Salzburg Airport W. A. Mozart Geschichte
Der Artikel Salzburg Airport W. A. Mozart Geschichte bietet einen Überblick über die Geschichte des Flughafens mit Verweisen auf weitere Detailartikel.
Einleitung
Noch bevor der Flughafen in der Salzburger Umlandgemeinde Maxglan entstand gab es Luftfahrt im Raum der Stadt Salzburg.
Erstmals am 4. September 1811 landete ein mit Warmluft gefüllter Ballon in Salzburg. Der Salzburger Joseph Wibmperger gründet 1823 eine Luftfahrtgesellschaft und am 16. April 1902 stiegen beim städtischen Gaswerk Erzherzog Leopold Salvator und Hauptmann Franz Hinterstoißer in den Korb eines Ballons.
Auf der Trabrennbahn in der Stadt Salzburg startete dann am 16. Juli 1910 ein Flugzeug mit Motorantrieb mit Pilot Josef Auer. Der erste Salzburger Flugzeugführer war Albert Buchstätter aus St. Georgen bei Salzburg, 1910.
Schließlich kam es am 12. Mai 1912 zum ersten Motorflug über dem Maxglaner Exerzierfeld. Was dann nach dem Ersten Weltkrieg am 31. Mai 1920 in die Forderung nach der Schaffung eines Flugplatzes bei Salzburg führte.
Schon 1925 bestand im benachbarten Bad Reichenhall ein Flugfeld, das vor allem in den 1930er Jahren für den deutschen Passagier- und Luftpostverkehr eine große Rolle spielte. Der Salzburger Flugplatz hingegen erlebte in dieser Zeit einen Niedergang. Die Flugzeit von Salzburg nach Bad Reichenhall betrug zehn Minuten.
Am 28. April 1952 beginnen die Instandsetzungsarbeiten der schadhaften Rollbahn, ab Mitte Mai kann dann der Flugbetrieb am Salzburger Flughafen wieder ungehindert aufgenommen werden.
Beschauliche Flughafen-Anfänge
Der Erste Weltkrieg unterbrach die zivilen Luftfahrt-Versuche, die Friedensverträge untersagten danach bis 1922 den Bau und Betrieb von Motorflugzeugen. Nichtsdestotrotz vollführten ehemalige Feldpiloten während dieser Zeit tollkühne Schauflüge, sogar unter dem Makartsteg hindurch. 1919 gibt es bei einer dieser illegalen Flugvorführungen den ersten Flugtoten zu beklagen, der Treibstoffmangel tat sein Übriges, dass für einige Jahre Ruhe auf dem Flughimmel über Salzburg eintrat.
Doch der Ausbau der Zivilluftfahrt bei den Nachbarn – 1925 wurden in Bad Reichenhall (Flugplatz Reichenhall-Mayerhof) und Innsbruck Flugplätze eröffnet und zwischen Wien, Linz und Graz existierten bereits Linienflugverbindungen – brachte Salzburg unter Zugzwang, schildert Kurt Leininger im Buch 90 Jahre Salzburg Airport W.A. Mozart. Die Stadtväter kauften dem Militär das Exerzierfeld in Maxglan ab und forderten bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg weise vorausblickend die Verlängerung der "Gelben Elektrischen" zum künftigen Flugplatz. Ab August 1926 hatte die Mozartstadt einen bei seiner Eröffnung als "vielleicht schönsten in ganz Europa" gepriesenen Flughafen. Die Dimensionen waren freilich bescheiden: Die Landefläche auf der rund 500 mal 500 Meter großen Flugplatz-Wiese wurde mit einem 20 Meter großen Kreis gekennzeichnet, im Abfertigungsgebäude mussten das Flughafenbüro, der Warteraum, ein Pass- und Zollamt sowie eine Telefonstelle auf weniger als 22 Quadratmetern Platz finden. Tatsächlich handelte es sich beim ersten Terminal um die zurückgelassene Werkzeugbaracke der Baufirma, deren widerrechtliche Verwendung für die Stadt sogar ein gerichtliches und finanzielles Nachspiel hatte. Im "Tanklager" wurden die Benzin- und Ölfässer unter freiem Himmel aufbewahrt. Anfangs beeinträchtigten Düngerhaufen die Piloten beim Landen. WC gab es in den ersten Flughafenjahren gar keines, sehr wohl jedoch eine Gaststättenhütte.
