Dom zu den Hll. Rupert und Virgil: Unterschied zwischen den Versionen

K (Textersetzung - „Altstadt]] von der Stadt Salzburg“ durch „Altstadt]] der Stadt Salzburg“)
 
(185 dazwischenliegende Versionen von 11 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Salzburger_Dom.jpg|thumb|300px|der Salzburger Dom vom [[Kapuzinerberg]] aus gesehen, die kleine rote Kirche links im Vordergrund ist die erste Pfarrkirche von Salzburg, die [[Kirche St. Michael]]]]
+
[[Datei:Über den Dächern des Stieglkellers.jpg|thumb|Blick über die Dächer des [[Stieglkeller]]s.]]
[[Bild:Domplatz_panorama.jpg|thumb|400px|right|Der Domplatz mit dem '''Dom''']]
+
{{googlemapsort|Domplatz_1A+5020+Salzburg}}
{{Video}}Der '''Salzburger Dom''' ist das zentrale kirchliche Gebäude der [[Altstadt|Stadt Salzburg]], der dem [[Rupert von Worms|Heiligen Rupert]] und [[Virgil]] geweiht ist.
+
[[Datei:Salzburger_Dom_Glockenturm.jpg|thumb|Der Salzburger Dom vom Glockenturm des [[Salzburger Rathaus]]es gesehen.]]
 +
Der '''Dom zu den Hll. Rupert und Virgil''' ist das zentrale kirchliche Gebäude der römisch-katholischen [[Erzdiözese Salzburg]] und damit Metropolitankirche der [[Salzburger Kirchenprovinz]] und zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der [[Stadt Salzburg]].
  
==Lage==
+
== Einleitung ==
Er befindet sich in der [[Altstadt]] von Salzburg, unterhalb der [[Festung Hohensalzburg]]. Er ist im Norden vom [[Residenzplatz]], im Süden vom [[Kapitelplatz]], im Osten von der [[Neue Residenz|Neuen Residenz]] mit [[Glockenspiel]] und im Westen vom [[Domplatz]] umgeben.  
+
Der Dom befindet sich in der linksufrigen [[Altstadt]] von Salzburg, unterhalb der [[Festung Hohensalzburg]], und ist den Hll. [[Rupert von Salzburg|Rupert]] und [[Virgil]] geweiht. Das [[Patrozinium]] wird am [[Rupertitag]], dem [[24. September]], begangen.<ref>''Personalstand der Welt- und Ordens-Geistlichkeit der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 1957'' (Schematismus 1957), hg. vom Erzbischöflichen Ordinariat Salzburg 1957, S. 133.</ref>
  
Durch die Dombögen ist er im Norden mit der [[Alte Residenz|alten Residenz]] und im Süden mit dem [[Erzstift St. Peter]] verbunden. Sie wurden erst nach der Fertigstellung des Domes von  Erzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] [[1658]] bis [[1663]] unter Architekt [[Giovanni Antonio Daria]] errichtet.
+
[[Datei:Festmesse in Salzburger Dom.jpg|thumb|Festmesse in Salzburger Dom.]]
  
==Geschichte==
+
Er ist im Norden vom [[Residenzplatz]], im Süden vom [[Kapitelplatz]], im Osten von der [[Neue Residenz|neuen Residenz]] mit [[Salzburger Glockenspiel]] und im Westen vom [[Domplatz]] umgeben. Durch die [[Dombögen]] ist er im Norden mit der [[Alte Residenz|alten Residenz]] und im Süden mit der [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]] verbunden.  
=====Peterskirche=====
 
[[Rupert von Worms]] ließ Anfang des [[8. Jahrhundert]]s die erste Kirche an jener Stelle errichten, an der sich der heutige Dom befindet. Es war die dem Hl. Petrus geweihte ''Peterskirche'', die schon damals beachtliche Ausmaße hatte.
 
  
=====Virgilianische Dom=====
+
== Geschichte ==
Der älteste Vorgängerbau des heutigen Domes wurde von [[767]] bis [[774]] unter Bischof [[Virgil]] errichtet, der mit seinen drei Kirchenschiffen zu den drei größten Kirchenbauten des [[8. Jahrhundert]]s gehörte: 66 Meter lang und 33 Meter breit, was einer Fläche von 2.178 m² entspricht. Er war die erste Basilika im ostfränkischen Reich.  [[1139]] wurde er mit zwei hohen Kirchtürmen versehen. Anlässlich der Einweihung am [[24. September]] (dem wahrscheinlich richtigem Datum, andere Quellen berichten vom [[25. September]]) 774 ließ Virgil die Gebeine von [[Rupert von Worms|Rupertus]] aus der [[Erzstift St. Peter|Stiftskirche von St. Peter]] in den neuen Dom überführen.  Allerdings war dieser erste Dom dem Hl. Petrus geweiht, Rupert war nur Nebenpatron<ref>Quelle [[Salzburger Nachrichten]], 3. Oktober 2009</ref>
+
Im Verlauf der Jahrhunderte gab es mehrere Vorläuferbauten des heutigen Doms.
  
Doch schon [[845]] brannte dieser nach Blitzschlag unter Erzbischof [[Liupram]] ab.  
+
=== Peterskirche ===
 +
Rupert von Worms ließ Anfang des [[8. Jahrhundert]]s die erste Kirche an jener Stelle errichten, an der sich der heutige Dom befindet. Es war die dem hl. Petrus geweihte ''Peterskirche'', die schon damals beachtliche Ausmaße hatte.
  
=====Hartwig-Dom=====
+
=== Virgilianische Dom ===
Unter Erzbischof [[Hartwig]] entstand wieder ein neuer Dom, auch ''Salzburger Münster'' genannt, jedoch [[1167]] abermals zerstört wurde, diesmal von den [[Grafen von Plain]]<ref>siehe [[Konrad II. von Babenberg]]</ref>. Man vermutet, dass der romanische Löwe im Toreingang zum [[Langenhof]] in der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] noch von diesem Dom stammt. Der Neubau unter Hartwig betraf vor allem das Westwerk und den Priesterchor.
+
Der älteste Vorgängerbau des heutigen Domes,<ref>Erklärung ''Dom'', siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Dom_%28Geb%C3%A4ude%29 Wikipedia Dom]</ref> der bereits als Dom konzipiert war, wurde von [[767]] bis [[774]] unter Bischof Virgil errichtet und  gehörte mit seinen drei Kirchenschiffen zu den drei größten Kirchenbauten des [[8. Jahrhundert]]s: 66 Meter lang und 33 Meter breit, was einer Fläche von 2&nbsp;178 m² entspricht. Er war die erste Basilika<ref>ein Bautyp, siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Basilika_%28Bautyp%29 Wikipedia Basilika Bautyp]</ref> im ostfränkischen Reich. [[1139]] wurde er mit zwei hohen Kirchtürmen versehen. Anlässlich der Einweihung am [[24. September]] (dem wahrscheinlich richtigen Datum, andere Quellen berichten vom [[25. September]]) 774 ließ Virgil die Gebeine von Rupert von Worms aus der [[Stiftskirche St. Peter]] in den neuen Dom überführen.  
  
=====Konradinischer Dom=====
+
Allerdings war dieser erste Dom noch dem hl. Petrus geweiht, Rupert war nur Nebenpatron.<ref>Quelle [[Salzburger Nachrichten]], 3. Oktober 2009</ref> Doch schon [[845]] brannte dieser Bau nach Blitzschlag unter Erzbischof [[Liupram]] ab.
:''Hauptartikel: [[Konradinischer Dom]]''
 
Darauf wurde der noch stattlichere Konradinische Dom unter [[Erzbischof]] [[Konrad III. von Wittelsbach]], [[1177]] errichtet, die damals mit 5.200 qm größte Basilika nördlich der Alpen: 122 m Gesamtlänge, 48 m Langhausbreite und 57,5 m Querhauslänge;
 
  
=====Neubaupläne von Erzbischof Wolf Dietrich=====
+
=== Hartwig-Dom ===
Als der Dom bei einem Brand [[1598]] schwer beschädigt wurde, ließ Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] ihn abreißen um einen noch größeren zu bauen. Dazu ließ er auch Teile der mittelalterlichen Stadt sowie den Domfriedhof (heute [[Residenzplatz]]) abreißen, die heute als Plätze rund um den Dom geblieben sind. Besonders der rücksichtslose Abriß des [[Domfriedhof]]s (der ja damals auch der Stadtfriedhof war) schmerzt noch heute, da alle Grabmäler von vorher (von Erzbischöfen und anderen berühmten Salzburger Bürgern) zerstört wurden und somit der Nachwelt nicht mehr erhalten blieben. Dombaumeister [[Vincenzo Scamozzi]], den Wolf Dietrich [[1604]] engagierte, fertigte die ersten Baupläne an, die er dem Erzbischof bis [[1606]]/[[1607|07]] lieferte. Doch durch die Verhaftung von Wolf Dietrich [[1611]] wurde der Bau vorerst gestoppt.
+
Unter Erzbischof [[Hartwig]] entstand wieder ein neuer Dom, auch ''Salzburger Münster'' genannt, der jedoch [[1167]] abermals zerstört wurde, diesmal von den [[Grafen von Plain]].<ref>siehe [[Konrad II. von Babenberg]]</ref> Man vermutet, dass der romanische Löwe im Toreingang zum [[Langenhof]] in der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] noch von diesem Dom stammt. Der Neubau unter Hartwig betraf vor allem das Westwerk und den Priesterchor.
  
=====Der heutige Salzburger Dom=====
+
[[Datei:Hartwig Dom.jpg|thumb|Darstellung des Hartwig-Doms.]]
Sein Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems|Markus Sittikus]] entfernte aber die fertig gestellten ersten Fundamente und begann mit einem kleineren Dombauwerk. Dieser Dombau, der nun von Dombaumeister [[Santino Solari]] geplant wurde, konnte am [[25. September]] [[1628]] unter [[Paris Graf von Lodron|Paris Lodron]] eingeweiht werden.
 
