Hermann Maier

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Hermann Maier

Hermann Maier (* 7. Dezember 1972 in Altenmarkt im Pongau) ist ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer aus Flachau. Er startete für den Union Sportclub Flachau, wurde zweimal Olympiasieger, dreimal Weltmeister und gewann viermal den Gesamtweltcup. Damit ist er einer der erfolgreichsten Skirennläufer aller Zeiten.

Leben

Hermann Maier besuchte nach der Volksschule in Flachau die Skihauptschule Bad Gastein. Danach wechselte er auf die Ski-Handelsschule Schladming[1][2], die er aber bereits nach einem Jahr wieder, wegen schwerer Wachstumsstörungen (Osgood Schlattersche Erkrankung) und einem schweren Arbeitsunfall des Vaters (Sturz von einem acht Meter hohem Gerüst) abbrach, um eine Lehre als Maurer zu beginnen.

Als die Wachstumsstörungen überwunden waren, begann Maier im Winter 1990/1991 in der Skischule seines Vaters als Skilehrer mitzuhelfen. Zur selben Zeit absolvierte er die Ausbildung zum staatlichen geprüften Skilehrer mit Auszeichnung. Im Sommer arbeitete Hermann weiterhin als Maurer. Maier trainierte fortwährend auf eigene Faust und erzielte daraufhin bei österreichischen Meisterschaften zahlreiche Erfolge (1993, 1994 und 1995 wurde er mehrfacher Salzburger Landesmeister im Riesentorlauf, Super-G und Slalom), bis er am 10. Februar 1996 beim Riesentorlauf in Hinterstoder (.) im Weltcup debütierte.

Ein Jahr später, am 21. Februar 1997 holte sich Maier den Weltcup-Sieg im Super-G in Garmisch-Partenkirchen. Maiers Erfolgsserie begann: Nach Siegen in Park City (USA) und Garmisch-Partenkirchen qualifizierte sich Maier für die Olympischen Spiele in Nagano 1998. Obwohl er in Nagano einen "Jahrhundersturz" lieferte, gewann er drei Tage später den Super-G und fünf Tage danach den Riesentorlauf. Überdies holte er sich in dieser Saison, als erster Österreicher seit Karl Schranz, den Gesamtweltcupsieg.

In der Saison 1998/1999 dominierte Maier weiterhin als Top-Ausnahmeläufer den Weltcupzirkus. So holte er sich zwei Gold-Medaillen bei der WM in Vail (USA) 1999 und den Gesamtsieg des Super-G Weltcups und beging mit einem "Jahrtausend"-Punkteweltrekord den Saisonauftakt 1999/2000: er gewann in dieser Saison den Gesamt-Weltcup wie auch in der Saison 2000/2001.

Die unglaubliche Sportlerkarriere Hermann Maiers wurde im August 2001 jedoch jäh unterbrochen. Als er mit dem Motorrad ein Auto überholte, kam es zur Kollision der beiden Fahrzeuge. Maier erlitt einen offenen Unterschenkelbruch dritten Grades und schwere Prellungen im Gesäßbereich. Nach dem schweren Unfall gelang es Maier, bereits im September wieder mit dem Reha-Training im ÖSV-Stützpunkt in Obertauern zu beginnen.

In Folge der langen Genesungs- und Trainingsphase schaffte Maier im Jänner 2003 ein Überraschungs-Comeback mit dem Sieg beim Super-G in Kitzbühel und dem Gewinn der Silbermedaille im Super-G bei der WM in St. Moritz. Daraufhin sicherte sich Maier in der Saison 2003/2004, neben dem Super-G Weltcupsieg zum vierten Mal den Gesamt-Weltcupsieg. In der darauf folgenden Saison startete Maier mit Abstimmungsproblemen in die WM-Saison, holte jedoch Gold beim WM-Riesentorlauf in Bormio und gewann im März 2005 Abfahrt und Super-G in Kvitfjell (Norwegen).

Nach einer langen Durststrecke von über einem Jahr schaffte er beim Super-G von Kitzbühel am 18. Jänner 2008 als Zweiter ein Comeback auf das Podest. Damit egalisierte Maier sein schlechtestes Kitzbühel Super-G Ergebnis, bei sieben Rennen stehen fünf Siege und zwei zweite Plätze zu Buche.

Zu Beginn der Saison 2008/2009 feierte Maier in seiner Paradedisziplin Super-G nach beinahe drei Jahren wieder einen Sieg am 30. November 2008 in Lake Louise (CAN).

Nach einer Knieoperation im Frühjahr 2009 wurden die Spekulationen über ein Karriereende wieder lauter. Am 13. Oktober 2009 verkündete Hermann Maier bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Wien seinen Rücktritt vom aktiven Skisport.

Am 8. April 2010 wurde er bei der Wahl zu Salzburgs Sportler des Jahres 2009 für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Hermann Maier und seine Frau Carina sind Eltern von drei Töchtern. Am 29. August 2013 erblickten Zwillinge das Licht der Welt, die dritte Tochter wurde 2015 geboren.

Erfolge

  • Olympia: 2x Gold 1998, 1x Silber 2006, 1x Bronze 2006
  • WM: 2x Gold 1999, 1x Gold 2005, 1x Silber 2001, 1x Bronze 2001, 1x Silber 2003
  • Gesamtweltcup: 1998, 2000, 2001, 2004
  • Abfahrtsweltcup: 2000, 2001
  • Riesentorlaufweltcup: 1998, 2000, 2001
  • Super-G Weltcup: 1998, 1999, 2000, 2001, 2004
  • FIS-Statistik: 268 Weltcupstarts, 96 Podiumsplätze, 54 Siege (Stand: März 2009)

Auszeichnungen

  • Hermann Maier wurde viermal zum Österreichischen Sportler des Jahres und ebenso oft zum Salzburger Sportler des Jahres gekürt.
  • Im Mai 2004 erhielt Maier in Anerkennung seiner sportlichen Ausnahmeleistungen, in Lissabon den Laureus-Award als "Comeback-Sportler des Jahres".

Bilder

 Hermann Maier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Hermann Maier"

Fußnoten

  1. siehe Ennstalwiki → enns:Ski-Akademie Schladming
  2. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis