Kobler-Spängler-Briefe von 1875

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In diesem Artikel werden die Kobler-Spängler-Briefe von 1875 aus einem Privatarchiv veröffentlicht.

Einleitung

Die Kobler-Spängler-Briefe bezeichnen eine umfangreiche Briefsammlung aus dem Besitz von Franz II. Xaver Gregor Spängler (* 1839; † 1912).

Über die Korrespondenz

Über seine Tochter Johanna Spängler (* 1882; † 1973), verheiratet mit dem Schuldirektor in Krems, Rupert Holzapfel (* 1868; † 1940), kam die Sammlung aus dem Nachlass von dessen Tochter Gertraud Holzapfel (* 1917; † 2001), verheiratet Saska in Krems, an Otto Holzapfel (* 1941) in Freiburg im Breisgau in Deutschland.

Die Briefe sind zum Teil übertragen, zum Teil zusammenfassend registriert; eine genauere Auswertung steht noch aus. Die ältesten Briefe stammen aus der Beziehung zwischen Franziska "Fanny" Kobler (* 1796; † 1886) und Franz Francesco Castelli (* 1796; † 1832). Deren Tochter Zäzilia Amalia Kobler wird 1821 geboren und heiratet 1846 Richard Franz Schlegel, stirbt aber bei der Geburt des ersten Kindes 1848. Diese Tochter, Franziska "Fanni" Schlegel (* 1848; † 1905), heiratet 1872 in der Stadt Salzburg den späteren Oberlandesgerichtsrat in Krems, den oben genannten Dr. Franz II. Xaver Gregor Spängler. Ein großer Teil des Briefwechsels spiegelt die besonders enge Beziehung zwischen Großmutter "Fanny" und Enkelkind "Fanni".[1]

1875

Brief Salzburg 10. Mai 1875 an Nr. 17 Fanni Schlegel von "deinem Vater Richard" Schlegel [Nr. 38], siehe: 1850/1851 Briefe. Mutter siehe Antonia Spängler.


Brief vom 8. Jänner 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen, Prägestempel "A S" mit Kranz und Verzierung; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt)[2]:
Salzburg den 8/1 [18]75 Meine inigst geliebten Theuren! Ich danke Euch beiden recht herzlich für die freundlichen Wünsche zum Neuen Jahr. möge sie der liebe Gott in Erfüllung bringen. Für die Beantwortung meiner Fragen danke ich recht herzlich. Lieber Franz! du hast mich so freundlich eingeladen nach Wien zu kommen und die gute Fany hat diese Einladung im Falle des nicht annehmens mit einer Drohung bekräftiget: - - nun hört meine Lieben; wen es Euch nicht ungelegen ist, so würde ich die ersten Tage im März kommen, und bleiben bis nach den Franz seinen Geburtstag, und dan meine Rückreise antretten, die 2 t[e] hälfte April erwartet die Louise ihre Entbindung da könnt Ihr schon denken, das es gut / ist, wen man wider zu Hauße kömmt und wen ich auch sonst nichts thun kann, so kann ich doch mit den Kindern spatzieren gehen, oder, bey den kleinen Kind bleiben wie es kömmt. Nun ist nur noch diese Frage ob es Euch nicht ungelegen ist wen ich so früh schon komme, aber ich denke in Wien wird es bis dahin, nicht mehr so kalt sein, später dennke ich, würde ich vieleicht, nicht mehr leicht fort gehen können, und im Sommer kömt dann Ihr, also wüßte ich keine beßere Zeit. So gott will, können wir dann im Sommer, mehrere Außfliege machen, ich freue mich schon jetzt, auf diese Zeit. Ich bin begierigbob ich mich in Wien werde zurecht finden ich denke mit der Zeit wird es schon gehen. Die GroßmutterFranziska Kobler, Anm.] hatte eine rechte Freude als ich / ihr sagte das ich im März nach Wien reisen werde.

Das der Audorfer gestorben ist und seine Frau 4500 fl [Gulden] zahlen mußte Schulden welche sie auf Zahlung unterschrieben hat, es bleibt ihr nun nur sehr wenig, so das sie wird ganz in den Beschwertesten Umständen wird leben müßen, ein Glück das ihr doch Wasch und dergleichen Sachen von der Mutter geblieben ist, so das sie wenig wird sich kauffen müßen wohnen thuen sie auch im Winter im Hof. durch seinen Tod kömmt sie wenigstens in keine neuen Schulden mehr. Denkt Euch die Schön Willma, jetzige Helldorf ist dieser Tage in Wochenbett gestorben sie sollen in einer schrecklichen XXst geweßen sein. Heute wird sie hier in der Gnigl begraben. Den Lürzer Otto[3] seine Frau wurde am 30 Dezember früh glücklich mit einen gesunden Knaben / Entbunden, welcher den Nahmen Otto Franz Maria erhielt. Es geht beyden Gottlob recht gut. Die Lürzer ist Pathin. Die Ernst Lürzer erwartet im Februar ihre Entbindung. Ich habe den Otto all mein Geld sehen lassen er hat aber diesen, von dir benannten Taller nicht gefunden. Die Schuhmacher welche sehr gut aussieht läßt Euch recht herzlich grüßen, es ist bey ihr alles wohl. Bey Duregger geht es wider zimlich gut. Das der Comonenten [?] schein gezogen wurde wirst du schon wißen mit 14 fl 70 Xr man muß sich halt denken beßer als nichts ist es doch. Lebt recht wohl meine Lieben seid herzlich gegrüßt und geküßt von Eurer Euch treulich liebenden Mutter Antoine [!] Spángler [daneben:] alle Bekanten grüßen Euch herzlich.

[auf Seite 1 unten:] Von der Großmutter viele Grüße.


Brief vom 18. Jänner 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen, Prägestempel "A S" mit Kranz und Verzierung; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt):
Salzburg den 18/1 [18]75 Meine inigstgeliebten Theuren! Recht herzlichen dank für das Gebethbuch, welches, glaube ich der Inhalt deines Gebethbuch ist, welches du einmal als Preis bekommen hast, es ist sehr hübsch zum lesen, nur ist es in diesen großen Druck sehr groß zum mitnehmen in die Kirche, breiter noch als der Hauber[4]. Wie werdet Ihr staunen das der Otto der überbringer dieses Briefes ist. Das es Euch recht ist das ich um diese Zeit komme bin ich froh – den sonst hätte es leicht sein könen das ich wider gar nicht dazu gekommen wäre hinunter [nach Wien, Anm.] zu reisen. Die Großmutter läßt Euch herzlich grüßen und wen Euch vieleicht zu lange kein Brief von ihr kömt sie hat so viel immer zu thun / Geld geschäfte und dergleichen das sie nie dazu gekommen ist Euch zu schreiben, so bald sie zeit hat, wird sie sogleich schreiben. Bey Lürzer Otto haben sie am 30 Dezemmber ein Kindlein bekommen wo sie eine recht große Freude hatten und leider ist es am 14 t[en] Tag wider gestorben, es war ein großer Jammer, die Frau ist gottlob gesund. Von der Egstenen Emmile sind in sehr kurzer Zeit 2 Knaben an Scharlach gestorben. die alte Gräfin Esterhaß ist auch heute hier gestorben.[5]

Das Euch die Wohnung in Wien taugt freut mich, o ich denke ich werde mich recht gut in Wien finden. Die Zeit rückt mit rißenschritten heuer habe ich auch noch manches zu besorgen. Ich denke ich werde / doch mehr Winterkleidung mit nehmen, den ich habe gerne warm. Ich freue mich schon recht sehr auf Euch. Lebt rech[t] wohl ich muß schließen damit ich den Brief Otto noch mit geben kann. Mit iniger Liebe Eure Euch treuliebende Mutter Spángler.

[gefaltet; auf Seite 4 in der Mitte:] An meine Lieben in [unterstrichen:] Wien.


Brief vom 18. Februar 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen, Prägestempel "A S" mit Kranz und Verzierung; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); fragliche [?] Stellen:
Salzburg den 18t[en]/2 [18]75 Meine inigst geliebten Theuren! Wie sehr freute ich mich Euer liebe[s] Briefchen welches ich am Sonntag erhielt es traf mich zwar im Bett. Ich bin schon seit Fasching Montag nicht mehr außgegangen indem ich einen zimmlich starken Husten hatte, nur am letzten Freitag machte ich Nachmittag einen Gang zum Auer etwas zu kauffen und zur Großmutter wolte ich gehen zu sehen wie es ihr geht mit den Herzklopfen, und ich fand sie auch Gottlob zimmlich gut. Am Sammstag Mittag wurde mir so schlecht. Das ich mich legen mußte Heute bin ich Gottlob den größten theil des Tages wider auf, ich hatte auch Fieber, aber Doktor brauchte / ich Gottlob keinen. Ich habe mich nur gut gehalten, und Haußmittel gebraucht. Heute ist mir wider gut nur noch etwas matt bin ich. So gott will wird es bis zur Reise wi[e]der ganz gut. Meine lieben es war in meinen Sinn nie anders gedacht, als amm 6 t[en] Hier abzureisen, um an der Fany ihren Nammensfest unten zu sein, und eben so nicht vor Franz seinen Geburtstfest unten weg zu gehen, Der liebe Gott möge zu meinen [unterstrichen:] Wollen auch das [unterstrichen:] Vollbringen geben. Ich wünsche von ganzen Herzen das die Witterung bis dahin wärmer wird. Ich freue mich schon recht sehr Euch meine lieben zu sehen ich glaube schon auch das es sehr angezeugt ist warme Kleider mit zu nehmen, als leichtere / werde ich nur das Graue mit nehmen welches du liebe Fany mir gemacht hast. Das Schwarze Seidenkleid, das Wattmal [?] Kleid zihe ich zur Reise an, und das Quatroliete [?] Kleid, sonst nehme ich mir nichts mit. einen [mit latein. Buchstaben:] Baldo möchte ich mir in Wien Kauffen. Wen du liebe Fany etwas von Hier wünschest so bitte ich es früh genug zu schreiben. Wie ist es den mit der Butter in Wien, wen sie dort schwer zu bekommen ist, so nehme ich eine große Kaffepichse voll mit, aber ein paar Tage zuvor möchte ich es wissen, damit ich von der Großmutter ihren Buttenbräuern einen bekomme. Was noch ist, bitte ich zu schreiben. Die Großmutter grüßt Euch recht herzlich. Wen nur bey der Großmutter das Herzklopfen sich endlich einmal verlieren möchte, sonst ist sie gottlob gesund. Die Großmutter will mir für das gastbett zum Kieß [?] 1 Lb [Pfundzeichen] Schleiß mitgeben sie sagt es sey gar so leer [?], ich habe gesagt / ich nehme es schon mit, ich bekomme schon einen hübsch großen Koffer, das ich alles unterbringe.

