Neustadt: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Salzburger '''Neustadt''' im engeren Sinn ist ein Synonym für den Stadtteil [[Andräviertel]]. Als ''Neustadt'' wurde ursprünglich jener größere Stadtteil der Stadt [[Salzburg]] bezeichnet, der nach der Schleifung der großen Bastionen im Raum um die Andräkirche (zwischen Ernest-Thun-Straße und Vierthalergasse) entstand (und der deshalb auch "Andräviertel" heißt).  
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[[Datei:Salzburger Stadtteil Neustadt.jpg|thumb|Lage des [[Salzburger Stadtteil]]s Neustadt, der Pfeil zeigt dabei auf das [[Andräviertel]], das von der [[Franz-Josef-Straße]] im Norden und Osten und der [[Paris-Lodron-Straße]] im Süden begrenzt wird.]]
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[[Bild:Stadtteil_neustadt.jpg|thumb|Der Salzburger Stadtteil Neustadt.]]
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[[Datei:Planskizze Stadterweiterung1861.JPG|thumb|Planskizze der "Neu-Stadt", Erweiterung der Stadt Salzburg 1861, Farbdruck]]
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[[Datei:Weltkugel bei nächtlicher Beleuchtung P1040049.JPG|thumb|Die [[Weltkugel]].]]
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[[Datei:Stadt Salzburg Froschheim Neustadt 1932.jpg|thumb|1932: Die Neustadt und [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrige Altstadt]].]]
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[[Datei:Hotel Winkler Neustadt Salzburg.jpg|thumb|Das ehemalige [[Grand Hotel Winkler]].]]
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Der [[Salzburger Stadtteil]] '''Neustadt''' erstreckt sich am rechten [[Salzach]]<nowiki>ufer</nowiki> zwischen der [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechten Altstadt]], [[Schallmoos]] und der [[Elisabeth-Vorstadt]].
  
Zur Neustadt wird hier der angrenzende alte rechtsufrige Siedlungskern, auch "Rechte Altstadt" oder "Rechte Innenstadt" genannt, hinzugerechnet. Zu diesem inneren Siedlungskern auf der rechten Salzachseite gehört auch der [[Äußerer Stein|Äußere Stein]]. Die Neustadt samt der Rechten Altstadt und dem Äußeren Stein  ([[Altstadt]])gehört mit zum Weltkulturerbe der Stadt Salzburg.  
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== Geografie ==
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==== Eingrenzung ====
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Die Neustadt ist ein Stadtteil der Stadt Salzburg, der nach der Schleifung der großen [[Stadtbefestigungen|Bastionen]] im Raum um die [[Andräkirche]] (zwischen [[Ernest-Thun-Straße]] und [[Vierthalerstraße (Stadt Salzburg)|Vierthalerstraße]]) entstand. Die Grenze nach Norden zum Stadtteil Elisabeth-Vorstadt hin bildet die [[Westbahnstrecke]]linie, sowie die Grenze nach Schallmoos die [[Gabelsbergerstraße]]. Die Neustadt samt rechter Altstadt grenzt im Westen an die Salzach (bis [[Müllner Steg]]) und im Südosten an den [[Kapuzinerberg]].  
  
Die Grenze der Neustadt nach Norden zum Stadtteil [[Elisabeth-Vorstadt]] hin bildet die Bahnlinie, die Grenze nach Schallmoos die Lasserstraße. Die Neustadt samt Rechter Altstadt grenzt im Westen an die [[Salzach]] und im Süden an den [[Kapuzinerberg]] sowie den Gersbach. In der Neustadt leben heute gut 4000 Bewohner.  
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Der größte Teil des [[Mirabellplatz]]es wird zur Neustadt gezählt. Die Flächen von der Mitte der [[Rainerstraße]] hin zum [[Schloss Mirabell]] gehören bereits zur Altstadt am rechten Salzachufer<ref>siehe [[Digitaler Stadtplan von Salzburg]]</ref>.
  
== Die Kirchen der Rechten Altstadt ==
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Mit Stand 1. Jänner 2022 lebten im "Zählsprengel Neustadt" 3&nbsp;499 Menschen (statistischer Zählbezirk 50), im "Zählsprengel [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechte Altstadt]]-[[Andräviertel]]" 2&nbsp;323 Personen (statitischer Zählbezirk 52)<ref>Quelle [https://www.stadt-salzburg.at/orte/ma-2-kultur-bildung-und-wissen/archiv/statistik/ Statistische Zählbezirke der Stadt Salzburg mit Einwohnerzahlen] sowie [https://www.stadt-salzburg.at/fileadmin/landingpages/statistik/einwohner/2022_bevoelkerung_nach_statistischen_zaehlbezirken.pdf  Stand 1. Jänner 2022]</ref>.
  
=== Die [[St.-Sebastians-Kirche]] ===
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==== Der Zählbezirk "Andräviertel" ====
Die erste Kirche wurde hier von [[1505]] bis [[1512]] als gotische Kirche erbaut. Die Sebastianskirche ist heute ein spätbarocker Saalbau, die [[1749]] - [[1753]] entstand und vermutlich nach Plänen von [[Kassian Singer]] errichtet ist. Geweiht wurde die Kirche [[1754]].  
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: ''Hauptartikel [[Andräviertel]]
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Der Zählbezirk mit dem Namen "Andräviertel" umfasst den südwestlichen Teil der Neustadt. Begrenzt wird er durch die [[Franz-Josef-Straße]], [[Paris-Lodron-Straße]] und den [[Mirabellplatz]].<ref>siehe [[Digitaler Stadtplan von Salzburg]] [https://maps.stadt-salzburg.at/#zoom=3&lat=47.80412&lon=13.04437&layers=0-17&feature=17-591 maps.stadt-salzburg.at]</ref> Dieser statistische Zählbezirk hat aber mit den Stadtteilen sehr wenig bis nichts zu tun. Das Andräviertel ist inhaltlich weitestgehend bzw vollständig gleichbedeutend mit dem Begriff Neustadt.
  
Sie besitzt einen leicht in die Linzergasse vorgezogenen Fassadenturm, der von einem Zwiebelhelm mit Laterne bekrönt ist. Die Portale im Turm-Erdgeschoß und im Altarraum wurden nach [[1750]] von [[Franz Anton Danreiter]] entworfen. Der Innenraum ist mit einem Tonnengewölbe versehen. Das große Deckenfresko und das alte Altarbild, beide von [[Paul Troger]], gingen beim Stadtbrand [[1818]] leider verloren. Die Wiederherstellung der Kirche nach 1818 veränderten das Bild der Kirche. Der marmorne Hochaltar wurde umgearbeitet, und das Altarbild neu angefertigt. Die Bilder der Seitenaltäre stammen teilweise von [[Johann Michael Sattler]], von Sebastian Stief oder Franz Streicher. Besonders eindrucksvoll ist das erhaltene Abschlussgitter der Kirche von [[Phillipp Hintersser]] ([[1752]]).
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== Geschichte ==
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==== Die Stadterweiterung der Gründerzeit ====
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Die Eröffnung der [[Westbahnstrecke|Kaiserin-Elisabeth-Westbahn]] im Jahr [[1860]], die Salzburg mit Wien und [[München]] verband, führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Als Kaiser [[Franz Joseph I.]] im selben Jahr Salzburg als Festung aufließ und die Bastionen, die bis dahin die Stadt wie ein Korsett eingeschnürt hatten, der Bürgerschaft schenkte, setzte ein zunehmender Bauboom ein.  
  
