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[[Datei:Kobler Franziska Hoellbraeu.jpg|thumb|Franziska "Fanny" Kobler]]
 
[[Datei:Kobler Franziska Hoellbraeu.jpg|thumb|Franziska "Fanny" Kobler]]
'''Maria Theresia Franziska Kobler''' (* [[25. September]] [[1796]] in [[Salzburg]], genannt „Fanny“, in der Familie „die Höllbräuin“, † [[12. Juli]] [[1886]] ebenda) war „vormals Besitzerin des [[Höllbräu]]hauses“, heute das [[Radisson Altstadthotel]] in der Salzburger [[Altstadt]] in der [[Judengasse]].  
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'''Maria Theresia Franziska Kobler''', genannt ''Fanny'', in der Familie "die Höllbräuin" (* [[25. September]] [[1796]] in der [[Stadt Salzburg]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TFBIX%252F2/?pg=551 Taufbuch der Dompfarre Salzburg, Band IX/2, S. 559.]</ref>; † [[12. Juli]] [[1886]] ebenda), war Besitzerin des [[Höllbräu]]hauses in der Salzburger [[Altstadt]] an der [[Judengasse]] (heute das [[Hotel Altstadt Radisson Blu]]).  
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== Taufe ==
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=== Fanny Koblers Leben und das Höllbräu ===
Bei der Taufe ist „Johann Anton [[Hagenauer]], bürgerlicher Handelsherr“ Pate; die Todesanzeige für „Franziska Kobler, Private“ unterschreibt ihre Enkelin Fanni [[Spängler]]<ref>Geburts- und Taufschein, Dompfarramt Salzburg; gedruckte Todesanzeige: Seelenamt im [[Dom]], Begräbnis auf [[Sebastiansfriedhof|St. Sebastian]]; Partezettel der Firma [[Verlag Anton Pustet|Pustet]] in Salzburg</ref>.
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Bei der Taufe ist "Johann Anton [[Hagenauer]], bürgerlicher Handelsherr" Pate; die Todesanzeige für "Franziska Kobler, Private" unterschreibt ihre Enkelin [[Franziska Spängler|Fanni Spängler]]<ref>Geburts- und Taufschein, [[Dompfarramt Salzburg]]; gedruckte Todesanzeige: Seelenamt im [[Dom]], Begräbnis auf [[Sebastiansfriedhof|St. Sebastian]]; Partezettel der Firma [[Verlag Anton Pustet|Pustet]] in Salzburg</ref>.
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== Fanny Koblers Leben und das Höllbräu ==
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Aus ihrer Jugendzeit liegt eine Sammlung loser Poesieblätter (verschiedentlich "Salzburg 1813") vor und u. a. eine "aus Freundschaft" zugeeignete Postkarte von "Math. Jos. Stroebl. 1815". Ein in Öl gemaltes Porträt zeigt sie als stattliche, selbstbewusste Frau<ref>Belege und Bild im Besitz der Familie; wie die anderen Quellen auch: Familie Prof. Dr. [[Otto Holzapfel]], Freiburg im Breisgau</ref>.
Aus ihrer Jugendzeit liegt eine Sammlung loser Poesieblätter (verschiedentlich „Salzburg 1813“) vor und u. a. eine „aus Freundschaft“ zugeeignete Postkarte von „Math. Jos. Stroebl. 1815“. Ein in Öl gemaltes Porträt zeigt sie als stattliche, selbstbewusste Frau<ref>Belege und Bild im Besitz der Familie; wie die anderen Quellen auch: Familie Prof. Dr. Otto Holzapfel, Freiburg im Breisgau</ref>.
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Ein Dokument von 1837 weist sie mit ihrem Bruder Seraphin Kobler als Besitzerin der Höllbräuhauses ([[Radisson Altstadthotel]]) aus: ''[[Judengasse]] No. 67. Eine Behausung sammt Bräuhaus und Bräuers-[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Gerechtsame]] pp Ein Keller in ihr sogenannten PerXX Behausung oder Neubau pp Sammt Weinschankrechtssame. Ohne grundherrlichen Verband. Besitzer: Die Geschwisterte Seraphin u. Franziska Kobler zu gleichen Theilen. [...] 1837 [...] Hierauf haftende Hypotheken [...] [Beglaubigung] [...] 1839.''<ref name="Beleg">Beleg im Besitz der Familie</ref> Das Brauhaus hat sie nach dem ersten Mann ihrer Mutter, Franz de Paul Elixhauser (* 1764, † 1793) geerbt, der das Höllbräu von 1791 bis 1793 führte (dieser seinerseits nach seinem Vater [[Johann Ambros Elixhauser]], der das Höllbräu 1788 kaufte).<ref>''Das »Höllbräu« zu Salzburg. Geschichte eines Braugasthofes'', hrsg. von [[Erich Marx]], Salzburg 1992, S. 183 und passim; [[Heinz Dopsch]] – [[Robert Hoffmann (Historiker)|Robert Hoffmann]], ''Geschichte der Stadt Salzburg'', Salzburg 1996, S. 189</ref>