Das Die Kopsa Marie am 4 t[en] April ihre Vermehlung feyert mit einen Ingeneur an der technischen Hochschule in Wien und heißt Friedrich Steiner und hat schon auf den Wieden eine recht nette Wohnung genohmen. Ihr könt Euch denken wie Glücklich sich Marie fühlt. Und wie erfreut die Eltern darüber sind. Rudolf Guttenberg bedauern wir alle von Herzen er war ja so unendlich glücklich. Bey Payer ist auch nun das Mädchen welches so lange Krank war gestorben. Sie bathen selbst den lieben Gott um Auflößung. Hier ist der Doktor Stieger, und Herr Kigele [?] gestorben. Die Doktor Schlögl[6] ist nun Gottlob wider auf den Beinen hat sich nun auch schon wider erholt. Otto liegt auch seit 3 Tagen an einer Haldentzündung. Die Ubrigen haben fast alle Husten besonders auch die Frau. [drei Stiche]

[Seite 1 unten:] und die kleine Emmile, welches ein liebes Kindlein ist. Die Pepi laße ich nachhauße reisen. Den Cardinal geht es seit 3 Tagen gottlob beßer. [drei Striche] [Seite 1 oben auf dem Kopf:] An alle Bekanten recht viele Herzliche Grüße. Von Ottoischen viele herzliche Grüße. [Seite 2 unten, durch drei Striche markiert:] Lebt recht wohl, es küßt Euch mit iniger Liebe Eure Euch von ganzen Herzen liebende Mutter Spángler.


Brief vom 28. Februar 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen, Prägestempel "A S" mit Kranz und Verzierung; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); fragliche [?] Stelle:
Salzburg den 28/2 1875 Meine inigst geliebten Theuren. Wie sicher ich auch glaubte, am künftigen Sammstag reisen zu könen, so kann es leider nicht geschehen – denkt Euch ich war seit ich Euch geschrieben, noch keinen Schritt auß dem Hause, und kann noch gar nicht sagen, wan ich werde auß gehen können. Ich habe noch immer Husten und fühle mich noch oft sehr matt. Ich brauche natürlich allerley aber es braucht seine Zeit, die Wütterung [!] ist immer sehr rauh, und daher getraue ich mir nicht außzu gehen, weil ich fürchte, ich könnte eine Lungenentzündung bekommen was bey alten Leuten oft schnel den Tod herbey führt. Ich gebe also für diese Jahreszeit die Reise auf, und Hoffe wie Ihr gleich anfangs gewunschen im / May wen bey der Louise alles glücklich vorüber ist hinunter [zu kommen] . Seid ihr damit ein verstanden? mein Wille war allen genüge zu leisten – aber der Mensch [unterstrichen:] denkt, der liebe Gott der [unterstrichen:] lenkt. Heute habe ich angefangen Isländisches moos zu trünken, es wird wohl doch einmal etwas helfen. Es haben hier so viele Leute den Husten, und auch sind recht viele Leute krank, es ist dieser Winter denen Leuten zu stark. Auch in Wien soll wie ich höre, die Kripp, sehr stark herschen, gebt nur obacht das sie Euch nicht erwüscht, den sie ist böse. Die Großmutter ließ mir gestern sagen, seit 2 Tagen habe sie kein Herz und Magen klopfen mehr verspiert, nur sey sie noch ein wenig matt, und dürfe bey dieser rauhen Witterung / nicht auß gehen, damit sie sich nicht verderbe. Die Therese schükte sie her um zu fragen wie es mir gehe. Bey Schlögel [Schlegel, Anm.] haben au[c]h, wie ich höre mehrere den Husten, doch die Kinder bring[?]gens nicht hinüber. Herr Tründl [?] war auch an einen Husten und Fieber sehr krank geht aber seit ein paar Tagen wider beßer.

Die Lina Lanser hat ein Mädchen bekommen beide sind Gottlob sehr gesund ich glaube es wird schon bald der 9 t[e] Tag sein. Guttenberg war am letzten Sonntag bey mir, und sagte mir das Ihr beide recht gut außehet und gesund und heiter seid. Wie leid thut es mir, das ich an der Fany ihren Nammenstag nicht in Wien sein kann, und nun schriftlich ihr meine Wünsche bringen muß: meine liebe Fany der liebe Gott möge dir dein Glück erhalten / daß [!] du immer so zufrieden – so gesund, und heiter bleiben kannst – mir bewahre deine Liebe. Etwas – was dir Freude macht werden wir dann in Wien für dich kauffen wen ich so gott will, anfangs May nach Wien komme. Der liebe Gott sey mit Euch meine lieben noch muß ich Euch sagen meine lieben das ich seit ich schon 3 Wochen in keine Kirche gekommen bin täglich in den neuen Gebethbuch meine Andacht verrichte, und es mich sehr erbaut, ich danke Euch noch einmal dafür. Frau von Duregger war nun auch 4 Tage unwohl, und hatte Fieber, es geht aber gottlob wider gut. Otto und Louise grüßen Euch recht herzlich. Lebt recht wohl meine Lieben seid herzlich gegrüßt und geküßt von Eurer Euch von ganzen herzen liebenden Mutter Spángler Von großmutter viele grüße es geht ihr gut.


Brief vom 7. März 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Blatt, gefaltet, Rest von Siegellack (mit Rest von der Blattrückseite = XXX), auf Seite 2 im dritten Teil der Faltung "An meine Lieben in [unterstrichen:] Wien"; / = Seitenwechsel:
Salzburg den 7/3 [18]1875 Meine inigstgeliebten Theuren! Wie froh bin ich daß [!] Ihr dieser Meinung seid, das ich meine Reise verschiebe; es ist auch Heuer ein ganz außer gewöhnlicher streng – und anhaltenter Winter, wie es viele alte Landleute nicht denken [sich zu erinnern, Anm.] . Ich befinde mich gottlob beßer, gehe aber ja nicht zu jeder Tageszeit auß, sondern suche mir die beßre Stunden auß, dammit ich mich nicht verderbe, ganz gut wird es erst werden wen die Witterung wärmer wird sagen die Doktoren, es ist hier gewiß kein Hauß von welchen die Leute nicht mit der Grippe heim gesucht sind. Bey Otto machten es auch alle durch. Die einigen Wochen werden bald vorüber sein – dan hoffe ich Euch fröhlich zu umarmen, und einige fröhliche Wochen bey Euch zuzubringen. / Meine liebe Fany es thut mir leid das mir die Freude nicht zu theil wurde, dir was ich mir vornahm, ein paar kleine Uberraschungen zu machen. – Der Mensch denkt – der liebe Gott lenkt. Ich wolte nun auch die Großmutter [f]ür Dinstag einladen, aber sie XXX [darf] noch nicht außgehen, und hat mich zu sich eingeladen, auch die alte LaschenskiLaschensky, Anm.] kömmt. Die alte Schlegl [Schlegel, Anm.] ist wieder zimmlich wohl ich glaube wen nicht was besondres eintritt wird sie wider beßer. Lebt recht wohl noch Tausend gute Wünsche bringt die dich herzlich liebende Mutter Spángler [darunter:] Ich bethe schon recht oft für Euch.


Brief vom 19. März [1875] von Louise Spängler[7] und ihrer Schwiegermutter Antonia Spängler an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen, lila Prägestempel "L S"; Datierung "1875" erschlossen, der Brief liegt in diesem Päckchen; / = Seitenwechsel:
Liebe Fani! Heute belästige ich Dich mit einer Bitte, und hoffe daß Du Sie mir erfüllst. Ich möchte gerne ein Stück Leinwand, wenn möglich nicht über 30 fll. [Florin] aus der Handlung von beiliegender Adresse.[8] Fa. Schadenböck ließ sich ein Stück kommen 1. Ell. Breit, à 27. Xr. [Kreuzer] mir wäre sie zu schmal, zu Wickeltücher, nun möchte ich Dich bitten zu schauen ob Du nicht eine Leinwand bekemmst 1 Ell. und [darüber klein:] beiläufig ¼ breit wenn auch zu 40 Xr. Beiliegendes Muster ist dasjenige, aus der Handlung wo die Ell. 27 Xr. kostete. / Dann möchte ich Dich bitten mir 2 Schlipps einen ganz rosa und einen himmelb[l]auen vielleicht zu 40 Kr. Oder auch etwas theurer zu schicken, sie gehören für mich. Sei so freundlich und besorge es mir bald, weil ich [durchstrichenes Wort] die Leinwand bald brauche, ich zögerte mit schreiben, bei uns haben die Kinder die Schafblattern [Windpocken, Anm.] und da kam ich nie zum schreiben. Herz liche Grüsse an Dich und Franz von Otto und der Mutter, welcher es sonst gut geht nur hustet sie noch immer, Großmutter freut sich sehr zu Euch, sie spricht immer was sie in den 27 Kr. Handlungen kaufen wird. Indem ich Dich herz lich grüsse bleibe ich Deine Dich liebende Schwägerin Luise [!]. 19. 3. / [weiter S. 3:] Das Geld werde ich darnach schiken weil ich es nicht genau weiß. Die Qualität von beiliegender Leinwand wäre mir recht es macht nichts wenn sie dünn ist, nur nicht grobfädriger.