  
Die geschlossene Marmorfassade des Hauptfassade mit ihren beiderseitigen achteckigen Kirchtürmen und den vier Marmorfiguren bei den Eingängen blickt zum allseits umschlossenen [[Domplatz]].
+
=== Konradinischer Dom ===
 +
:''Hauptartikel [[Konradinischer Dom]]
 +
Auf den Resten es Hartwig-Doms wurde unter Erzbischof [[Konrad III. von Wittelsbach]] [[1177]] der noch stattlichere Konradinische Dom errichtet, die damals mit 5&nbsp;200 qm größte Basilika nördlich der [[Alpen]]: 122 m Gesamtlänge, 48 m Langhausbreite und 57,5 m Querhauslänge;
  
Bereits am [[15. Juli]] [[1945]] begannen die Instandsetzungsarbeiten am Dom, der durch Bombentreffer im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] schwer beschädigt wurde. Am [[26. Mai]] [[1949]] nahmen dann 35.000 Menschen am Salzburger Domfest teil, bei dem nach einem großen Festzug Fürsterzbischof [[Andreas Rohracher]] das 100 Kilogramm schwere vergoldete Kuppelkreuz auf die wieder hergestellte Domkuppel aufgezogen wird. Nach nahezu 15jähriger Wiederaufbauzeit fand dann am [[1. Mai]] [[1959]] der erste Gottesdienst, abgehalten vom Erzbischof Andreas Rohracher, statt.
+
=== Neubaupläne des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich ===
 +
In der Nacht vom [[11. Dezember|11.]] auf [[12. Dezember]] [[1598]] brannten die Dachstühle des Domes ab. Der unglücklicherweise danach einsetzende mehrwöchige Dauerregen und anschließende Schneefälle durchnäßten die Gewölbe, sie stürtzten nach und nach ein und führten zum Totalschaden des Bauwerks. [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] ließ die Ruine abreißen und begann die Planungen für einen riesigen Neubau. Um Platz zu schaffen wurden das [[Mittelalter|mittelalterliche]] Domkloster und Bürgerhäuser abgetragen sowie der [[Domfriedhof]] (heute [[Residenzplatz]]) aufgelassen. Dombaumeister [[Vincenzo Scamozzi]], den Wolf Dietrich [[1604]] engagierte, fertigte einen Plan an, den er dem Fürsterzbischof bis [[1606]]/[[1607]] lieferte und der im [[Salzburg Museum]] erhalten geblieben ist. Der Dom sollte nach Süden ausgerichtet, und durch Portale in der Nordfassade betreten werden können. Doch durch die Gefangennahme und Absetzung Wolf Dietrichs [[1612]] wurde erste Baumaßnahen eingestellt, die bereits begonnenen Fundamente eingeebnet und der von Wolf Dietrich [[1611]] gelegte Grundstein verworfen.
  
=====Renovierungsarbeiten=====
+
=== Der heutige Salzburger Dom ===
Von [[1995]] bis [[1998]] wurde der Dom außen komplett renoviert. Leider sind dabei einige Arbeiten offensichtlich nicht fachgerecht durchgeführt worden und es kam unmittelbar nach Beendigung der Arbeiten zu Folgeschäden. Dies führte zu jahrelange Streitigkeiten mit den ausführenden Baufirmen.
+
Sein Nachfolger, Fürsterzbischof [[Markus Sittikus von Hohenems]], gab den Auftrag zur Errichtung eines kleineren, barocken Bauwerks. Dieser Dombau, der von Baumeister [[Santino Solari]] geplant und errichtet wurde, konnte am [[25. September]] [[1628]] unter [[Paris Graf von Lodron]] eingeweiht werden. Die Stadt feierte dabei eines der größten [[Domeinweihung 1628|Feste]], die es je in Salzburg gegeben hat
  
Schließlich kam es aufgrund von Sturmschäden [[2007]] zu einer neuerlichen, größeren Renovierung. Neben der Behebung der Schäden von der Renovierung in den [[1990er]] Jahren kam es zur Erneuerung  des Daches, das zuletzt [[1920]] erneuert worden war.
+
[[Bild:Dom_Nebel.jpg|thumb|Der Dom im Morgennebel.]]
  
Allein das Dach hat eine Fläche von 4.359 m³ ohne Kuppel und Türme. Von den "Altschäden" seien erwähnt: dass 12,8 Kilomter Fugen geöffnet und neu geschlossen werden mussten (!), es zur Reinigung und Entfernung der Imprägnierung kam, die Balustraden und Balkone mussten abgenommen und neu montiert werden und es kam zur Abdeckung aller Gesimse mit mehr als 13 Tonnen Bleidach; daneben fielen zahlreiche Steinergänzungen an und es wurde eine Taubenabwehr angebracht<ref>Quelle Salzburger Nachrichten, 30. Juni 2009</ref>.
+
Am [[18. Februar]] [[1663]] brauste ein [[Unwetter|Orkan]] über Salzburg, der das Kupferdach des Doms zerstörte, die Kirchtürme von [[Stadtpfarrkirche St. Andrä|St. Andrä]] und [[St. Johannes am Imberg]] mitsamt den Glocken  auf die umliegenden Häuser warf.
  
=====Die 10 Brände im Dom=====
+
Von [[23. September|23.]] bis [[25. September]] [[1928]] fanden die Feierlichkeiten anlässlich des [[300jähriges Domweihejubiläum in Salzburg|300jährigen Domweihejubiläums]] statt.
:''Hauptartikel: [[Brände Salzburger Dom]]''
 
  
Der erste Dom von Bischof [[Virgil]] stand kaum 70, als [[845]] ein Blitz einschlug und der Dom bis auf die Grundmauern abbrannte. Das war der erste von bis heute 10 Bränden, wovon sich der letzte nach einem Bombentreffer der Amerikaner am [[16. Oktober]] [[1944]] ereignet hatte.
+
Beim ersten [[Bomben auf Salzburg|Luftangriff]] auf die Stadt Salzburg am [[16. Oktober]] [[1944]] stürzte die Kuppel des Domes ein. Dieser Einsturz war möglichweise nicht einen direkten Treffer verursacht worden, sondern durch die Druckwellen von in nächster Nähe explodierende Fliegerbomben.<br/>Am [[15. Juli]] [[1945]] begannen die Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten. Am [[26. Mai]] [[1949]] nahmen 35&nbsp;000 Menschen am Salzburger Domfest teil, bei dem, nach einem großen Festzug, das 100 Kilogramm schwere vergoldete Kuppelkreuz auf der wiedererrichtete Domkuppel aufgepflanzt, und anschließend von Fürsterzbischof<ref>Rohracher trug als letzter noch den Titel ''Fürsterzbischof'', wenngleich die Erzbischöfe seit 1803 keine weltliche Macht mehr innehatten</ref> [[Andreas Rohracher]]s  gesegnet wurde. Nach nahezu 15-jähriger Bauzeit zelebrierte Erzbischof [[Andreas Rohracher|Andreas]]<ref>1951 legte Rohracher den Titel ''Fürsterzbischof'' ab und trug seit dann nur mehr den Titel ''Erzbischof''</ref> am [[1. Mai]] [[1959]] den erste Gottesdienst im wiederhergestellten Dom.
  
==Ausstattung==
+
[[File:20190128 Dom@Salzburg 9054 (32415536997).jpg|thumb|Die Bombardierung des [[Salzburger Dom]]s.]]
[[Bild:Dom_8.jpg|thumb|300px|Innenraum mit zwei der vier Vierungsorgeln]]
 
[[Bild:Dom_2.jpg|thumb|300px|Blick in die Kuppel des Doms]]
 
=====Die Fassade=====
 
Die Fassade besteht aus weißrosa [[Untersberger Marmor]], während der restliche Bau aus [[Nagelfluh]] ([[Konglomerat]]) besteht. Sie besteht aus zwei Geschossen mit zwei flankierenden Türmen. Die Fensterrahmen sind mit Löwen- und Steinbockköpfen verziert, den Wappentieren des Erzstifts und des Erbauers, Markus Sittikus. Die beiden großen Wappen über dem zweiten Geschoss zwischen den beiden Türmen sind die Wappen von Hohenems und Lodron, über denen eine große Salvatorfigur steht, flankiert von Statuen von Moses und Elias.
 
  
An der Außenseite des zweiten Geschosses sind Figuren der vier Evangelisten zu sehen. Die Eingangsportale zum Dom werden von vier Kolossalfiguren geschmückt: Die beiden äußeren Figuren stellen die Kirchenpatrone Rupertus mit der Salzkufe und Virgil mit dem Dom dar. Diese Arbeiten werden [[Bartlmä van Opstal]] (um 1660) zugeschrieben, hingegen die beiden inneren Statuen, Petrus und Paulus, dem Salzburger Bildhauer [[Bernhard Mandl]] ([[1697]]).
+
=== Renovierungen ===
 +
[[1859]] sowie in den Jahren [[1897]] bis [[1901]] wurde der Dom renoviert<ref>Quelle [[Salzburger Fotografien 1880–1918]], Seite 22</ref>. Von [[1995]] bis [[1998]] kam es zu einer kompletten Außenrenovierung, die offensichtlich nicht fachgerecht durchgeführt worden war, denn es kam nach Beendigung der Arbeiten zu Folgeschäden. Haftungsfragen führten daraufhin zu jahrelangen Auseinandersetzungen mit den verantwortlichen Baufirmen.  
  
