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Anfang [[Dezember]] [[2021]] wurde bekannt, dass Dr. [[Wolfgang Porsche]], Aufsichtsratsvorsitzender der [[Porsche]] AG und der Porsche Automobil Holding, die Liegenschaft im [[Oktober]] [[2020]] um 8,4 Mill. Euro von der Eigentümerfamilie [[Gollhofer]] gekauft hatte. Der 87-jährige Gunther Gollhofer und sein 77-jähriger Bruder Wolfgang hatten das Haus bis zuletzt bewohnt. Wolfgang Porsche hatte Herbst 2021 in einem Gespräch mit der Tageszeitung "Der Standard" betont, er denke an "eine Mischung aus öffentlicher und privater Nutzung". Angedacht sei eine Seminar- und Vortragsstätte.   
 
Anfang [[Dezember]] [[2021]] wurde bekannt, dass Dr. [[Wolfgang Porsche]], Aufsichtsratsvorsitzender der [[Porsche]] AG und der Porsche Automobil Holding, die Liegenschaft im [[Oktober]] [[2020]] um 8,4 Mill. Euro von der Eigentümerfamilie [[Gollhofer]] gekauft hatte. Der 87-jährige Gunther Gollhofer und sein 77-jähriger Bruder Wolfgang hatten das Haus bis zuletzt bewohnt. Wolfgang Porsche hatte Herbst 2021 in einem Gespräch mit der Tageszeitung "Der Standard" betont, er denke an "eine Mischung aus öffentlicher und privater Nutzung". Angedacht sei eine Seminar- und Vortragsstätte.   
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Verhandlungen der [[Universität Salzburg]] gemeinsam mit [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt]] und [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land]] waren [[2019]] an den Vorstellungen der Eigentümer gescheitert. Laut einem Schätzgutachten der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) habe die Villa einen Wert von fünf bis sechs Mill. Euro, schilderte [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Harald Preuner]]. Die Eigentümer hätten neun Mill. Euro verlangt. Zwar hätten sich private Sponsoren gefunden, jedoch sei der Betrag von drei Millionen Euro nicht aufbringbar gewesen. Wolfgang Porsche habe ihn vor rund einem halben Jahr davon informiert, dass er die Villa gekauft habe, sagt Preuner.<ref name="SN07Dez2021"></ref>  
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Verhandlungen der [[Universität Salzburg]] gemeinsam mit [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt]] und [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land]] waren [[2019]] an den Vorstellungen der Eigentümer gescheitert. Laut einem Schätzgutachten der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) habe die Villa einen Wert von fünf bis sechs Mill. Euro, schilderte [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Harald Preuner]] ([[ÖVP]]). Die Eigentümer hätten neun Mill. Euro verlangt. Zwar hätten sich private Sponsoren gefunden, jedoch sei der Betrag von drei Millionen Euro nicht aufbringbar gewesen. Wolfgang Porsche habe ihn vor rund einem halben Jahr davon informiert, dass er die Villa gekauft habe, sagt Preuner.<ref name="SN07Dez2021"></ref>  
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Schon unter [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Harald Preuner]] ([[ÖVP]]) gab es gemeinsam mit dem [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land Salzburg]] und der [[Universität Salzburg]] Bestrebungen, das [[Stefan Zweig Centre Salzburg|Stefan-Zweig-Zentrum]], das bislang in der [[Edmundsburg]] auf dem  [[Mönchsberg]] beheimatet ist und künftig mit dem Literaturarchiv im Paschingerschlössl zusammengelegt werden soll. Die Umsiedelung des Stefan-Zweig-Zentrums aus der Edmundsburg in die Stefan-Zweig-Villa sei schon bei der Gründung des Zentrums [[2008]] ein Wunsch gewesen. Dies sagte der ehemalige [[Rektoren und Dekane der Universität Salzburg|Rektor der Universität Salzburg]], [[Heinrich Schmidinger]], im Februar 2025. Die Universität plante, neben der Forschungstätigkeit auch Veranstaltungen rund um Zweig in seiner ehemaligen Villa abzuhalten. Noch unter Bürgermeister [[Heinz Schaden]] ([[SPÖ]]) wurden Pläne für ein Museum ab [[2014]] erarbeitet. Doch die Erreichbarkeit der Villa am Kapuzinerberg stellte sich schon damals als Hemmschuh dar. "Ein Lift, ausgehend von einem ehemaligen Tunnel aus dem Zweiten Weltkrieg, der von der Steingasse weit in den Berg führte, sollte errichtet werden, damit die Besucher in die Zweig-Villa kommen können", sagt [[Klemens Renoldner]], Gründungsdirektor des Zweig-Zentrums.
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Schon unter Bürgermeister Harald Preuner gab es gemeinsam mit dem [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land Salzburg]] und der [[Universität Salzburg]] Bestrebungen, das [[Stefan Zweig Centre Salzburg|Stefan-Zweig-Zentrum]], das bislang in der [[Edmundsburg]] auf dem  [[Mönchsberg]] beheimatet ist und künftig mit dem Literaturarchiv im Paschingerschlössl zusammengelegt werden soll. Die Umsiedelung des Stefan-Zweig-Zentrums aus der Edmundsburg in die Stefan-Zweig-Villa sei schon bei der Gründung des Zentrums [[2008]] ein Wunsch gewesen. Dies sagte der ehemalige [[Rektoren und Dekane der Universität Salzburg|Rektor der Universität Salzburg]], [[Heinrich Schmidinger]], im Februar 2025. Die Universität plante, neben der Forschungstätigkeit auch Veranstaltungen rund um Zweig in seiner ehemaligen Villa abzuhalten. Noch unter Bürgermeister [[Heinz Schaden]] ([[SPÖ]]) wurden Pläne für ein Museum ab [[2014]] erarbeitet. Doch die Erreichbarkeit der Villa am Kapuzinerberg stellte sich schon damals als Hemmschuh dar. "Ein Lift, ausgehend von einem ehemaligen Tunnel aus dem Zweiten Weltkrieg, der von der Steingasse weit in den Berg führte, sollte errichtet werden, damit die Besucher in die Zweig-Villa kommen können", sagt [[Klemens Renoldner]], Gründungsdirektor des Zweig-Zentrums.
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[[Datei:Gämse_Paschingerschlössl_Kapuzinerbergl_21_Mai_2018_8.jpg|thumb|[[Gämse]] im Garten des Paschingerschlössls.]]
    