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Ein Dokument von [[1837]] weist sie mit ihrem Bruder Serafin Kobler junior als Besitzerin der Höllbräuhauses aus: ''[[Judengasse]] No. 67. Eine Behausung sammt Bräuhaus und Bräuers-[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Gerechtsame]] pp Ein Keller in ihr sogenannten PerXX Behausung oder Neubau pp Sammt Weinschankrechtssame. Ohne grundherrlichen Verband. Besitzer: Die Geschwisterte Seraphin u. Franziska Kobler zu gleichen Theilen. [...] 1837 [...] Hierauf haftende Hypotheken [...] [Beglaubigung] [...] 1839.''<ref name="Beleg">Beleg im Besitz der Familie</ref> Das Brauhaus hat sie nach dem ersten Mann ihrer Mutter, [[Franz de Paula Elixhauser]] (* 1764; † 1793) geerbt, der das Höllbräu von 1791 bis 1793 führte (dieser seinerseits nach seinem Vater [[Johann Ambros Elixhauser]], der das Höllbräu 1788 kaufte).<ref>''Das »Höllbräu« zu Salzburg. Geschichte eines Braugasthofes'', hrsg. von [[Erich Marx]], Salzburg 1992, S. 183 und passim; [[Heinz Dopsch]] – [[Robert Hoffmann (Historiker)|Robert Hoffmann]], ''Geschichte der Stadt Salzburg'', Salzburg 1996, S. 189</ref>
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Fanny Koblers Vater, Seraphin Kobler (* 1774, † 1841 in Salzburg), ist ebenfalls Bierbrauer und stammt aus Raab im [[Innviertel]]. Er übernimmt das Höllbräu; 1794 wird er „angehender Höllbräuer“ genannt, 1796 „bürgerlicher Bierbrauer in der Höll“.<ref>Vergleiche „Uebergabe Vertrag“ vom 10. Oktober 1791 von Johann Ambrosius Elixhauser, „Stiegl Brauer“, an den Sohn Franz Elixhauser, der dann 1793 stirbt.</ref>
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In den [[Kobler-Spängler-Briefe]]n ist immer wieder sowohl von der Familie als auch von Bekannten die Rede von der ''guten Großmutter'', die offenbar mit ihrer Liebenswürdigkeit, Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft hoch geschätzt wurde.
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Fanny Koblers Testament von 1875 enthält weitere Hinweise zur Familie: ''„Letzte Willenserklärung der Franziska Kobler. Meine Leiche soll anständig zur Erde bestattet werden, es sollen die gewöhnlichen hl. Messen gelesen werden und fünfzig [[Gulden]] an die Armen verteilt werden. Als Allein-Erbin meines ganzen Vermögens oder Nachlaß setze ich meine Enkelin Franziska Schlegel ein. [...] abzuführen. 1.) Der Betti Kobler Tochter meines Vater Bruder [...] alle Jahr fünzig Gulden. [...] 2.) Ihren Bruder Wilhelm Kobler [...] tausend Gulden Ö. W. in einem Zeitraum von einem Jahr [...] 3.) Der Luise Kobler Tochter meines Vaters Schwester [...] zwei Hundert Gulden [...] 4.) Herrn Paul Kobler Sohn meines Vaters Bruder [...] zwei hundert Gulden [...] 5.) Die vier Töchter meines Vaters Schwester [...] jede Zweihundert Gulden [...] 6.) Meinem Schwiegersohn Dr. Richard Schlegel als Andenken sechs silberne Löffel, Messer und Gabeln, seiner Frau Katharina Schlegel ein goldenes Armband mit dem Rubin und die gleiche Brouch [Broche]. Einen jeden von ihren Kindern einen Dukaten in Gold. [...] Franziska Kobler [...] Salzburg 1875. Kundgemacht 1886.“''<ref name="Beleg">Beleg</ref>
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Fanny Koblers Vater, [[Seraphin Kobler]] (* 1774; † 1841 in der Stadt Salzburg), ist ebenfalls Bierbrauer und stammt aus Raab im [[Innviertel]]. Er übernimmt das Höllbräu; [[1794]] wird er "angehender Höllbräuer" genannt, [[1796]] "bürgerlicher Bierbrauer in der Höll".<ref>Vergleiche "Uebergabe Vertrag" vom 10. Oktober 1791 von Johann Ambrosius Elixhauser, "Stiegl Brauer", an den Sohn Franz Elixhauser, der dann 1793 stirbt.</ref>
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Weitere Akten sprechen von „1000 Gulden Unterstützung der Oberrealschüler in Salzburg und 200 Gulden der Dienstboten-Erziehungsanstalt in Salzburg“. ''„Schließlich drücke ich meinen Wunsch aus, daß meine Erbin [... Fanni Schlegel, verheiratet Spängler] die zwei Hausböden [Wohnungen] im Hause No. 10 am alten Marktplatz in Salzburg nicht verkaufen sollen“, sondern die „Localitäten“ an „ordentliche Partheien zu vermiethen“. Ein „Eidesstättiges Vermögensbekenntniß“ ergibt aus dem Nachlass 1886: „2 Hausböden über 2 und 4 Stiegen im Hause N. 10 Marktplatz Salzburg (Wert: 8000 Gulden [fl.]); Bargeld 670 Gulden; Silber (36 Essbestecke = 90 fl., 30 Silberlöffel = 105 fl.), Schmuck (u.a. Brillantschmuck = 120 fl., 22 versch. gold Ringe = 40 fl.); Höllbräuhaus 17.500 fl., Zinsen [Miete] davon ½ Jahr = 316 fl.; Jägerhof 1925 fl., Zinsen davon 102 fl.; Sparkassenbuch 4000 fl.; Wertpapiere 955 fl.; Kleider, Wäsche, Leinzeug, Goldhaube = 240 fl.; Einrichtung u.a. 1 feuerfeste Cassa = 70 fl., 1 alterthüml. Standuhr = 30 fl., 4 Ölgemälde 30 fl., 2 alte Stellenkästen = 10 fl., versch. Bilder, 3 Armleuchter [...] zus. 790 fl.; Küchengeschirr = 25 fl., Porzellan, Gläser = 20 fl., Vermögen insgesamt = 35.014,16 Gulden.“''<ref name="Beleg">Beleg</ref>
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[[Datei:Fanny Kobler Francesco Castelli 1825.JPG|thumb|Zwei kleine Miniaturen auf Papier, sieben Zentimeter hoch, "Spitzer pinxit 1825", von Fanny Kobler und Francesco Castelli.]]