Die an die Kirche angebaute ältere Kapelle, die dem Heiligen Philippus Neri geweiht ist, stammt aus dem Jahr [[1684]].
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Die Grundlinien für die Stadterweiterung wurden [[1861]] in mehreren Varianten von einem Planungs-Ko­mi­tee erörtert. In der Sitzung vom [[30. November]] einigte man sich auf die Plan-Skizze von [[Rudolf Bayer]], nach welcher Salzburg nicht den Charakter einer großen [[Residenz]]- oder Fabrikstadt, sondern einer Saisonstadt anstreben sollte.<ref>Die Plan-Skizze sah auf einen neuen Platz radial verlaufende Straßenzüge vor</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18611227&seite=5 ANNO], "[[Salzburger Zeitung]]", 27. Dezember 1861: "Plan-Skizze zur Erweiterung der Stadt Salzburg"</ref><ref>[[Otto Holzapfel]]; Umut Balci [Batman Üniversitesi, Türkei]: "Stadtentwicklung und Tourismus. Die Salzburger Idee einer "Saisonstadt" anno 1861 im Vergleich zum Beginn des Tourismus im Osmanischen Reich". In: ''RESS Journal. Route Educational & Social Science Journal'' 11/3 (Mai 2024), S. 68-89. Online www.http://dx.doi.org/10.17121/ressjournal.3541.</ref>
  
=== Dreifaltigkeitskirche ===
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==== Plan-Skizze zur Erweiterung der Stadt Salzburg ====
Die Dreifaltigkeitskirche ist der größte Kirchenbau aus fürsterzbischöflicher Zeit der inneren Rechtsstadt. Die als Zentralbau gestaltete Kirche entstand [[1694]] - [[1702]] und ist der erste Bau Johann Bernhard [[Fischer von Erlach]]s in Salzburg. Als Vorbild dienten dabei römische Sakralbauten. Auffallend ist bei dieser Kirche bereits die dezente Verwendung der Schmuckelemente, die sich dem architektonischen Gesamtwerk unterordnen.  
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Entworfen von Architekt [[Rudolf Bayer]]; angenommen vom Stadterweiterungskomitee am 30. November 1861.<ref>Vgl. dazu den davorstehenden Sonderdruck "Randglossen" 30. November 1861 (siehe [[Kobler-Spängler-Briefe von 1860 bis 1869]], Briefe von 1861); aus diesem Bericht ergeben sich auch manche Ergänzungen hier; vgl. dazu die [[Geschichte der Stadt Salzburg]] / Die Stadterweiterung der Günderzeit</ref> Farbdruck: N. Kränzl, Salzburg; Format 34 x 27,5 cm. Aus dem Besitz von [[Franz II. Xaver Gregor Spängler]]. Handschriftliche Anmerkungen am Rand; [Ergänzungen]; [?] fragliche Stellen, für mich [O. H.] unleserlich; {heutige Entsprechungen und Hinweise}; die handschriftliche Nummerierung beginnt am Ende der [[Linzergasse]] neben dem geplanten "Exercier- und Dult-Platz" D und setzt sich von dort nach Westen in Richtung Bahnhof fort:<br />
 
Der Bau war nicht auf den [[Makartplatz]] gerichtet, sondern in eine damals schmale Seitenstraße zwischen der äußeren Bergstraße (heute Rainerstraße) und der Linzergasse. Das gegenüber der Kirche dort stehende fürsterzbischöfliche Leihhaus wurde erst [[1907]] abgerissen. Folglich schwingt der zentrale Kirchenbau in Schaffung eines kleinen leicht erhöhten Kirchenvorplatzes in der Straßenflucht nach innen. Die ursprünglich niedrigen Kirchtürme wurden für eine bessere Erkennbarkeit der Kirche hinter dem Leihhaus erst später erhöht (Glockengeschoße [[1757]], Turmhaubenaufsätze nach [[1818]]), was aber Gesamtbild der Kirche nicht verbessern konnte. Der architektonische Mittelpunkt der weitläufigen Anlage mit den beiden großen Flügelbauten des Priesterseminars, die zusammen mit der zentralen Kirche eine einheitlich komponierte Fassade bilden, sollte vielmehr die mächtige zentrale Tambourkuppel der Kirche darstellen. Über dem äußeren Kirchportal stehen auf der Attika vor der Kuppel die Figuren der drei theologischen Tugenden und die Figur der Göttlichen Weisheit, die von [[Bernhard Michael Mandl]] geschaffen wurden.
 
 
 
Das große Kuppelfresko im Inneren der Kirche gestaltete [[Johann Michael Rottmayr]] zwischen [[1697]] und [[1700]]. Der Hochaltar ist nach Plänen von Fischer von Erlach gefertigt ([[1700]] geschaffen, [[1841]] überarbeitet, [[1947]] in den ursprünglichen Zustand rückgeführt) und besitzt eine plastische Gruppe der Dreifaltigkeit mit zwei anbetenden Engeln.
 
 
 
Das angeschlossene Priesterhaus ist um zwei symmetrische Höfe herum angeordnet. Im nördlichen Innenhof ist der von [[Josef Anton Pfaffinger]] geschaffene mittige Brunnen mit dem Heiligen Petrus ([[1741]]) erwähnenswert. Der mittige Brunnen im südlichen Kolleghof stammt von [[1857]].
 
 
 