Die beiden Wappen über dem linken und rechten Portal weisen auf die Erzbischöfe [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] und [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] hin.  
+
Schließlich kam es aufgrund von Sturmschäden [[2007]] zu einer neuerlichen, größeren Renovierung. Neben der Behebung der Schäden von der Renovierung nach 1995 wurde noch das Dach erneuert, das zuletzt [[1920]] erneuert worden war. Allein das Dach hat, ohne Kuppel und Türme, eine Fläche von 4&nbsp;359 m³. Von den "Altschäden" der Renovierung 1995/1998 seien erwähnt: es mussten 12,8 Kilometer (!) Fugen geöffnet und wieder geschlossen werden, es kam zur Reinigung und Entfernung der Imprägnierung, die Balustraden und Balkone mussten abgenommen und neu montiert werden und es kam zur Abdeckung aller Gesimse mit mehr als 13 Tonnen Bleidach; daneben fielen zahlreiche Steinergänzungen an und es wurde eine Taubenabwehr angebracht<ref>Quelle Salzburger Nachrichten, 30. Juni 2009</ref>.
  
=====Das Innere=====
+
=== Die zehn Brände im Dom ===
Nachdem man eine Vorhalle durchquert hat, steht man im Mittelschiff, einer hohen tonnengewölbten Halle. Im vorderen Teil des Dom wölbt sich die achtseitige Vierungskuppel. Die Decken sind mit Stukkaturen bedeckt, die von [[Andrea Orsolini]] und [[Giuseppe Bassarino]] [[1631]] bis [[1635]] und mit anderen Bildhauern aus Italien gefertigt wurden.
+
:''Hauptartikel [[Brände Salzburger Dom]]  
  
Der einzig erhaltene Teil vom virgilianischen Dom findet sich in der ersten Kapelle links vom Eingang und ist das bronzene Taufbecken, das auf vier liegenden Löwen ruht. Der Deckel stammt jedoch von [[1859]].
+
Der erste Dom von Bischof [[Virgil]] stand kaum 70 Jahre, als [[845]] ein Blitz einschlug und der Dom bis auf die Grundmauern abbrannte. Das war der erste von bis heute zehn Bränden, wovon sich der letzte nach einem amerikanischen Bombentreffer am [[16. Oktober]] [[1944]] ereignete.
  
Die Deckengemälde im Querschiff stammen von [[Arsenio Mascagni]], einem Servitenmönch aus Florenz, Toskana, Italien und von [[Antonio Solari]], eines Sohnes vom Dombaumeister Santino Solari, um 1630 gemalt.
+
== Der Bau ==
 +
=== Die Fassade ===
 +
Die prunkvolle Fassade an der Stirnseite des Doms nach Westen blickt auf den [[Domplatz]] und ist mit hellem weißrosa [[Untersberger Marmor]] verkleidet. Dieses Baumaterial hebt sich von dem dunklen graubraunen [[Nagelfluh]], aus dem der Bau äußerlich sonst besteht, deutlich unterscheidbar ab. Die Fassade misst 50,5 Meter in der Breite und erreichte bei den Türmen eine Höhe von 79 Metern.
  
Im Chorrund befinden sich Denkmäler für verstorbene Erzbischöfe in zweierlei Arten: einmal noch fast altarartig (von 1622 bis 1727 verwendet) und einmal in noch prächtiger Art ausgeführte Wandgrabmäler. Es sind die Denkmäler für die Erzbischöfe Markus Sittikus von Hohenems, Guidobald Graf von Thun und Hohenstein, [[Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg]], Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, [[Franz Anton Fürst Harrach]], [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]], [[Jakob Ernst Graf Liechtenstein]], [[Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein]] und [[Sigismund III. Christian Graf Schrattenbach]].
+
[[Datei:Domfassade.jpg|thumb|Westfassade]]
  
Chorgestühl und Kanzel sind von [[1859]].  
+
Das programmatische Thema der Fassade ist, dass die Menschen durch ein demütiges Leben auf Erden nach den Lehren der Bibel durch Glaube, Liebe und Hoffnung nach dem Tode eine Auferstehung und das ewige Leben in den Himmel erfahren werden.
  
====Domglocken====
+
[[Datei:Salzburger Dom, Ansicht von der Empore.jpg|thumb|Langhaus, von der Westempore]]
Das Glockengeläut besteht aus sieben Glocken.  
 
  
[[1942]], im Zweiten Weltkrieg, mussten bis auf zwei Glocken, alle abgeliefert werden. Es blieben die ''Marienglocke'' (Frauenglocke): Gewicht 4.008 kg, Ton B; und die ''Virgiliusglocke'': Gewicht 1.648 kg, Ton ES; beide Glocken wurden [[1628]] von Erzbischof Paris Graf Lodron geweiht und von Wolfgang und Johann Neidhart gegossen.
+
Die Architektur verwendet jeweils eine Gliederung in drei Segmente. Zwei mächtige flankierende Türme und ein breiter Mittelrisalit, diese in ihrem Aufbau gegliedert jeweils in drei Ebenen. Die geschlossene [[Marmor]]<nowiki>fassade</nowiki> ist reichlich mit Pilastern, Gesimsen und Lisenen gegliedert und verziert.
 +
Im Erdgeschoss befindet sich ein Portikus mit drei großen Rundbogenportalen. Die drei Bronzetore darin sind modern: das ''Tor des Glaubens'' von [[Toni Schneider-Manzell]], das ''Tor der Liebe'' von [[Giacomo Manzù]] und das ''Tor der Hoffnung'' von [[Ewald Mataré]]. Darüber im ersten Geschoß befindet sich ein Balkon mit drei Fenstern; zwei kleinere Fenster mit Dreiecksgiebeln und ein größeres Fenster mit Rundgiebel. Letzteres bildet den architektonischen Schnitt- und Mittelpunkt aller Achsen. Durch dieses Rundgiebelfenster - das mit zwei Engeln geschmückt ist, die eine Krone halten - fällt bei Tag- und Nachtgleiche, etwa am [[Rupertitag]], das Licht der im Westen untergehenden Sonne hindurch auf den im Inneren der Apsis stehenden Hochaltar und erleuchtet dort einen Psalm. Der Mittelrisalit besteht im Dachgeschoß aus einem geschweiften Giebel, dessen Giebeldreieck freisteht und in den Himmel aufragt.
  
Am Rupertusfest [[1961]] wurden dann wieder fünf neue Glocken geweiht:  
+
Die Skulpturen verkünden die Botschaften aus der Bibel, Altes Testament und Neues Testament, insbesondere dem alten Bund und von der Auferstehung.
* Die ''Salvatorglocke'': Gewicht: 14.256 kg, Ton Es; gestiftet von der gesamten [[Erzdiözese Salzburg]]
+
 
* Die ''Rupertusglocke'': Gewicht: 8.273 kg, Ton Ges; gestiftet von der [[Salzburger Sparkasse]]
+
Vor dem Portikus mit den drei großen Rundbogen-Portalen stehen vier kolossale Statuen. Die vier Kolossalfiguren sind die ersten Repräsentanten der Kirche und führen einen Dialog miteinander. Die beiden inneren Statuen sind Petrus (Attribut Schlüssel) und Paulus (Attribut Schwert), die Gründerväter der römisch-katholischen Kirche. Diese Skulpturen werden dem Salzburger Bildhauer [[Michael Bernhard Mandl]] ([[1697]]) zugeschrieben. Die Sockel tragen das Wappen von Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]]. Die beiden äußeren Statuen sind die Salzburger Kirchenpatrone Rupertus (Attribut [[Salzkufe]]) und Virgil (Attribut Salzburger Dom). Diese Skulpturen werden dem Bildhauer [[Bartlmä van Opstal]] (um 1660) zugeschrieben. Die Sockel tragen das Wappen von Fürsterzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]].
* Die ''Josephiglocke'':  Gewicht: 2.518 kg, Ton Des; gestiftet von der [[Wirtschaftskammer Salzburg]]
+
 
* Die ''Leonhardiglocke'': Gewicht: 1.025 kg, Ton Ges; gestitftet von der [[Salzburger Landwirtschaftskammer]]
+
[[Bild:Dom_2.jpg|thumb|Domkuppel]]
 +
 
 +
Im ersten Geschoss auf dem Balkon stehen die Figuren der vier Evangelisten aus dem Neuen Testament: Matthäus (Symbol Mensch), Markus (Symbol Löwe), Lukas (Symbol Stier) und Johannes (Symbol Adler).
 +
 
 +
Im Dachgeschoss beidseits des geschweiften Giebels stehen die Statuen der Propheten Moses (Attribut Gesetzestafeln) und Elias aus dem Alten Testament. Moses steht für die Ordnung durch Gesetze und Elias für die Prophetie des Alten Bundes. Beide verkörpern auch die Standhaftigkeit.
 +
 
 +
Auf der Spitze des Giebeldreiecks steht die Skulptur von Christus Salvator (Erlöser der Welt), die rechte Hand zum Friedensgruß erhebend und mit der linken Hand einen Globus mit Kreuz haltend. Dies mag ein Bezug zum Neuen Testament auf die Verklärung von Jesus auf dem Berg Tabor durch die Propheten Elias und Moses sein.<ref>[https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/mt17.html www.uibk.ac.at/bibel/matthäus 17]</ref>
 +
 
 +
Unterhalb des Giebeldreiecks befinden sich zwei große [[Wappen]] mit den beiden Wappentieren für das [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]]: Löwe und [[Steinbock]]. Gleichzeitig weisen diese auf die Erbauer des heutigen Doms, die  Fürsterzbischöfe Markus Sittikus von [[Hohenems]] und Paris Graf Lodron hin.
 +
 
 +
Die beiden Wappen im Portikus über dem linken und rechten Portal weisen auf die Fürsterzbischöfe Guidobald Graf von Thun und Hohenstein und [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] hin.
 +
 
 +
=== Das Innere ===
 +
Nachdem man eine Vorhalle durchquert hat, steht man im Mittelschiff, einer hohen Halle mit einem Tonnengewölbe. Im östlichen, vorderen Teil des Dom wölbt sich die achtseitige Vierungskuppel. Die Decken sind mit Stukkatur bedeckt, die von [[Andrea Orsolini]] und [[Giuseppe Bassarino]] [[1631]] bis [[1635]] und von anderen Bildhauern aus Italien gefertigt wurden.
 +
 
