Plaz
Plaz ist oder war ein Adelsgeschlecht, das in eine Kärntner-Salzburger und eine Tiroler Linie zerfällt.
Familiengeschichte
Der Adel wurde angeblich von einem Fürstbischof von Trient im 16. Jahrhundert verliehen.
Johann von Plaz
Am 18. Oktober 1631 bestätigte Kaiser Ferdinand II. Johann von Plaz, Verwalter der Herrschaft Gmünd (Kärnten), den hergebrachten Adel sowie das Wappen und verlieh Rotwachsfreiheit[1].
Nach einer weiteren urkundlichen Nachricht verständigte Erzbischof Paris Graf Lodron am 19. November 1647 das Salzburger Hofgericht, dass er nach dem Abgang der Freiherren von Thurn Johann von Plaz Schloss Thurn und Hofmark Thurn zu Lehen verliehen habe und dieser mit dem Prädikat "von Thurn" tituliert und geehrt werden solle.
Am 26. Juli 1653 bewilligte Kaiser Ferdinand III. Johann von Plaz die Wappenbesserung durch Vereinigung mit dem der ausgestorbenen "zum Thurn". Derselbe erhob am 11. März 1656 Johann von Platz zu Thurn und Grädisch, Salzburger Geheimer Rat und Kammerdirektor unter Berücksichtigung der Verdienste seiner Vorfahren für das Reich und Erzhaus in Krieg und Frieden, besonders im Türkenkrieg 1593 bei Szombor[2] und seiner eigenen Dienste über 20 Jahre (Niederwerfung der Bauernrebellion 1645) in den Reichs- und erbländischen Freiherrnstand mit dem Prädikat "Wohlgeboren" und "Edle Panner- und Freiherren"[3].
Grafen von Plaz
Der Erhebung der Kärntner Linie in den Reichs- und erbländischen Grafenstand mit Wappenbesserung, "Hoch- und Wohlgeboren" als "Grafen von Plaz, Freiherren zu Thurn, Herren auf Grädisch und Höch" erfolgte dann durch Kaiser Leopold I. am 10. April 1696[4].
Mit Dekret vom 2. August 1715 erlaubte Kaiser Karl VI. den Brüdern Guidobald, Propst zu Unterdrauburg, Polykarp Josef, kaiserlicher Rat und Landesvicedom in Kärnten, deren Vettern Max Gandolf, Salzburger Hofrats- und Kammervizepräsident, Franz Josef Anton, Hofrats- und Kammerdirektor, und Josef Anton, Hauptmann im FM. Daunschen Fußregiment und allen Grafen von Plaz, über beigebrachtes Zeugnis des Kardinals Julius Piazza v. Tit. d. hl. Laurentius in Panisperna, Erzbischofs zu Nazareth und Bischofs zu Faenza, auch jüngsthin am kaiserlichen Hof gestandenen päpstlichen Legaten a latere und Nuntius, die Vereinigung ihres Wappens mit dem der welschen[5] Piazza und Vermehrung ihres Wappens um einen Helm, da beide Familien eines Stammes seien.
Die Brüder Josef Anton, fürstbischöflicher Oberhauptmann zu Straßburg in Kärnten, und Kaspar Ignaz, Domherr von Brixen, beide von Plaz aus der Tiroler Linie, aber vom gleichen Stamme, wurde am 10. Dezember 1736 von Kaiser Karl VI. in den Grafenstand erhoben.
Personen
- Johann von Plaz (* um 1596; † 1666)
- Joseph Anton Graf Plaz (* 23. Oktober 1677 auf Schloss Schrattenberg, Steiermark; † 27. Juli 1767 in St. Jakob am Thurn), Stifter der Loreto-Kapelle in St. Jakob am Thurn
- Maria Anna Gräfin von Plaz (* 11. Februar 1751; † 11. Mai 1813), geborene Gräfin von Plaz, Sternkreuz-Ordens-Dame
- Leopold Andreas Graf Plaz (* 8. März 1749; † 13. Mai 1811), kurfürstlich salzburgischer Kämmerer, Hofkamerathes dan Landschafts Verordneter
- Maria Hieronymus Graf Plaz (* 23. September 1777 Radstadt; † 15. Februar 1834 Klagenfurt), Präsident des Landesgerichts in Salzburg, verheiratet mit Therese Gräfin Bentzel-Sternau
- Maria Leopold Graf Plaz (* 8. Dezember 1810 Salzburg; † 1. März 1876)
- Maria Hieronymus Graf Plaz (* 9. April 1850; † 26. August 1912), Präsident der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft und Präsident des Deutsch-Österreichischen Moorvereins in Salzburg und Ehrenbürger der Gemeinde Flachau
- Maria Joseph Graf Plaz (* 5. Februar 1857 in Freudenau; † 7. Jänner 1939 in Höch) war Bezirkshauptmann von St. Johann im Pongau
- Johannes Ludwig Graf von Plaz (* 16. September 1909; † 18. April 1984)
- Maria Leopold Graf Plaz (* 8. Dezember 1810 Salzburg; † 1. März 1876)
- Maria Hieronymus Graf Plaz (* 23. September 1777 Radstadt; † 15. Februar 1834 Klagenfurt), Präsident des Landesgerichts in Salzburg, verheiratet mit Therese Gräfin Bentzel-Sternau
Noch nicht zuordnungsbar:
- Franz Josef Graf von Plaz, Ende des 16. Jahrhunderts.[7]
Quellen
- Franz Martin, Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte. 84. Plaz, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 82/83 (1942/43) 49-55 = Derselbe, Hundert Salzburger Familien (Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1946), S. 277–284.
- Gratialregistratur in Wien[8]
- Reichsgauarchiv Klagenfurt, Lehens- und Nachlassakten[8]
- Ebersteiner Archiv[8]
- RGA Salzburg[8]
- Klagenfurt: Archiv d. Kärntner Geschichtsvereins: Benedictische Collectaneen[8]
- Gräfliches Plazsches Archiv im RGA Salzburg und auf Schloss Höch[8]
- Grabstein im Friedhof von St. Peter
- Salzburgwiki
- Franz Martin: Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst, Verlag "Das Bergland-Buch", 1952 (Neuauflage)
Einzelnachweise
- ↑ Rotwachsfreiheit: Das vom Kaiser verliehene Recht, mit rotem Wachs zu siegeln, Quelle www.adelsrecht.de, Lexikon, Eintrag "Rotwachsfreiheit"
- ↑ Merkwürdigerweise wird dieser Verdienste in der Adelsbestätigung 1631 noch nicht gedacht. Vor Szombor kämpfte damals auch Hans Werner von Raitenau; † 1593, der Vater Erzbischof Wolf Dietrichs von Raitenau
- ↑ Quelle Kopie RGAS, Salzburger Publikation 8. Juli 1656
- ↑ Quelle Kaiserliches Reskript an den Erzbischof von Salzburg, Salzburger Publikation am 3. April 1697
- ↑ alter Begriff für aus dem romanischen Raum kommende Personen, siehe dazu Wikipedia-Artikel "Welsche"
- ↑ billiongraves.com
- ↑ Quelle Artikel Schloss Gartenau
- ↑ 8,0 8,1 8,2 8,3 8,4 8,5 Quellenzusammenfassung von Hugo Paul von Henriquez, Carl Graf Ledóchowski und Franz Martin