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== Eine Tochter ==
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Fanny Koblers Testament von [[1875]] enthält weitere Hinweise zur Familie: ''Letzte Willenserklärung der Franziska Kobler. Meine Leiche soll anständig zur Erde bestattet werden, es sollen die gewöhnlichen hl. Messen gelesen werden und fünfzig [[Gulden]] an die Armen verteilt werden. Als Allein-Erbin meines ganzen Vermögens oder Nachlaß setze ich meine Enkelin Franziska Schlegel ein. [...] abzuführen. 1.) Der Betti Kobler Tochter meines Vater Bruder [...] alle Jahr fünzig Gulden. [...] 2.) Ihren Bruder Wilhelm Kobler [...] tausend Gulden Ö. W. in einem Zeitraum von einem Jahr [...] 3.) Der Luise Kobler Tochter meines Vaters Schwester [...] zwei Hundert Gulden [...] 4.) Herrn Paul Kobler Sohn meines Vaters Bruder [...] zwei hundert Gulden [...] 5.) Die vier Töchter meines Vaters Schwester [...] jede Zweihundert Gulden [...] 6.) Meinem Schwiegersohn Dr. Richard Schlegel als Andenken sechs silberne Löffel, Messer und Gabeln, seiner Frau Katharina Schlegel ein goldenes Armband mit dem Rubin und die gleiche Brouch [Broche]. Einen jeden von ihren Kindern einen Dukaten in Gold. [...] Franziska Kobler [...] Salzburg 1875. Kundgemacht 1886.''<ref name="Beleg"></ref>
Franziska Kobler bekommt ein Kind, [[Zäzilia Amalia Kobler]], mit (dem in der Geburtsurkunde „nicht eingetragenen“) Francesco Castelli (* 1796 in Brescia, Lombardei, † 1832 in Brescia); Zäzilia Amalia wird am 13. Mai 1821 in Salzburg geboren<ref>Geburts- und Taufschein des [[Stadtpfarrkirche St. Andrä|Stadtpfarramts St. Andrä]] in Salzburg</ref>. Der „Oberlieutenant im Genie Korps“ ist mit ihr verlobt, will aber mit der Heirat warten, bis er Frau und Kind versorgen könne. Als Landvermesser beim Militär verdient er nicht ausreichend. Rührende Briefe z. B. an „Fräulein Malli Kobler. Im Gasthofe zur Hölle Judengasse Nr. 67. Salzburg“ belegen seine Fürsorge für Frau und Kind; bevor er die ersehnte Beförderung zum Hauptmann bekommt, wird er krank und stirbt. Ein Brief des Vaters aus Brescia vom 26. November 1832 sagt u. a.: ''„Der unglückliche Franz starb den 20 April d. J. in dem Hause seiner Schwester. [...] er starb ohne eine schriftliche oder mündliche Anordnung treffen zu können. – Aber da das Unglück nie allein kommt, muß ich Ihnen bemerken, daß das Geld welches er hatte nach seinem Tode sich nicht mehr vorfand [...]“''. Vom späteren Ehemann der Zäzilia Amalia, Richard Schlegel, liegen Briefe vor, u. a. 1845 an „Fräulein Fräulein Amalia Castelli Wohlgeboren in der Hölle“.<ref name="Beleg">Beleg</ref>
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== Schwiegersohn ==
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Weitere Akten sprechen von "1000 [[Gulden]] Unterstützung der Oberrealschüler in Salzburg und 200 Gulden der Dienstboten-Erziehungsanstalt in Salzburg". ''Schließlich drücke ich meinen Wunsch aus, daß meine Erbin'' [... Fanni Schlegel, verheiratet Spängler] ''die zwei Hausböden'' [Wohnungen] ''im Hause No. 10 am alten [[Alter Markt|Marktplatz]] in Salzburg nicht verkaufen sollen'', sondern die "Localitäten" an "ordentliche Partheien zu vermiethen". Ein "Eidesstättiges Vermögensbekenntniß" ergibt aus dem Nachlass 1886: "2 Hausböden über 2 und 4 Stiegen im Hause N. 10 Marktplatz Salzburg (Wert: 8000 