 +
Das Bildprogramm des Domes im Inneren ist nach dem ''Alten-'' und dem ''Neuen Testament'' geordnet. Das Langhaus zeigt die ''Lebens- und Leidensgeschichte von Jesus''. Im Kuppelraum sind Glaubenswelt und Geschichten aus dem ''1. Buch Mose'' dargestellt. In der Apsis endet und gipfelt beides im Hochaltarbild, das die ''Auferstehung Jesu'' zeigt. Darüber der Psalm: ''Notas mihi fecisti vias vitae - Du hast mir die Wege des Lebens kundgetan''.
 +
 
 +
Die Deckengemälde im Querschiff wurden von [[Donato Mascagni]], einem Servitenmönch aus Florenz (Toskana, Italien), und von [[Antonio Solari]], einem Sohn des Dombaumeisters Santino Solari, um 1630 gemalt.
 +
 
 +
In den Apsidien befinden sich Denkmäler für verstorbene (Fürst)Erzbischöfe in zweierlei Arten: einmal fast als Altar (von 1622 bis 1727 verwendet) und einmal in noch prächtigerer Art als Wandgrabmal ausgeführt. Es sind die Denkmäler für die Fürsterzbischöfe Markus Sittikus von Hohenems, Guidobald Graf von Thun und Hohenstein, [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg]], Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, [[Franz Anton Fürst Harrach]], [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]], [[Jakob Ernst Graf Liechtenstein]], [[Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein]] und [[Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach]].
 +
 
 +
Chorgestühl und [[Predigtkanzel|Kanzel]] sind aus dem Jahr [[1859]].
 +
 
 +
[[Datei:Dom Kanzel.JPG|thumb|Predigtkanzel]]
 +
 
 +
=== Seitenkapellen ===
 +
# [[Kreuzkapelle (Dom zu den Hll. Rupert und Virgil)|Kreuzkapelle]]
 +
# Verklärung-Christi-Kapelle
 +
# [[St.-Anna-Kapelle (Dom zu den Hll. Rupert und Virgil)|St.-Anna-Kapelle]]
 +
# Taufkapelle
 +
# [[Sebastianskapelle (Dom zu den Hll. Rupert und Virgil)|Sebastianskapelle]]
 +
# Karl-Borromäus-Kapelle
 +
# Martinskapelle
 +
# [[Heilig-Geist-Kapelle (Dom zu den Hll. Rupert und Virgil)|Heilig-Geist-Kapelle]]
 +
 
 +
=== Taufbecken ===
 +
Das bronzene Taufbecken, mitten in der ersten linken Seitenkapelle aufgestellt, ist der einzige Einrichtungsgegenstand aus dem virgilianischen Dom, der 1628 in den neuen Dom übernommen wurde. Das Rundbecken wird von vier liegenden Löwen getragen. An der Außenwand des Beckens sind 16 Halbreliefs zu sehen, die Bischöfe, Patrone und Heilige Salzburgs darstellen. Sie stehen unter einem Arkadengang aus Schriftbändern in Rundbogenform, die auf 16 Pilastern (Halbsäulen) ruhen.
 +
 
 +
Die Löwen sind Werke aus dem [[12. Jahrhundert]], das Becken selber wurde [[1321]] von einem nicht näher bekannten ''Meister Heinrich'' geschaffen. Der Deckel mit einem aufklappbaren Türchen wurde [[1959]] [[Toni Schneider-Manzell]] angefertigt.
 +
 
 +
[[Datei:Dom Salzburger Taufbecken 02.jpg|thumb|Taufbrunnen, [[1321]] von ''Meister Heinrich'' aus Bronze gegossen, ruhend auf Löwen aus dem 12. Jahrhundert; Brunnendeckel von [[Toni Schneider-Manzell]] (1959), mit Motiven zur Taufsymbolik in Niellotechnik. Hier wurden, als Beispiel, [[Wolfgang Amadé Mozart]] oder [[Joseph Mohr]] getauft]]
 +
 
 +
=== Die Domglocken ===
 +
{{#ev:youtube|9WcJoEl4x3g|280|right|Salvatorglocke Einminuten Video}}
 +
Das Glockengeläut besteht aus sieben Glocken. [[1942]], im Zweiten Weltkrieg, mussten bis auf zwei Glocken alle abgeliefert werden. Es blieben die ''Marienglocke'' (Frauenglocke): Gewicht 4&nbsp;008 kg, Ton B; und die ''Virgiliusglocke'': Gewicht 1&nbsp;648 kg, Ton Es; beide Glocken wurden [[1628]] von Fürsterzbischof Paris Graf Lodron geweiht und von [[Wolfgang Neidhart|Wolfgang]] und [[Johann Neidhart]] gegossen.
 +
 
 +
Am Rupertusfest [[1961]] wurden fünf neue Glocken geweiht:  
 +
* Die ''Salvatorglocke'': Gewicht: 14&nbsp;256 kg, Ton Es; gestiftet von der gesamten [[Erzdiözese Salzburg]]
 +
* Die ''Rupertusglocke'': Gewicht: 8&nbsp;273 kg, Ton Ges; gestiftet von der [[Salzburger Sparkasse]]
 +
* Die ''Josephiglocke'':  Gewicht: 2&nbsp;518 kg, Ton Des; gestiftet von der [[Salzburger Handelskammer]]
 +
* Die ''Leonhardiglocke'': Gewicht: 1&nbsp;025 kg, Ton Ges; gestiftet von der [[Salzburger Landwirtschaftskammer]]
 
* Die ''Barbaraglocke'': Gewicht: 715, Ton As; gestiftet von der Dompfarre
 
* Die ''Barbaraglocke'': Gewicht: 715, Ton As; gestiftet von der Dompfarre
  
Diese Glocken wurden von der Salzburger [[Glockengießerei Oberascher]] hergestellt.
+
Diese Glocken wurden von der Salzburger [[Glockengießerei Oberascher]] hergestellt.  
Die Schlagglocken sind die ''Rupertusglocke'' für den Stundenschlag, die ''Josephiglocke'' für den Viertelstundenschlag und die ''Salvatorglocke'' wird nur an hohen Festtagen und wenn der Erzbischof in den Dom einzieht, geläutet.
+
 
 +
Die Schlagglocken sind die ''Rupertusglocke'' für den Stundenschlag, die ''Josephiglocke'' für den Viertelstundenschlag und die ''Salvatorglocke'', die
 +
* nur an hohen Festtagen und beim Einzug des Erzbischofs in den Dom geläutet wird;
 +
* an Sonn- und Feiertagen die Gläubigen zum Gebet ruft;
 +
 
 +
==== Ereignis ====
 +
Am Mittwoch, den [[14. Juli]] [[2021]], schlug während eines [[Gewitter]]s ein Blitz in die Türme ein und beschädigte die Läutewerke der Domglocken, sie können seither nicht mehr geläutet werden. Das hat auch Auswirkungen auf die Aufführung des "[[Jedermann (Salzburg)|Jedermann]]" auf dem [[Domplatz]]: die Proben und die Premiere am Samstag, den [[17. Juli]] müssen wohl ohne Glockengeläut, das in dem Stück eine Rolle spielt, auskommen. Sakristeidirektor Dietmar Koisser überlegte am Freitag noch, ob er die Glocken händisch in Bewegung setzen sollte, denn die Reparatur wird Tage dauern, weil die raren Ersatzteile für die  Läutemaschinen aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich angeliefert werden müssen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/nach-blitzeinschlag-glocken-des-salzburger-doms-muessen-fuer-jedermann-premiere-haendisch-bedient-werden-106679539 www.sn.at], 16. Juli 2021</ref>
 +
 
 +
=== Domorgel ===
 +
: ''Hauptartikel [[Geschichte der Salzburger Dommusik]]
 +
: ''Hauptartikel [[Salzburger Domorgel]]
 +
Im Dom befinden sich neben der Hauptorgel noch sechs weitere Orgelinstrumente in der Vierung unter der Kuppel: fünf auf den Emporen und eine Truhenorgel zu ebener Erde.
 +
 
 +
[[Bild:Dom_8.jpg|thumb|Evangelien- und Epistelorgel]]
 +
 
 +
== Dommuseum ==
 +
:'' Hauptartikel [[Salzburger Dommuseum]]
 +
Der Eingang zum Dommuseum, das sich im Inneren des Doms befindet, ist rechts vom Haupteingang in den Dom.
  
An Sonn- und Feiertagen ruft die Salvatorglocke die Gläubigen zum Gebet.
+
== Krypta ==
 +
:''Hauptartikel [[Domkrypta]]
 +
Die Krypta in der heutigen Form besteht erst seit der Wiedereröffnung des Domes im Jahr 1959.  
  
====Daten====
+
== Daten des Doms ==
 +
[[Datei:Hansjörg Hofer Bischofweihe 2017.jpg|thumb|Die Weihe zum Bischof von Dr. [[Hansjörg Hofer]] 2017 im Salzburger Dom.]]
 
