Albert Buchstätter (Flugpionier)
Albert Buchstätter (* 20. April 1883 in St. Georgen-Obereching[1]; † 2. Juni 1912 auf dem Flugfeld von Bremen, Deutschland[2]) war der erste Salzburger Flugpionier.
Leben
Albert Buchstätter war der Sohn des Mesnerbauern Matthias Buchstätter und seiner Frau Theresia, geborene Häuslschmid. Er war ein tüchtiger und kühner Flieger in der Frühzeit der Luftfahrt und starb im Alter von 29 Jahren bei einem Flugzeugabsturz in Bremen. Dabei kam auch sein Begleiter ums Leben. Kurz zuvor hatte er sich noch mit Rosa Brockmann verlobt. Das Salzburger Volksblatt berichtete in seiner Ausgabe vom 11. Juni 1912: "An der nordwestlichen Ecke des Flugfeldes in der Nähe der Zusehertribünen machte Buchstätter eine Linkskurve in einem Winkel von fast 90 Grad. Zu dieser Bewegung hatte er den Motor gedrosselt; derselbe begann aber gleich wieder zu arbeiten, wodurch der Apparat das Gleichgewicht verlor und vor Tausenden von Zusehern abstürzte. Der Sturz aus 30 Metern Höhe war tödlich.
Albert Buchstätter war der erste Salzburger Flugzeugführer, wie damals die Piloten von Fluggeräten genannt wurden. Er erlernte das Müllerhandwerk, ging als Geselle auf Wanderschaft nach Frankreich und landete in einer Maschinenfabrik in Lyon. Schon während seiner Lehrzeit besaß er ein Motorrad, an dem er immer herum bastelte. 1910 trat Buchstätter als Monteur in die Dienste des Münchner Fliegers Otto Lindpaintner. Am 24. Mai 1911 machte er den Pilotenschein (Fédération Aéronautique Internationale – France, Ausweis Nr. 496) und nahm an vielen Schauflügen, Flugwochen und Manövern teil. Für die Firma Jeannin flog er Erstlingskonstruktionen von Flugzeugen ein.
Er machte sich bald einen Namen als Flieger und flog für Prinz Heinrich von Preußen, den Bruder von Kaiser Wilhelm II. Die "Böhme-Zeitung" und die "Soltauer Nachrichten" schrieben damals über seine prächtigen Aufstiege und plötzlichen Gleitflüge aus schwindelnder Höhe. Von einer Kurventechnik schrieb man, aber auch von einem etwas leichtsinnigen Flieger.
Eine Anekdote ist überliefert: Albert Buchstätter besuchte seine Verlobte in Schneverdingen in der Lüneburger Heide gerne mit seinem Eindecker. Er landete auf der kleinen Wiese hinter dem Haus. Wenn er dann wieder starten wollte, mussten der Vater der Verlobten und der Postbote Hillermann das Flugzeug festhalten, bis der Motor auf vollen Touren lief. Auf Buchstätters Kommando ließen die beiden den Apparat dann los und dieser setzte dann im Steilflug über die hohen Kiefern hinweg.
Albert Buchstätter liegt am Friedhof in Oberndorf bei Salzburg begraben.
Quelle
- "Salzburger Nachrichten", 25. Mai 2012, ein Gespräch mit dem Großneffen Hans Buchstätter