Radstadt

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Stadtbild
Der Stadtplatz in Radstadt.
Karte
Karte 5550.png
Basisdaten
Politischer Bezirk: St. Johann im Pongau (JO)
Fläche: 60,82 km²
Geografische Koordinaten: 47°23'05" N
13°27'46" O
Höhe: 858 m ü. A.
Einwohner: 4 881 (1. Jänner 2022)[1]
Postleitzahl: 5550
Vorwahl: 0 64 52
Gemeindekennziffer: 50 417
Gliederung Gemeindegebiet: 5 Katastralgemeinden
Geografische Karte der Gemeinde:
Stadtverwaltung: Stadtplatz 17
5550 Radstadt
Offizielle Website: www.radstadt.at
Politik
Bürgermeister: Katharina Prommegger (ÖVP)
Gemeindevertretung (2019): 21 Mitglieder:
9 ÖVP
5 SPÖ
7 FPÖ
Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 2 048
1880 2 239
1890 2 331
1900 2 341
1910 2 499
1923 2 350
1934 2 726
1939 2 783
1951 3 403
1961 3 311
1971 3 643
1981 3 980
1991 4 194
2001 4 710
2011 4 892
2020 4 876
Karte
KG Höggen (55310)
KG Löbenau (55313)
KG Mandling (Radstadt) (55314)
KG Radstadt (Radstadt) (55317)
KG Schwemmberg (55321)
Radstadt auf Google Maps
Blick auf Radstadt von der Fageralm
Blick auf Radstadt von der Roßbrandstraße aus
Radstadt, Westansicht
Stadtplatz in Radstadt
Rathaus in Radstadt
Stadtpfarrkirche Radstadt
Radstadt, Gardeturm am Stadtteich im Nordwesten der Altstadt
Radstadt im Winter.
Sommerfrische in Radstadt, mit Blick ins nördliche Taurachtal in Richtung Radstädter Tauern.
Radstadt, mit Blick nach Norden. Eine Aufnahme in den 1950er- oder 1960er-Jahren;
Radstadt im Winter 1930.jpg.

Radstadt ist eine Stadt im Osten des Pongaus.

Geografie

Geografische Lage

Radstadt liegt am Fuße der Radstädter Tauern, dem Übergang zwischen Hohen- und Niederen Tauern. Die Grenze zum Bundesland Steiermark ist ca. zehn Kilometer entfernt. Der Übergang über den Radstädter Tauern war schon zur Römerzeit die beste Nord-Süd Verbindung nach Kärnten und Italien. Aus diesem Grund führen schon seit der Bronzezeit Handel und Verkehr über Radstadt. Entlang der Radstädter Tauernstraße von Radstadt nach Mauterndorf zeugen römische Meilensteine (ca. 200 n. Chr.) von der Wichtigkeit dieser Verkehrsverbindung.

Landschaften, Berge, Flüsse

Rossbrand (1 770 m ü. A.) - der Radstädter Hausberg, Lackenkogel (2 051 m ü. A.), Labeneck (1 986 m ü. A.), Predigtstuhl (1 305 m ü. A.);

Stadtgliederung

Die Stadtgemeinde Radstadt umfasst fünf Katastralgemeinden Höggen, Löbenau, Mandling, Radstadt und Schwemmberg, die sich in die gleichnamigen Ortschaften gliedern:

Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2020 angegeben.[2]

Eingemeindungen

Mit der "Verordnung des Landeshauptmannes in Salzburg vom 31. Dezember 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Änderung von Gemeindegrenzen"[3] wurden die Gemeinden Land Radstadt und Stadt Radstadt zum 1. Jänner 1939 zur Stadt Radstadt vereinigt.

Nachbargemeinden

Im Westen Altenmarkt im Pongau, im Nordwesten Eben im Pongau, im Norden Filzmoos, im Osten Ramsau am Dachstein und Schladming (mit der Ortschaft und ehemals selbständigen Gemeinde Pichl-Preunegg[4][5]) beide in der Steiermark und im Süden Forstau und Untertauern.

Geologie

Radstadt liegt im Bereich der Pongauer Grasberge.

Religionen

In Radstadt besteht eine römisch-katholische Stadtpfarre, eine evangelische Pfarrgemeinde und eine islamische Moscheegemeinde.

Kirchen und Kapellen

Katholische Stadtpfarrkirche

Hauptartikel Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt

Erster Kirchenbau um 1314, bei mehreren Stadtbränden wurde der Kirchenbau mehrmals beschädigt, letzter Brand im Jahre 1865; man findet dort die Paul-Hofhaimer-Gedächtnisorgel: Einweihung 1959 zum 500. Geburtstag des Komponisten.