[Antonia Spängler:] Meine Lieben! Da Louise so freundlich ist und mir antrug ich köne ein paar Zeilen an Euch schreiben, so benütze ich auch diese Gelegenheit. Vor allen muß ich Euch sagen das mein Husten noch immer nicht ganz gut ist, wie die Witterung kälter ist, so kömmt auch die [!] Husten wider mehr, ich brauche fleißig, und gehe bey kalten Wind nicht auß, Ich hoffe bald ganz frey zu werden. der großmutter geht es Gottlob gut, sie war diese Tage bey mir, Heute war ich bey Schlegl [Schlegel, Anm.] , da ist die alte / Frau auch wider beßer, auch die Mutter ist wider wohl. Bey uns ist Gottlob alles zimmlich wohl nur Otto und Emmile [!] die Kleine haben die Schafblatern. Die Nowack hat Heute geschrieben es geht ihr recht gut sie reißt am 22 t[en] dies Monath nach Schlesien zu seiner Mutter und werden bis August dort bleiben, ihr Kind soll recht groß und stark und recht gescheid sein. Lebt recht wohl, es küßt Euch inig Eure treue Mutter Spángler.


Brief vom 7. April 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen, Prägestempel "A S" mit Kranz und Verzierung; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); fragliche [?] Stellen:
Salzburg den 7/4 [18]75 Meine lieben Theuren Morgen ist ein festlicher Tag für uns [unterstrichen:] alle – hat ja der liebe Gott an diesen Tag ein Band geknüpft welches zwey Menschen so glücklich gemacht[9], das die Mutter dieser Glücklichen, nur mit Freude – mit Beruhigung, und Zufriedenheit, auf diesen Tag zurück sehen kann – und nur immer denken und sagen muß der liebe – gütige Gott möge Euer Glück erhalten – und wen möglich noch vermehren – Ich bitte den lieben Gott wohl recht oft, er möge Euch immer in Seinen Göttlichen Schutz erhalten, das dieser gesegnete Tag, recht oft wider kehre. Das gleiche wünsche ich den guten Franz / zu seinen Geburtstag[10], einer dieser festlichen Tage bringt Ihr gewiß wenigstens den Abend in Mödling zu. Ich werde Euch [auf eure, Anm.] Gesundheit trüncken. Angermeyer [Angermayer, Anm.] wird Dir Heute den [Brief der] Frau v Schmelzing den Franz übergeben haben. Es hat mich sehr gefreut, er sieht gut auß, aber älter ist er in seinen Außsehen geworden. Er wird wohl auch mich so gefunden haben, den ganz kann ich noch nicht sagen das ich mich er holt habe, ich fühle mich oft besonders in den Füßen matt. es wird wohl nach und nach wider recht werden, wen man alt ist geht die Erhollung viel schwerer. Die Witterung ist jetzt sehr angenehm ich gehe auch seit es trocken ist mehr auß. / Heute gehe ich mit der GroßMutter zu Schneberger [Schneeberger, Anm.] . Ist es in Wien auch schon sehr warm? hier ist es in der Sonne wie im Sommer so heiß, so schnell ändert sich die Tempratur.

Bey Louise geht noch alles gut, sie erwartet gegen Ende April ihre Entbindung gott gebe das alles Glücklich vorüber gehe. Die Feihlinger [?], wurde dieser Tage entbunden mit 8 Monnathen das Kind ist leider gleich nach der Geburt gestorben es hatte Wasser im Bauch, und war ein großes glück das sie mit 8 Monnathen entbunden ist, sonst würden vieleicht beide ein opfer geworden sein, die Frau befindet sich wohl. Denkt Euch die Professor Meyer [?] ist seit 2 ½ Monath in gesegneten Umständen ihr könnt Euch denken welche Freude sie / haben sie waren voriges Jahr mit Otto und Louise in Unken in Bad. Professor Meyer [?] hat auch 10000 Gulden geerbt von einen weit schichtigen Verwanten. ist ein großes Glück für ihn. Die Biebel [Biebl, Anm.] Marie ist Braut und zwar schon im nächsten Monath die Vermählung [mit] einen Herrn Urgscheider [?], er ist in der Handlung welche den Biebl gehörte. Den den [?] Kadaune du[r]ch [?] Verlobte, mit der Rauchenbichler Friedericka, auch die Hochzeit bald. Otto und Louise vereinen ihre Wünsche mit den meinen nebst herzlichen grüßen. Noch einmal meine herzlichen Wünsche wider hollend verbleibe ich Eure Euch treuliebende Mutter Spángler. Von Duregger Hauße recht viele grüße.


Brief vom 24., 26. und 28. April 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen, Prägestempel "A S" mit Kranz und Verzierung; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt):
Salzburg den 24/4 1875 Meine lieben Theuren! Daß [!] ich erst heute dazu komme, Euch meine lieben für Eure guten Wünsche, zu meinen Geburtstag zu dannken, liegt Hauptsächlich in dem, das es mich einen großen Kammpf kostet, mein Gefühl der Vernunft zu unterwerffen, nemlich hat es mich würcklich sehr gezogen nach Wien zu gehen, um mit Euch einige Wochen zuzubringen; aber da ich noch immer mich nicht so ganz erholt habe, so räth mir alles ab, nach Wien zu gehen, da die Wiener Luft, keine Erhollung gewährt indemm sie, so Dunstig sey, und so viel Wind und Staub sey, Ich habe dan wollen für einige Wochen, in die Gnigel[11] gehen zu Hofrichter. – da sie / mich so freundlich eingeladen haben, natürlich gegen Bezahlung, kaum vergingen über diesen Gedannken 3 Tage als Louise auf zu stehen anfing sich oft sehr matt fühlt und dem Otto erklärte, sie wünsche sehr aufs Land zu gehen, mit den Kindern, damit mann sie nicht so anzu ziehen brauche, und sich die Kinder auch erkräftigen. so hat er nun im Spáthhoff. eine Wohnung auf genohmen um 300 fl. [Gulden] Da fragten nun Louise und Otto ob ich nicht zu ihnen ziehen will, und so werde ich mit ihnen hinauß gehen, und dort, vieleicht 6 Wochen bleiben, thut es mir recht gut, vieleicht auch länger, jedenfall bin ich bis Ihr hieher kömmt, wider in meiner eigenen Behaußung. Ich freue mich schon recht sehr wen Ihr herauf kömmt / [darüber:] den 26 t [en] [weiter:] besonders wen ich mich vieleicht wider kräftiger fühle, um mit Euch einige Außflüge machen zu könen. Ich kann mich nicht krank nennen, aber ich fühle mich oft so matt, und vor allen gleich so angegrieffen. Ich lasse mir gewiß in keiner Beziehung etwas abgehen, ich trü[n]cke au[c]h Täglich etwas Wein. Es ist das Frühjahr sehr stark da die Luft immer noch so kalt ist, es sterben recht viele Leute – besonders was Lungenkranke sind, die reißt es alle. Leide[n]d sind wohl sehr viele hier.

Die Zeit bis Ihr kömmt, hoffe ich wird recht bald vorüber gehen, mir wäre es so unangenehm wen ich in Wien krank würde, es ist nie gut krank zu sein, aber hier habe ich doch meine eigene Wohnung, und Bedienung, den mir ist es so unangenehm, wen [ich] jemand eine Ungelegenheit mache. / [darüber:] den 26 t [en] [weiter:] So angegriffen ist meine Gesundheit, das wen ich eine Nacht schlechter schlafe ich es den andern Tag recht gut merke und es mir auch die Leute ansehen das ich schlechter außsehe – unter diesen Umständen werdet Ihr begreiflich finden das man nicht gerne eine weitere Reise unternimmt. Da ich also leider nicht nach Wien komme[12] so bitte ich dich liebe Fany wen es dir so recht ist lasse dir von Franz für 5 Ell[en] Zeug von den gekauften Rock an meiner statt zahlen und Otto wird es den Franz schon ver rechnen ich zahle es den Otto. Lebt recht wohl seit nicht böse auf mich aber ich glaube es bleibt dadurch gewiß au[c]h Euch eine Angst dadurch erspart. Es küßt Euch mit iniger Liebe Eure Euch herzlich liebende Mutter Antonia Spángler.

[Seite 1 oben auf dem Kopf:] Von allen Bekanten viele herzliche Grüße.


Brief vom 14. Mai 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief vom 14. Mai 1875, Seite 1.