Gulden [fl.]); Bargeld 670 Gulden; Silber (36 Essbestecke = 90 fl., 30 Silberlöffel = 105 fl.), Schmuck (u. a. Brillantschmuck = 120 fl., 22 versch. gold Ringe = 40 fl.); Höllbräuhaus 17.500 fl., Zinsen [Miete] davon ½ Jahr = 316 fl.; Jägerhof 1925 fl., Zinsen davon 102 fl.; Sparkassenbuch 4000 fl.; Wertpapiere 955 fl.; Kleider, Wäsche, Leinzeug, Goldhaube = 240 fl.; Einrichtung u. a. 1 feuerfeste Cassa = 70 fl., 1 alterthüml. Standuhr = 30 fl., 4 Ölgemälde 30 fl., 2 alte Stellenkästen = 10 fl., versch. Bilder, 3 Armleuchter [...] zus. 790 fl.; Küchengeschirr = 25 fl., Porzellan, Gläser = 20 fl., Vermögen insgesamt = 35.014,16 Gulden.''<ref name="Beleg"></ref>
[[Richard Franz Schlegel]] (* 3. April 1811 in Theresienstadt, † 1. März 1881 in Salzburg), Dr. med., war „Stadtphysikus“, erster Stadtarzt in Salzburg. Er heiratet am 21. April 1846 im Salzburger Dom die „Zäzilia Amalia Kobler (Castelli)“; in zweiter Ehe heiratet er Katharina [[Arrigler]] (* 1831, † 1911), und hat mit ihr Kinder (und Nachkommen in den Salzburger Familien Wessely, Teschner, Bergstätter u. a.). Seine erste Frau stirbt bei der Geburt der Tochter, Franziska (Fanni) Schlegel. Richard Schlegel wohnt ebenfalls im „Höllbräuhaus“.<ref>Belege im Besitz der Familie: Geburtsurkunden, „Heiratsvertrag“ 1846, Trauschein, Briefe der Stiefmutter Katharina Schlegel, Todesanzeigen u. a.</ref>  
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[[Datei:2023_05_13_Friedhof_Sankt_Sebastian_Kobler_Spängler_Schlegel_Salzburg_1.jpg|thumb|In den [[Gruftarkaden auf dem Sebastiansfriedhof|Gruftarkaden]] des [[Friedhof Sankt Sebastian|Friedhofs Sankt Sebastian]]: Grab Nr. 80 der Familien [[Kobler]] und [[Franziska Spängler]], geborene Schlegel.]]
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Nach dem Vater Seraphin Kobler erstritt sich Fanny Kobler schließlich [[1846]] nach längeren gerichtlichen Auseinandersetzungen (seit [[1813]]) bis zur letzten Instanz das Recht auf Offenhaltung des Durchgangs im [[Michaelsbogen]], der als direkter Zugang vom [[Waagplatz]] zum [[Residenzplatz]] diente. <ref>''Das »Höllbräu« zu Salzburg. Geschichte eines Braugasthofes'', hrsg. von [[Erich Marx]], Salzburg 1992, S. 87 f.</ref>
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Fanny Kobler stirbt in ihrer Wohnung im Haus Nr. 10 am [[Alter Markt|Alten Markt]].
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=== Eine Tochter ===
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Franziska Kobler bekam ein Kind, verheiratet Schlegel, [[Zäzilia Amalia Schlegel]], mit (dem in der Geburtsurkunde "nicht eingetragenen") Francesco Filastro Castelli (* 17. Juni 1796 in Brescia, Lombardei; † 20. April 1832 ebenda)<ref>Er lässt 1825 zwei kleine Miniaturen malen; vgl. Abbildung.</ref>; Zäzilia Amalia wird am 13. Mai 1821 in der Stadt Salzburg geboren<ref>Geburts- und Taufschein des [[Stadtpfarrkirche St. Andrä|Stadtpfarramts St. Andrä]] in Salzburg</ref>. Der "Oberlieutenant im Genie Korps" ist mit ihr verlobt, will aber mit der Heirat warten, bis er Frau und Kind versorgen könne. Als Landvermesser beim Militär verdient er nicht ausreichend. Rührende Briefe z. B. an "Fräulein Malli Kobler. Im Gasthofe zur Hölle Judengasse Nr. 67. Salzburg" belegen seine Fürsorge für Frau und Kind; bevor er die ersehnte Beförderung zum Hauptmann bekommt, wird er krank und stirbt.
