Piste des Salzburger Flughafens

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23. Juni 1960: Die neue und die alte Piste
Aufnahme 21. Jahrhundert

Im Lauf der Zeit wurde die Piste des Salzburger Flughafens mehrmals erneuert und verlängert. Die aktuell letzte Erneuerung ist für 2019 geplant.

Geschichte

In den 1910er- und 1920er-Jahren breitet sich das ausgedehnte Maxglaner Exerzierfeld dort aus, wo sich heute der Salzburger Flughafen ausbreitet. Gestartet und gelandet wurde auf der Wiese.

Die "alte" Piste

Die "alte" Piste war mit 100° und 280° im Jahr 1944 erbaut worden. Sie war 1 200 m lang und 60 m breit. Dazu waren auch betonierte Rollwege zum Scherzerwald errichtet worden. Im Scherzerwald waren getarnte Abstellplätze für Kampfflugzeuge, das Salzburg eine vorübergehende Startbasis für Nachtjäger gegen einfliegende Bomberverbände im Raum München war. Noch am 29. April 1945 kam es zur Landung deutscher Turbojäger Me 262 des Jagdverbandes 44. Am 4. Mai 1945 wurde der Flughafen kampflos den Amerikanern übergeben.

1960: Eröffnung der 16-34

Baubeginn der neuen 2 200 m langen und 45 m breiten Piste 16-34 war am 17. Juli 1959. Sie wurde notwendig, wie ein Instrumentenanflug auf der alten 10-28-Piste nicht möglich war. Erste Baumaßnahme war die Errichtung der Unterführung der Innsbrucker Bundesstraße, wie sie im Grunde heute noch besteht.

Am 1. Juli 1960 wurde eine neue 2 200 m lange Nord-Süd-Pist in Betrieb genommen. Nur drei Tage später, am 4. Juli 1960 nahmen dann die Austrian Airlines ihre Linienflugverbindungen mit dem Salzburger Flughafen auf.

Bildergalerie Piste 16/34

1969: Pistenverlängerung

Mit Bescheid vom 21. Jänner 1969 wurde die Verlängerung der Piste auf 2 600 m genehmigt.

2012: Piste 16-34 wird auf 15-33 umbenannt

Das Magnetfeld der Erde verschiebt sich laufend. Der nördliche Magnetpol wandert von Kanada in Richtung Russland. Das Wandern des Pols hängt mit den geologischen Aktivitäten im Erdinneren zusammen. Aufgrund einer Gradverschiebung musste die Lande- und Startbahn 16-34 ab 23. August 2012 umbenannt werden. Die Kennzeichnung der Piste mittels Leuchttafeln dient dazu, dass Piloten wissen, welche Richtung sie am Rollweg einschlagen müssen, um die von der Austro Control vorgegebene Startrichtung einzuhalten.

Zur Erklärung: Hat beispielsweise eine Landebahn eine magnetische Richtung zwischen 155 und 164 Grad, so wird sie mit 16 (gerundet auf 160 Grad) bezeichnet. Das ist beim Salzburg Airport W. A. Mozart im Norden der Piste der Fall, im Süden sind es zwischen 335 und 344 Grad (34). Daraus resultiert der Pistenname 16-34.

Es ist dies die erste Umbenennung der Salzburger Lande- und Startbahn 16-34. Die Piste wurde in den 1960er-Jahren errichtet und löste die Piste 10-28 ab.

2019: Neubau der Piste

Asphalierungsarbeiten am 15. Mai 2019.
Anflug von Süden im November 2021.

2014 und 2015 wurden die Rollwege (taxiway) - also die Zufahrten zur Start- und Landebahn (Piste) - neu errichtet. Die Kosten dafür betrugen rund 1, 2 Mill. Euro.