Ein Bogen, Prägestempel "A S" mit Kranz und Verzierung; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); fragliche [?] Stelle; die erste Seite des Briefes ist abgebildet:
Salzburg den 14/5 [18]75 Meine lieben Theuren! Wie gerne ergreife ich die Feder um mit Euch meine Lieben ein wenig plaudern zu können. Recht sehr danke ich vor allen für Eure lieben Briefe. Mit meinen fortgehen auß Wien[13] ging es freilich so schnell, das ich nirgends mehr hin gehen konnte, daher werden auch die Leute überrascht geweßen sein. Mit meiner Gesundheit geht es gottlob beßer, ich bin wohl noch nicht so kräftig wie früher, aber ich sehe doch schon viel beßer auß. Ich habe gestern den letzten Malaga getruncken, er hat mir sehr gut gethan, und wird es noch nothwendig, so kaufe ich mir einen, die gesundheit ist ja alles werth. Ich bitte dich recht schön liebe Fany allen welche an mich grüße aufgegeben haben / ebenfalls viele grüße zu entrichten, war es mir ja selbst zu schnell. Wegen Sieber [?] bedaure ich sehr das die Nachrichten immer schlecht lauten. Liebe Fany wie froh bin ich das dein Befinden ein gutes ist, auch hoffe ich wirst du getröstet sein, wen du diesen Schmerz der F v Sauter bedennckst, welche schon so viele Freude an ihren Kindlein hatte, da es sie schon kannte, dan ist die Natalie so sehr geschwächt, das wohl zu fürchten ist, das sie kein Kind mehr bekömt. Bey dir liebe Fany ist dieß ganz anders. Ich bitte dich folge mir und trü[n]cke alle Tage etwas Wein, besonders gut wäre ein Türoller [Tiroler, Anm.] weil dieser ein gutes Blut macht, und Kraft giebt – ich dencke bey dir wird noch alles recht werden. Dencke dir bey Lürzer Otto ist Ihnen das / Kindlein mit 6 Wochen wider gestorben, der kleine Paul hat einen Lungenhusten bekommen, und ist daran gestorben kannst dir dencken wie schwer es ihnen ist. Am Dinnstag geht die Lürzer Pepi hinein[14] zu ihnen damit sie doch ein wenig sich zerstreut. Die kleine Margaretha ist auch schon überal aufgestanden, und hat so viel verstanden, was man mit ihr gesprochen, es thut gewiß auch sehr weh ein solches Kindlein zu verlieren. Man muß sich fiegen [fügen] und in den Willen Gottes ergeben.

Die Frau v Rittman bedaure ich, ich fürchte wohl dieses lange kalte Frühjahr wird ihr zu viel werden. Hier haben so viele Leute den sogenanten [unterstrichen:] Mumms [Mumps, Anm.] der kleine Otto hatte denselben auch es ist eine starcke Drüßen anschwillung, von beiden Seiten / im Gesicht so das daß [!] Gesicht ganz 4 eckicht außsah, er hat sogar Fantasiert, jetzt ist es gottlob gut aber er ist noch nicht außgegangen. Ich hoffe das es bey Franz nicht von Bedeutung sein wird, seine Geschwulst. Ich bin schon recht begierig wo Franz hinkömmt, und wan es entschiden wird. Die Rosi bedaure ich wegen den geschwollenen Magen, man darf froh sein daß sie so viel ist das sie ihre Arbeit versehen kann, ich habe schon einige Speisen gekocht von unten aber den Auflauf mit etwas Mehl weiß ich nicht mehr außwendig, und die Griß Nockerl habe ich auch das Quandum vergeßen. Wie geht es den mit der Kopsa Emma? weiß die Steiner noch nichts? Der Großmutter geht es bis auf die Augen zimmlich gut sie grüßt Euch recht herzlich. Lebt recht wohl Es küßt Euch von ganzen herzen Eure treue Mutter Spángler.

[Seite 1 oben auf dem Kopf:] Von Otto und Louise viele herzliche grüße. An Rose herzliche Grüße. Die Maße und Gewicht weiß ich wohl, aber wie man zukömmt muß man sich gefallen lassen.


Brief vom 17. Mai 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Brief vom 17. Mai 1875, Seite 1.

Ein Bogen, Prägestempel "A S" mit Kranz und Verzierung; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); die erste Seite des Briefes ist abgebildet:
Salzburg den 17/5 [18]75 Meine liebsten Theuren! Wie ich oft sage, der Mensch denckt – der liebe Gott lenckt. Als ich neulich Euren Brief erhielt, welcher wohl sehr dringend mich auffordete zu kommen, ich beschloß daher zu gehen, wen es mir auch nicht so gut bekommen möge, wie die so herliche Landluft hier, ich richtete mir schon alles zusammen auf den kasten herauß die Schuhe Kleider, habe schon den Kofer besorgt schon die Nothwendigsten Abschieds besuche gemacht, kurz ich war ganz reiseferig und wollte am Dinstag den 11 t[en] reisen[15], als mir von 9 t[en] auf den 10 t[en] in der Nacht so unwohl wurde, und ich so auf geregt war, das ich nur zu deutlich sach, das dieß, keine Verfaßung / ist, um eine so weite Reise zu unternehmen; ich wußte mir nun nicht anders zu helfen als ich ging zum Vater der Fany[16] , um ihm zu rathe zu ziehen, und er sagte mir auch beßer als die Wienerreise wird mir gewiß der Aufenthalt auf dem Land thun, ich bath im dan er möge Euch selbst ein paar Zeilen schreiben, was er mir auch versprochen hat. Ich bin dan noch den selben Tag mit denen Ottoischen aufs Land gezogen, wo wir die herlichste Luft nebst den schönsten Wetter genießen, ich bin nur gestern in die Stadt in die Kirche gegangen, sonst bin ich den ganzen Tag im freyen, und habe immer das herliche Grün / vor den Augen was mir wohl, unendlich gut thut, diese Woche werde ich anfangen Moßbäder [!] zu brauchen.

Bey Otto befinden sich Gottlob auch alle recht wohl, die große Louise hat sich auch schon mehr erholt, seit sie hier ist. Wir haben so viele schattichte Plätzchen, das wir alle unendlich gerne in Hof sind. Bey Duregger sind sie am Mitwoch herauß gezogen. es behagt ihnen auch ganz gut heraußen. Meine lieben es ist wahr, ich habe es Euch versprochen heuer nach Wien zu gehen, und wäre ich nicht krank geworden, so wäre ich lange schon bey Euch so aber habe ich zum reisen den Muth verloren, weil ich sehe das meine Gesundheit noch nicht so fest ist, als sie früher war. / bedenckt auch meine Lieben daß ich im 72 t[en] Lebensjahr bin, wo man sich so ungerne von seiner gewöhnlichen Lebensweise trent. Ich liebe Euch gewiß gleich dem Otto und Louise, und freue mich unendlich Euch im Juli bey uns zu sehen, und so Gott will hoffe ich das wir viel mitsamen verkehren werden, und sich alles auß gleichen wird. Ich will den letzten Brief gar nicht na[ä]her berühren, der mich, so wohl als andere Personen, die Ihr mit Unrecht als in der Sache betheiliget annehmet, hat Euren letzten Brief beleidigen müßen und auch würcklich beleidigt. Lebt alle recht wohl und seid herzlich gegrüßt und geküßt von Euerer Euch herzlichliebenden Mutter Spangler Otto und Louise und Kinder grüßen Euch herzlich.


Brief vom 31. Mai 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); fragliche [?] Stelle:
Salzburg den 31/5 [18]75 Meine liebe theuerste Fani! Heute gilt mein Schreiben eigentlich nur dir. Morgen ist dein Geburtstag, Ich bringe dir daher meine herzlichsten aufrichtigsten Glückwünsche – der liebe Gott möge Euer Ehe liches Glück Euch fort – und fort erhalten, mir bewahret Eure Liebe. Nun nur noch 6 Wochen und ich kann in Eure Arme fliegen, o wie freue ich mich Euch zu sehen, so Gott will so wollen wir recht viel beysammen sein, und mehrere Außfliege zusammen machen. Ich bin, Gott sey lob, und dannck, viel / kräftiger, und hoffe wen ich noch ein Monnath auf den Land bin meine vorige Kraft wider zu erlangen. Ich bin sehr gerne auf den Land, und ich weiß gar nicht wie es möglich ist, das die Tage mir so schnel verfließen.

Otto und Louise grüßen Euch recht herzlich und vereinen ihre Wünsche mit den meinen Ich war Heute erst das 3 t[e] mahl in der Stadt, seit ich hier bin Bäder habe ich 2 genohmen und morgen das 3 te. Onk[e]l Alois [17] ist leider noch nicht viel beßer sie sind im Kreutzbrückl [Kreuzbrückl, Anm.] , er ist noch immer ganz gelb im gesicht und hat keinen Apotit, gestöhrten Schlaf – man ist unter uns / gesagt in ängsten für ihn zum großen Glück ist Alois sein Sohn schon 14 Tag hier, und bleibt noch bis nächsten Sammstag hier, Alois glaubt es muß bis dahin sich entscheiden, ob es sich zum beßren wendet, oder ob es der [unterstrichen:] Anfang, vom [unterstrichen:] Ende wird. Gott gebe das beßere. Heute weiß ich noch nicht wie es geht, sie sind in die Stadt gefahren. Die Franz Spángler habe ich gar nicht gesehen, habe ihr aber doch durch An[n]a Spángler, den Riemmen [?] zukommen lassen.