:Länge: 101 m
 
:Länge: 101 m
 
:Querschiff: 68 m
 
:Querschiff: 68 m
Zeile 91: Zeile 159:
 
:Hauptschiff: 32 m hoch
 
:Hauptschiff: 32 m hoch
 
:11 Altäre  
 
:11 Altäre  
:Platz für 10.000 Menschen
+
:Platz für 10&nbsp;000 Menschen
 +
 
 +
== Eintrittsgebühr seit Oktober 2021 ==
 +
[[Datei:Salzburger Dom Blick in die Kuppel.jpg|thumb|Blick in die Kuppel.]]
 +
[[Datei:Dom zu den Hll. Rupert und Virgil Kirchenbänke.jpg|thumb|Kirchenbänke im Dom.]]
 +
Der Dombesuch war bisher für alle Besucher gratis. Für den kostenpflichtigen Eintritt gäbe es zwei Gründe. Zum einen wolle man die Zahl der Touristen im Dom verringern. Neben einem oft hohen Lärmpegel bringe die hohe Besucheranzahl nämlich auch Müllprobleme mit sich. Der zweite Grund für die Einführung ist finanzieller Natur - es fehlt Geld für die Erhaltung. Die letzte Generalsanierung ist 60 Jahre her. Für Messebesucher und Leute, die zum Beten kommen wollen, wird der Dombesuch auch weiterhin kostenlos bleiben. Die Eintrittsgebühr werde nur für Touristen gelten.<ref name="SNAug19">[[Salzburger Nachrichten]] vom [https://www.sn.at/salzburg/chronik/eintritt-fuer-salzburger-dom-kommt-voraussichtlich-2020-74444305 6. August 2019]</ref>
 +
 
 +
Rund 500.000 Euro laufende Kosten fallen jährlich im Salzburger Dom an. Wobei es sich dabei nur Sachaufwände handelt, Sanierungen sind da noch gar keine dabei, informierte Domkustos Prälat [[Johann Reißmeier]]. Nicht nur die ganz normale Alterung setzt dem Bauwerk zu sondern auch die rund zwei Millionen touristischen Besucher, die vor [[Corona]] jährlich den Dom besucht hatten. Der Feuchtigkeitseintrag an Tagen mit Regen oder Schnee bringe eine zu hohe Luftfeuchtigkeit mit sich - eine der Folgen davon war Schimmel in den Domorgeln. Daneben blieben aber auch allerhand andere Hinterlassenschaften im Dom, von der Getränkedose über Jausenpapier, Bierflaschen und Zigarettenstummel<ref name="SNAug19"></ref> bis zum Jausensackerl. Gleichzeitig sei die Spendenbereitschaft der Besucher gesunken. Vor allem die in den letzten Jahren verstärkt durch den Dom geschleusten asiatischen Reisegruppen würden - anders als viele Europäer - kein Kerzerl anzünden und eine kleine Spende dafür abgeben, berichtet Reißmeier.<ref name="SNJun21">[https://www.sn.at/salzburg/chronik/ab-23-oktober-zahlen-besucher-fuenf-euro-eintritt-fuer-den-salzburger-dom-105289411 www.sn.at], "Ab 23. Oktober zahlen Besucher fünf Euro Eintritt für den Salzburger Dom", 16. Juni 2021</ref>
 +
 
 +
Zunächst war ab Frühjahr 2020 eine Eintrittsgebühr geplant. Doch die [[Coronapandemie]] verzögerte die Einführung, sodass erst mit der Eröffnung des [[Christkindlmarkt]]s im November [[2021]] auch die Eintrittsgebühr eine Gebühr von fünf Euro pro Person kommen wird.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/fuenf-euro-pro-besucher-eintritt-im-salzburger-dom-koennte-ab-advent-kommen-104359042 www.sn.at]</ref> Am [[16. Juni]] informierte ein [[SN]]-Artikel, dass ab [[23. Oktober]] 2021 eine Eintrittsgebühr von fünf Euro pro Person zu bezahlen sein werden. In einer Übergangsphase wird ab [[5. Juli]] bereits vieles von dem geboten, was zahlende Besucher dann erwartet, darunter eine ein kostenloser Audio-Guide für Smartphones bzw. ein Audio-Leihgerät (drei Euro). Man wolle nicht nur Geld kassieren, sondern auch Inhalte vermitteln, betont Hermann Signitzer, der Tourismusreferent der Erzdiözese und Leiter des neu eingerichteten Gästeservice für den Dom.
 +
 
 +
Dass das künftig am Domeingang postierte Einlasspersonal von manchen angelogen werde, die vorgeben wegen eines Gebets zu kommen und dann den Dom zweieinhalb Minuten später wieder verlassen, nehme man in Kauf, sagt Reißmeier. Das größere Problem seien ohnehin Reisegruppen und nicht so sehr Individualreisende. Der Zugang erfolgt über das Nordportal, wo auch eine elektronische Ticketkontrolle stattfinden wird. Das Zutrittssystem wurde von der [[Anif]]er Firma Axess entwickelt. Das Mittelportal werde für Gläubige zu Gottesdienstzeiten geöffnet, ansonsten aber verschlossen sein.
  
==Salzburger Domkapitel==
+
Die Übergangsphase bis zum [[23. Oktober]], ab dem dann fünf Euro Eintritt (Kinder rund Jugendliche bezahlen keinen Eintritt) kassiert wird,  nutzte man, um das Thema Domerhaltungsbeitrag und die damit einhergehenden Angebote in punkto Führungen, Musikdarbietungen und Spezialführungen zu kommunizieren - an Fremdenführer, Onlineplattformen, Reiseveranstaltern Busunternehmen, Hotels und Rezeptionisten. 
: ''Hauptartikel: [[Salzburger Domkapitel]]''
 
  
Das Salzburger Domkapitel wählt seit [[1312]] den [[Salzburger Erzbischöfe|Salzburger Erzbischof]].
+
Salzburger Kirchenbeitragszahler erhalten übrigens einen Gutschein mit dem sie eine kostenlose Jahreskarte für den Domeintritt anfordern können. In dieser Jahreskarte inkludiert ist das Ausleihen der Audio-Guides. Diese führen in Deutsch, Englisch und einer eigenen Kinderversion durch den Dom. Auch die "Musik zu Mittag", die künftig täglich außer sonntags ab 12:05 Uhr eine halbe Stunde lang erklingen wird, ist in der Jahreskarte inkludiert. Zusätzlich wird täglich (auch sonntags) um 14 Uhr eine 40-minütige Standard-Führung durch den Dom angeboten (fünf Euro). Parallel dazu sollen im Lauf der kommenden Monate bis zu zehn verschiedene Spezialführungen (acht Euro) entwickelt werden - etwa zu den Themen Mozart und der Dom oder barocke Musikpraxis.<ref name="SNJun21"></ref>
  
==Domplatz==
+
== Bilder ==
: ''Hauptartikel: [[Salzburger Domplatz]]''
+
<gallery mode="nolines" mode="packed-hover" heights="200">
Der allseitig geschlossene Salzburger Domplatz vor der Domfassade ist der alljährliche Rahmen seit [[1920]] alljährlich für die Aufführungen des "[[Jedermann]]" von [[Hugo von Hofmannsthal]] der [[Salzburger Festspiele]]. Im Mittelpunkt befindet sich die [[Mariensäule am Domplatz|Mariensäule]]
+
Datei:Erzbistum Salzburg.jpg|Vordergrund: Kuppel der [[Kollegienkirche]], Hintergrund: [[Benediktinenstift Nonnberg|Stift Nonnberg]]; dazwischen der Salzburger Dom
 +
Datei:Salzburger Dom, Blick vom Chor R0023229.jpg|Blick von der Westempore zum Altar
 +
Datei:Salzburger Dom, Blick zur Chorseite.jpg|Langhaus nach Westen
 +
Datei:Predigtkanzel im Salzburger Dom.jpg|Kanzel von Toni Schneider-Manzell (1958/59)
 +
Datei:Grabdenkmäler früherer Salzburger Erzbischöfe im Salzburger Dom.jpg|Marmorepitaphien für [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg|Max Gandolf]] (links) und [[Jakob Ernst Graf Liechtenstein|Jakob Ernst]]
 +
Bild:Dom_3.jpg|Laterne der Domkuppel: hl. Geist als Taube
 +
Bild:Dom_4.jpg|Opferkerzen vor dem Sebastiansaltar
 +
Bild:Dom_5.jpg|Detail des Stukks, vermutlich geschaffen von Giuseppe Bassarino
 +
Bild:Dom_6.jpg|Kopie der Altöttinger Madonna, am Schneeherrenaltar
 +
Bild:Dom_7.jpg|Kapellengang, Perspektive
 +
Datei:Salzburger Dom 774 1628 1959.jpg|Portale des Salzburger Domes mit den Jahreszahlinschriften  774 1628 1959
 +
Datei:Collage mit den Statuen an der Domfassade v. li. Rupertus, Petrus, Paulus, Virgil.jpg|Bilderfolge mit den Statuen an der Domfassade v. li. Rupertus, Petrus, Paulus, Virgil
 +
</gallery>
  
==Bilder==
+
;Alte Ansichten
<gallery>
+
<gallery mode="nolines" mode="packed-hover" heights="200">  
Bild:Dom_aussen.jpg|der Dom vom [[Festungsberg]] aus aufgenommen
+
Datei:Salzburg 02.jpg|Dom, historische Aufnahme um 1970.
Bild:Dom.jpg|Fassade vom [[Domplatz]] aufgenommen
+
Datei:Salzburger Dom Altstadt Kapitelplatz 1934.jpg|Die [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]] 1934 um den Salzburger Dom.
Bild:Domkuppel 02.jpg|der Tambour der Domkuppel sitzt nicht genau in der Mitte, sondern leicht nach links versetzt
+
Datei:Salzburg (Kupferstich) Matthäus Seutter 1740 Detail Nr 03 Dom Vorderansicht.jpg|Ausschnitt aus dem Kupferstich [[Salzburg (Kupferstich) Matthäus Seutter|Salzburg]], ca. 1740, von [[Matthäus Seutter]]
Bild:Dom_3.jpg
 
Bild:Dom_4.jpg
 
Bild:Dom_5.jpg
 
Bild:Dom_6.jpg
 
Bild:Dom_7.jpg
 
 
</gallery>
 
</gallery>
  
==Video==
+
=== weitere Bilder ===
Bitte den ''Wiedergabe-Knopf'' drücken, um ein kurzes Video über die Salvatorglocke anzusehen:
+
{{Bildkat}}
<video>http://www.salzburg.com/sn/nwas/OnlineMappen_scom3/interaktiv/videos/salzburgwiki_salvatorglocke.wmv|download</video>
+
* {{Commonscat|Salzburger Dom}}
 +
 