=== Die Imbergkirche „der beiden heiligen Johannes auf dem Berge"===
 
  
Die beiden heiligen Kirchenpatrone Johannes galten nach dem frühmittelalterlichen Investiturstreit als beliebte Symbole des beschaulichen und des tätigen christlichen Lebenswandels also des Einsiedlers und des christlichen Streiters.  
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''Plan-Skizze zur Erweiterung der Stadt Salzburg'' […] ''Nach Pezolts Randglossen sollen die neuen Straßen, Plä[t]ze und Höfe folgende Namen erhalten: 1 Rupertusstraße'' {Verlängerung der Linzergasse} ''/ 2 Museumsstraße'' {[[Wolf-Dietrich-Straße]]; vgl. 14} ''/ 3 XXXstr. [?] / 4 Bürgerspitalstr. / 5. [[Schrannengasse (Stadt Salzburg)|Schrannengasse]]. / 6 Schrannenpla[t]z'' {mit nahem Bahnanschluss; nicht ausgeführt, vgl. 28} ''/ 7 [[Bahnhofstraße (Stadt Salzburg)|Bahnhofstr]]. / 8 u. 9. [[Gurkerhof|Gurker]]- u. [[Lavanterhof|Lavanter.hof]].<ref>nicht ausgeführt und nicht identisch mit dem [[Gurkerhof]] und dem [[Lavanterhof]] in der Kaigasse</ref> / 10, 11, 12. Waginger- Teisendorfer- Windischmatreyer-Hof.'' {Pezolt malte um 1849 "Windischmatrey gegen den Tauern"} ''/ 13 Sekkauerhof. / 14 Wolfdietrichstr.'' {[[Schwarzstraße]], vgl. 2} ''/ 15 Kuen Belasy-straße.'' {Kuen-Belasy-; vgl. [[Johann Jakob Kuen von Belasy]]} ''/ 16. Schrannenprom.[enade] / 17 Sachsenb[ur]gerstr. / 18. Mühlstätterstr. / 19 Sausalerstr.<ref>vgl. [[Sausal]]</ref> / 20 Lodronhof.<ref>vgl. [[Lodron]]</ref> / 21 Sittichhof ? <ref>[[Markus Sittikus von Hohenems]]</ref> / 22 Kronprinz-Rudolph-Str.'' {[[Rainerstraße]]} ''/ 23 Landschaftsprom.[enade]'' {nicht ausgeführt; zwischen [[Hubert-Sattler-Gasse]] und [[Franz-Josef-Straße]]<ref>"Landschaft" bezieht sich auf die alte Bezeichnung der Salzburger Landesvertretung.</ref>} ''/ 24 Heinrichgasse / 25 Kasernenstr. / 26 u 27. Colloredo u Hemmahof. <ref>vgl.[[Hieronymus Graf Colloredo]] und [[Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Nonnberg]]</ref> / 28 Fruchtpla[t]z.'' {heutige [[Schranne (Markt)]], vor der [[Andräkirche]], die in anderer Form und zurückgesetzt gebaut wurde; vgl. 6} ''/ 29 Parazelsusstr.'' {[[Faberstraße]]; [[Paracelsusstraße]]} ''/ 30 Klostergasse.'' {nicht ausgeführt: hier Verlauf der Stadtmauer} ''/ 31. Dultgasse / 32 Exerzierg. ? / 33 Schillerpl.[atz]'' {[[Makartplatz]]} ''/ 34. Vitalsstr. / 35 K.[aiserin] Elisabeth-Damm'' {[[Elisabethkai]]} ''/ 36. Virgil-Pl.[atz] / 37. Virgilstr.<ref>Der Name bezieht sich auf das frühere Virgiltor bzw. [[Mirabelltor]].</ref> / 38. Arnstraße. / 39. Friedrichstr. / 40. Thiemostraße.<ref>vgl. [[Thiemo]]</ref> / 41, 42, 43 Mühldorfer- Laufner- Friesacher-Hof<ref>vgl. [[Mühldorf am Inn]], [[Laufen an der Salzach]] und [[Friesach]]</ref> / 44. Harrach Promenade<ref>vgl. [[Franz Anton Fürst Harrach]]</ref> / 45, 46, 47, 48 Kleinmayrn-, Moll- u Vierthaler Hof, Herzog v. Salzburg. <ref>vgl. [[Johann Franz Thaddäus von Kleimayrn]], auch von Kleinmayr; [[Moll]]; vgl. [[Vierthalerstraße (Stadt Salzburg)|Vierthalerstraße]]</ref> / 49. Süddamm'' {[[Giselakai]]} ''/ 50 Oberer- [Mozartdamm]'' {Rudolfskai} ''/ 51 u. Unterer Mozartdamm'' {[[Rudolfskai]]} ''/ 52 Wellenburger Hof.<ref>vgl. [[Lang von Wellenburg]]</ref> / 53. Kajetanergasse'' {Kajetanerplatz} ''/ 54 Max Gandolph-Hof.<ref>vgl. [[Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg]]</ref> / 55 Keutschachgasse ?'' {[[Landhausgasse]]} ''/ 56 Ehrentrudgasse.'' {in etwa: [[Sebastian-Stief-Gasse]]} ''/ 57 Sterngasse.'' {[[Sterngässchen]]}
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<ref>Quelle siehe [[Kobler-Spängler-Briefe_von_1860_bis_1869#1861#Planskizze zur Stadterweiterung 1861|Kobler-Spängler-Briefe von 1860 bis 1869]]</ref>
  
Die kleine Kirche unterhalb des Kapuzinerklosters ist ein kleiner und außen schlichter Bau. Er ist im Kern romanisch und erstmals [[1319]] erwähnt. Von [[1594]] bis [[1599]] war die Kirche als Klosterkirche der Kapuziner genutzt. [[1681]] wurde die Kirche unter Erzbischof [[Max Gandolf Graf Kuenburg]] barockisiert, durch Kapellen erweitert und bekam einen Zwiebelturm. Die Kirche war einst auch als Wallfahrtskirche und als Bruderschaftskirche von Bedeutung.
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Die Plan-Skizze war 1882 Gegenstand einer lebhaften öffentlichen Diskussion.
Die in den letzten 15 Jahren vorgenommenen umfangreichen Restaurierungen der Kirche haben zu einer Wiederentdeckung der innen schmucken Kirche geführt. Diese Renovierungen sind vor allem dem Prälaten Dr. Johannes Neuhardt zu verdanken.
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<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18611016&seite=1&query=%22stadterweiterung%22 ANNO], "Salzburger Zeitung", 16. Oktober 1861</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18620226&seite=1 ANNO], Salzburger Zeitung, 26. Februar 1862</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18620227&seite=1 ANNO], Salzburger Zeitung, 27. Februar 1862</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18620228&seite=1 ANNO], "Salzburger Zeitung", 28. Februar 1862</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18620307&seite=1 ANNO], Salzburger Zeitung, 7. März 1862</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18620409&seite=1 ANNO], "Salzburger Zeitung", 9. April 1862</ref> Im Juni 1862 überließ die [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt Salzburg]] zur [[Salzachregulierung|Regulierung]] der Salzach den Bauunternehmern [[Carl Andeßner]] und dem Eisenbahn-Bauunternehmer [[Karl Freiherr von Schwarz]] vertraglich das Areal zwischen der [[Staatsbrücke|Stadtbrücke]] und der [[Eisenbahnbrücke (Stadt Salzburg)|Eisenbahnbrücke]],<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18620623&query=%22Stadterweiterung%22&ref=anno-search&seite=1 ANNO], "Salzburger Zeitung", 23. Juni 1862</ref> wodurch dort die bauliche Entwicklung mit Villen entlang dem neuen [[Elisabethkai|'Elisabeth-Damm']] und der neuen  [[Schwarzstraße|'Rudolf-Straße']] am rechten Salzachufer praktisch festgelegt war. Karl Freiherr von Schwarz legte dem [[Salzburger Gemeinderat|Gemeinderat]] in der Folge auch für den Teil östlich von [[Schloss Mirabell]] einen neuen Plan vor, wodurch in der Neustadt die typische Straßengliederung in Form von parallelen und rechtwinkelig angeordneten Straßen innerhalb und außerhalb des Bogens der ehemaligen Stadtbefestigungen festgelegt wurde.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18621224&seite=2 ANNO], "Salzburger Zeitung", 24. Dezember 1862</ref>
  
=== Die Andräkirche ===
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== Historische Gärten ==
Die ursprüngliche Andräkirche oder Kirche des Heiligen Andreas stand einst nächst dem [[Platzl]] - an der östlichen Ecke zur Dreifaltigkeitsgasse. Die ursprünglich gotische Kirche wurde zuerst unter [[Wolf Dietrich von Raitenau]] zu einem Renaissancebau umgestaltet und unter Erzbischof [[Andreas Jakob Reichsgraf von Dietrichstein ]] [[1750]] mit hohem Aufwand erneut umgestaltet und barockisiert. Die Kirche wurde 1818 beim großen Stadtbrand arg beeinträchtigt. Die beeinträchtigte Kirche wurde nach vielen Diskussionen zwischen Bürgern mit stark gegensätzlichen Haltungen vor allem zur Schaffung einer breiteren Fahrstraße [[1861]] im Auftrag der Stadtverwaltung abgetragen, wobei einige Mauern in ein neues Bürgerhaus integriert wurden.  
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==== Der Kurgarten ====
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:''Hauptartikel [[Kurgarten]]  
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Dort, wo sich heute der Kurgarten befindet lag einst das große [[St. Vital Bollwerk]], die westlichste von vier mächtigen Geschützbasteien und einer weiteren Halbbastei, die  Fürsterzbischof [[Paris Graf von Lodron|Paris Lodron]] und sein Baumeister [[Santino Solari]] in den Jahren nach [[1621]] zur Sicherung der Neustadt errichten ließ.  
  