Nicht äußern möchte sich weiterhin (Stand Februar 2025) Wolfgang Porsche zur Causa, wie ein Sprecher auf neuerliche Anfrage mitteilt. Fakt ist, die Zweig-Villa ist fürs Wohnen gewidmet. Darauf bezieht man sich auch im Umfeld von Porsche.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/traeume-museum-villa-stefan-zweig-salzburg-173713048 www.sn.at], 18. Februar 2025: "Privattunnel auf den Kapuzinerberg: Traum von Museum in der Villa von Stefan Zweig platzte schon 2019", ein Beitrag von [[Marco Riebler]]</ref>
 
Nicht äußern möchte sich weiterhin (Stand Februar 2025) Wolfgang Porsche zur Causa, wie ein Sprecher auf neuerliche Anfrage mitteilt. Fakt ist, die Zweig-Villa ist fürs Wohnen gewidmet. Darauf bezieht man sich auch im Umfeld von Porsche.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/traeume-museum-villa-stefan-zweig-salzburg-173713048 www.sn.at], 18. Februar 2025: "Privattunnel auf den Kapuzinerberg: Traum von Museum in der Villa von Stefan Zweig platzte schon 2019", ein Beitrag von [[Marco Riebler]]</ref>
    
==== Zufahrtstunnel im Kapuzinerberg ====
 
==== Zufahrtstunnel im Kapuzinerberg ====
Anfang Februar [[2025]] wurde bekannt, dass Wolfgang Porsche einen rund 500 Meter langen Tunnel plant, der von der [[Parkgarage Linzer Gasse]] abzweigt und in einer Parkkaverne beim Paschingerschlössl endet. Der Großteil der vorgesehenen Tunnelfläche liegt unterhalb der Villa und gehört somit Porsche ([[Kellerrecht]]). Der Vertrag mit der [[Stadtgemeinde Salzburg]], der dem Villeneigentümer das Einfahrtsrecht über die Parkgarage einräumt, wurde im März 2024 geschlossen: 40.000 Euro als Einmalzahlung wurden für dieses Servitut verlangt.<ref name="SN06" />
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Anfang Februar [[2025]] wurde bekannt, dass Wolfgang Porsche einen rund 500 Meter langen Tunnel plant, der von der [[Parkgarage Linzer Gasse]] abzweigt und in einer Parkkaverne unterhalb des Paschingerschlössls endet. Der Großteil der vorgesehenen Tunnelfläche liegt unterhalb der Villa und gehört somit Porsche ([[Kellerrecht]]). 1&nbsp;500 Quadratmeter für den Bau des Tunnels und Parkkaverne hatte die Stadtgemeinde Porsche zur Verfügung gestellt. Der Vertrag mit der [[Stadtgemeinde Salzburg]], der dem Villeneigentümer das Einfahrtsrecht über die Parkgarage einräumt, wurde im März 2024 geschlossen: 40.000 Euro als Einmalzahlung wurden für dieses Servitut verlangt.<ref name="SN06" /> Ein eigenes Gutachten dafür wurde jedoch nicht erstellt. "Es konnte damals kein Gutacher gefunden werden und daher diente ein Vergleichsgutachten der Salzburger Festspiele <small>Anm.: Erweiterung des [[Festspielbezirk]]s im [[Mönchsberg]]</smalll> als Grundlage für die Berechnung des Entgelts", sagt der ehemalige Bürgermeister  Harald Preuner.  Bürgermeister Auinger, der vor seiner Tätigkeit in der Spitzenpolitik Betriebsratsvorsitzender der [[Porsche Holding]] war, teilte mit, dass mit den Projektverantwortlichen von Porsche vereinbart wurde, dass ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben wird. Die Kosten trägt Porsche. Ob die Parkkaverne von Porsche schlussendlich genutzt werden darf, hängt vom Gemeinderat ab. Dieser muss über die Änderung im Flächenwidmungsplan (Einzelbewilligung) der Stadt entscheiden.<ref name="SN01Mar25">{{Quelle SN|1. März 2025, Lokalteil Seite 4}}</ref>
    