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Ein Brief des Vaters aus Brescia vom 26. November 1832 sagt u. a.: ''Der unglückliche Franz starb den 20 April d. J. in dem Hause seiner Schwester. [...] er starb ohne eine schriftliche oder mündliche Anordnung treffen zu können. – Aber da das Unglück nie allein kommt, muß ich Ihnen bemerken, daß das Geld welches er hatte nach seinem Tode sich nicht mehr vorfand [...]''. Vom späteren Ehemann der Zäzilia Amalia, Richard Schlegel, liegen Briefe vor, u. a. 1845 an "Fräulein Fräulein Amalia Castelli Wohlgeboren in der Hölle".<ref>Vgl. [[Kobler-Spängler-Briefe]]; die Briefe sind ein Teil davon.</ref>
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'''Bild 1:''' Brief von Giovanni Antonio Castelli, 26. November 1832, S. 1<br />
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'''Bild 2:''' Brief von Giovanni Antonio Castelli, 26. November 1832, S. 3<br />
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'''Bild 3:''' Brief von Johann Anton Castelli, 26. November 1832, S. 1<br />
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'''Bild 4:''' Brief von Johann Anton Castelli, 26. November 1832, S. 4<br />
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Datei:Brief von Giovanni Antonio Castelli, 26. November 1832, S. 1.JPG
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Datei:Brief von Giovanni Antonio Castelli, 26. November 1832, S. 3.JPG
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Datei:Brief von Johann Anton Castelli, 26. November 1832, S. 1.JPG
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Datei:Brief von Johann Anton Castelli, 26. November 1832, S. 4.JPG
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=== Schwiegersohn ===
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Dr. med. [[Richard Franz Schlegel]] (* [[3. April]] [[1811]] in Theresienstadt; [[1. März]] [[1881]] in der Stadt Salzburg) war "[[Stadtärzte in Salzburg|Stadtphysikus]]", erster Stadtarzt in Salzburg. Er heiratet am [[21. April]] [[1846]] im [[Salzburger Dom]] in erster Ehe Zäzilia Amalia Kobler (Castelli), in zweiter Ehe Katharina [[Arrigler]] (* [[1831]]; [[1911]]), mit der er Kinder hat (und Nachkommen in den Salzburger Familien Wessely, Teschner, Bergstätter u. a.). Seine erste Frau stirbt bei der Geburt der Tochter, [[Franziska Schlegel|Franziska "Fanni" Schlegel]]. Richard Schlegel wohnt ebenfalls im Höllbräuhaus.<ref>Belege im Besitz der Familie: Geburtsurkunden, "Heiratsvertrag" 1846, Trauschein, Briefe der Stiefmutter Katharina Schlegel, Todesanzeigen u. a.</ref>
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=== Eine Enkelin ===
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[[Franziska Schlegel]], genannt ''Fanni'' (* [[1. Juni]] [[1848]] in der Stadt Salzburg; † [[21. März]] [[1905]] in Krems an der [[Donau]]), heiratet am [[8. April]] [[1872]] Dr. [[Franz II. Xaver Gregor Spängler]] (* [[10. April]] [[1839]] in der Stadt Salzburg; † [[24. Jänner]] [[1912]] in Krems an der Donau). Sie wächst bei der Großmutter 'in der Höllbräu' auf. Zahlreiche Briefe aus ihrem ganzen Leben zeugen von der engen und innigen, gegenseitigen Verbundenheit zwischen Fanni Schlegel und ihrer Großmutter Fanny Kobler.<ref>Belege im Besitz der Familie: Geburtsurkunde, Trauschein, zahlreiche Briefe, Todesanzeigen u. a.</ref> Die junge Familie Spängler, zuerst in Wien, später in Pottenstein an der Triesting, unterstützt die Großmutter finanziell regelmäßig und zusätzlich noch mit bedeutenden Summen.<ref>Vgl. [[Kobler-Spängler-Briefe]] vom 3. und 4. Juli 1877, vom 29. Oktober 1878, vom 10. Februar 1880 und öfter.</ref>
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== Eine Enkelin ==
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[[Franziska Schlegel]], genannt Fanni (* 1. Juni 1848 in Salzburg, † 21. März 1905 in Krems), heiratet 1872 Dr. Franz [[Spängler]] (* 10. April 1839 in Salzburg, † 24. Jänner 1912 in Krems; [[Franz (II.) Xaver Gregor Spängler]]). Sie wächst bei der Großmutter in der Höllbräu auf; zahlreiche Briefe aus ihrem ganzen Leben zeugen von der engen und innigen, gegenseitigen Verbundenheit zwischen Fanni Schlegel und ihrer Großmutter Fanny Kobler.<ref>Belege im Besitz der Familie: Geburtsurkunde, Trauschein, zahlreiche Briefe, Todesanzeigen u. a.</ref>
   
[[Datei:Kobler Franziska Brief 1876.jpg.jpg|thumb|Brief der Franziska Kobler vom 21. Febuar 1876]]
 
[[Datei:Kobler Franziska Brief 1876.jpg.jpg|thumb|Brief der Franziska Kobler vom 21. Febuar 1876]]
[[Datei: 80_Grafendorfer-Elixhauser-Kobler-Auer.jpg|thumb|Gruft Nr. 80 (Grafendorfer-[[Johann Ambros Elixhauser|Elixhauser]]-Kobler-Auer) auf dem Salzburger [[Sebastiansfriedhof]]]]
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== Ein Brief der Franziska Kobler vom 21. Februar 1876 ==
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=== Ein Brief der Franziska Kobler vom 21. Februar 1876 ===
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Fanny  Kobler (''Fanny'' im Unterschied zu ihrer Enkelin ''Fanni''), die  Briefschreiberin, ist an diesem Datum 79 Jahre alt. Im Anschluss an einen Brief von Ida Schlögelhofer, einer Salzburger Jugendfreundin ihrer  Enkelin, schreibt sie eigenhändig ebenfalls an diese Enkelin, Franziska ''Fanni'' Spängler (* 1848; † 1905) in [[Wien]], die mit dem späteren Oberlandesgerichtsrat in Krems Dr. Franz Xaver Spängler verheiratet ist. Sie planen und erwarten ihr erstes Kind. [[Franziska "Franzi" Spängler]], wird dann am [[18. Juni]] [[1877]] in [[Wien]] geboren als älteste einer Geschwisterreihe. Franzi Spängler ist später Musiklehrerin in der Stadt Salzburg und stirbt dort am [[23. März]] [[1962]].