Nun wurde der Ruf vieler Bürger nach Neubau der Kirche immer lauter. Nach Plänen von [[Josef Wessicken]] wurde die neue Kirche von Stadtbaumeister [[Jakob Ceconi]] im neugotischen Stil auf dem neu geschaffenen Platz der geschliffenen Basteien erbaut. [[1898]] wurde die neue Kirche mit ihren 61 m hohen Türmen eingeweiht. Nach schweren Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche nach Plänen von Michael Kurz wieder aufgebaut. Das originäre Erscheinungsbild der neugotischen Kirche ging jedoch im Zuge des Wiederaufbaus völlig verloren
+
Als dieser starke Festungsring [[1861]] als Wehrbauwerk aufgelassen wurde, wurden die weitläufigen Anlagen als Steinbruch freigegeben und zur Uferbeschlachtung der begradigten Salzach verwendet.  
  
=== Die evangelische Christuskirche ===
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Der Erdkern der Bastei ist teilweise als "Rosenhügel" erhalten und als solcher den Salzburgern gut bekannt. Die umgebenden Flächen wurden eingeebnet und die alten Wehrgräben zugeschüttet (einschließlich der Grabenanlage vor der heutigen Wasserbastei). Dabei entstand zwischen dem historischen [[Mirabellgarten]], dem [[Kurhaus Salzburg (historisch)|Kurhaus Salzburg]] und dem [[Salzburg Congress|Kongresshaus]] ein eigenständiger Parkteil, der heutige Kurgarten.
Diese evangelische Kirche wurde [[1863]] - [[1867]] von [[Jakob Götz]] errichtet, dem gleichen Architekten der (dort gemeinsam mit Laschenky) die katholische Kirche von [[Leopoldskron-Moos]] gestaltete. Diese zwei Kirchen verschiedener Konfession ähneln sich folgerichtig sehr. 370 Gefangene des österreichisch-preußischen Krieges mussten beim Kirchbau mitarbeiten. [[1867]] konnte die erste evangelische Kirche im [[Salzburg (Bundesland)|Bundesland Salzburg]] feierlich eingeweiht werden.  
 
  
Der Kirchenbau am Elisabeth-Kai ist ein historisierender Backsteinbau mit vorgesetztem Fassadenturm über dem Haupteingang und mit Rundbogenfenstern sowie einem Eingangsportal im Stil der Romanik. Das Langhaus besitzt einen offenen geschwungen-hölzernen Dachstuhl mit schmuckvollen Kassettenelementen und darunter einer an drei Kirchenseiten umlaufenden hölzernen Empore. Die Glasfenster der Apsis sind von [[Albert Birkle]] gestaltet. Zu den Glocken "Glaube", "Liebe" und "Hoffnung" gesellt sich nach [[1945]] eine "Flüchtlingsglocke"   
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==== Rosenhügel ====
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Der Rosenhügel als Teil des Kurparks bildet die Grenze zum südlich anschließenden [[Mirabellgarten]].
  
== Sehenswerte historische Profanbauten ==
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== Bauwerke ==
=== Das Schloss Mirabell === 
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:''Hauptartikel [[Denkmalgeschützte Objekte im Salzburger Stadtteil Neustadt]]
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:''Hauptartikel [[Kapellen und Kirchen im Salzburger Stadtteil Neustadt]]
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:''Hauptartikel [[Kleindenkmäler und Kunstwerke im Salzburger Stadtteil Neustadt]]
  
Das Schloss Mirabell im Zentrum Salzburgs wurde [[1606]] von Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] als Landsitz für die Geliebte oder heimliche Ehefrau des Erzbischofs, [[Salome Alt]] errichtet und als [[Schloss Altenau]] bezeichnet. [[Markus Sittikus von Hohenems|Markus Sittikus]] gab dem Schloss seinen heutigen Namen. [[1818]] durch ein Feuer stark beschädigt, wurde das Schloss danach nicht in seiner alten feingliedrigen Form aufgebaut, sondern im nüchternen klassizistischen Stil, der mächtige Turm in der Mitte der Ostfassade wurde abgetragen.
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==== Die Andräkirche ====
 
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: ''Hauptartikel [[Stadtpfarrkirche St. Andrä]]
Seit [[1947]] sind hier die Amtssitze des Bürgermeisters und seiner Stellvertreter und einige Magistratsabteilungen untergebracht. Sehenswert sind die [[Georg Raphael Donner]]-Stiege, der Marmorsaal (der bekannt in aller Welt als einer der schönsten Trauungssäle wurde), und die Schlosskapelle.
 
 
   
 
   
Zur historischen Gartenanlage des Schlosses gehören (neben Teilen, die heute verbaut sind - etwa durch die Universität [[Mozarteum]]) das große Gartenparterre, das Heckentheater, die Wasserbastei und der ursprüngliche Zwergerlgarten.
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Die ursprüngliche Andräkirche oder ''Kirche des heiligen Andreas'' stand einst nächst dem [[Platzl]] - an der östlichen Ecke zur [[Dreifaltigkeitsgasse]]. Die ursprünglich gotische Kirche wurde zuerst unter [[Wolf Dietrich von Raitenau]] zu einem [[Renaissance]]-Bau umgestaltet und unter [[Fürsterzbischof]] [[Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein]] [[1750]] mit hohem Aufwand erneut umgestaltet und [[barock]]isiert.
 
 
=== Das alte Borromäum ===
 
Das monumentale Gebäude gegenüber dem Priesterhaus wurde ursprünglich als Palast der Lodronschen Primogenitur erbaut und wurde [[1631]] für die Familie des Fürsterzischofs erbaut. [[1972]] wurde das Haus abgetragen, um der Hochschule Platz zu machen. Nur die Außenwände blieben dabei erhalten. Die zwei Portale tragen jeweils ein Wappen Paris-Lodrons. Im [[19. Jahrhundert]] war hier das Borromäum untergebracht, eine katholische Privatschule, die zuerst vor allem für Priesterkandidaten diente und später allgemeines Gymnasium wurde. Diese Bildungsanstalt hat heute im Raum [[Äußerer Stein|Äußeren Stein]] eine neue Heimat gefunden. Die dortige alte Borromäuskirche, um [[1830]] erbaut, ist heute wieder abgetragen.
 
 
 
Im Mozartsaal der Universität befindet sich heute ein sehenswertes Fresko von [[Anton Faistauer]] mit der Darstellung der Heimkehr Dianas von der Jagd, ein Fresko, das aus dem abgetragenen Lederer-Schlössl in Wien stammt und hierher übertragen wurde.
 
 
 
=== Reste alter Wehranlagen ===
 
 
 
Der Großteil der historischen Wehranlagen der Stadt sind nicht erhalten. Der alte Ring von Basteien mit der Vitalisbastei, der Virgilbastei (heute Kurgarten), der Heinrichbastei und als Halbbastei der Sebastianbastei ist geschliffen und nur im Straßenring zwischen Franz-Josefstraße und der Auerspergstraße noch zu erahnen.
 
