Landesschulinspektor
Landesschulinspektor war die Amtsbezeichnung eines erfahrenen Pädagogen, der in einem Landeschulrat mit der Ausübung der Aufsicht über die Schulen eines Bundeslandes befasst war.
Organisationsgeschichte
Die Zeit der konstitutionellen Monarchie
In Durchführung des Reichsvolksschulgesetzes von 1869[1] schritt man zügig auch an die Systemisierung der Schulbehörden. Noch im Juni 1869 verkündete die "Salzburger Zeitung" die Ernennung dreier für das Herzogtum Salzburg zuständiger Landesschulinspektoren, von denen einer für die Volksschulen (zu denen auch die Bürgerschulen – Vorläufer der Hauptschulen gezählt wurden) und zwei (mit Sitz in Innsbruck) für die Mittelschulen (Gymnasien und Realschulen), davon einer für die humanistischen und einer für die realistischen Fächer.[2]
Diese Trennung zwischen Volksschulen und Mittelschulen blieb in der Zeit der Monarchie bestehen, wobei der Landesschulinspektor für die Mittelschulen ab 1871 seinen Sitz in Linz hatte.
Nach dem Bundes-Schulaufsichtsgesetz (1962–2018)
Der Landesschulrat für Salzburg war gemäß dem Bundes-Schulaufsichtsgesetz[3] für die Ausübung der Aufsicht über die Schulen im Bundesland Salzburg (Schulaufsicht) zuständig. Diese gliederte sich in der Zuständigkeit organisatorisch und personell in [4]
- Allgemeinbildende Pflichtschulen (vier Landesschulinspektoren)
- Volksschulen
- Sonderpädagogik
- Neue Mittelschulen - Hauptschulen, Polytechnische Schulen
- Allgemeinbildende höhere Schulen (zwei Landesschulinspektoren)
- Berufsbildende Schulen (vier Landesschulinspektoren)
- Kaufmännische Schulen (Handelsakademien und Handelsschulen)
- Berufsschulen
- Humanberufliche Schulen (Schulen für Tourismus, Mode und Bekleidungstechnik, Schulen für wirtschaftliche Berufe und Sozialberufe)
- Technische und gewerbliche Schulen (Höhere Technische Lehranstalten)
Schulqualitätsmanager
Mit 1. Jänner 2019 wurden die Landesschulräte durch Bildungsdirektionen ersetzt; zugleich wurde die Bezeichnung "Landesschulinspektor" durch die Bezeichnung "Schulqualitätsmanager"[5] ersetzt.
Landesschulinspektoren (Personen)
(Unvollständige) Liste von Personen, die Landesschulinspektoren beim Landesschulrat für Salzburg waren:
für die allgemeinbildenden Pflichtschulen bzw. für Volks- und Bürger- bzw. Hauptschulen
- 1869–1871: Vinzenz Laukotzky
- 1871: Theodor Wolf
- 1872: Andreas Macher († 1872)
- 1872–1889: Karl Werner
- 1889–1899: Alois Luber
- 1899–1902: Franz Kiechl
- 1902–1915: Anton Behacker
- 1915–1919: Fidelis Perktold
- 1920–1935: Eduard Stummer
- 1935–1938: Franz Hörburger
- 1938–1940: Eduard Stummer (erneut)
- 1940–194x: Josef Pöschl
- 1945–1951: Ludwig Winkler
- 1952–1978?: Matthias Laireiter
- 19xx–1980?: August Stockklausner (* 1915)
- 1970–1980: Franz Penninger
- …
- 19xx–2007: Alexander Bürger (* 1942)
- 1990–2007: Jelle Kahlhammer
- 20xx–202x: Birgit Heinrich (* 1963)
- seit 20xx: Josef Thurner (für Neue Mittelschulen und Polytechnische Schulen)
für Sonderpädagogik
- 1985–1993: Alois Huber
- 1993–1999: Othmar Eiterer
- 1999?–2008?: Rudolf Strohbach
- 2008–2018: Rudolf Mair
für die Höheren Schulen (ursprünglich: Mittelschulen)
(soweit es nicht für bestimmte Schultypen eigene Landesschulinspektoren gab, siehe weiter unten)
- 1869–1871: Josef Köhler (für die humanistischen Fächer)
- 1869–1871: Eduard Krischek (für die realistischen Fächer)
- 1871–1899: Josef Schwammel
- 1899–1919: Josef Loos
- 1919: Rudolf Ortmann
- 1920–1935: Eduard Stummer
- 1935–1938: Franz Hörburger
- 1938–1940: Eduard Stummer (erneut)
- 1940–1945: Erich Seefeldner
- 1945–1950: Franz Hörburger (erneut)
- 1950–1978: Matthias Laireiter
- ≤1977–198x: Edwin Karas (* 1923)
- 1978–1981: Franz Flatscher (für AHS)
- 1978–19xx: Josef Steidl (für AHS)
- 1983–2001: Edwin Gräupl (für AHS und Anstalten der Lehrer- und Erzieherbildung)
- 19xx–2001: Helmut Löschenkohl (* 1940)
- 2001–2016: Gerhard Radlwimmer (für AHS)
- 2001–200x: Josef Lucyshyn (für AHS und BAKIP)
- 2005–201x: Matthias Hemetsberger (für AHS)
- 2014–202x: Gunter Bittner (für AHS)
- 2017–202x: Carmen Breuer (für AHS)
für spezielle Bereiche
für Berufsschulen:
- bis 1986?: Mathias Horner (* 1921)
- 1960–1980: Josef Stöger
für Fremdenverkehrsschulen im Besonderen:
- 1963–1978: Johann Ginsel (für das gastgewerbliche Berufsschulwesen [mittlere und höhere berufsbildende Frauen-, Fremdenverkehrs- und Sozialschulen])
- 1978–1983: Anton Ebner (für die mittleren und höheren berufsbildenden Frauen- und Fremdenverkehrsschulen)
- 1983–2000: Franz Riedl (für das Berufsschulwesen [mittlere und höhere berufsbildende Frauen-, Fremdenverkehrs- und Sozialschulen])
- 2001–2018: Josef Lackner (für die Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe und Tourismus)
für landwirtschaftliche Schulen:
- 198x?–2001?: Heinrich Auer
- 2001–2008: Georg Grießner
- seit 2008: Christoph Faistauer
für sonstige:
- Franz Reitzenstein für das technisch-gewerbliche Schulwesen (1983 bis 1993)
- Gertrud Bachmaier-Krausler, für mittlere und höhere kaufmännische Schulen (200x–2020)
mit Salzburgbezug, aber nicht für das Land Salzburg
- Karl Maria Enk von der Burg: für Niederösterreich (1850–1873)
- Julius Spängler (* 1837; † 1907): für Niederösterreich
Weblink
Quellen
- §§ 227, 227a und 277 Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979
- SALZBURGWIKI
Einzelnachweise
- ↑ Gesetz, durch welches die Grundsätze des Unterrichtswesens bezüglich der Volksschulen festgestellt werden, RGBl. Nr. 62/1869
- ↑ Salzburger Volksblatt, 5. August 1919, S. 3: Vor fünfzig Jahren. Aus dem Merkbuche eines Salzburgers.
- ↑ Bundes-Schulaufsichtsgesetz, Fassung vom 31.12.2018
- ↑ Bildungsdirektion für Salzburg, Stand 2016
- ↑ volkswoerterbuch.at