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[auf  einer vorhergehenden Seite:] ''Liebe Fanni! Wie mich das glüklich macht heute 8 Tag dich in Geselschaft der guten Mutter'' [Maria Anthonia  Spängler, geborene [[Lürzer von Zechenthal]], * 1803; † 1882 in Salzburg] ''und erfahrene Frau zu'' [siehe Abbildung:] ''wissen kann ich dir nicht beschreiben, nach dem dein Befinden Gott sey Dank immer so gut als es unter diesen Umständen seyn kann ist, so wird alles gut vorüber geh’n. Mein Befinden ist zimmlich gut, daher kannst du auch in dieser Beziehung ruhig sein. Laschanzki'' <nowiki>[</nowiki>[[Laschensky]] = Cäcilia Laschensky († 1877 in Salzburg, 84 Jahre alt)] ''seine Frau wird auch schon im März entbunden; es'' [geht] ''gut soviel ich von seiner Mutter höre welche dich vielmals grüßen läßt. Frau v: Bauernfeind'' <nowiki>[</nowiki>[[Paurnfeind]] = wohl Josefa Baurnfeind († 1878 in der Stadt Salzburg) im Alter von 72 Jahren)] ''ist von Rematischenschmerz im Fuß schon 8 Wochen im Bett. Wenn dein Wuzl Gethauft und eingewickelt ist, so'' [gib ihm] ''einen lan lange''[n], ''lange''[n] ''Kuß von mir, was würde ich darum geben wenn ich bey euch sein könnte. Lebe wohl liebe Fanni, grüße deinen Mann. Meine Augen erlauben mir nicht länger zu schreiben. Fanni.''<ref>Briefbeleg im  Besitz der Familie [siehe oben], ebenso Partezettel für Laschensky und Baurnfeind</ref>
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Fanny  Kobler („Fanny“ im Unterschied zu ihrer Enkelin „Fanni“), die  Briefschreiberin, ist an diesem Datum 79 Jahre alt. Im Anschluss an  einen Brief von Ida Schlögelhofer, einer Salzburger Jugendfreundin ihrer  Enkelin, schreibt sie eigenhändig ebenfalls an diese Enkelin, Franziska  (Fanni) [[Spängler]], * 1848, † 1905, in Wien, die mit dem späteren Oberlandesgerichtsrat in Krems Dr. Franz Xaver [[Spängler]], * 1839, † 1912, verheiratet ist. Sie planen und erwarten ihr erstes Kind; Franziska (Franzi) [[Spängler]], wird dann am 18. Juni 1877 in Wien  geboren als älteste einer Geschwisterreihe (Franzi Spängler ist später Musiklehrerin in Salzburg und stirbt dort am 23. März 1962).
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=== Testament der Franziska Kobler vom 24. Mai 1875 ===
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Letzte Willenserklärung der Franziska Kobler, Salzburg, 24. Mai 1875. Registriert beim Bezirksgericht in Salzburg am 16. Juli 1886<ref>Franziska Kobler starb am 12. Juli 1886. Abschrift (ihr Name ist mit m. p. = eigenhändig gekennzeichnet); Beleg im Besitz der Familie: [[Otto Holzapfel]]</ref> Ein Bogen, Seitengröße 34 x 21 cm, grüne Stempelmarke 36 Kreuzer; // = Absatz; Leseabsatz eingefügt; / = Seitenwechsel; [Ergänzung]; [?] = fraglich:
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[auf  einer vorhergehenden Seite:] ''Liebe Fanni! Wie mich das glüklich macht heute 8 Tag dich in Geselschaft der guten Mutter'' [Maria Anthonia  Spängler, geb. [[Lürzer von Zechenthal]], * 1803, † 1882 in Salzburg] ''und erfahrene Frau zu'' [siehe Abbildung:] ''wissen kann ich dir nicht  beschreiben, nach dem dein Befinden Gott sey Dank immer so gut als es  unter diesen Umständen seyn kann ist, so wird alles gut vorüber geh’n. Mein Befinden ist zimmlich gut, daher kannst du auch in dieser Beziehung ruhig sein. Laschanzki'' <nowiki>[</nowiki>[[Laschensky]] = Cäcilia Laschensky, † 1877  in Salzburg, 84 Jahre alt] ''seine Frau wird auch schon im März  entbunden; es'' [geht] ''gut soviel ich von seiner Mutter höre welche dich vielmals grüßen läßt. Frau v: Bauernfeind'' <nowiki>[</nowiki>[[Paurnfeind]] = wohl Josefa Baurnfeind, † 1878 in Salzburg, 72 Jahre alt] ''ist von Reumatischenschmerz im Fuß schon 8 Wochen im Bett. Wenn dein Wuzl Gethauft und eingewikelt ist, so'' [gib ihm] ''einen lan lange''[n], ''lange''[n] ''Kuß von mir, was würde ich darum geben wenn ich bey euch sein könnte. Lebe wohl liebe Fanni, grüße deinen Mann. Meine Augen erlauben mir nicht länger zu schreiben. Fanni.''<ref>Briefbeleg im  Besitz der Familie [siehe oben], ebenso Partezettel für Laschensky und Baurnfeind</ref>