Katholische Kapuzinerkirche mit Kloster

Hauptartikel Filialkirche Maria Empfängnis

Die heutige Kapuzinerkirche ist in anderer Form als "Pflegburg" seit dem Jahre 1401 nachweisbar. Von 1621 bis 1628 war der Bau dem Benediktinerorden als Schule zur Verfügung gestellt. Von 1628 bis 1978 wurde das Gebäude unter Leitung von Santino Solari neu erbaut, der Kapuzinerorden nutzte das Gebäude als Kloster, die Kirche als Ordenskirche.

Katholische Loretokirche

Hauptartikel Filialkirche Maria Loreto

Im Nordwesten des Stadtzentrums ließ Johann Christoph Ziurletti in Jahr 1677 die Loretokirche erbauen. Sie wurde 1986/1987 großzügig renoviert. Die Kirche findet heute nur für ausgewählte Anlässe Verwendung.

Evangelische Pfarrkirche

Geschichte

Die im oberen Ennstal gelegene "alte Stadt im Gebirge" wird erstmals 1074 als "Rastat" urkundlich erwähnt. Die Besiedelung durch die Kelten der Gegend um Radstadt wurde bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen, im 7. Jahrhundert n. Chr. beginnt die eigentliche Besiedelung durch bayrische Zuwanderung.

Am 27. Juli 1289 wird das Stadtrecht von Erzbischof Rudolf I. von Hohenegg verliehen und war somit die einzige Stadt im Gebirge des damaligen Erzbistums Salzburg.

1306 findet sich die erste Abbildung des Stadtsiegels. Es zeigt die Befestigungsanlage mit Stadttor und Wehrtürmen mit Rad. Gerichts, Markt- und Stapelrecht wurden von Altenmarkt auf Radstadt übertragen.

Im Frühjahr 1526 (Bauernkriege) wurde die Festung Radstadt von aufständischen Bauern unter Michael Gaismair belagert (Belagerung von Radstadt) und erhielt für die Treue zum Erzbistum unter Erzbischof Matthäus Lang den Großen Freiheitsbrief mit dem Titel "Allzeit getreu". Nach dem Ende der Bauernkriege mussten die besiegten Bauern zur Entschädigung an der Stadt die Befestigungsmauer verstärken sowie die drei Rundtürme erbauen - Kapuziner-, Garde- und Hexenturm. An der Nordseite der Stadt sollte ein Stadtgraben vor Angriffen bewahren. Der heutige "Stadtteich" ist der noch verbliebene Rest.

Aufgrund des Emigrationsediktes mussten 1731/1732 über 3 000 Protestanten aus dem Bezirk Radstadt auswandern.

Es folgten bayrische, österreichische und französische Besatzungen, im Jahre 1816 fiel Salzburg und so auch Radstadt an Österreich. Es war zu Zeiten der Fürsterzbischöfe Sitz eines Pflegegerichts, wie im Atlas Salisburgensis vom Salzburger Kartografen Joseph Jakob Fürstaller angeführt.

Zwischen 1365 und 1865 wurde Radstadt durch sechs große Stadtbrände vieler historischer Bauwerke beraubt.

1875 - Bau der Bahnlinie Bischofshofen - Selzthal.

Am 3. Mai 1953 besuchte der österreichische Bundespräsident Theodor Körner Radstadt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Auszug:

Schustersäule, eine spätgotische Lichtsäule aus 1513
Schloss Tandalier
Schloss Lerchen
Schloss Mauer
Historische Stadtmauer
Stadttürme: Kapuzinerturm, Teichturm (Gardeturm), Hexenturm

Museen

Heimatmuseum im Schloss Lerchen und Kapuzinerturm

Das Radstädter Heimatmuseum präsentierte erstmals in den Jahren 1972 und 1975 große Ausstellungen der Öffentlichkeit. Nach den nötigen Umbaumaßnahmen konnte jedoch erst 1985 der tägliche Museumsbetrieb in Schloss Lerchen aufgenommen werden. In weiterer Folge wurde dem Heimatmuseum 1989 der Rundturm an der Stadtmauer, der Kapuzinerturm, ebenfalls zur Verfügung gestellt. Das Bauwerk wurde 1990 als zweites Haus des Museums eröffnet.

Hauptthemen des Radstädter Heimatmuseums sind Geschichte, sakrale Kunst und Handwerk. Ergänzt werden sie durch Exponate zu den Schwerpunkten Mineralogie (Mineralien) und Geologie, Landwirtschaft, Vereinswesen und Brauch.