 +
== Literatur ==
 +
* [[Johannes Neuhardt]]: ''Der Dom zu Salzburg'', offizieller Führer des [[Domkapitel]]s, Schnell &amp; Steiner, [[Regensburg]], 2. Auflage 1998, ISBN 3-7954-1139-4
 +
* [[Hans Tietze]]: ''Metropolitankirche zu den Hl. Rupert und Virgil'', in [[Österreichische Kunsttopographie]], Band 9 ''Die kirchlichen Denkmale der Stadt Salzburg'' (im Internet abrufbar unter [https://diglib.tugraz.at/download.php?id=53b54a933397b&location=browse diglib.tugraz.at, pdf])
 +
 
 +
== Weblinks ==
 +
* [http://www.salzburger-dom.at Offizielle Website des Domes]
 +
* [https://digital.onb.ac.at/rep/osd/?112B27A8 digital.onb.ac.at], Luftbildaufnahme des Domes um 1930
 +
* [https://www.meindeindom.at/home www.meindeindom.at eine Seite von Schülern der neuen Mittelschule Nonntal, 2011]
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
*Beitrag aus [[Altstadt]] von Salzburg
+
*{{Quelle SN|2. Mai 1959, Seite 5}}
*[[Salzburger Nachrichten]] vom [[2. Mai]] [[1959]], Seite 5
+
* ''[[Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst#Die Ausgaben im Überblick|Salzburg, Geschichte und Kunst dieser Stadt]]'', [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], [[1952]] (Neuauflage)
{{Quelle Heimatkunde Hübl}}
+
* {{Quelle Heimatkunde Hübl}}
 
{{Quelle Salzburgs Synchronik}}
 
{{Quelle Salzburgs Synchronik}}
==Weblinks==
+
* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=ckb&datum=1923&page=89&size=45&qid=D9O5834MRRXOKN9ELJNU534SQOLMA2 Christliche Kunstblätter ], Heft 7, Seite 1-11, 1923
* [http://www.salzburger-dom.at Offizielle Website des Domes]
+
* SALZBURGWIKI-Einträge
* [http://salzburg.cityful.com/de/Sehenswuerdigkeiten/Kirche/Salzburger-Dom Infos und Fotos zum Salzburger Dom auf dem online Stadtführer cityful.com]
 
* [http://salzburg.cityful.com/de/Sehenswuerdigkeiten/Museum/Haus-der-Natur Infos und Fotos zum Haus der Natur auf dem online Stadtführer cityful.com]
 
*[http://www.salzburg-city.com/history/1wigeb/1644_05.htm Stich des Domes von Matthäus MERIAN, Salzburg von Norden(1644)]
 
*[http://www.salzburg-city.com/history/1wigeb/1644_05a.htm Grundriss Virgildom Solaribau Vergleich]
 
  
==Fußnote==
+
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
<references/>
  
[[Kategorie:Tourismus|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Tourismus]]
[[Kategorie:Stadt Salzburg|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
[[Kategorie:Altstadt|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
[[Kategorie:Gebäude|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Kirche|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Erzdiözese]]
[[Kategorie:Kirche (Bauwerk)|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Geschichte (Erzdiözese)‎]]
[[Kategorie:Kirche (Geschichte)|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Architektur]]
[[Kategorie:Erzbistum (Geschichte)|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Denkmalschutz]]
[[Kategorie:Video|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Denkmalschutz (Stadt Salzburg)]]
[[Kategorie:Salzburg|Dom, Salzburger]]
+
[[Kategorie:Kirche (Bauwerk)]]
 +
[[Kategorie:Katholische Kirche]]
 +
[[Kategorie:Katholische Kirche (Bauwerk)]]
 +
[[Kategorie:Dom zu den Hll. Rupert und Virgil|!|Dom]]
 +
[[Kategorie:Video]]

Aktuelle Version vom 17. Juni 2025, 19:25 Uhr

Blick über die Dächer des Stieglkellers.
Der Salzburger Dom vom Glockenturm des Salzburger Rathauses gesehen.

Der Dom zu den Hll. Rupert und Virgil ist das zentrale kirchliche Gebäude der römisch-katholischen Erzdiözese Salzburg und damit Metropolitankirche der Salzburger Kirchenprovinz und zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.

Einleitung

Der Dom befindet sich in der linksufrigen Altstadt von Salzburg, unterhalb der Festung Hohensalzburg, und ist den Hll. Rupert und Virgil geweiht. Das Patrozinium wird am Rupertitag, dem 24. September, begangen.[1]

 
Festmesse in Salzburger Dom.

Er ist im Norden vom Residenzplatz, im Süden vom Kapitelplatz, im Osten von der neuen Residenz mit Salzburger Glockenspiel und im Westen vom Domplatz umgeben. Durch die Dombögen ist er im Norden mit der alten Residenz und im Süden mit der Benediktiner-Erzabtei St. Peter verbunden.

Geschichte

Im Verlauf der Jahrhunderte gab es mehrere Vorläuferbauten des heutigen Doms.

Peterskirche

Rupert von Worms ließ Anfang des 8. Jahrhunderts die erste Kirche an jener Stelle errichten, an der sich der heutige Dom befindet. Es war die dem hl. Petrus geweihte Peterskirche, die schon damals beachtliche Ausmaße hatte.

Virgilianische Dom

Der älteste Vorgängerbau des heutigen Domes,[2] der bereits als Dom konzipiert war, wurde von 767 bis 774 unter Bischof Virgil errichtet und gehörte mit seinen drei Kirchenschiffen zu den drei größten Kirchenbauten des 8. Jahrhunderts: 66 Meter lang und 33 Meter breit, was einer Fläche von 2 178 m² entspricht. Er war die erste Basilika[3] im ostfränkischen Reich. 1139 wurde er mit zwei hohen Kirchtürmen versehen. Anlässlich der Einweihung am 24. September (dem wahrscheinlich richtigen Datum, andere Quellen berichten vom 25. September) 774 ließ Virgil die Gebeine von Rupert von Worms aus der Stiftskirche St. Peter in den neuen Dom überführen.

Allerdings war dieser erste Dom noch dem hl. Petrus geweiht, Rupert war nur Nebenpatron.[4] Doch schon 845 brannte dieser Bau nach Blitzschlag unter Erzbischof Liupram ab.

Hartwig-Dom

Unter Erzbischof Hartwig entstand wieder ein neuer Dom, auch Salzburger Münster genannt, der jedoch 1167 abermals zerstört wurde, diesmal von den Grafen von Plain.[5] Man vermutet, dass der romanische Löwe im Toreingang zum Langenhof in der Sigmund-Haffner-Gasse noch von diesem Dom stammt. Der Neubau unter Hartwig betraf vor allem das Westwerk und den Priesterchor.

 
Darstellung des Hartwig-Doms.

Konradinischer Dom

Hauptartikel Konradinischer Dom

Auf den Resten es Hartwig-Doms wurde unter Erzbischof Konrad III. von Wittelsbach 1177 der noch stattlichere Konradinische Dom errichtet, die damals mit 5 200 qm größte Basilika nördlich der Alpen: 122 m Gesamtlänge, 48 m Langhausbreite und 57,5 m Querhauslänge;

Neubaupläne des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich

In der Nacht vom 11. auf 12. Dezember 1598 brannten die Dachstühle des Domes ab. Der unglücklicherweise danach einsetzende mehrwöchige Dauerregen und anschließende Schneefälle durchnäßten die Gewölbe, sie stürtzten nach und nach ein und führten zum Totalschaden des Bauwerks. Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau ließ die Ruine abreißen und begann die Planungen für einen riesigen Neubau. Um Platz zu schaffen wurden das mittelalterliche Domkloster und Bürgerhäuser abgetragen sowie der Domfriedhof (heute Residenzplatz) aufgelassen. Dombaumeister Vincenzo Scamozzi, den Wolf Dietrich 1604 engagierte, fertigte einen Plan an, den er dem Fürsterzbischof bis 1606/1607 lieferte und der im Salzburg Museum erhalten geblieben ist. Der Dom sollte nach Süden ausgerichtet, und durch Portale in der Nordfassade betreten werden können. Doch durch die Gefangennahme und Absetzung Wolf Dietrichs 1612 wurde erste Baumaßnahen eingestellt, die bereits begonnenen Fundamente eingeebnet und der von Wolf Dietrich 1611 gelegte Grundstein verworfen.

Der heutige Salzburger Dom

Sein Nachfolger, Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems, gab den Auftrag zur Errichtung eines kleineren, barocken Bauwerks. Dieser Dombau, der von Baumeister Santino Solari geplant und errichtet wurde, konnte am 25. September 1628 unter Paris Graf von Lodron eingeweiht werden. Die Stadt feierte dabei eines der größten Feste, die es je in Salzburg gegeben hat

 
Der Dom im Morgennebel.

Am 18. Februar 1663 brauste ein Orkan über Salzburg, der das Kupferdach des Doms zerstörte, die Kirchtürme von St. Andrä und St. Johannes am Imberg mitsamt den Glocken auf die umliegenden Häuser warf.

Von 23. bis 25. September 1928 fanden die Feierlichkeiten anlässlich des 300jährigen Domweihejubiläums statt.