Die 1930er-Jahre
Der Flugverkehr blieb den Wohlhabenden vorbehalten, ein Flug von Salzburg nach Wien kostete anno 1927 einen Facharbeiter-Wochenlohn. Kräftige Dämpfer versetzten dem rasch erblühenden Salzburg Fluggeschäft ab 1933 die von Hitler-Deutschland verhängte 1000-Mark-Sperre und der gleichzeitige Flugplatzbau im nahegelegenen bayerischen Ainring, den der Führer als Ankunftsort für seine Aufenthalte am Obersalzberg bevorzugte. Dieser wirtschaftliche Knick bei den Verkehrszahlen kam den Ausgrabungen auf dem Salzburger Flugplatz entgegen, bei denen Teile einer römischen Venus-Statue entdeckt wurden. Gleichzeitig erlebte der Segelflugsport mit dem Gaisberg als idealer Abschussrampe in Stadtnähe einen markanten Aufschwung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Mit der Erstlandung einer viermotorigen DC-4 der belgischen SABENA am 17. Juni 1950 und in Folge ab Juli zwei Mal wöchentliche Flüge Salzburg-Brüssel-Salzburg begann die erste zivile und regelmäßige Auslands-Flugverbindung nach dem Zweiten Weltkrieg. Salzburgs Flughafen wuchs gemächlich, Anrainer vor allem aus dem angrenzenden Freilassing formierten sich gegen den Fluglärm. Der Frage einer Verlegung in den nördlichen Flachgau wurde 1967 eine endgültige Absage erteilt. Am 26. August 1974 wurden durch eine Indiskretion Pläne für eine Verlegung des Flughafens in den oberösterreichischen Innviertel-Raum Lochen-Munderfing bekannt. Sowohl der oberösterreichische Landeshauptmann als auch die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden protestierten dagegen und auch dieser Plan musste letztlich fallengelassen werden.[1]
Die bedeutendste Kuriosität der 1970er-Jahre war nur ein Flug über sehr kurze Distanz – und dies abwärts. Als US-Präsident Gerald Ford im strömenden Regen am 31. Mai 1975 der Air Force One in Salzburg entstieg, legte er stolpernd einen unfreiwilligen Kniefall vor der Mozartstadt und deren hochkarätigem Begrüßungskomitee hin. "Das war das erste Mal, dass wir jemanden auf solche Weise aus einem Flugzeug aussteigen sahen, der keinen Fallschirm benützte", kommentierte US-Generalmajor Thomas Tarpley danach die ungewöhnliche Art, Salzburger Boden zu betreten.
Ereignisse
Am 6. August 1951 krachte ein notgelandetes einmotoriges Flugzeug am Ostrand des Flugplatzes in das Haus Eichetstraße 6, das beschädigt wurde. Der Pilot und sein Flugschüler erlitten nur leichte Verletzungen.
Am 29. März 1958 landete als erstes Verkehrsflugzeug mit österreichischem Hoheitszeichen eine Charter-DC-3 des Austria Flugdiensts nur einen Tag nach deren Gründung in Salzburg.
Am 26. Oktober 1988 kam es im Luftraum über Salzburg zu einer Kollision zweier Flugzeuge. Eine Cessna Citation startete mit zwei Personen an Bord auf der Piste 34 mit Ziel Innsbruck. Auf Grund der tief stehenden Sonne übersah der Pilot in 400 m Höhe eine einmotorige Cessna, die mit einem Fallschirmspringer unterwegs war. Alle vier Beteiligten Personen kamen bei diesem Unglück ums Leben.
Ein amerikanischer Privatjet mit zwei Passagieren und zwei Crew-Mitglieder an Bord musste am 11. April 2017 kurz nach dem Start um 10:00 Uhr am Salzburger Flughafen rücklanden. Während des Fluges wurden technische Probleme festgestellt. Nach der Landung um 10:30 Uhr brach das Fahrwerk der Maschine zusammen.[2]
Weitere Ereignisse findest du in der Chronologie des Salzburger Flughafens.
Bilder
- www.salzburg-airport.com historische Aufnahmen
Quellen
- Leitich, Friedrich: Städt. Flugplatz Salzburg Airport 60 Jahre, 1986, Verlag Alfred Winter, ISBN-3-85380-052-1
- Salzburger Flughafen GmbH, Presse download
- Salzburger Landeskorrespondenz vom 4. Jänner 2017
Einzelnachweise
- ↑
- Marx, Erich; Weidenholzer, Thomas: Chronik der Stadt Salzburg 1970–1979, 1993, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg, Nr. 5, ISBN-3-901014-32-2
- ↑ Quelle www.salzburg24.at