Musik

Theater

Mit Inszenierungen verschiedener Kurztexte brachte der "Werkkreis Theater Radstadt" 1981 seine erste Theaterproduktion auf die Bühne. Der Werkreis besteht aus einem offenem Ensemble mit ständig wechselnden Akteuren.

Mit der Aufführung "Leporello" feierte Radstadt 2006 das 25-jährige Bestehen der Theatergruppe. Darüber hinaus sind regelmäßig Produktionen des integrativen Theaters Radstadt zu sehen, bei denen Menschen mit Behinderung in das Schauspiel Nichtbehinderter miteinbezogen werden.

Kultur

Kulturkreis 'DAS ZENTRUM Radstadt'

Hauptartikel: DAS ZENTRUM Radstadt

Der Kulturkreis wurde 1981 gegründet und hat 240 Mitglieder. Programmschwerpunkte sind unter anderem die Paul-Hofhaimer-Tage, ein Festival für alte und zeitgenössische Musik, Cinema: Club, Sommerkino, das Literaturfestival freies lesen, einmal jährlich der Kunsthandwerksmarkt Radstadt, Konzerte, Ausstellungen, Vorträge und Workshops. Wegen seines breiten Kunst- und Kulturangebotes für unterschiedliche Zielgruppen, erhielt der Kulturkreis 'Das Zentrum' 2000 den Landespreis für Kultur.

Sport

  • Sportzentrum mit Skatepark, fünf Tennisplätzen, Minigolf, zwei Asphaltstockbahnen, Eislaufplatz, Kinderspielplatz
  • Schwimmbad
  • Reitwegenetz von über 160 km
  • Kaiserpromenaden Fußparcour
  • Ennsradweg, der durch Radstadt führt
  • Loipennetz zum Langlaufen

Vereine

Sportvereine

Volkskulturvereine

Regelmäßige Veranstaltungen

Österreichs größtes Kinderfest, hier Blick über den Hauptplatz von Radstadt.
  • Österreichs größtes Kinderfest mit 80 Spielstationen (lt. Veranstaltungerinfo[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Stadtgemeinde Radstadt ist mit 15 % Anteil Gesellschafter der Therme Amadé in Altenmarkt im Pongau-Zauchensee.

Wirtschaft und Infrastruktur

Fremdenverkehr

Verkehr

Öffentliche Einrichtungen

Rettungsorganisationen

Bildung

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus 21 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2019 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

Gemeindevorstehung (Stadtrat)

Die Gemeindevorstehung (Stadtrat) besteht aus Bürgermeister, Vizebürgermeister (Christian Koller BSc, ÖVP) sechs Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2019 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der Stadt Radstadt

Auszeichnungen der Stadt

Ehrenbürger

Hauptartikel Ehrenbürger der Stadt Radstadt

Ehrenring

Hauptartikel Ehrenring der Stadt Radstadt
Stadtwappen von Radstadt

Wappen

Das bereits seit der Verleihung des Stadtrechtes durch Erzbischof Rudolf I. von Hohenegg am 27. Juli 1289 geführte Wappen wurde von der Salzburger Landesregierung am 17. Dezember 1927 erneut verliehen.

Beschreibung: In rotem Schild eine silberne Stadtmauer mit je zwei Zinnen beiderseits des ebenfalls mit zwei Zinnen bekrönten und zweifenstrigen Stadttorbaues mit rundbogigem Tor. Hinter der Mauer erheben sich beiderseits je ein Turm mit einem viereckigen Fenster unter zwei rundbogigen Doppelfenstern, leicht vorkragendem Obergeschoss mit zwei breitrechteckigen Fenstern und beiderseits abgewalmtem Satteldach. Der Raum zwischen den Türmen und dem Torbau ist durch ein silbernes Rad mit acht Speichen ausgefüllt.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Stadt

Hauptartikel Töchter und Söhne der Stadt Radstadt
 Bilder von Personen aus Radstadt – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Bilder

 Radstadt – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

  • Homepage Kulturkreis 'DAS ZENTRUM Radstadt'
  • Homepage Land Salzburg, Kategorie Museen
  • Informationsfolder der Stadt Radstadt

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, aktualisiert am 28. Juni 2022
  2. Statistik Austria
  3. Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Salzburg vom 24. November 1938
  4. siehe Ennstalwiki → enns:Pichl-Preunegg
  5. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis
  6. Radstadt Tourismus, Presseaussendung 17. Juni 2022
Städte und Gemeinden im Pongau
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Über dieses Bild

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