Beim ersten Luftangriff auf die Stadt Salzburg am 16. Oktober 1944 stürzte die Kuppel des Domes ein. Dieser Einsturz war möglichweise nicht einen direkten Treffer verursacht worden, sondern durch die Druckwellen von in nächster Nähe explodierende Fliegerbomben.
Am 15. Juli 1945 begannen die Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten. Am 26. Mai 1949 nahmen 35 000 Menschen am Salzburger Domfest teil, bei dem, nach einem großen Festzug, das 100 Kilogramm schwere vergoldete Kuppelkreuz auf der wiedererrichtete Domkuppel aufgepflanzt, und anschließend von Fürsterzbischof[6] Andreas Rohrachers gesegnet wurde. Nach nahezu 15-jähriger Bauzeit zelebrierte Erzbischof Andreas[7] am 1. Mai 1959 den erste Gottesdienst im wiederhergestellten Dom.

 
Die Bombardierung des Salzburger Doms.

Renovierungen

1859 sowie in den Jahren 1897 bis 1901 wurde der Dom renoviert[8]. Von 1995 bis 1998 kam es zu einer kompletten Außenrenovierung, die offensichtlich nicht fachgerecht durchgeführt worden war, denn es kam nach Beendigung der Arbeiten zu Folgeschäden. Haftungsfragen führten daraufhin zu jahrelangen Auseinandersetzungen mit den verantwortlichen Baufirmen.

Schließlich kam es aufgrund von Sturmschäden 2007 zu einer neuerlichen, größeren Renovierung. Neben der Behebung der Schäden von der Renovierung nach 1995 wurde noch das Dach erneuert, das zuletzt 1920 erneuert worden war. Allein das Dach hat, ohne Kuppel und Türme, eine Fläche von 4 359 m³. Von den "Altschäden" der Renovierung 1995/1998 seien erwähnt: es mussten 12,8 Kilometer (!) Fugen geöffnet und wieder geschlossen werden, es kam zur Reinigung und Entfernung der Imprägnierung, die Balustraden und Balkone mussten abgenommen und neu montiert werden und es kam zur Abdeckung aller Gesimse mit mehr als 13 Tonnen Bleidach; daneben fielen zahlreiche Steinergänzungen an und es wurde eine Taubenabwehr angebracht[9].

Die zehn Brände im Dom

Hauptartikel Brände Salzburger Dom

Der erste Dom von Bischof Virgil stand kaum 70 Jahre, als 845 ein Blitz einschlug und der Dom bis auf die Grundmauern abbrannte. Das war der erste von bis heute zehn Bränden, wovon sich der letzte nach einem amerikanischen Bombentreffer am 16. Oktober 1944 ereignete.

Der Bau

Die Fassade

Die prunkvolle Fassade an der Stirnseite des Doms nach Westen blickt auf den Domplatz und ist mit hellem weißrosa Untersberger Marmor verkleidet. Dieses Baumaterial hebt sich von dem dunklen graubraunen Nagelfluh, aus dem der Bau äußerlich sonst besteht, deutlich unterscheidbar ab. Die Fassade misst 50,5 Meter in der Breite und erreichte bei den Türmen eine Höhe von 79 Metern.

 
Westfassade

Das programmatische Thema der Fassade ist, dass die Menschen durch ein demütiges Leben auf Erden nach den Lehren der Bibel durch Glaube, Liebe und Hoffnung nach dem Tode eine Auferstehung und das ewige Leben in den Himmel erfahren werden.

 
Langhaus, von der Westempore

Die Architektur verwendet jeweils eine Gliederung in drei Segmente. Zwei mächtige flankierende Türme und ein breiter Mittelrisalit, diese in ihrem Aufbau gegliedert jeweils in drei Ebenen. Die geschlossene Marmorfassade ist reichlich mit Pilastern, Gesimsen und Lisenen gegliedert und verziert. Im Erdgeschoss befindet sich ein Portikus mit drei großen Rundbogenportalen. Die drei Bronzetore darin sind modern: das Tor des Glaubens von Toni Schneider-Manzell, das Tor der Liebe von Giacomo Manzù und das Tor der Hoffnung von Ewald Mataré. Darüber im ersten Geschoß befindet sich ein Balkon mit drei Fenstern; zwei kleinere Fenster mit Dreiecksgiebeln und ein größeres Fenster mit Rundgiebel. Letzteres bildet den architektonischen Schnitt- und Mittelpunkt aller Achsen. Durch dieses Rundgiebelfenster - das mit zwei Engeln geschmückt ist, die eine Krone halten - fällt bei Tag- und Nachtgleiche, etwa am Rupertitag, das Licht der im Westen untergehenden Sonne hindurch auf den im Inneren der Apsis stehenden Hochaltar und erleuchtet dort einen Psalm. Der Mittelrisalit besteht im Dachgeschoß aus einem geschweiften Giebel, dessen Giebeldreieck freisteht und in den Himmel aufragt.

Die Skulpturen verkünden die Botschaften aus der Bibel, Altes Testament und Neues Testament, insbesondere dem alten Bund und von der Auferstehung.

Vor dem Portikus mit den drei großen Rundbogen-Portalen stehen vier kolossale Statuen. Die vier Kolossalfiguren sind die ersten Repräsentanten der Kirche und führen einen Dialog miteinander. Die beiden inneren Statuen sind Petrus (Attribut Schlüssel) und Paulus (Attribut Schwert), die Gründerväter der römisch-katholischen Kirche. Diese Skulpturen werden dem Salzburger Bildhauer Michael Bernhard Mandl (1697) zugeschrieben. Die Sockel tragen das Wappen von Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein. Die beiden äußeren Statuen sind die Salzburger Kirchenpatrone Rupertus (Attribut Salzkufe) und Virgil (Attribut Salzburger Dom). Diese Skulpturen werden dem Bildhauer Bartlmä van Opstal (um 1660) zugeschrieben. Die Sockel tragen das Wappen von Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein.

 
Domkuppel

Im ersten Geschoss auf dem Balkon stehen die Figuren der vier Evangelisten aus dem Neuen Testament: Matthäus (Symbol Mensch), Markus (Symbol Löwe), Lukas (Symbol Stier) und Johannes (Symbol Adler).

Im Dachgeschoss beidseits des geschweiften Giebels stehen die Statuen der Propheten Moses (Attribut Gesetzestafeln) und Elias aus dem Alten Testament. Moses steht für die Ordnung durch Gesetze und Elias für die Prophetie des Alten Bundes. Beide verkörpern auch die Standhaftigkeit.

Auf der Spitze des Giebeldreiecks steht die Skulptur von Christus Salvator (Erlöser der Welt), die rechte Hand zum Friedensgruß erhebend und mit der linken Hand einen Globus mit Kreuz haltend. Dies mag ein Bezug zum Neuen Testament auf die Verklärung von Jesus auf dem Berg Tabor durch die Propheten Elias und Moses sein.[10]

Unterhalb des Giebeldreiecks befinden sich zwei große Wappen mit den beiden Wappentieren für das Erzstift: Löwe und Steinbock. Gleichzeitig weisen diese auf die Erbauer des heutigen Doms, die Fürsterzbischöfe Markus Sittikus von Hohenems und Paris Graf Lodron hin.

Die beiden Wappen im Portikus über dem linken und rechten Portal weisen auf die Fürsterzbischöfe Guidobald Graf von Thun und Hohenstein und Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein hin.

Das Innere

Nachdem man eine Vorhalle durchquert hat, steht man im Mittelschiff, einer hohen Halle mit einem Tonnengewölbe. Im östlichen, vorderen Teil des Dom wölbt sich die achtseitige Vierungskuppel. Die Decken sind mit Stukkatur bedeckt, die von Andrea Orsolini und Giuseppe Bassarino 1631 bis 1635 und von anderen Bildhauern aus Italien gefertigt wurden.

Das Bildprogramm des Domes im Inneren ist nach dem Alten- und dem Neuen Testament geordnet. Das Langhaus zeigt die Lebens- und Leidensgeschichte von Jesus. Im Kuppelraum sind Glaubenswelt und Geschichten aus dem 1. Buch Mose dargestellt. In der Apsis endet und gipfelt beides im Hochaltarbild, das die Auferstehung Jesu zeigt. Darüber der Psalm: Notas mihi fecisti vias vitae - Du hast mir die Wege des Lebens kundgetan.

Die Deckengemälde im Querschiff wurden von Donato Mascagni, einem Servitenmönch aus Florenz (Toskana, Italien), und von Antonio Solari, einem Sohn des Dombaumeisters Santino Solari, um 1630 gemalt.

In den Apsidien befinden sich Denkmäler für verstorbene (Fürst)Erzbischöfe in zweierlei Arten: einmal fast als Altar (von 1622 bis 1727 verwendet) und einmal in noch prächtigerer Art als Wandgrabmal ausgeführt. Es sind die Denkmäler für die Fürsterzbischöfe Markus Sittikus von Hohenems, Guidobald Graf von Thun und Hohenstein, Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg, Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, Franz Anton Fürst Harrach, Leopold Anton Freiherr von Firmian, Jakob Ernst Graf Liechtenstein, Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein und Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach.

Chorgestühl und Kanzel sind aus dem Jahr 1859.

 
Predigtkanzel

Seitenkapellen

  1. Kreuzkapelle
  2. Verklärung-Christi-Kapelle
  3. St.-Anna-Kapelle
  4. Taufkapelle
  5. Sebastianskapelle
  6. Karl-Borromäus-Kapelle
  7. Martinskapelle
  8. Heilig-Geist-Kapelle

Taufbecken

Das bronzene Taufbecken, mitten in der ersten linken Seitenkapelle aufgestellt, ist der einzige Einrichtungsgegenstand aus dem virgilianischen Dom, der 1628 in den neuen Dom übernommen wurde. Das Rundbecken wird von vier liegenden Löwen getragen. An der Außenwand des Beckens sind 16 Halbreliefs zu sehen, die Bischöfe, Patrone und Heilige Salzburgs darstellen. Sie stehen unter einem Arkadengang aus Schriftbändern in Rundbogenform, die auf 16 Pilastern (Halbsäulen) ruhen.

