Änderungen

1.752 Bytes hinzugefügt ,  20:43, 25. Feb. 2021
ergänzt
Zeile 42: Zeile 42:     
==== Wann kam wirklich elektrischer Strom ins Raurisertal? ====
 
==== Wann kam wirklich elektrischer Strom ins Raurisertal? ====
Es herrscht Unklarheit darüber, wann Rojacher das Raurisertal elektrifiziert hatte.
+
Ignaz Rojacher nahm 1880 aber auch noch eine zweite Sache in Angriff. Er wandelte das Werkhaus in Kolm-Saigurn zu einem Gasthaus mit Fremdenzimmer um und stellte hier durch Wasserkraft getrieben die erste elektrische Lichtanlage (auf 1 600 [[m ü. A.|Meter Seehöhe]]) für 15-Watt-Glühbirnen im Land Salzburg auf. Ratschläge hierzu erhielt er von Herrn von Patt und dem Mechaniker Gruber von [[Lend]].
* Ignaz Rojacher nahm 1880 aber auch noch eine zweite Sache in Angriff. Er wandelte das Werkhaus in Kolm-Saigurn zu einem Gasthaus mit Fremdenzimmer um und stellte hier durch Wasserkraft getrieben die erste elektrische Lichtanlage (auf 1 600 [[m ü. A.|Meter Seehöhe]]) für 15-Watt-Glühbirnen im Land Salzburg auf. Ratschläge hierzu erhielt er von Herrn von Patt und dem Mechaniker Gruber von [[Lend]]. Dr. Karl Arnold sagte in seinem Aufsatz über Rojacher: „''Nicht in Hannover, sondern 1.600 m hoch in Kolm, dem Talschluß der Rauris sah ich 1880 zum ersten Male die vollkommene elektrische Beleuchtung eines Gebäudekomplexes''“.  
     −
* Ignaz Rojacher und Wilhelm Ritter von Arlt reisten nach Paris und brachte von dieser Reise eine eine elektrische Induktionsmaschine mit.<ref>[[Fritz Gruber|Gruber, Fritz]] in ''[[Das Raurisertal]]'', Seite 184</ref> Diese wurde im Jahre [[1882]] in Kolm-Saigurn montiert.
+
Dr. Karl Arnold schrieb in seinem Aufsatz über Rojacher: „''Nicht in Hannover, sondern 1.600 m hoch in Kolm, dem Talschluß der Rauris sah ich 1880 zum ersten Male die vollkommene elektrische Beleuchtung eines Gebäudekomplexes''“.  
   −
* [[1884]] schrieb Dr. Eduard Maiss in der ''Zeitschrift für Elektrotechnik'', dass die Turbine zur Erzeugung des elektrischen Stromes bereits zwei Sommer funktionierte - also 1882 installiert worden war [und nicht 1880?]. Die Maschine stammt von dem Wiener Techniker Ing. Franz Kröttlinger.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=zfe&datum=1884&page=523&size=45 ANNO], Zeitschrift für Elektrotechnik, Ausgabe 1884, Seite 45</ref>
+
Hingegen steht in der noch nicht veröffentlichten Biografie von Rojacher von Margot Daum<ref>Manuskript liegt Administrator Peter vor</ref>, gestützt auf Archivunterlagen "''... Ab [[1. Mai]] [[1883]] leuchtete in Kolm-Saigurn im Werkhaus auf 1&nbsp;600 m das erste elektrische Licht. Die Lichtanlage wurde für 15 oder 25-Watt-Glübirnen mit Wasserkraft getrieben.''". Dieses Datum wird untermauert durch einen Artikel im [[Salzburger Volksblatt]] vom [[17. Juli]] 1883:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18830717&query=%22Dynamo%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 17. Juli 1883, Seite 5</ref><blockquote>''Rauris 15. Juli. Im Rauriser Goldbergebauef (1597 m) — Eigenthümer Hr. Ignaz Rojacher — welcher den Lesern aus einem Artikel dieses Blattes vom 8. August v. I. Nr. 179 („Der Naz in der Rauris") wohl bekannt sein dürfte, schreitet die Kultur rüstig vorwärts. Nachdem Telephon und Telegraphenleitung bis zum Bergbaue (2341 in) bereits einige Jahre bestehen, wurden im Goldwaschwerke sowohl durch Ausstellung einer Centrifugalpumpe, welche den zu waschenden Schlammschlich 4 m hoch hebt und dem Waschherde zuführt,als auch beim Bergbaue durch den Bau einer 1100 Meter langen Bremsbahn in einer Seehöhe von circa 2300 Neter bedeutende Verbesserungen vor ­genommen. <u>In neuester Zeit wurde nun auch zur Beleuchtung aller Werksanlagen und Wohnräume eine dynamo-elektrische Maschine — jedenfalls die erste Beleuchtung im Salzburg'schen im continuirlichen Betriebe — aufgestellt.</u> Dieselbe wird durch eine, vom Besitzer eigens hiezu konstituirte Turbine mit einer konstanten Wassersäule von 6 m Höhe und 32 cm Durchmesser, getrieben, und dient zür Speisung von 16 Edison'sehen Glühlichtlampen mit je 16 Kerzenlichtstärke. [...]''</blockquote>Ignaz Rojacher und Wilhelm Ritter von Arlt reisten nach Paris und brachte von dieser Reise eine eine elektrische Induktionsmaschine mit.<ref>[[Fritz Gruber|Gruber, Fritz]] in ''[[Das Raurisertal]]'', Seite 184</ref> Diese wurde im Jahre [[1882]] in Kolm-Saigurn montiert.
 +
 
 +
[[1884]] schrieb Dr. Eduard Maiss in der ''Zeitschrift für Elektrotechnik'', dass die Turbine zur Erzeugung des elektrischen Stromes bereits zwei Sommer funktionierte - also 1882 installiert worden war [und nicht 1880 oder 1883?]. Die Maschine stammt von dem Wiener Techniker Ing. Franz Kröttlinger.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=zfe&datum=1884&page=523&size=45 ANNO], Zeitschrift für Elektrotechnik, Ausgabe 1884, Seite 45</ref>
    
Über die Reise nach Paris ließen sich bisher keine Quellenbestätigungen finden. [[1879]] gab es eine große [internationale] Ausstellung zum Thema "Elektrizität".<ref>[https://archive.org/details/cataloguegnr00pari/page/1/mode/2up archive.org], das Ausstellungsverzeichnis</ref> Auch [[1881]] gab es eine "Internationale Ausstellung für Elektrizität" in Paris.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Elektrizit%C3%A4tsausstellung de.wikipedia.org]</ref>. So wäre eine Elektrifizierung 1880, wie sie Dr. Arnold beschreibt ebenso möglich wie jene, die [[Fritz Gruber]] in seiner Quelle zwei Jahre später angibt.
 
Über die Reise nach Paris ließen sich bisher keine Quellenbestätigungen finden. [[1879]] gab es eine große [internationale] Ausstellung zum Thema "Elektrizität".<ref>[https://archive.org/details/cataloguegnr00pari/page/1/mode/2up archive.org], das Ausstellungsverzeichnis</ref> Auch [[1881]] gab es eine "Internationale Ausstellung für Elektrizität" in Paris.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Elektrizit%C3%A4tsausstellung de.wikipedia.org]</ref>. So wäre eine Elektrifizierung 1880, wie sie Dr. Arnold beschreibt ebenso möglich wie jene, die [[Fritz Gruber]] in seiner Quelle zwei Jahre später angibt.