Diese geschichte welche sich zugetragen werdet ihr wohl schon gehört haben, daß Achleitner so verunglückt ist durch [mit lateinischen Buchstaben:] Phosphor, das er Blind und Taub geworden und die / Hände ganz zerrießen so das man ihm eine abnehmen mußte, nach einigen Tagen ist er glücklicher weise gestorben.[18] Dan ist der Schloßer dauscher von einer Leiter gestürzt und hat sich sehr geprölt am ganzen Körper. er war auch einige stunden ohne Besinnung, den geht es wider beßer, 2 Personen wenigstens haben sich erhängt, und die F v Maurer [?] ist gestorben auf den Weg nach den Bahnhof, es hat sie mitten auf den Weg der Schlag getroffen. Lebt alle recht von Herzen wohl und seid inig geküßt von Euerer Euch herzlich liebenden Mutter Spangle[r].


Brief vom 20. Juni 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen, Prägestempel "A S" mit Kranz und Verzierung; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt); fragliche [?] Stelle:
Salzburg den 20/6 [18]75 Meine lieben Theuren Nun liegen 2 Briefe vor mir von Euch zur Beantwortung für welche ich Euch herzlich danke. Den ersten wo mir die Fany mittheilte das sie an ihren Geburtstag in Mödling war, und sich gut unterhalten hat. Der 2 t[e] enthielt den Glückwunsch zu meinen Nammenstag. Der liebe Gott möge Eure guten Wünsche erfühlen. Gott seys gedanckt ich fühle mich im Hof recht wohl und vergnügt Die Witterung war bis zu dato noch fast immer schön, und wir daher auch fast immer im freyen. Wie freue ich mich schon jetzt auf Eure Ankunft ich werde [oben auf dem Kopf:] Otto und Louise grüßen recht herzlich / am 20 t[en] Juli in die Stadt ziehen, damit ich vor Euerer Ankunft, in meiner Wohnung noch alles in Ordnung bringe. Ich hoffe Euch recht oft bey mir zu sehen, da die Großmutter oft mit Herzklopfen belastet ist, will ich sie mehr ruhen lassen ich hoffe Ihr werdet schon au[c]h mit meinen einfachen Speisen zufrieden sein. So Gott will wollen wir recht vergnügte Tage verleben.

Bey Onkel Alois nahm es leider ein recht schnelles Ende.[19] Die Schwäche nahm von Stunde zu Stunde zu, die letzten Tage hatte er nur wenige lichte Augenblücke, er nahm auch gar nichts mehr zu sich. Sie reißt am Dinstag Mittag hier ab mit den Angermeyer [Angermayer, Anm.] Ich hoffe sie wird sich in Wien / bey ihren Kindern doch mehr zerstreuen. Für die Zukunft glaube ich wird für sie gesorgt sein. Jetzt bleibt sie, ei[n]mal [?] wie ich höre, bis im August auf Reisen. Ich finde sie doch so zimmmlich gefast. Das Ihr den Salzburger Außflug[20] machen kontet freute mich sehr den es war gewiß recht lustig Sauter Ludwich schrieb mir davon, er hat sich sehr gut unterhalten. Entrichte Ludwich meinen herzlichsten danck, einstweilen, statt meiner für sein liebes Briefchen, es freute mich ungemein Die Natalie hab ich noch nie gesehen, auch nicht den Robert und seine Gattin. Ich komme so selten in die Stadt, nur wen ich nothwendig zuthun habe, oder etwas von meiner Wohnung brauche. / So schön, und feyerlich, wird wohl lange kein Leichenzug mehr sein wie es der vom Alois war er ist mit allen Ehren begraben worden Kra[ä]nze langen wohl 20 nicht. Natürlich 3 Geistliche gefahren mit dem Trauerwagen welcher ganz behängt war mit lauter Kränze dan gingen 8 Enkel-Kinder mit Kränzen nebenbey dan eine menge Vereine Posaunen lieder Tafel und eine ungeheuere menge Menschen und eine große Klage. Lebt recht wohl, und kündet uns recht bald Eure Ankunft an. Es küßt Euch mit iniger Liebe Eure treue Mutter Spángler [darunter:] Morgen den 21 t[en] um 10 Uhr ist die Vermählung von LaschenskiLaschensky, Anm.] in Eggen die / [unten auf S. 1:] Großmutter ist dabey.


Brief vom 3. Juli 1875 von Fanni Spängler an Fanny Kobler

Brief vom 3. Juli 1875 von [Nr. 19[21]]] Fanni Spängler an [Nr. 79] Fanny Kobler:
Wien 3/7. 1875/ Meine liebe Großmutter! Verzeihe, daß ich dich mit dieser Sendung belästige, aber ich denke Ida kommt ohnehin oft zu dir, und da ich nicht weiß ob sie häufig zu Hause ist, dachte ich, es ist beßer wenn die Franzen an dich kommen. Ich glaube, die Franzen sind für ihre Schönheit nicht theuer. Ida hat mir einen ziemlich traurigen Brief geschrieben. Ich würde ihre die Angelegenheit sobald als möglich zu entscheiden führen, wenn ich an ihrer Stelle wäre./ Selbst die traurigste Gewißheit wäre minder peinlich als dieses ewige Hin und Her. Ich glaube du bist auch dieser Ansicht. Liebe Großmutter ich lege eine weiße Schürze bei, welche dem Fräulein Lina Schmelzing gehört, sie wurde mir durch Trudwin [?] Duscher übergeben, bei welcher das Fräulein die Schürze vergeßen hat. Bitte schicke die Liesa zu Frau von Schmelzing. Wenn Lotti nicht mehr in Salzburg sein sollte so sei so gut und schicke meinen Brief an sie.

Zur angenehmen Neuigkeit kann ich berichten, daß Franzl gestern schriftlich seinen 4 wochentlichen Urlaub zugesichert bekommen hat. Wir werden Wien in den letzten Tagen dieses Monates, möglicherweise erst am 2. August verlaßen. Unser Reiseplan steht noch immer nicht fest, doch denken wir ohngefähr eine Woche zu reisen. Gestern begegnete ich in der Stadt Frau von Taube und ihre Tante, sie sehen Beide recht gut aus. Sie erkundigten sich sogleich nach dir, und empfehlen/ sich dir aufs Beste. Letzten Sonnt Feiertag waren wir in Dornbach, wo wir den dort weilenden Cardinal von Salzburg unsere ergebenste Aufwartung machten. Wir wurden sehr freundlich empfangen[.] Tante Alois [die Frau von  Aloys Spängler, Anm.] ist hier bei AngermeyerAngermayer von Rebenberg, Anm.] , sie ist doch ziemlich ruhig und wol. Mittwoch waren alle hiesigen Spängler sowie Angermeyer bei uns. Es waren unser 11 Personen. Es war ganz lustig. Und nun lebe recht wol. Franzl grüßt dich, Rosi küßt die Hand und auf baldiges frohes und langes Wiedersehn freut sich ungeheuer deine dankbare Enkelin Fanni [am Rand:] Unseren Gruß an Theres, geht es ihr wieder gut? An Allem Alle die herzlichsten Gruße/ Ist zur Hochzeit unser Telegramm rechtzeitig gekommen?

Der Brief liegt in der kleinen Schatztruhe, die [auch bei uns] "neben der Spängler-Uhr steht". Im Umschlag liegt ebenfalls dort eine Rechnung des "Hôtel de la Poste, Genève", für Mon[sier]. Spängler, ohne erkennbares Datum; sie kommt von der im Brief erwähnten "Reise". Seit 1874 sind die Spängler in Wien. – Eine Cousine Maria Spängler ist mit Vinc. Angermayer verh.; zur Verlobung gratuliert "Maria Spängler" 1871 aus Ried.


Brief vom 11. September 1875 von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler und Fanni Spängler

Brief von [Nr. 37] Maria Antonia Spängler (* 1803; † 1882) an den Sohn [Nr. 18] Franz Spängler und an Fanni Spängler [geb. Schlegel]:
Salzburg den 11. 9. [18]75: Meine lieben Theuren! Wie lange habe ich mir schon vorgenohmen, an Euch meine lieben zu schreiben, und erst heute komme ich zur Außführung. Ich bin viel auf dem Land bald bey Otto, und bald bei Duregger, dan wird im Hauß in allen 3 Stöcken die Wasserleitung gerichtet wo ich besonders im 3te Stock oft nachschauen muß in meinem Spiegel wurden auch 3 Löcher zu Röhrenlegung durchgebrochen, ist aber noch nicht ganz fertig, es giebt so manchmal unangenehme dabey. Daß Ihr glücklich und wohlbehalten in Wien angekommen seit freute mich sehr, und ich hoffe es wird alles in Ordnung bleiben. Fany [Fanni, schwanger] soll sich nun halten, und besonders nicht schwer heben, und nicht zu weite S[p]atziergänge machen. Besonders bevor die ersten 4 Monnathe vorbey sind muß man in jeder Beziehung vorsichtig sein. Seit 2 Tagen geht es der Natalie, auch beßer, sie hatt Fieber die Mama wird sehr viele angst außgestanden haben, das Kindlein soll sehr gedeien.

Die GroßmutterFanny Kobler, Anm.] ist im ganzen zimmlich gleich, bald beßer, dan muß sie wider einige Stunden liegen, nach und nach wird es sich schon geben. Dermalen hat die Großmutter noch gar nichts von der Wasch [große Wäsche] gesprochen, es ist wohl auch noch Zeit. Die Großmutter hat neulich der Conto [Rechnung] gebracht, von dem Herrn Joseph Müllner, welcher das Bild ([Foto]) für dich ferfertigt hat, es mach[t] 2 f 75 der Otto wird es schon berichtigen wie es zeit hat, ich lasse ihm nicht vergeßen. Wegen der Pezi im Hoff ist es schon wie wir gesehen, es ist ihr bis 1te Ocktober aufgesagt. Vieleicht heurathet er sie bis dahin, noch weiß man nichts, er ist nicht hier, er muß aber dieser Tage kommen, weil die Stelle beginnt am 16te. Die Angermeier gehen Heute von hier fort sommit weil Ihr so nahe wohnt gebe ich ihn diesen Brief mit. Die Zeit läuft so schnel, wie bald werden auch wieder diese Monathe vergehen bis wir uns widersehen. Nicht wahr, ich dachte es mir, wie wohl dir wider gewesen sein wird, in deinen eigenen Haußwesen zu dirXXXnen zu könen. Es ist überal gut aber zu Hauße amm besten.