 
 
Aus der Zeit der '''1. Befestigung''' der Stadt (um [[1280]]) stammen:
 
* Ein Stadtmauernrest in einem Hof der Lederergasse (Lederergasse 1 und 3)
 
* der gut erhaltene Wehrmauerteil westlich der [[Franziskuspforte]] mit erhaltenen Zinnen (Linzergasse 14)   
 
 
 
Aus der Zeit der '''2. Stadtbefestigung''' (etwa [[1470]] - [[1490]]) stammen:
 
* Reste der Wehrmauer (Stadtmauer) in der Paris-Lodronstraße als straßenseitige Begrenzungsmauer beim [[Loretokloster]]
 
 
 
Aus der Zeit der '''3. Stadtbefestigung''' ([[1621]] - [[1646]], Zeit des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]]) stammen:
 
* Wehrmauernzug auf dem [[Kapuzinerberg]] mit der großteils erhaltenen 2 km langen Wehrmauer (kleine Teile davon gehen auf die Zeit der 2. Befestigung zurück) 
 
* Die Felixpforte auf dem [[Kapuzinerberg]]
 
* Das [[Franziskischlössl]] auf dem [[Kapuzinerberg]]
 
* Das Innere Steintor
 
 
 
* Die Wasserbastei im [[Mirabellgarten]] und die das Heckentheater westlich begrenzende Wehrmauer, die sich - in der Basis ebenfalls stark eingeschüttet hinter dem Mozarteum (Stiftungsgebäude und Großer Saal) fortsetzt.
 
 
 
== Bemerkenswerte historische Gassen und Plätze ==
 
 
 
=== Die Linzergasse ===
 
 
 
Sie war in fürsterzbischöflicher Zeit die alte Hauptstraße der rechtsufrigen Stadt Salzburg und Ausfallstraße nach Osten gegen (Nieder-)Gnigl, wo sich der historische Fahrweg gabelt und einerseits nach Graz (Grazer Reichsstraße, Teil der "Eisenstraße") und anderseits nach Linz bzw. Österreich (Linzer Reichsstraße) führte. Erste Funde in dieser Straße stammen bereits aus der Römerzeit. Sie besitzt heute einen geschlossenen Bestand mittelalterlicher Häuser und von Häusern des 1[[6. Jahrhundert]]s, die im Süden vielfach direkt an den Fels des [[Kapuzinerberg]]es anschließen.
 
 
 
Das dortige Sebastians-Bruderhaus wurde [[1496]] gestiftet und vermutlich [[1532]] errichtet. Nach schweren Bombenschäden wurde es [[1951]] wiederaufgebaut. Der '''Bruderhof''' war neben dem Bürgerspital und später dem Johanns-Spital die wichtigste soziale Stiftung der Stadt, die der Armenfürsorge und der Krankenpflege diente. Ab dem späteren [[19. Jahrhundert]] diente sie als Sitz der Freiwilligen Feuerwehr und deren Rettungsabteilung und danach der Berufsfeuerwehr.
 
 
 
Daneben stand einst das Baderhaus, das im Kern aus dem [[16. Jahrhundert]] stammt. In dem Haus wirkte auch [[Paracelsus]]. Auf der anderen Seite des Bruderhauses arbeitete im 19. Jahrhundert bis [[1919]] die [[Glockengießerei Oberascher|'''Glockengießerei''' Oberascher]], die zuvor seit [[1724]] nächstgelegen in der Glockengasse ihre Betriebsstätte besaß.
 
 
 
Vor dem Linzertor (früher Ostertor), dem Stadttor am östlichen Ende der Linzergasse stand bis [[1599]] der Galgen, weshalb das Stadttor auch Galgentor hieß.
 
 
 
=== Die Steingasse ===
 
 
 
Die Steingasse ist ein sehr alter Fahrweg und war schon Teil der alten Römerstraße. Bis ins [[19. Jahrhundert]] war diese Steingasse eine schlecht gewartete Vorstadt-Fahrstraße. Es wohnten vor allem ärmere Leute in dieser Gasse. Vor allem arbeiteten hier salzachseitig bis Mitte des [[18. Jahrhundert]] die Weißgerber. Außerhalb des Steintores in der Frischluftschneise der Salzach durften se ihr geruchsintensives Handwerk betreiben.
 
 
 
Die Steingasse gliedert sich in zwei Teile: Der Innere Stein war der Straßenabschnitt samt dem dortigen Siedlungsraum zwischen den beiden Steintoren. Außerhalb des Äußeren Steintores schloss entlang der Hangkante des Kapuzinerberges der Äußere Stein an.
 
 
 
Bekannt ist hier auch das alte Engelwirtshaus, das "enthalb der Bruggen" gelegen ist und heute "[[Das Kino]]" beherbergt. Seit zumindest dem frühen [[14. Jahrhundert]] befand sich die Stadtbrücke an dieser Stelle, bis Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] die Stadtbücke [[1598]] an den heutigen Standort verlegte.
 
 
 
=== Das Platzl ===
 
 
 
Seit [[1598]] bildet das Platzl rechtsufrig den Brückenkopf über die [[Salzach]]. Dabei ließ [[Wolf Dietrich von Raitenau]] einige Häuser abreißen, um dem neuen Platz an der Brücke ein repräsentatives Aussehen zu geben. Aber schon vorher befand sich hier der "''Markt jenseits der Brücke''" für die Bewohner der Rechtsstadt. Noch bis [[1862]] war hier der kleine Grünmarkt. Im Jahr [[1908]] wurde das alte "Zellereck" am Platzl abgerissen um den Verkehrsfluss (!) von der Dreifaltigkeitsgasse bzw. der Linzergasse zum Platzl zu verbessern.
 
 
 
Im Haus Platzl Nr. 3 hat [[Paracelsus]] sein letztes Lebensjahr verbracht ([[1540]]/[[1541|41]]).
 
 
 
== Historische Friedhöfe und Gärten ==
 
 
 
=== Der Mirabellgarten ===
 
 
 
Die barocke Gartenanlage wurde von Johann Bernhard [[Fischer von Erlach]] angelegt und um 1730 von [[Anton Danreiter]] verändert. Auch die Marmorballustrade mit ihren Vasen wurde von Fischer von Erlach entworfen. Die auf den Ballustraden stehenden antiken Statuen sind 1689 geschaffen worden. Um das zentrale Springbrunnenbecken gruppieren sich vier Figurengruppen, "Raub der Proserpina", "Raub der Helena", "Aeneas und Anchises" sowie "Anthaeus". Die beiden borghesischen Fechterpaare am stadtseitigen Eingang sind historische Kopien.
 
 
 
Der geflügelte Pferd Pegasus im gleichnamigen Brunnen war unsprünglich Teil der Kapitelschwemme, übersiedelte dann auf den Mirabellplatz zur Mirabellschwemme und kam 1913 an den heutigen Standort. Die paarweisen Löwen und die Einhörner stammen wohl aus dem Schlossgarten Klessheim. Die '''Orangerie''' mit dem angrenzenden Palmenhaus entstand um 1725. Das kleine langgestreckte '''Heckentheater''' mit seinen von geschnitteten Gehölz eingefassten symmetrischen Wegen und seinen zentralen Freiflächen wurde zwischen 1704 und 1718 auf der Lodronsche Wehrmauer errichtet wird auch heute noch gelegentlich für kleine Theateraufführungen oder für Konzerte verwendet. Die '''Wasserbastei'''  ist eine kleine Vorbastei und der letzte Rest des einst mächtigen Lodronschen Basteigürtels. Die Basis dieser erhaltenen Wehranlage ist nach 1860 stark eingeschüttet worden. Hier sind derzeit provisorisch die bekannten Marmorzwerge aufgestellt. Der historische Zwergerlgarten vor der Wasserbastei wurde im frühen 19. Jahrhundert zerstört und kann anhand alter Pläne in seiner barocken Ursprünglichkeit wiederhergestellt werden. Hier können auf Podesten wieder ein Großteil der ursprünglich 28 bekannten grotesken Marmorzwerge aufgestellt werden, die um 1715 entstanden sind, unter Erzbischof Colloredo aber verkauft worden waren.
 