Der Felsstollen soll einen Durchmesser von 4,75 Metern haben und eine Steigung von zehn Prozent aufweisen. Immerhin liegen 49 Höhenmeter zwischen der Parkgarage in der [[Glockengasse]] und dem Ende des Tunnels unter der Villa. Der Tunnel soll 510 Metern Länge haben. Den Abschluss soll eine Kaverne mit neun Stellplätzen bilden. Von dieser Tiefgarage aus ist dann ein Fußwegtunnel in die Villa vorgesehen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/wolfgang-porsche-autotunnel-stefan-zweig-villa-salzburger-kapuzinerberg-173002051 www.sn.at], 5. Februar 2025</ref>
 
Der Felsstollen soll einen Durchmesser von 4,75 Metern haben und eine Steigung von zehn Prozent aufweisen. Immerhin liegen 49 Höhenmeter zwischen der Parkgarage in der [[Glockengasse]] und dem Ende des Tunnels unter der Villa. Der Tunnel soll 510 Metern Länge haben. Den Abschluss soll eine Kaverne mit neun Stellplätzen bilden. Von dieser Tiefgarage aus ist dann ein Fußwegtunnel in die Villa vorgesehen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/wolfgang-porsche-autotunnel-stefan-zweig-villa-salzburger-kapuzinerberg-173002051 www.sn.at], 5. Februar 2025</ref>
    
Das Gestein werde herausgefräst und nicht gesprengt, das Aushubmaterial über die Tiefgarage abtransportiert. Gerechnet wird mit maximal 10&nbsp;000 Kubikmetern Ausbruchmaterial, einer Tunnelbauzeit von sieben Monaten und fünf Lkw-Fahrten pro Tag. Die Sanierung der denkmalgeschützten Villa soll im Frühjahr oder Sommer 2025 abgeschlossen werden. Auf eine Baubewilligung für den Tunnel hoffen die Verantwortlichen noch in diesem Jahr.<ref name="SN06">[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/tunnel-wolfgang-porsche-stefan-zweig-villa-salzburg-im-untergrund-platz-173066407 www.sn.at], 6. Februar 2025</ref>
 
Das Gestein werde herausgefräst und nicht gesprengt, das Aushubmaterial über die Tiefgarage abtransportiert. Gerechnet wird mit maximal 10&nbsp;000 Kubikmetern Ausbruchmaterial, einer Tunnelbauzeit von sieben Monaten und fünf Lkw-Fahrten pro Tag. Die Sanierung der denkmalgeschützten Villa soll im Frühjahr oder Sommer 2025 abgeschlossen werden. Auf eine Baubewilligung für den Tunnel hoffen die Verantwortlichen noch in diesem Jahr.<ref name="SN06">[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/tunnel-wolfgang-porsche-stefan-zweig-villa-salzburg-im-untergrund-platz-173066407 www.sn.at], 6. Februar 2025</ref>
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Rund zehn Millionen Euro soll Porsche dem Vernehmen nach in den Tunnelbau investieren.<ref name="SN01Mar25" />
    
== Bildergalerie ==
 
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== Weblink ==
 
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* Lage auf [https://www.openstreetmap.org/?mlat=47.80291&mlon=13.04784#map=18/47.80291/13.04784 www.openstreetmap.org]
 
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[[Datei:Gämse_Paschingerschlössl_Kapuzinerbergl_21_Mai_2018_8.jpg|thumb|[[Gämse]] im Garten des Paschingerschlössls.]]
      
== Quellen ==
 
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