Den Herrn Prälaten habe ich noch nicht gesprochen. Das dir das viele Abstossen nichts getahn, ist ein großes Glück. auch ein Beweiß das es festen Sitz genohmen hat. Lida Plachetka ist eine ganz glückliche Braut. Im November ist die Vermählung. Auch Frau Auer soll verlobt sein mit dem jungen Weber. Ob wahr oder nicht kann ich nicht behaupten. Otto und Louise grüßen Euch recht herzlich Otto wird schon alles besorgen. Otto kann noch nicht herein Ziehen weil wir noch keine Wasser zum putzen haben das neue ist nicht fertig und das alte kömmt nicht mehr. Lebt recht wohl mit aller liebe Eure Euch herzlich liebende Mutter Spángler von allen Bekanten herzliche Grüße.


Brief vom 26. September 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen, Prägestempel "A S" mit Kranz und Verzierung; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt):
Salzburg den 26/9 [18]75 Meine lieben Theuren! Ich bringe Euch durch Otto, meinen herzlichsten Gruß. Wie ich von Leopold Spángler hörte so befindet Ihr Ech beide recht wohl, Fany soll schon zimlich dick werden. Ich bitte dich liebe Fany ziehe ja doch ein leichtes Mieder an, dammit die Außdehnung nicht zu groß wird, den dieses geht in der Mutter auß, weil die Kinder dan oft so groß werden, das beyde darunter leiden, Mutter und Kind. Gestern war die Begräbniß von der alten Großmutter[22] , deine Großmutter, und ich, sind mitsammen gegangen. Der Großmutter geht es halt so pasabel, sie hat trotz alles halten, und auch der Beobachtung / was der doktor verschreibt doch oft das Herzklopfen. aber sie hoft von der kühleren Witterung einen beßren Erfolg

Ich bin Gottlob gesund bey Duregger geht es wie immer alle sind nnn [?] [von] Hof herein was ich sehr froh bin. Die Pepi [Hausangestellte, Anm.] bey Otto heurathet am Dinstag den 28 in der Früh um ½ 6 Uhr von Hauß weg. Es ist ein großes Glück für sie. Aber Louise hat noch niemand. Vieleicht übernimt wenigstens für diesen Augenblück die Marie die Kinder und Louise nimmt dan eine neue Stubenmagd. Lebt wohl ich muß schließen da Otto fort geht es küßt Euch inig Eure treue Mutter Spángler. [gefaltet; Seite 4 in der mittleren Faltung:] An meine lieben in Wien


Brief vom 28. Oktober 1875 von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler und Fanni Spängler

Brief von [Nr. 37] Maria Antonia Spängler (* 1803; † 1882) an den Sohn [Nr. 18] Franz Spängler und an Fanni Spängler [geb. Schlegel]:
Salzburg den 28. 10. [18]75: Meine innigst geliebten Theuren! Ich hatte schon große Sensucht, von Euch meine Lieben einen Brief zu erhalten, endlich am Montag wurde ich mit einer Nachricht erfreut, und zwar doppelt erfreulich, weil ich nun mit aller Ruhe hoffen kann das alles in Ordnung ist. Der liebe Gott gebe seinen Segen dazu: Ich bitte dich liebe Fany [Fanni] schon dich- thue ja nichts was dir oder den Kinde nachtheilig sein könte. Besonders Verkühlung ist sehr nachtheilig. Wie froh bin ich daß du so heiter und ruhig bist, so hoffe ich wird auch das Kindlein so werden. Ich habe bey durchlesung des Briefes Freudenthränen vergoßen. Ich freue mich schon auf das Kindlein. Gott gebe das alles glücklich Vorübergehe, dan werden wir uns alle im stillen glück erfreuen. Liebe Fany ich bin schon immer jetzt schon sehr bedacht auf meine Gesundheit und auch auf meine Kraft das ich Euch meine wenige Kraft bieten kann, auch giebt der liebe Gott für besodere Fälle auch besondere Kräfte, und dieß erwarte auch ich, von den lieben Gott. Wie schnel wird die Zeit, diese wenigen Monathe vorüber gehen bis ich fort reise von hier. Ich habe nun schon angefangen an den Leibchen zu strücken und Morgen nehmen wir bey der Großmutter eine restliche durchschau der Kindswasch vor, auch nehme ich Wückelthuch und unterlegel mit und so binderln wie man sie nimmt wen man die Kinder nicht mehr fatscht [eng in Binden wickelt] einen Flanel nehme ich auch mit damit sie alles sieht, wie es die Louise hat. Du hast gewiß schon manches gemacht, für das Kindlein. 1 Barterl werde ich auch minehmen.

Otto kömmt nicht nach Wien man weiß nicht wem es eingefallen ist so etwas hinein setzen zu lassen [in die Zeitung] er hat es auch schon wider ruffen lasen. Wegen Hechen [?] Beschau wirst du wie alle hier sehr erfreut geweßen sein besonders die Holzschu Fräulein welche so kümmerlich leben mußten diese können nun wen sie dieses Geld bekommen ganz anständig leben. Sie haben bey einer Außbeute [Rente, Zinsen] 57 fl mit der Außbeute welche auch zugleich mit der großen Zahlung vereint wird bekommen die Holzschuischen bey 3000 fl nebst dem wird auch beantragt, das ferner 6 bis 7 Außbeuten, allzahnlich sind. Dieß ist wohl ein großes Glück, für die gesellschaft. Die Großmutter ist Gottlob zimmlich wohl, im ganzen hält dies Klopfen nicht mehr so lange an wie sonst. Ich habe zu Otto gesagt wen Ihr die Zahlung von der Hannerau [?] bekömmt so wäre es sehr angezeugt wen Ihr für den guten Vater einen Grabstein setzen laßen würdet. Lebt recht wohl meine innigstgeliebten Euch segnend und herzlich grüßend verbleibe ich Eure Euch treuliebende Mutter Antonia Spángler. – Otto und Louise grüßen Euch herzlich.


Brief vom 25. November 1875 von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler und Fanni Spängler

Brief von [Nr. 37] Maria Antonia Spängler (* 1803; † 1882) an den Sohn [Nr. 18] Franz Spängler und an Fanni Spängler [geb. Schlegel]:
Salzburg den 25. 11. [18]75: [verkehrt:] Die Länge dieses Schiiel [?] ist die größe von den Unterlegeln ganz 4 XXX zum Saume ist schon zugegeben. - Meine lieben- lieben Theuren. Hiemit meinen herzlichen innigen Dank für Eure Wünsche zum 49te Hochzeitstag, es ist mir dieser Tag immer ein Tag, selliger Erinnerung- und Schmerz- das mir mein Glück so bald zu Grabe ging. Der Vater war mehr als gut wir lebten sehr glücklich. Nun seit Er tod ist suche ich mein Glück, im Glücke meiner Kinder. Nun will ich genau der lieben Fany [Fanni] ihre Fragen beantworten wegen der Kindswasch [Kinderwäsche, Ausstattung]. Im ganzen bin ich zufrieden was ich für dich liebe Fany errungen habe. Am schlechtesten geht es mit den Wückeltüchern und Unterlegeln es sind in der Zahl 26 Wückeltücher aber nur 9 haben die größe von der Louise ihren Muster. die anderen sind halt viel kürzer. Unterlegeln sind es 42 Stück, 13 davon sehr schon [schön] und groß, die U[e]brigen, kann ich mir nicht recht denken das wir sie brauchen können. Die Großmutter giebt mir aber immer zur Antwort, sind 2 Kinder damit groß geworden so wird diß Kind sie auch brauchen können. Ich mag sie nicht böse machen, sonst kauft sie uns die anderen Sachen zuletzt auch nicht mehr. Wir haben 4 ganz neue gute Flanell gekauft 5 Ell für 4 Stück die El 1 f 20 X [Gulden/Kreuzer] dan recht sehr liebe Bens [?] auf deckerl und duchentziehen [Bettüberzüge] fürs Bett. dan 4 Kapenleintücheln, und ich hoffe auch noch 4 Unterleinlicherln [?] dan 3 Einbinddeckerln. eines davon ist sehr lieb dan bekömmst du 4 recht gute Leibchen neue 2 kleine Leibchen. Dan einen Pfleiben-Sack als Unterbett im Korb, und darauf eine Matratze von Seegraß. und Polster. Vieleicht köntest du einmal ein Maß von der größe des Korbes, in Lange und Breite schücken. damit alles ordentlich wird. - Fatschpolster Kappe und Zieher bekömmst du auch hinunter. Wegen den Unterlegeln glaube ich wir sollen gar nichts sagen ich schücke die an den Santemetter [Zentimeter] abgemeßen ganz genau die länge sie sind 4 ekicht. Ich bitte dich in der 27 X Handlung auf meine Rechnung 12 Ell Leinwand zu kaufen und zu machen, und es von mir als Christgeschenk zu nehmen, für dich und statt Franz etwas zu schücken kaufe dir Gutaberger Einlage für das Bett. Sie kostet auch ein paar gulden. Den sie bedeckt beynahe den ganzen Korb. So wären gute und Sachen gedeckt. Sage aber der großmutter nichts davon, weil sie es nicht zugiebt das die Unterlegeln nichts taugen. 2 Einlagen für die Einbinddeckerln gab mir die Louise für dich die nehme ich dan mit, oder wen ich mit deinen Leibchen fertig werde, schücke ich alles zusammen auf Weihnachten mit der Großmutter ihren Sachen. Otto ist Heute und Gestern in Achthall [Achtal] er läßt dich recht herzlich grüßen. Wie froh bin ich immer zu hören das es dir liebe Fany recht gut geht, so wird gewiß auch dan alles recht gut und glücklich vorüber gehen. Gieb auch vor Verkühlung recht obacht. Lebe recht wohl es küßt und Segnet Euch alle 3 Euere Euch von ganzen Herzen liebende Mutter Spángler.