 
 
=== Der Kurgarten ===
 
 
 
Dort, wo sich heute der Kurgarten befindet lag einst die große St. Vitals-Bastei, die westlichste von 4 mächtigen Geschützbasteien und einer weiteren Halbbastei, die Paris Lodron und sein Baumeister Santino Solari in den Jahren nach 1621 zur Sicherung der Neustadt errichten ließ. Als dieser starke Festungsring 1821 als Wehrbauwerk aufgelassen wurde, wurden die weitläufigen Anlagen als Steinbvruch freigegeben und zur Uferbeschlachtung der begradigten Salzach verwendet.
 
Der Erdkern der Bastei ist teilweise als "Rosenhügel" erhalten und als solcher den Salzburgern gut bekannt. Die umgebenden Flächen wurden eingeebnet und die alten Wehrgräben zugeschüttet (einschließlich der Grabenanlage vor der heutigen Wasserbastei). Dabei entstand zwischen dem historischen Mirabellgarten, dem Kurhaus und dem Kongresshaus ein eigenständiger Parkteil, der heutige Kurgarten.
 
 
 
=== Der Sebastiansfriedhof ===
 
 
 
Der Sebastiansfriedhof ist nach dem Vorbild italienischer "Campo Santi" nächst der Kirche St. Sebastian errichtet. Er wurde von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau bei dem italienischen Baumeister Andrea Bertoleto in Auftrag gegeben und 1600-1605 erbaut. Zuvor stand hier der kleine Friedhof neben dem "Bruderhof und der gotischen Sebastianskirche und noch früher wohl ein Pestfriedhof. 
 
 
 
Der Baumeister des Friedhofs verstarb 1602 und wurde als erster auf dem Gottesacker beerdigt. Das schon zu Lebzeiten des Erzbischofs für ihn bestimmte Wolf-Dietrich-Mausoleum wurde 1597-1603 mittig im Friedhof erbaut und ist dem Hl. Gabriel geweiht. Hier wurde der 1617 nach langer Festungshaft verstorbene Erzbischof in einem Sarkophag beigesetzt. Die Kapelle ist von Elias Calello erbaut. Die Innenwand des Rundbaues ist durch bunte quadratische Kacheln, die Kuppel durch rhombische Kacheln verkleidet. Ein hoher Triumphbogen zeigt das Wappen Wolf Dietrichs. Auch der Altar trägt das Wappen des Erzbischofs. Die seitlichen Statuen stammen vermutlich von [[Josef Anton Pfaffinger]]
 
 
 
In diesem Friedhof liegen auch der Vater und die Ehefrau von Wolfgang Amadeus Mozart, Genoveva Weber (Mutter Carl Maria von Webers), sowie Theophrast von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus begraben.
 
 
 
== Alte Klöster ==
 
 
 
=== Das Loretokloster der Kapuzinerinnen ===
 
Ein im Ausland vielfach sehr bekanntes Wallfahrtskloster ist das Loretokloster an der Paris-Lodron-Straße. Als der Schwedenkönig im Dreißigjährigen Krieg 1632 in Bayern einfiel und München besetzte, flohen die Nonnen des Frauenklosters zu Landshut, die dem dritten Orden des Heiligen Franziskus angehören, nach Salzburg und baten hier um Schutz und Hilfe. 1637 konnte mit maßgeblicher Unterstützung des Erzbischofs das neue Kloster eingeweiht werden. 1800 war das Kloster in der Zeit der Franzosenbesatzung demonstrativ Soldatenunterkunft und Magazin. Mehrfach in der Geschichte war das Kloster von der Schließung bedroht. Im Zweiten Weltkrieg durch Bomben schwer beschädigt wurde das Kloster schon 1946 wieder aufgebaut.
 
 
 
Eine besondere Anziehung übt hier das um 1620 geschaffene "Loretokindl", eine kleine geschnitzte Elfenbeinfigur in kostbarem edelsteinbesetztem Gewand aus, die um 1650 ins Kloster kam. Krone, Szepter und Kreuz wurden aus dem Schmuck adeliger Spender gefertigt. Seit 1731 besitzt das Kloster einen eigenen Altar für das Gnadenbild, wo es zu bestimmten Festzeiten ausgesetzt wird. Dieses Gotteshaus ist vielen Frommen eine besondere Stätte der Andacht und Zuflucht. So wird verständlich, dass  gerade diese Kirche zu allen Tageszeiten häufig besucht wird.
 
 
 
=== Das Kapuzinerkloster ===
 
 
 
Wolf-Dietrich holte als Antwort auf die Reformation Luthers als zweiten Bettelorden nach den Franziskanern 1596 die Kapuziner nach Salzburg. Die Klosterkirche am Kapuzinerberg wurde 1602 zu Ehren der Heiligen Franziskus von Assisi und Johannes Bonaventura geweiht. 1620 erfolgte eine erste Vergrößerung des Klosters, 1690 musste es nochmals erweitert werden. Die Ordensleute blieben im Lauf der Jahrhunderte gegenüber dem Landesherren und Bischof stets unabhängig, sie waren einzig dem Papst untergeben. Neben der Bereitstellung der Kost sorgte trotzdem der Erzbischof für das Wohl der Klosterbrüder.
 
 
 
Fürsterzbischof Hieronymus [[Colloredo]] war kein Freund der Bettelorden. Er teilte die Kapuzinerordenprovinz Tirol-Salzburg und verwies die Tiroler Ordensbrüder. 1810/11 wurde das Kloster von den Franzosen beschlagnahmt, der Klostergarten wurde demonstrativ als Pferdeweide verwendet. 1813 mussten hielten die Bayern das Kloster besetzt. 1939 wurde in der Zeit des Nationalsozialismus das Kloster samt Kirche enteignet. Es sollte abgerissen werden, um Platz für das geplante gigantische Gauforum zu schaffen. Nach der Rückkehr der Ordensbrüder im Jahr 1945 war die Kirche lange von Flüchtlingen mit bewohnt. Die letzte umfangreiche Renovierung des Klosters erfolgte 1980-1983. Damals wurden auch die alte Engelsbrunnen-Zisterne und alte Rundbogenportale entdeckt und als Schmuckstücke des Klosters restauriert. Heute ist das Kloster als Noviziat eine wichtige
 
Ausbildungsstätte der Kapuziner für den gesamten deutschsprachigen Raum.
 
  
== Die Innere Rechtsstadt heute ==
+
==== Die Faberhäuser ====
Die Neustadt samt dem alten Siedlungskern um Linzergasse und Steingasse ist heute auch als Wirtschaftsstandort wichtig:  
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: ''Hauptartikel [[Faberhäuser]]
Viele Geschäfte des Detailhandels haben vor allem in der Linzergasse ihre Niederlassung.
 