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[unterstrichen:] ''Letzte Willenserklärung // der Franziska Kobler. // Meine Leiche soll anständig zur Erde bestattet werden, es sollen die gewöhnlichen hl. Messen gelesen werden und fünfzig Gulden an die Armen vertheilt werden. // Als Allein-Erbin meines ganzen Vermögens oder Nachlaß setze ich meine Enkelin Franziska Schlegel<ref>[[Franziska Schlegel]], verheiratet Spängler</ref> ein. Die Universalerbin Franziska Schlegel ist verpflichtet nachstehende Vermächtnisse abzuführen. // 1.) Der Betti Kobler<ref>(* 1825; † 1881)</ref> Tochter meines Vaters Bruder Johann Kobler alle Jahr fünfzig Gulden Ö.W.<ref>Österreichische Währung, 1858 eingeführt</ref> auszubeza[h]len. // 2.) Ihren Bruder Wilhelm Kobler<ref>(nach 1881) Von den weiteren genannten Personen fehlen [2025] Daten, auch Namen der Zwischenglieder zur Erblasserin.</ref> derzeit Privat[er] in Linz müssen tausend Gulden Ö.W. in einem Zeitraum von einem Jahr ausgeza[h]lt werden. // 3.) Der Luise Kobler Tochter meines Vaters Schwester legi[e]re ich zwei Hundert Gulden Ö.W.; sollte Luise Kobler nicht mehr am Leben sein, so sollen es ihre Kinder bekommen. // 4.) Herrn Paul Kobler Sohn meines Vaters Bruder Johann Kobler'' [sollen] ''zwei hundert Gulden Ö.W. ausbeza[h]lt werden. Der Babette Kobler Tochter meines Vaters Bruder Valentin Kobler ehemals Bräuer in Raab, ist jetzt mit einem Mann verheiratet, der Weyerer heißt, legi[e]re [ich] ebenfalls Zweitausend Gulden Ö.W. // 5.) Die vier Töchter m meines Vaters Schwester Walburga Holzinger sollte jede zwei hundert Gulden bekommen, sie heißen Anna, Theres, Walburga und Amalie. // 6.) Meinem Schwiegersohn Dr Richard Schleg[e]l<ref>[[Richard Franz Schlegel]], in erster Ehe verheiratet mit der 1848 verstorbenen Tochter der Franziska Kobler, Zäzilia Amalia, verheiratet Schlegel: [[Zäzilia Amalia Schlegel]].</ref> als Andenken sechs silberne Löffel, Messer und Gabeln, seiner Frau Katharina Schlegel ein goldenes Armband mit dem Rubin und die gleiche Brouch'' [Brosche] ''. // Einen jeden von ihren Kindern einen Dukaten / in Gold. Noch muß ich bemerken, daß ich meinen Schwi[e]gersohn Dr Richard Schlegel drei tausend Gulden R.W. von dem Nachlasse seiner ersten Frau meiner Tochter Amalia Schlegel noch schulde, welche ihm nach meinem Tod sobald als möglich zu beza[h]len sind.<ref>Der Heiratsvertrag zwischen Richard Schlegel und Amalia Kobler vom 20. April 1846 enthält folgenden späteren Zusatz: ''Ich erkläre hiemit, bezüglich aller aus diesen [!] Vertrage mir zukommenden Rechte vollkommen befriedigt zu seyn. // Salzburg am 30′ Mai [1]878. // Dr Schlegel''. [[Richard Franz Schlegel]] selbst starb am 1. März 1881.</ref> // 7.) Dem [[Franz Hinterholzer]], derzeit Zeichnungslehrer zwei hundert Gulden. Seiner Mutter Karolina Hinterholzer Wittwe 4 Hemden, 6 Paar Strümpfe, ein Wollkleid und ein Umhängtuch von meinen Sachen. // ''
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''Für den Fall das meine Universal-Erbin Kinderlos nach meinem Tod sterben sollte, so ernenne ich ohne sie zur mittlerweiligen Sicherstellung verhalten müssen zu wollen ihren Mann resp Wittwer derselben Dr Franz Spängler zu deren Nacherben, und verpflichte ihm [!] nachstehende Legate zu bezahlen [!]. // 1.) Der Betti Kobler zwei tausend Gulden Ö.W. sollte sie nicht mehr am Leben sein, so sollten diese Zweitausend Gulden ihren Bruder Wilhelm Kobler ausbezahlt [!] werden. // 2.) Sollen die zwei Töchter von Meiner Mutter Schwester Sohn geborne Kralinger, Kirschner [-ü-]-Meister Töchter von Reichenhall, Sabine Boltera ebenfalls Kirschnerin und Anna Wayer Arztens Gattin derzeit in Salzburg jede tausend Gulden Ö.W. bekommen. // 3.) Mein Schwi[e]gersohn Dr Richard Schlegel zwei tausend Gulden Ö.W. // 4.) Den Unterstützungs-Verein für Oberrealschüler und Lehramtszöglinge zu Salzburg ein tausend Gulden. // 5.) Den Dommusikverein<ref>Vgl. [[Salzburger Dom-Musikverein und Mozarteum]]</ref> dahi[e]r drei hundert Gulden. / 6.) Der Dienstbothen-Erziehungs-Anstalt zwei hundert Gulden. // Zur Urkunde dessen hab[e] ich diesen meinen letzten Willen eigenhändig geschrieben und gefertigert. // Franziska Kobler Privat[e] mp.'' [eigenhändig] '' // Salzburg am 24. Mai 1875 // Kundgemacht beim K. K.'' städt: XX. [dlg. {?} Abkürzung für mich unauflösbar] ''Bezirksgerichte Salzburg am 16. Juli 1886. // Schuster mp.''