"Hochzeitstag": Vermählung mit Franz II. Xaver Gregor Spängler am 14. November 1826; Ehemann gestorben am 1. März 1852.


Brief vom 14. Dezember 1875 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien

Ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsatz eingefügt):
Salzburg den 14/12 1875[23] Meine inigst geliebten Theuren! Endlich komme ich heute dazu Eure lieben 3 Briefe zu beantworten, es ist zwar meine Hand noch zitternd, aber ich will es doch nicht mehr verschieben, und von mir Euch ein Lebenszeichen geben. Es geht mir gottlob im ganzen gut, aber an kraft fehlt noch viel, das merke ich nur zu gut, ob sie sich noch ersetzen wird, ist meine große Frage; ich dencke ich werde um mich zu erhollen und für den Winter vorzusorgen gewiß auf ein paar Monnathe in eine Gebürgsluft wandern müßen, hat es mir in den frühern Jahren immer so gut gethan. Der liebe Gott wird es richten, wie es zu / meinen beßten ist. Gerade am selben Tag wurde ich krank als ich Eure[n] lieben Brief beantworten wollte, mir scheint es sind, nun bald 4 Wochen seit ich kranck geworden bin. 9 Tage hatte ich eine Kreutzschwester zur Bedienung welche sehr lieb war. Nun kann ich mir im Zimmer das nöthigste schon selbst thun, was mir sehr angenehm ist. Gestern wolte ich zum erstenmal außgehen, und da Otto dieß hörte, und er ohnedieß einen weg aufs land machen mußte so nahm er einen Wagen, und wir fuhren, wenigstens eine Stunde herum, was mir sehr gut gethan hat. Otto und Louise waren wohl sehr gut, und sorgsam gegen mich, auch versorgten sie die Kreutzschwester ganz, bis Abends bekamm sie die Kost von F v Duregger, so durfte ich / mich nicht sorgen weil die Anna doch noch so wenig kann.

Recht herzlich danke ich für die guten Wünsche zum Hochzeitstag es war eigentlich ein recht schwerer Tag war mir ja der erste Hochzeitstag[24] noch so frisch im Gedächtniß, aber man muß alles ertragen. Tausend Erinnerungen glücklicher Zeiten – – kammen auß den innersten des Herzens. O meine lieben ich glaube – und hoffe es sicher zu errathen, das Ihr nun [gestrichen:] sicher wider Hoffnung habt, [euch] eines Nachkömling zu erfreuen Gott gebe das es ein recht kräftiges Kindlein werde, O liebe Fany thue ja alles um dich recht kräf[t]ig zu erhollen, vergiß auch ja nicht, öfter Schwarzkirschenwasser zu nehmen. Ich habe eine große Freude, aber ich sagte niemand etwas davon außer zur Großmutter welche sich im / stillen mit mir freute. Ob ich das Glück das Kindlein mit Euch zum ersten [mal] in meine Arme zu schließen, theilen kan mit Euch daß muß ich den lieben Gott anheim stellen, – noch darf ich nicht daran dencken. Louise bekömmt auch schon im May wider ein kleines – die Koch im Juny – bey dir würde ich es bis ende Juny außrechnen. Recht herzlich danke ich für das hübsche Tuch welches mir im Winter gewiß recht gut taugen wird. Liebe Fany was könnte wohl dir zum Glüst[cks]kind einige Freude bereiten ich bitte dich recht schön es zu schreiben Franz bitte ich in meinen Nahmen 6 Krägen zu kauffen diese kann er immer brauchen. Ich dancke recht sehr für die vielen Nachfragen Lebt wohl mit 1000 Küßen Euch gute Feyertage w[ü]nschend verbleibe, ich Eure Euch herzlichliebende Mutter Spángler

[Seite 1 oben auf dem Kopf:] Otto und Louise grüßen Euch herzlich.


Brief vom 21. Dezember 1875 von Antonia Spängler an Franz II. Xaver Gregor Spängler und Fanni Spängler

Brief von [Nr. 37] Maria Antonia Spängler (* 1803; † 1882) an den Sohn [Nr. 18] Franz Spängler und an Fanni Spängler [geb. Schlegel]:
Salzburg den 21. 12. [18]75: [verkehrt:] Otto Louise grüßen Euch recht herzlich, mit Kindern [und] Bekannten. - Meine lieben Theuren! Soeben erhielt ich Euren lieben theuren Brief und danke schon im vorauß für das zu bekommende Weihnachts geschenk, der liebe Gott wolle mich gesund erhalten, das ich Euch an den so wichtigen Zeitpunkt, einige Hülfe leisten kann. Auch danke ich recht schön, das Ihr beschloßen, Ihr wollet mir in Zukunft jeden 11 fl Papier [11 Gulden Papiergeld] geben statt 10 f [Gulden; monatliche Unterstützung beider Brüder], was mir bleibt gehört ja wieder Euch meine lieben Kinder. Die Louise sagte neulich das eine Gutenberger einlage über 2 f [Gulden] kostet, so dachte ich mir damit Ihr das Geld nicht dafür auß geben dürftet wil ich sie als Christgeschenk kauffen lassen nun hat sie aber eine schöne große gekauft und hat be[i]weiten nicht das gekostet. Nun glaube ich Franz soll sich lieber in meine Rech[n]ung beziehend 6 Hals krägen [Hemdkragen] kaufen wie er sie brauchen kann, oder was er sonst brauchen kann, es würde mich freuen, wen du etwas kaufen würdest was dir eine Freude oder Nutzen bringt. - Heute haben wir bey der Großmutter die Sachen gepackt für den kleinen Ankömling auch von mir sind 2 Heubchen und 2 Leibchen dabey du wirst sie schon kenen, sie sind, in den Ermeln roth und Blau eingezogen, und des gleichen auch die Hëubchen. Eines hoffe ich noch zu strücken welches ich selbst mitbringe. Die Großmutter hat sich schrecklich viel Mühe gegeben, bis sie alles so beysammen hatte,- und endlich eingepackt wurde; Ich hoffe es wird alles glücklich dort angelangen, sehet ja die Kiste so bald als moglich auf zu machen damit die Würste nicht verderben, welche die Großmutter / wie ich hoffe noch zur rechten Zeit bekommen hat / [und] bey packt. Die Großmutter hat sich viel kosten lassen, bis sie alles hat machen lassen. Gieb ja beim Außpacken obacht es liegt in den Bettdeckeln Ein Dutten[25] , und die Schale zum Dizerlwasser [vielleicht destilliertes Wasser?] samt deckel, das es nicht zerbrechen wird, auch glaubt die Großmutter du solst die Sachen wen du sie angesehen, wieder in die Kiste geben bis man sie braucht damit du nicht schon jetzt den Platz verlierst. Die Kiste solst du ja nicht zusammen schlagen, da sie eine so gute ist. 22 h [Uhr] Die Großmutter war soeben bey mir und sagte das sie die Kiste soeben aufgegeben hat, und man sagte ihr das selbe Morgen schon nach Wien kömt, ich schücke daher heute noch diesen Brief ab dammit Ihr von der Kiste in Kentniß seid die Würste hat sie auch noch bekommen für die Kiste dürft Ihr nicht mehr zahlen, den die Großmutter hat die Fracht schon hier bezahlt. Sie läßt Euch recht herzlich grüßen- gute Feyertage und guten Apetit zu den Würsten wünschen.

Wie sie kann wird sie Euch schreiben- jetzt muß sie einmal ein paar Tage rasten, den sie ist dermalen sehr auf geregt, aber im ganzen nicht übel. Im ganzen ist die Gesundheit der Großmutter beßer, da das Klopfen [Herzklopfen] nicht so lange anhält als früher. Liebe Fany du wirst wirst mich schon verstanden haben wegen denen Unterlegeln das du auf meine Rechnung 12 Stück kaufen solst und Franz 6 Krägen oder wen er sonst etwas nothwendig braucht ein gutes Meßer oder dergleichen, dann wen alles gekauft ist mit den Otto verrechnen. Du wirst schon sehen das es nothwendig ist den diese denke ich kann man wie sie sind nicht gebrauchen. bitte nur dir Nantalin [?] das sie dir ein Unterlegel leiht, dan weist du gleich schon was zu machen ist. Meine lieben gute glückliche Feyertage und ein gutes gutes neues Jahr, und ein frisches Kindlein mit krausten Hare. Gott Segen Euch und uns alle Mit Liebe Eure Euch herzlich liebende. Mutter Spángler

Wohl im März 1876 hat Fanni Spängler ein Kind, das (namenlos) stirbt (in den Briefen vom Dezember 1875 und März/April 1876 genannt); die älteste Tochter, Nr. 9 a, Franziska Spängler, ist dann am 18. Juni 1877 in Wien geboren. Siehe auch Brief vom 17. November 1877.


