Benediktinerstift Admont
Das Benediktinerstift Admont in der Obersteiermark wurde 1074 vom Salzburger Erzbischof Gebhard gegründet.
Geschichte
Gebhard schickte eine kleine Schar von Mönchen aus dem Benediktinerstift St. Peter nach Admont. Diese errichteten das älteste bestehende Kloster in der Steiermark. Das Benediktinerstift Admont gehörte in Folge zur Salzburger Kirchenprovinz. 1074 schenkt der Salzburger Erzbischof dem Benediktinerstift Admont die Einnahme von 12 Pfund Silber aus dem Berggebiet de Zezzin (Silberbergbau Zeltschach) östlich des damaligen Marktes Friesach. Kurz nach seiner Gründung wurde es von Berthold von Moosburg als Salzburger Gegenerzbischof verwüstet. 1120 kam noch ein Frauenkloster nach der Benediktus-Regel dazu, das allerdings in der Reformationszeit wieder erlosch. 1644 wurde das Gymnasium gegründet, das noch heute besteht. Von 1646 bis 1786 war es Sitz des salzburgischen Archidiakonates Admont. 1865 zerstörte ein verheerender Brand das gesamte Kloster mit Ausnahme der Stiftsbibliothek[1][2].
Nach der Enteignung durch das nationalsozialistische Regime 1939 kehrten die Mönche 1945 wieder ins Kloster zurück. Als geistliches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum in seiner Region besitzt das Stift heute auch eine über seine Grenzen hinaus bedeutende Rolle. Für 26 Pfarren ist das Stift für die Bestellung des Pfarrers und die Erhaltung der Pfarrkirche und des Pfarrhofes zuständig. Daneben gehören ein Pflegeheim in Frauenberg an der Enns und das Gymnasium mit derzeit (2009) etwa 700 Schülerinnen und Schülern zum Stift. Die Wirtschaftsbetriebe des Stifts beschäftigten rund 500 weltliche Mitarbeiter.
Berühmt ist das Stift für seine erst jüngst renovierte Bibliothek und sein Museum.
Seit 17. März 2017 steht GR KR Mag. P. Gerhard Hafner[3] als der 68. Abt der Admonter Klostergemeinschaft vor.
Die Stiftsbibliothek
Der 1776 vollendeten, spätbarocke Bibliothekssaal hat einer Länge von 70 m, einer Breite von 14 m und einer Höhe von 11 m. Er ist in drei Teile gegliedert und gilt als der größte klösterliche Bibliothekssaal der Welt. Die sieben Deckenfresken wurden vom bereits über 80-jährigen Bartolomeo Altomonte in den Sommermonaten der Jahre 1775 und 1776 geschaffen.
Weitere Salzburgbezüge
Schon vor Erzbischof Gebhard erhielt Erzbischof Hartwig von Kaiser Heinrich II. Besitzungen im Raum Admont.
Die Admonter Mönche errichteten in der Salzburger Altstadt auf einem Grund der Salzburger Benediktiner den Admonter Hof mit einer ersten Kapelle, die ihrem Schutzpatron, dem heiligen Blasius, geweiht war, die Bürgerspitalskirche St. Blasius. In Schwarzach im Pongau erhielt das Stift 1074 "zwei Huben ad Swarzaha".
Erzbischof Konrad II. von Babenberg floh 1166, nachdem über ihn die Reichsacht verhängt worden war, nach Admont, wo er bald darauf starb. Auch Erzbischof Thiemo hatte sich schon um 1080 vorübergehend in dieses Stift zurückgezogen.
Im 11. Jahrhundert verzeichnete man große Waldschenkungen der Salzburger Erzbischöfe im Raum Hüttau an das Stift.
Aus dem Stift Admont kamen viele Studenten und Lehrende an die Benediktineruniversität Salzburg (z. B. Alanus Pfeiffer, Adalbert Häuffler, Cölestin Romoser[4]).
Fremdenverkehrsmanager von Eben im Pongau entschieden, dass sie 2008 den Skiberg Reitlehen in Monte Popolo umbenennen wollen. Abt Bruno Hubl vom Benediktinerstift Admont segnete dieses Vorhaben im Dezember 2008 vor Ort. Von nun an gibt es also einen italienisch benannten Berg im Salzburger Land.
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Benediktinerstift Admont, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel auch den Eintrag im Ennstalwiki zum selben Thema
Bilder
Benediktinerstift Admont – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quelle
Einzelnachweise
- ↑ siehe Ennstalwiki → enns:Stiftsbibliothek
- ↑ Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis
- ↑ siehe Ennstalwiki → enns:Gerhard Hafner
- ↑ siehe Ennstalwiki → enns:Cölestin Romoser