2016 begannen die Planungen für die Errichtung einer neuen Start- und Landebahn. 2016 steht die Ausschreibung eines Generalplaners auf dem Programm. 2017 ist für die Planung reserviert. 2018 sind die Vorarbeiten geplant. Das reicht von der Pistenentwässerung bis zu den Verrohrungen für die Elektronik. 2019 wird der Belag der alten Piste zertrümmert und mit Asphalt überbaut. An der Länge der Start- und Landebahn (2 750 Meter plus 100 Meter Stoppfläche sowie 45 Meter Breite) ändert sich dadurch nichts. Der Flughafen wird dann für mehrere Wochen gesperrt werden müssen - vermutlich zwischen Ostern und Pfingsten. In dieser Zeit wird es weder Starts noch Landungen geben. Eine Ausnahme soll es nur für Einsatzorganisationen geben - etwa für Notarzt- und Polizeihubschrauber.[1]

Vom 24. April bis 28. Mai 2019 wird für die fünfwöchige Erneuerung der Flughafenpiste 15-33 der Flughafen für jeden Flugverkehr gesperrt sein.[2]

Details der Piste

Was und wofür sind PAPI-Lichter an der Piste

Links am Beginn der Piste vier PAPI-Lichter.

Pilot Gerald Lehner erklärt:

Landeanflug am 21. Dezember auf Runway 15 in Salzburg (LOWS). Immer wieder fragen sich Passagiere in solchen Momenten, was die vier Lichter da vorne bedeuten - links von der Piste. Die so genannten PAPI lights (precision approach path indicator), perfekte optische Landehilfe, maßgeschneidert für Jets der Verkehrsfliegerei. Sie helfen aber auch Besatzungen von Grashüpfern und mittleren Flugzeugen dabei, beim handgesteuerten Sichtflug den Winkel beim Sinken bis zur Pistenschwelle gut einzuhalten. Der Winkel dieses (gedachten) Gleitpfades beträgt meistens drei Grad. Er hängt auch von der Topografie rund um einen Flughafen ab und kann bei engen Talkesseln auch steiler sein.

Wenn - wie hier - vier weiße Lichter zu sehen sind, dann bist du etwas über dem Drei-Grad-Gleitpfad. Wir Kleinen sind generell oft ein wenig höher im Anflug als die Jets. Wären wir hier genau auf dem Pfad, dann würden zwei Lichter in Rot erscheinen und zwei in Weiß. Bei drei oder vier Lichtern in Rot bist du zu tief = ganz schlecht. Dann musst du die (aktuelle) Höhe einige Sekunden halten, um wieder in den Bereich mit zwei, drei oder vier weißen Lichtern zu kommen. Erst dann sinkst du weiter.

  • PAPI-Eselsbrücken für Flugschüler:
  • White on White - "Check your height" (or "You're gonna fly all night") (too high)
  • Red on White – "You're all right"
  • Red on Red – "You're dead" (too low)
Hinter Jets wird immer höher angeflogen!

Manchmal befiehlt der Lotse auf dem Tower, dass du hinter einem großen Verkehrsjet als Number two landest. Gleichzeitig kommt auf dem Funk dann seine Warnung vor wake turbulences, vor den Wirbelschleppen = Turbulenzen, die durch den Druckausgleich an den Flügelenden der schweren Riesen entstehen. Sie können minutenlang in der Luft stehen, wirbeln und kleinere Flugzeuge durchrütteln.

Deshalb wird hinter einem Jet prinzipiell immer höher angeflogen. Und du setzt deutlich hinter dem Punkt auf, wo kurz zuvor der Große den Boden berührte. So entgehst du auf dem kompletten Endanflug seinen Wirbelschleppen. Wo große Jets landen und starten, dort ist die Piste fast immer lang genug für solche Verfahren. Bei kurzen Pisten ginge das kaum oder wäre sehr schwierig. Da sind aber eh keine Dicken unterwegs.

Es gibt diese Systeme auch als VASI oder APAPI - da geht es um Abweichungen im physischen Bausystem. Das Prinzip ist ähnlich bzw. gleich. Hier in Salzburg haben wir laut Chef der Flugsicherung von Austro Control, Walter Hager, ein so genanntes Led PAPI left wing only (mit stromsparenden LED-Birnen, wie die gesamte neue Befeuerung der Piste in LOWS).

Quellen

Einzelnachweise