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Datei:Testament Franziska Kobler 1875 1.JPG
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Datei:Testament Franziska Kobler 1875 2.JPG
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Datei:Testament Franziska Kobler 1875 3.JPG
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== Kobler-Spängler-Briefe ==
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Die umfangreiche Sammlung der [[Kobler-Spängler-Briefe]] enthält zahlreiche Briefe der "Mali" bzw. "Maly" (auch "Mally Kobler" [[1840]] in einem Brief von Paul C. Reschig) von verschiedenen Personen, [[1842]] und [[1844]] z. B. von Rosa Hablin (damals in Varazdin, [[Kroatien]]). Diese Beziehung scheint eine "etwas anstrengende Freundschaft" gewesen zu sein. Wiederholt wird nach Bekräftigung von "Treue" und "Liebe" verlangt. Mit Rosa korrespondierte Amalie auf Deutsch und auf Französisch. Bei den [[Kobler-Spängler-Briefe]]n ist auch ein Brief auf Italienisch erhalten geblieben.<ref>vgl. [[Kobler-Spängler-Briefe]] von 1847, jedoch nicht übertragen</ref> [[1843]] bekam sie einen Brief von "Karl"; ebenfalls 1843 schreibt sie an einen "lieben Freund" (wohl "Karl"). Zahlreich und umfangreich sind die Briefe der "Maly" bzw. "Mali" an ihre Herzensfreundin in etwa gleichem Alter, an Betti Kobler (* [[1825]]; † [[1881]]), Betti ist ihre Tante in [[Schärding]]. Ein Schwerpunkt dieser Briefe [bisher übertragen 1844 bis 1846] ist die ständige Frage nach Gesundheit und Wohlergehen, ein weiterer vielfach wiederholte Grüße von den Salzburger Familien [[Paurnfeind]], Schlögelhofer, [[Laschensky]], Kudorfer (auch Kuedorfer), [[Weizner]] usw. Neben den Beteuerungen "innigster Liebe" in für uns heute vielleicht befremdlicher Intensität stehen Forderungen nach umgehender Antwort mit "langen" Briefen. Fragen der aktuellen Mode spielen eine große Rolle; manches ist "Alltagsklatsch" mit vielleicht (für uns heute) versteckten Hinweisen auf das Salzburger Leben und auf dort beliebte Örtlichkeiten in den 1840er-Jahren. Vom Ehemann [[Richard Franz Schlegel]] wird berichtet, dass er ein offenbar gefragter und mit Operationen erfolgreicher Arzt war. Wichtig ist in dem Zusammenhang auch die gesellschaftliche "Rolle", die man spielt (spielen will) und etwa mit Modebekleidung demonstrieren kann. 1848, kurz vor ihrem Tod nach der Geburt der Tochter, erzählt sie in Briefen an Betti Kobler, wie in Salzburg der [[Fasching]] mit verschiedenen Bällen festlich begangen wurde. Die Briefe an Betti von 1844 bis 1848 wurden sorgfältig aufgehoben.<ref>Alle Briefe übertragen: [[Kobler-Spängler-Briefe]]; siehe Foto oben.</ref>
    
== Quellen ==
 
== Quellen ==
 
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[[Kategorie:Person|Kobler, Franziska]]
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{{Kobler-Spängler-Briefe}}
[[Kategorie:Person (Geschichte)|Kobler, Franziska]]
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[[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne|Kobler, Franziska]]
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[[Kategorie:Gastwirt|Kobler, Franziska]]
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[[Kategorie:Handwerker]]
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[[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne]]
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[[Kategorie:Töchter und Söhne der Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Spängler]]
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[[Kategorie:Geboren 1796]]
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[[Kategorie:Gestorben 1886]]

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