  
In diesem Stadtteil befindet sich an der Schwarzstraße das alte, 1914 vom Münchner Architekten Richard Berndl geschaffene Gebäude des Alten Mozarteums, in dem die Stiftung Mozarteum ihren Sitz hat. In diesem Gebäude befindet sich auch der Wiener Saal, der als kleiner Konzertsaal dient.  
+
==== Die Andräschule ====
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: ''Hauptartikel [[Städtisches Schulgebäude St. Andrä]]
  
Gleich daneben liegt das vom gleichen Architekten geplante Gebäude für den Großen Saal des Mozarteums. Diese Gebäude blicken mit ihrer Rückseite in den Mirabellgarten. An der gegenüber liegenden Seite dieses Gartens, liegt gegen die Rainerstraße zu das Gebäude der Universität für Musik und darstellenden Kunst "[[Mozarteum]]", welche seit kurzem an ihren früheren Ort zurückgekehrt ist. In sehr ansprechender Form wurde das Gebäude kürzlich unter Berücksichtigung des historischen Erbes völlig neu gestaltet.  
+
== Unternehmen ==
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In der Neustadt befinden sich unter anderem:
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* [[Salzburg Congress]]
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* [[Salzburg Convention Bureau]]
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* [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]]
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* [[Kurhausbetriebe der Stadt Salzburg]] mit [[Kurhaus Salzburg (historisch)|Kurhaus Salzburg]] und [[Paracelsusbad]]
 +
* [[Oesterreichische Nationalbank Zweiganstalt Nord Salzburg]]
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* [[Tourismus Salzburg GmbH]]
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* [[Wirtschaftskammer Salzburg]]
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* [[Wirtschaftsförderungsinstitut]]
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<!-- == Verkehr ==
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Der Stadtteil ist durch die Obuslinien {{Symbol-Obuslinie|0}}  und die [[Postbus|Postbuslinie]] {{Symbol-Buslinie|000}}  mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
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* [[ergänze (Haltestelle)]] -->
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<!-- === Straßen === 
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alphabetisch, Hauptverkehrsstraßen sind ''kursiv'' gekennzeichnet<br/>
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* alle mit A
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* alle mit B ... -->
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<!-- === Plätze ===
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[[ergänze]], -->
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<!-- == Betriebe und Unternehmen ==
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* [[ergänze]]]] -->
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<!-- == Gesellschaft und Soziales ==
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* [[ergänze]] -->
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<!-- == Kultur ==
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* [[ergänze]] -->
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<!-- == Natur == -->
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<!-- === Flora ===
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* [[ergänze]] -->
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<!-- === Gewässer ===
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* [[ergänze]] -->
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<!-- === Fauna ===
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* [[ergänze]] -->
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<!-- == Persönlichkeiten == -->
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== Bilder ==
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== Quellen ==
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* SALZBURGWIKI-Artikel
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* [http://www.stadt-salzburg.at/internet/bildung_kultur/salzburg_in_zahlen/einwohner_321402/statistische_zaehlbezirke_und_zaehlspren_251948.htm?redirect=404 Statistische Zählbezirke der Stadt Salzburg mit Einwohnerzahlen Stand 1. Jänner 2015]
  
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 7. Dezember 2024, 12:09 Uhr

Lage des Salzburger Stadtteils Neustadt, der Pfeil zeigt dabei auf das Andräviertel, das von der Franz-Josef-Straße im Norden und Osten und der Paris-Lodron-Straße im Süden begrenzt wird.
Der Salzburger Stadtteil Neustadt.
Planskizze der "Neu-Stadt", Erweiterung der Stadt Salzburg 1861, Farbdruck
1932: Die Neustadt und rechtsufrige Altstadt.
Das ehemalige Grand Hotel Winkler.

Der Salzburger Stadtteil Neustadt erstreckt sich am rechten Salzachufer zwischen der rechten Altstadt, Schallmoos und der Elisabeth-Vorstadt.

Geografie

Eingrenzung

Die Neustadt ist ein Stadtteil der Stadt Salzburg, der nach der Schleifung der großen Bastionen im Raum um die Andräkirche (zwischen Ernest-Thun-Straße und Vierthalerstraße) entstand. Die Grenze nach Norden zum Stadtteil Elisabeth-Vorstadt hin bildet die Westbahnstreckelinie, sowie die Grenze nach Schallmoos die Gabelsbergerstraße. Die Neustadt samt rechter Altstadt grenzt im Westen an die Salzach (bis Müllner Steg) und im Südosten an den Kapuzinerberg.

Der größte Teil des Mirabellplatzes wird zur Neustadt gezählt. Die Flächen von der Mitte der Rainerstraße hin zum Schloss Mirabell gehören bereits zur Altstadt am rechten Salzachufer[1].

Mit Stand 1. Jänner 2022 lebten im "Zählsprengel Neustadt" 3 499 Menschen (statistischer Zählbezirk 50), im "Zählsprengel rechte Altstadt-Andräviertel" 2 323 Personen (statitischer Zählbezirk 52)[2].

Der Zählbezirk "Andräviertel"

Hauptartikel Andräviertel

Der Zählbezirk mit dem Namen "Andräviertel" umfasst den südwestlichen Teil der Neustadt. Begrenzt wird er durch die Franz-Josef-Straße, Paris-Lodron-Straße und den Mirabellplatz.[3] Dieser statistische Zählbezirk hat aber mit den Stadtteilen sehr wenig bis nichts zu tun. Das Andräviertel ist inhaltlich weitestgehend bzw vollständig gleichbedeutend mit dem Begriff Neustadt.

Geschichte

Die Stadterweiterung der Gründerzeit

Die Eröffnung der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn im Jahr 1860, die Salzburg mit Wien und München verband, führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Als Kaiser Franz Joseph I. im selben Jahr Salzburg als Festung aufließ und die Bastionen, die bis dahin die Stadt wie ein Korsett eingeschnürt hatten, der Bürgerschaft schenkte, setzte ein zunehmender Bauboom ein.

Die Grundlinien für die Stadterweiterung wurden 1861 in mehreren Varianten von einem Planungs-Ko­mi­tee erörtert. In der Sitzung vom 30. November einigte man sich auf die Plan-Skizze von Rudolf Bayer, nach welcher Salzburg nicht den Charakter einer großen Residenz- oder Fabrikstadt, sondern einer Saisonstadt anstreben sollte.[4][5][6]

Plan-Skizze zur Erweiterung der Stadt Salzburg

Entworfen von Architekt Rudolf Bayer; angenommen vom Stadterweiterungskomitee am 30. November 1861.[7] Farbdruck: N. Kränzl, Salzburg; Format 34 x 27,5 cm. Aus dem Besitz von Franz II. Xaver Gregor Spängler. Handschriftliche Anmerkungen am Rand; [Ergänzungen]; [?] fragliche Stellen, für mich [O. H.] unleserlich; {heutige Entsprechungen und Hinweise}; die handschriftliche Nummerierung beginnt am Ende der Linzergasse neben dem geplanten "Exercier- und Dult-Platz" D und setzt sich von dort nach Westen in Richtung Bahnhof fort:

