| Zeile 5: |
Zeile 5: |
| | | | |
| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | Mülln ist aus einem Dorf mit mehreren Mühlen hervorgegangen. Mülln wird erstmals [[790]] als "''ad molendina''" - bei den Mühlen - genannt. Die Mühlen wurden zuerst mit dem Überwasser eines Moores und später über einen Arm des [[Almkanal]]s mit Wasser versorgt. Die drei „Almherren" - [[Domkapitel]], [[Kloster St. Peter]] und [[Erzbischof]] - teilten sich dessen Erhaltungskosten. Die Mühlen von Mülln versorgten zunächst den Bischofshof, die Klöster, dann auch die Stadt mit Mehl und Brot. | + | Mülln ist aus einem Dorf mit mehreren Mühlen hervorgegangen. Mülln wird erstmals [[790]] als "''ad molendina''" - bei den Mühlen - genannt. Die Mühlen wurden zuerst mit dem Überwasser eines Moores und später über einen Arm des [[Almkanal]]s mit Wasser versorgt. Die drei „Almherren" - [[Domkapitel]], [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzstift St. Peter]] und [[Erzbischof]] - teilten sich dessen Erhaltungskosten. Die Mühlen von Mülln versorgten zunächst den [[Salzburger Fürstenhof|Bischofshof]], die Klöster, dann auch die Stadt mit Mehl und Brot. |
| | | | |
| | Spätestens seit dem [[12. Jahrhundert]] tragen der Siedlungskern und die Gegend am Nordfuß des [[Mönchsberg]]es den Namen "Mülln". Mülln ist die älteste Vorstadt der historischen Stadt Salzburg. | | Spätestens seit dem [[12. Jahrhundert]] tragen der Siedlungskern und die Gegend am Nordfuß des [[Mönchsberg]]es den Namen "Mülln". Mülln ist die älteste Vorstadt der historischen Stadt Salzburg. |
| Zeile 11: |
Zeile 11: |
| | Die ältesten urkundlich erwähnten Mühlen von Mülln sind: | | Die ältesten urkundlich erwähnten Mühlen von Mülln sind: |
| | | | |
| − | * Mühle von [[Kloster St. Peter]], 12. Jahrhundert (→[[Stifts- und Salzachmühle St. Peter) | + | * Mühle des Klosters St. Peter, 12. Jahrhundert (→ [[Stifts- und Salzachmühle St. Peter]]) |
| − | * Mühle von [[Stift Nonnberg]] (→[[Salzachmühle]]) | + | * Mühle der [[Benediktinerinnenabtei Nonnberg]] (→ [[Salzachmühle]]) |
| − | * Mühle des [[Domkapitel]]s, später "Heilmayrmühle" genannt. | + | * Mühle des [[Domkapitel]]s, später "Heilmayrmühle" genannt |
| − | * Mühle des [[Fürsterzbischof]]s, später "Feyerlmühle", heute [[Bärengässchen|Bärengässchen 14]] | + | * Mühle des [[Fürsterzbischof]]s, später "Feyerlmühle", heute [[Bärengässchen]] 14 |
| | * Mühle am [[Wartlstein]], seit 1330, später "Glaninger" Mühle genannt | | * Mühle am [[Wartlstein]], seit 1330, später "Glaninger" Mühle genannt |
| | | | |
| Zeile 20: |
Zeile 20: |
| | * das [[Bärengässchentor]] und das [[Salzachtor]] im [[Salzachgässchen]] hin zur [[Salzach]] | | * das [[Bärengässchentor]] und das [[Salzachtor]] im [[Salzachgässchen]] hin zur [[Salzach]] |
| | * das [[Laufenertor]], auch ''Lieferinger-'' oder ''Schergentor'' genannt, im Raum [[Gaswerkgasse]] | | * das [[Laufenertor]], auch ''Lieferinger-'' oder ''Schergentor'' genannt, im Raum [[Gaswerkgasse]] |
| − | * das [[Mülleggertor]], auch ''Reichenhallter-'' oder ''Grimmingtor'' genannt, im Bereich des heutigen [[St. Johanns-Spital]] | + | * das [[Mülleggertor]], auch ''Reichenhallter-'' oder ''Grimmingtor'' genannt, im Bereich des heutigen [[St. Johanns-Spital]]s |
| − | * das [[Wartlsteintor]] in der [[Augustinergasse (Salzburg)|Augustinergasse]] | + | * das [[Wartlsteintor]] in der [[Augustinergasse (Salzburg)|Augustinergasse]] |
| | | | |
| | [[1605]] wurde dann noch das [[Klausentor]] im Süden von Mülln gegen die Altstadt erbaut. | | [[1605]] wurde dann noch das [[Klausentor]] im Süden von Mülln gegen die Altstadt erbaut. |
| Zeile 31: |
Zeile 31: |
| | | | |