Die Löwen sind Werke aus dem 12. Jahrhundert, das Becken selber wurde 1321 von einem nicht näher bekannten Meister Heinrich geschaffen. Der Deckel mit einem aufklappbaren Türchen wurde 1959 Toni Schneider-Manzell angefertigt.

 
Taufbrunnen, 1321 von Meister Heinrich aus Bronze gegossen, ruhend auf Löwen aus dem 12. Jahrhundert; Brunnendeckel von Toni Schneider-Manzell (1959), mit Motiven zur Taufsymbolik in Niellotechnik. Hier wurden, als Beispiel, Wolfgang Amadé Mozart oder Joseph Mohr getauft

Die Domglocken

Salvatorglocke Einminuten Video

Das Glockengeläut besteht aus sieben Glocken. 1942, im Zweiten Weltkrieg, mussten bis auf zwei Glocken alle abgeliefert werden. Es blieben die Marienglocke (Frauenglocke): Gewicht 4 008 kg, Ton B; und die Virgiliusglocke: Gewicht 1 648 kg, Ton Es; beide Glocken wurden 1628 von Fürsterzbischof Paris Graf Lodron geweiht und von Wolfgang und Johann Neidhart gegossen.

Am Rupertusfest 1961 wurden fünf neue Glocken geweiht:

Diese Glocken wurden von der Salzburger Glockengießerei Oberascher hergestellt.

Die Schlagglocken sind die Rupertusglocke für den Stundenschlag, die Josephiglocke für den Viertelstundenschlag und die Salvatorglocke, die

  • nur an hohen Festtagen und beim Einzug des Erzbischofs in den Dom geläutet wird;
  • an Sonn- und Feiertagen die Gläubigen zum Gebet ruft;

Ereignis

Am Mittwoch, den 14. Juli 2021, schlug während eines Gewitters ein Blitz in die Türme ein und beschädigte die Läutewerke der Domglocken, sie können seither nicht mehr geläutet werden. Das hat auch Auswirkungen auf die Aufführung des "Jedermann" auf dem Domplatz: die Proben und die Premiere am Samstag, den 17. Juli müssen wohl ohne Glockengeläut, das in dem Stück eine Rolle spielt, auskommen. Sakristeidirektor Dietmar Koisser überlegte am Freitag noch, ob er die Glocken händisch in Bewegung setzen sollte, denn die Reparatur wird Tage dauern, weil die raren Ersatzteile für die Läutemaschinen aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich angeliefert werden müssen.[11]

Domorgel

Hauptartikel Geschichte der Salzburger Dommusik
Hauptartikel Salzburger Domorgel

Im Dom befinden sich neben der Hauptorgel noch sechs weitere Orgelinstrumente in der Vierung unter der Kuppel: fünf auf den Emporen und eine Truhenorgel zu ebener Erde.

 
Evangelien- und Epistelorgel

Dommuseum

Hauptartikel Salzburger Dommuseum

Der Eingang zum Dommuseum, das sich im Inneren des Doms befindet, ist rechts vom Haupteingang in den Dom.

Krypta

Hauptartikel Domkrypta

Die Krypta in der heutigen Form besteht erst seit der Wiedereröffnung des Domes im Jahr 1959.

Daten des Doms

 
Die Weihe zum Bischof von Dr. Hansjörg Hofer 2017 im Salzburger Dom.
Länge: 101 m
Querschiff: 68 m
Türme: 81 m hoch
Kuppel: 71 m hoch
Hauptschiff: 32 m hoch
11 Altäre
Platz für 10 000 Menschen

Eintrittsgebühr seit Oktober 2021

 
Blick in die Kuppel.
 
Kirchenbänke im Dom.

Der Dombesuch war bisher für alle Besucher gratis. Für den kostenpflichtigen Eintritt gäbe es zwei Gründe. Zum einen wolle man die Zahl der Touristen im Dom verringern. Neben einem oft hohen Lärmpegel bringe die hohe Besucheranzahl nämlich auch Müllprobleme mit sich. Der zweite Grund für die Einführung ist finanzieller Natur - es fehlt Geld für die Erhaltung. Die letzte Generalsanierung ist 60 Jahre her. Für Messebesucher und Leute, die zum Beten kommen wollen, wird der Dombesuch auch weiterhin kostenlos bleiben. Die Eintrittsgebühr werde nur für Touristen gelten.[12]

Rund 500.000 Euro laufende Kosten fallen jährlich im Salzburger Dom an. Wobei es sich dabei nur Sachaufwände handelt, Sanierungen sind da noch gar keine dabei, informierte Domkustos Prälat Johann Reißmeier. Nicht nur die ganz normale Alterung setzt dem Bauwerk zu sondern auch die rund zwei Millionen touristischen Besucher, die vor Corona jährlich den Dom besucht hatten. Der Feuchtigkeitseintrag an Tagen mit Regen oder Schnee bringe eine zu hohe Luftfeuchtigkeit mit sich - eine der Folgen davon war Schimmel in den Domorgeln. Daneben blieben aber auch allerhand andere Hinterlassenschaften im Dom, von der Getränkedose über Jausenpapier, Bierflaschen und Zigarettenstummel[12] bis zum Jausensackerl. Gleichzeitig sei die Spendenbereitschaft der Besucher gesunken. Vor allem die in den letzten Jahren verstärkt durch den Dom geschleusten asiatischen Reisegruppen würden - anders als viele Europäer - kein Kerzerl anzünden und eine kleine Spende dafür abgeben, berichtet Reißmeier.[13]

Zunächst war ab Frühjahr 2020 eine Eintrittsgebühr geplant. Doch die Coronapandemie verzögerte die Einführung, sodass erst mit der Eröffnung des Christkindlmarkts im November 2021 auch die Eintrittsgebühr eine Gebühr von fünf Euro pro Person kommen wird.[14] Am 16. Juni informierte ein SN-Artikel, dass ab 23. Oktober 2021 eine Eintrittsgebühr von fünf Euro pro Person zu bezahlen sein werden. In einer Übergangsphase wird ab 5. Juli bereits vieles von dem geboten, was zahlende Besucher dann erwartet, darunter eine ein kostenloser Audio-Guide für Smartphones bzw. ein Audio-Leihgerät (drei Euro). Man wolle nicht nur Geld kassieren, sondern auch Inhalte vermitteln, betont Hermann Signitzer, der Tourismusreferent der Erzdiözese und Leiter des neu eingerichteten Gästeservice für den Dom.

Dass das künftig am Domeingang postierte Einlasspersonal von manchen angelogen werde, die vorgeben wegen eines Gebets zu kommen und dann den Dom zweieinhalb Minuten später wieder verlassen, nehme man in Kauf, sagt Reißmeier. Das größere Problem seien ohnehin Reisegruppen und nicht so sehr Individualreisende. Der Zugang erfolgt über das Nordportal, wo auch eine elektronische Ticketkontrolle stattfinden wird. Das Zutrittssystem wurde von der Anifer Firma Axess entwickelt. Das Mittelportal werde für Gläubige zu Gottesdienstzeiten geöffnet, ansonsten aber verschlossen sein.

Die Übergangsphase bis zum 23. Oktober, ab dem dann fünf Euro Eintritt (Kinder rund Jugendliche bezahlen keinen Eintritt) kassiert wird, nutzte man, um das Thema Domerhaltungsbeitrag und die damit einhergehenden Angebote in punkto Führungen, Musikdarbietungen und Spezialführungen zu kommunizieren - an Fremdenführer, Onlineplattformen, Reiseveranstaltern Busunternehmen, Hotels und Rezeptionisten.

Salzburger Kirchenbeitragszahler erhalten übrigens einen Gutschein mit dem sie eine kostenlose Jahreskarte für den Domeintritt anfordern können. In dieser Jahreskarte inkludiert ist das Ausleihen der Audio-Guides. Diese führen in Deutsch, Englisch und einer eigenen Kinderversion durch den Dom. Auch die "Musik zu Mittag", die künftig täglich außer sonntags ab 12:05 Uhr eine halbe Stunde lang erklingen wird, ist in der Jahreskarte inkludiert. Zusätzlich wird täglich (auch sonntags) um 14 Uhr eine 40-minütige Standard-Führung durch den Dom angeboten (fünf Euro). Parallel dazu sollen im Lauf der kommenden Monate bis zu zehn verschiedene Spezialführungen (acht Euro) entwickelt werden - etwa zu den Themen Mozart und der Dom oder barocke Musikpraxis.[13]

Bilder

Alte Ansichten

weitere Bilder

  Dom zu den Hll. Rupert und Virgil – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
  Dom zu den Hll. Rupert und Virgil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Literatur

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Personalstand der Welt- und Ordens-Geistlichkeit der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 1957 (Schematismus 1957), hg. vom Erzbischöflichen Ordinariat Salzburg 1957, S. 133.
  2. Erklärung Dom, siehe Wikipedia Dom
  3. ein Bautyp, siehe Wikipedia Basilika Bautyp
  4. Quelle Salzburger Nachrichten, 3. Oktober 2009
  5. siehe Konrad II. von Babenberg
  6. Rohracher trug als letzter noch den Titel Fürsterzbischof, wenngleich die Erzbischöfe seit 1803 keine weltliche Macht mehr innehatten
  7. 1951 legte Rohracher den Titel Fürsterzbischof ab und trug seit dann nur mehr den Titel Erzbischof
  8. Quelle Salzburger Fotografien 1880–1918, Seite 22
  9. Quelle Salzburger Nachrichten, 30. Juni 2009
  10. www.uibk.ac.at/bibel/matthäus 17
  11. www.sn.at, 16. Juli 2021
  12. 12,0 12,1 Salzburger Nachrichten vom 6. August 2019
  13. 13,0 13,1 www.sn.at, "Ab 23. Oktober zahlen Besucher fünf Euro Eintritt für den Salzburger Dom", 16. Juni 2021
  14. www.sn.at