Brief vom 22. Dezember 1875 von Fanny Kobler an Fanni Spängler

[Nr. 79] Franziska "Fanny" Kobler an [Nr. 19] Fanni Spängler: 22. Dezember 1875, Brief 1,5 Bogen ohne Umschlag aus Salzburg an:
Liebe Fanni! Es ist gerade 11 Uhr Mittag und ich habe das Kistl wo sich die kleine Ausstat[t]ung für euer kleines Kind[26] befindet den Eillgut übergeben. Morgen wirst du es in Haus gestellt erhalten. ich hoffe das Christkind wird euch [erreichen] du kannst es glauben liebe Fanni es hat mir viele Mühe und Sorge gemach alles zusammen zu bringen. Ich habe es mit Freuden gethan. Wenn Gott mir die Gnade schänkt das kleine Wesen an mein Herz zu drücken und ihm den Urgroßmütterlichen Kuß zu geben, bin [ich] für alles belohnt. Du wirst sehn wie mit Mühe und Sorge für das kleine Wuzi wächst, nur meine ich immer es wird dir zu viel werden ohne Magd, weil dir dir schlaflosen Nächt oft Müdigkeit und Unwohlsein bereitet gemacht haben, und auch für das Geschäft deines Franzes beschwerlich ist. Doch wenn der liebe Gott dem ich täglich inig bitte Gesundheit schänkt, wirst du dich schon daran gewöhnen, die Lieb überwindet alles. Der Güttig Gott schänke dir an Geist und Korper ein gesunds Kind. Ich brauche dir nicht erst zu sagen wie gern ich dir in den Wochenbett zur Seite gestanden wäre und alles überwacht hätte. Doch ich weis ja die gute Mutter[27] bey dir die ja Sorgsam, lieb und gut ist, Gott möge ihrr Gesundheit schänken. Wie wird sich dein guter Mann freuen das kleine Püpchen auf seinen Arm zu tragen und auf seinen Knien zu schaukeln. Euer Leben wird jetzt ein ganz anderes sein. Eine Kinderlose Ehe wird mit den Jahren zu Monoton, es fehl dem Leben an Jntreße [Interesse]. Nun liebe Fanni hab ich einmal über das was uns beyde so sehr intresiert sprächen können nach dem ich mich schon lange gesähnt habe. Heute hab ich gerade die Lichte für meine Augen da ich mehr sehe als gewöhnlich. Ich füge daher dem besten Wunsch zum freudigen Christkind, dem aufrichtigen herzlichen Wunsch bey zum Neuenjahr bey, Gott wolle uns Gesundheit und ein Wiedersehn verleihn.

Meine Gesundheit hat sich viel gebessert, doch frey bin ich von meinen Magenklopfen nicht, aber ich darf doch wieder etwas mehr genießen, und es dauert nicht 4-5 Stunden lang. Ich danke dir für den Stoff den du mir hast färben lassen er gefählt mir gut, was daraus wird, weis ich noch nicht. Die Näherin ist im Spital bedenklich krank, wenn sie wieder besser wird, werden ihr die 3 fl [Gulden] zur Erholung recht wohl thun. Ida welche dich vielmals grüßt, ist jetzt recht beschäftigt. sie geht in 3-4 Häuser wo sie Kleider macht, man ist mit ihr [zweites Blatt, Prägestempel "Bath"] zufrieden, da muß von 4 ½ Uhr bis 7 ½ Uhr fleißig nähn, und kann nicht davon laufen. Gestern war sie den ganzen Tag bey mir, da haben wir die Kindswäsche geordnet und zusammen gebunden, es hat ihr Freude gemacht, es thun zu dürfen. Jetzt muß ich schlüßen eds wird schon dunkl die Augen versagen mir ihrn Dienst. Ich meine du sollst die Wäsche wenn du selbr gesehn hast in der Küste lassen, du darfst nur einen Tepich darunter legen, da kanst du sie in jeden Zimmer stehn lassen. Grüße die Rosi, ich hoffe das Mieder wird recht sein Lebe recht wohl es umarmt Euch beyde Euere Großmutter Fanni.

Beigelegt [gehört nicht unbedingt hierher] zwei Visitenkarten "Fanni Kobler. Private".


Einzelnachweise

  1. Trotz unterschiedlicher Schreibweise in den Briefen vereinheitliche ich [O. H.] zu Großmutter "Fanny" [Kobler] und Enkelin "Fanni" [Schlegel-Spängler].
  2. Zu generellen Problemen mit der Übertragung der Briefe von Antonia Spängler siehe zum Brief vom 18. April 1870, Einzelnachweis; siehe Kobler-Spängler-Briefe von 1870, und ebenso zum Brief vom 24. Januar 1873. An manchen Stellen wird mit [ ] ergänzt, was (vielleicht) angedeutet ist; Doppelkonsonanten, durch Oberstrich gekennzeichnet, werden stillschweigend aufgelöst.
  3. Otto Lürzer von Zehendthal. Das Kind ist nach 14 Tagen gestorben; vgl. folgenden Brief vom 18. Jänner 1875.
  4. Vgl. Johann Michael / Michael Hauber, Vollständiges Christkatholisches Gebethbuch / Gebetbuch, Graz 1830; verschiedene Auflagen und andere Verlagsorte bis Augsburg 1864.
  5. Vgl. Kasimir Graf Esterházy von Galántha (* 1805; † 1870 in der Stadt Salzburg; verheiratet mit Henriette Baronin de Montval (* 1804; † am 17. Jänner 1875 in der Stadt Salzburg).
  6. Katharina Arrigler, verheiratet Richard Franz Schlegel
  7. Ehefrau von Otto Spängler, Tochter von Alois Johann Duregger
  8. liegt nicht bei
  9. Hochzeitstag von Franz Spängler und Fanni Schlegel ist der 8. April 1872.
  10. 10. April 1839
  11. "die Gnigl"
  12. Der nächste Brief vom 14. Mai 1875 legt fälschlich die Vermutung nahe, dass sie in Wien war, aber der folgende Brief vom 17. Mai 1875 klärt die Frage nach der offensichtlich abgesagten Reise nach Wien. Diese beiden Briefe, wenige Tage auseinander, wirken so unterschiedlich, dass man daran zweifeln könnte, dass sie im selben Jahr geschrieben wurden (auf jeden Fall nicht mit der gleichen Feder; auch die Papierqualität ist unterschiedlich). Aber Datierungen und die Einordnung in das gleiche Briefbündel sprechen dafür. Man vergleiche dazu die beiden Fotos der Briefe vom 14. und vom 17. Mai 1875.
  13. Das bedeutet offenbar entgegen dem Wortlaut, dass sie die Reise nach Wien kurzfristig und überraschend abgesagt hat. Vgl. die Briefe davor und danach.
  14. Zell am See
  15. Zur Frage nach der Reise nach Wien vgl. den obigen Brief vom 24. bis 28. April 1875 (Anmerkung). Der 11. Mai 1875 war ein Dienstag.
  16. Richard Franz Schlegel
  17. Bürgermeisterr Aloys Spängler, vgl. zum folgenden Brief.
  18. Zündholzfabrikant Ludwig Achleitner († 24. Mai 1875). Wie so oft ist das Fremdwort "Phosphor" sorgfältig mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Das weckt den Eindruck, dass solche Informationen aus der Zeitung stammen (vgl. auch die im Brief folgenden Angaben). Salzburgwiki verweist (Juni 2023) nur auf eine sehr kurze, einzeilige Notiz im Salzburger Volksblatt vom 26. Mai 1875, Seite 3, ohne Hinweis auf die Todesursache.
  19. Aloys Spängler starb am 15. Juni 1875.
  20. offenbar ein Ausflug der "Salzburger" in Wien
  21. "Nr. 19" usw. bezieht sich auf die Kekulé-Sosa-Nummerierung in der Aufstellung des Stammbaums bei bei 'Geneanet oholzapfel' (de.geneanet.org).
  22. Theresia Schlegel, geb. Heigel (Heygel) (* 1783; † 23. September 1875 in der Stadt Salzburg), verheiratet mit dem militär. Oberarzt Franz Schlegel (* 1769; † ca. 1845 in Leitmeritz [Litoměřice], Böhmen, Tschechien). Wann sich nach Salzburg kommt, ist unbekannt; sie lebt zuletzt beim Sohn und der zweiten Schwiegertochter Katharina am Kranzlmarkt Nr. 6; begraben auf St. Sebastian (in der Arrigler-Gruft); vgl. Dompfarre Salzburg Sterbebuch VII, fol. 87 (Auskunft Walter Schlegel, Salzburg, 2022). Franz Schlegel ist der Vater von Richard Franz Schlegel.
  23. "1875": "5" undeutlich, könnte auch eine "6" sein; der Brief liegt aber in diesem Bündel und die "6" bei den Briefen für 1876 wird eindeutig anders geschrieben.
  24. 14. November 1826
  25. Vielleicht Retorte, Destillierkolben? "Dutte" ist aber auch die weibliche Brust. Ist es eine Art Schnuller?
  26. Erst 1877 wird Franzi, die älteste der Spängler-Geschwister, geboren, vgl. folgenden Brief vom 15. April 1876; es ist offenbar ein totgeborenes [?] Kind davor gemeint. Auch im voranstehenden Brief vom 14. Mai 1875 ist wohl von solcher Sorge die Rede.
  27. Spängler, geb. Lürzer, gest. 1882, Nr. 37; Fannis eigene Mutter stirbt bei der Geburt der Tochter 1848; auch deshalb ist die Verbindung zur Großmutter besonders eng.

Quelle

Korrespondenz der Familien Kobler und Spängler