| | Eine erste Kapelle in Mülln wurde [[1148]] erstmals erwähnt. [[Erzbischof]] [[Gebhard]] hatte damals den baufällig gewordenen Altar der Marienkapelle erneuern lassen. Mülln wurde als vermutlich älteste Salzburger Vorstadt bald als Vorbefestigung der Stadt militärisch stark gesichert und mit Mauern und starken Wehrtürmen versehen. Auch die Kirche, damals vermutlich an der [[Müllner Hauptstraße]] gelegen, wurde mit einbezogen. | | Eine erste Kapelle in Mülln wurde [[1148]] erstmals erwähnt. [[Erzbischof]] [[Gebhard]] hatte damals den baufällig gewordenen Altar der Marienkapelle erneuern lassen. Mülln wurde als vermutlich älteste Salzburger Vorstadt bald als Vorbefestigung der Stadt militärisch stark gesichert und mit Mauern und starken Wehrtürmen versehen. Auch die Kirche, damals vermutlich an der [[Müllner Hauptstraße]] gelegen, wurde mit einbezogen. |
| − |
| |
| − | Fürsterzbischof [[Johann II. von Reisberg]] begann für eine nun deutlich gewachsene Kirchengemeinde im Jahr [[1439]] mit dem Neubau der Kirche in Form einer [[Gotik|gotischen]] Saalkirche, die in ihrer Grundsubstanz bis heute erhalten ist. Diese Kirche wurde kurz nach [[1460]] Pfarrkirche, die aber später immer mehr verfiel. Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] erneuerte die Kirche, baute sie um und übergab sie den [[Augustinerorden|Augustiner-Eremiten]] als neue Klosterkirche. [[1674]] bekam die Kirche ihren [[barock]]en Zwiebelhelm und den straßenseitigen Vorbau, hinter dem sich nun das geräumige Stiegenhaus mit seinen Malereien und seiner Dreifaltigkeitskapelle verbirgt. Turm und Vorhaus wurden von Baumeister [[Sebastian Stumpfegger]], der auch als Mitarbeiter von [[Fischer von Erlach]] arbeitete, errichtet. [[1833]] wurde die Kirche den [[Benediktiner]]n der [[Benediktinerabtei Michaelbeuern]] übergeben. Bekannt ist in der Kirche der Hochaltar mit seiner Gnadenmadonna, die um [[1460]] entstanden ist.
| |
| | | | |
| | == Inneres Mülln == | | == Inneres Mülln == |
| Zeile 85: |
Zeile 83: |
| | [[Datei:Chir. West.jpg|thumb| Chir. West]] | | [[Datei:Chir. West.jpg|thumb| Chir. West]] |
| | [[Datei:Chir. West, Aiglhofseite.jpg|thumb| Blick auf die Chir. West und das Spitalsgelände vom Mönchsberg]] | | [[Datei:Chir. West, Aiglhofseite.jpg|thumb| Blick auf die Chir. West und das Spitalsgelände vom Mönchsberg]] |
| − | Erstmals taucht der Name des altes Hofes im [[14. Jahrhundert]] auf, als die [[Herrn von Kuchl]] das Lehen [[1377]] samt den umgebenden Gründen an [[Paul Köllerer]] (Köllrer) verkauften. Paul Köllerer seinerseits schenkte den Hof seiner Tochter anlässlich deren Vermählung mit Georg Aigl, der einer alten Salzburger Patrizierfamilie entstammt. [[1511]] erwarb Pachaimer, der damalige [[Hofkanzler]], den Hof, der im Zuge der [[Vor und nach den Bauernkriegen (Überblick)|Bauernkriege]] im Jahr [[1525]] schwer beschädigt wurde. [[1588]] kaufte die bekannte Familie [[Thenn]] diesen Hof und [[1592]] Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. [[1596]] übernimmt dessen Münzmeister [[Christoph Geizkofler]] den Besitz, im Jahr [[1600]] dann der [[Dompropst]] [[Michael von Wolkenstein]]. | + | Erstmals taucht der Name des altes Hofes im [[14. Jahrhundert]] auf, als die [[Herrn von Kuchl]] das Lehen [[1377]] samt den umgebenden Gründen an [[Paul Köllerer]] (Köllrer) verkauften. Heute sind in dem Gebäude eine Gärtnerei der Erzabtei St. Peter sowie die [[Stifts- und Salzachmühle St. Peter]] untergebracht. |
| − | | |
| − | Seit [[1604]] steht der Hof bis heute ständig im Eigentum der [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]]. [[1796]] bis [[1799]] ließ dabei [[Äbte von St. Peter|Abt]] [[Dominikus Hagenauer]] den Aiglhof erneuern und erweitern. Er ließ dabei auch die dortige Schlosskapelle mit dem Altarblatt von [[Martin Johann Schmidt]] (Kremser Schmidt) erbauen, welches die Begegnung Christi mit dem ungläubigen Thomas darstellt.
| |
| | | | |
| | == Der Spitalsbezirk St. Johanns == | | == Der Spitalsbezirk St. Johanns == |