer Löschzuges der Freiwilligen Feuerwehr.
Musik
Flachauer Stubnmusi, Kirchenchor Flachau, Trachtenmusikkapelle Flachau, Jagdhornbläser Flachau
Sport
Wintersport
- Hauptartikel Wintersport in Flachau
Die Heimatgemeinde des Skistars Hermann Maier ist seit 1993 auch als Austragungsort von Weltcuprennen im alpinen Skizirkus aktiv. In die Siegerlisten der Damen- und Herrenbewerbe trugen sich im Laufe der Jahre Stars wie Alberto Tomba (ITA), Janica Kostelic (CRO), Renate Götschl (AUT), Kalle Pallander (FIN) oder Benjamin Raich (AUT) ein. Im Rahmenprogramm der Weltcupfinali gastierten Größen aus der Promiwelt wie Victoria Beckham und DJ Ötzi in der Flachauer Weltcuparena.
Der Ort verfügt über ein ausgedehntes Wintersportangebot und ist Mitglied der Sportwelt Amadé.
Sommersport
Im Sommer ist Flachau immer wieder Gastgeber für internationale Fußballmannschaften wie Maccabi Haifa, AEK Athen oder das Nationalteam von Paraguay, die in der Pongauer Gemeinde ihre Trainingslager abhalten.
Schwimmen (zwei Badeseen), Nordic Walking, Klettern im Hochseilgarten, Reiten, Radfahren und Wandern sind nur einige der Möglichkeiten der Urlaubsregion. Mehrere Sport- und Abenteuerschulen bieten, organisiert und überwacht von ausgebildeten Trainern und Sportlehrern, Trendsportarten wie Quadfahren, Canyoning, Rafting, Kajakfahren und Zorbing an.
Vereine
Sportvereine
Eisschützenverein Flachau, Sportschützenverein Flachau, Union Sportclub Flachau
Volkskulturvereine
Heimatverein d'Grießenkarecker, Historische Stegerschützen Flachau, Peitschengruppe Flachau
Sonstige Vereine
Frauenbewegung Flachau, Kameradschaftsbund Flachau, Landjugend Ennspongau, Salzburger Zivilschutzverband Flachau
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft der Gemeinde konzentriert sich vor allem auf den Fremdenverkehr. Flachau ist Mitglied der Ski Amadé und Ausgangspunkt für das auf 1 991 m ü. A. gelegene Wintersportgebiet am Grießenkareck, betrieben von den Bergbahnen Flachau. Südlich der Gemeinde führt zudem eine Seilbahn hinauf zu Durchachalm oberhalb des Zauchensees. Abgesehen vom immens wichtigen Wintertourismus investiert die Gemeinde seit einigen Jahren auch vermehrt in touristische Sommerangebote.
Neben dem Fremdenverkehr stellt noch die Holzwirtschaft einen bestimmenden Wirtschaftsfaktor dar.
Verkehr
Von Norden nach Süden verläuft die Tauernautobahn durch das Gemeindegebiet. Im Norden verbindet die Wagrainer Straße Reitdorf mit Wagrain im Westen. Die Reitdorfer Straße stellt eine Verbindung zwischen Reitdorf und Altenmarkt im Pongau im Nordosten dar.
Ansässige Unternehmen
4-Sterne-Hotels
3-Sterne-Hotels
Urlaub am Bauernhof
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
Bildung
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 17 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2019 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
- 14 ÖVP – stellt den Bürgermeister Thomas Oberreiter
- 3 SPÖ
- 2 FPÖ
Am 1. Oktober 2008 übergab Alt-Bürgermeister Hans Weitgasser, der die Geschicke der Gemeinde 15 Jahre geführt hatte, das Amt an seinen Nachfolger Thomas Oberreiter.
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Flachau
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürger
- Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Flachau
Ehrenring der Gemeinde Flachau
- Hauptartikel Ehrenring der Gemeinde Flachau
Ehrenzeichen der Gemeinde Flachau
- Hauptartikel Ehrenzeichen der Gemeinde Flachau
Wappen
Am 2. April 1959 wurde der Gemeinde Flachau durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
In Silber auf grünem, von einem schmalen silbernen Wellenpfahl durchschnittenen Boden, zwischen zwei grünen Fichtenbäumen ein stilisierter schwarzer Pflug.
Der im Wappenbild gezeigte grüne Boden nimmt Bezug auf den Ortsnamen. Die Fichten symbolisieren die für den Ort wichtige Holzwirtschaft und der Wellenpfahl den Fluss Enns, der im Gemeindegebiet seinen Ursprung hat. Der Pflug wiederum steht für das Ackerland, das durch Rodung der sich einstmals hier befindlichen Au gewonnen wurde.
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Flachau
Bilder von Personen aus Flachau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Bilder
Flachau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Flachau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
- Offizielle Homepage der Gemeinde Flachau
- Statistische Daten
- "Flachau" in der wikipedia
- Homepage der Pfarre Flachau
- Reiseführer Flachau
- Aktuelle Nachrichten aus "Flachau"
Quellen
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportrait-Daten
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 15. November 2023).
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Friederike Zaisberger, Nikolaus Pfeiffer: Salzburger Gemeindewappen. Verlag Alfred Winter. Salzburg 1985. ISBN 3-85380-048-3
- Franz Hörburger: Salzburger Ortsnamenbuch. 9. Ergänzungsband der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 1982.
- Seefeldner, Erich: Salzburg und seine Landschaften, eine geographische Landeskunde, Verlag "Das Bergland-Buch", Salzburg, 1961
Einzelnachweis
- ↑ Statistik Austria
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