Plan-Skizze zur Erweiterung der Stadt Salzburg […] Nach Pezolts Randglossen sollen die neuen Straßen, Plä[t]ze und Höfe folgende Namen erhalten: 1 Rupertusstraße {Verlängerung der Linzergasse} / 2 Museumsstraße {Wolf-Dietrich-Straße; vgl. 14} / 3 XXXstr. [?] / 4 Bürgerspitalstr. / 5. Schrannengasse. / 6 Schrannenpla[t]z {mit nahem Bahnanschluss; nicht ausgeführt, vgl. 28} / 7 Bahnhofstr. / 8 u. 9. Gurker- u. Lavanter.hof.[8] / 10, 11, 12. Waginger- Teisendorfer- Windischmatreyer-Hof. {Pezolt malte um 1849 "Windischmatrey gegen den Tauern"} / 13 Sekkauerhof. / 14 Wolfdietrichstr. {Schwarzstraße, vgl. 2} / 15 Kuen Belasy-straße. {Kuen-Belasy-; vgl. Johann Jakob Kuen von Belasy} / 16. Schrannenprom.[enade] / 17 Sachsenb[ur]gerstr. / 18. Mühlstätterstr. / 19 Sausalerstr.[9] / 20 Lodronhof.[10] / 21 Sittichhof ? [11] / 22 Kronprinz-Rudolph-Str. {Rainerstraße} / 23 Landschaftsprom.[enade] {nicht ausgeführt; zwischen Hubert-Sattler-Gasse und Franz-Josef-Straße[12]} / 24 Heinrichgasse / 25 Kasernenstr. / 26 u 27. Colloredo u Hemmahof. [13] / 28 Fruchtpla[t]z. {heutige Schranne (Markt), vor der Andräkirche, die in anderer Form und zurückgesetzt gebaut wurde; vgl. 6} / 29 Parazelsusstr. {Faberstraße; Paracelsusstraße} / 30 Klostergasse. {nicht ausgeführt: hier Verlauf der Stadtmauer} / 31. Dultgasse / 32 Exerzierg. ? / 33 Schillerpl.[atz] {Makartplatz} / 34. Vitalsstr. / 35 K.[aiserin] Elisabeth-Damm {Elisabethkai} / 36. Virgil-Pl.[atz] / 37. Virgilstr.[14] / 38. Arnstraße. / 39. Friedrichstr. / 40. Thiemostraße.[15] / 41, 42, 43 Mühldorfer- Laufner- Friesacher-Hof[16] / 44. Harrach Promenade[17] / 45, 46, 47, 48 Kleinmayrn-, Moll- u Vierthaler Hof, Herzog v. Salzburg. [18] / 49. Süddamm {Giselakai} / 50 Oberer- [Mozartdamm] {Rudolfskai} / 51 u. Unterer Mozartdamm {Rudolfskai} / 52 Wellenburger Hof.[19] / 53. Kajetanergasse {Kajetanerplatz} / 54 Max Gandolph-Hof.[20] / 55 Keutschachgasse ? {Landhausgasse} / 56 Ehrentrudgasse. {in etwa: Sebastian-Stief-Gasse} / 57 Sterngasse. {Sterngässchen} [21]

Die Plan-Skizze war 1882 Gegenstand einer lebhaften öffentlichen Diskussion. [22][23][24][25][26][27] Im Juni 1862 überließ die Stadt Salzburg zur Regulierung der Salzach den Bauunternehmern Carl Andeßner und dem Eisenbahn-Bauunternehmer Karl Freiherr von Schwarz vertraglich das Areal zwischen der Stadtbrücke und der Eisenbahnbrücke,[28] wodurch dort die bauliche Entwicklung mit Villen entlang dem neuen 'Elisabeth-Damm' und der neuen 'Rudolf-Straße' am rechten Salzachufer praktisch festgelegt war. Karl Freiherr von Schwarz legte dem Gemeinderat in der Folge auch für den Teil östlich von Schloss Mirabell einen neuen Plan vor, wodurch in der Neustadt die typische Straßengliederung in Form von parallelen und rechtwinkelig angeordneten Straßen innerhalb und außerhalb des Bogens der ehemaligen Stadtbefestigungen festgelegt wurde.[29]

Historische Gärten

Der Kurgarten

Hauptartikel Kurgarten

Dort, wo sich heute der Kurgarten befindet lag einst das große St. Vital Bollwerk, die westlichste von vier mächtigen Geschützbasteien und einer weiteren Halbbastei, die Fürsterzbischof Paris Lodron und sein Baumeister Santino Solari in den Jahren nach 1621 zur Sicherung der Neustadt errichten ließ.

Als dieser starke Festungsring 1861 als Wehrbauwerk aufgelassen wurde, wurden die weitläufigen Anlagen als Steinbruch freigegeben und zur Uferbeschlachtung der begradigten Salzach verwendet.

Der Erdkern der Bastei ist teilweise als "Rosenhügel" erhalten und als solcher den Salzburgern gut bekannt. Die umgebenden Flächen wurden eingeebnet und die alten Wehrgräben zugeschüttet (einschließlich der Grabenanlage vor der heutigen Wasserbastei). Dabei entstand zwischen dem historischen Mirabellgarten, dem Kurhaus Salzburg und dem Kongresshaus ein eigenständiger Parkteil, der heutige Kurgarten.

Rosenhügel

Der Rosenhügel als Teil des Kurparks bildet die Grenze zum südlich anschließenden Mirabellgarten.

Bauwerke

Hauptartikel Denkmalgeschützte Objekte im Salzburger Stadtteil Neustadt
Hauptartikel Kapellen und Kirchen im Salzburger Stadtteil Neustadt
Hauptartikel Kleindenkmäler und Kunstwerke im Salzburger Stadtteil Neustadt

Die Andräkirche

Hauptartikel Stadtpfarrkirche St. Andrä

Die ursprüngliche Andräkirche oder Kirche des heiligen Andreas stand einst nächst dem Platzl - an der östlichen Ecke zur Dreifaltigkeitsgasse. Die ursprünglich gotische Kirche wurde zuerst unter Wolf Dietrich von Raitenau zu einem Renaissance-Bau umgestaltet und unter Fürsterzbischof Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein 1750 mit hohem Aufwand erneut umgestaltet und barockisiert.

Die Faberhäuser

Hauptartikel Faberhäuser

Die Andräschule

Hauptartikel Städtisches Schulgebäude St. Andrä

Unternehmen

In der Neustadt befinden sich unter anderem:

Bilder

 Neustadt – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Einzelnachweise

  1. siehe Digitaler Stadtplan von Salzburg
  2. Quelle Statistische Zählbezirke der Stadt Salzburg mit Einwohnerzahlen sowie Stand 1. Jänner 2022
  3. siehe Digitaler Stadtplan von Salzburg maps.stadt-salzburg.at
  4. Die Plan-Skizze sah auf einen neuen Platz radial verlaufende Straßenzüge vor
  5. ANNO, "Salzburger Zeitung", 27. Dezember 1861: "Plan-Skizze zur Erweiterung der Stadt Salzburg"
  6. Otto Holzapfel; Umut Balci [Batman Üniversitesi, Türkei]: "Stadtentwicklung und Tourismus. Die Salzburger Idee einer "Saisonstadt" anno 1861 im Vergleich zum Beginn des Tourismus im Osmanischen Reich". In: RESS Journal. Route Educational & Social Science Journal 11/3 (Mai 2024), S. 68-89. Online www.http://dx.doi.org/10.17121/ressjournal.3541.
  7. Vgl. dazu den davorstehenden Sonderdruck "Randglossen" 30. November 1861 (siehe Kobler-Spängler-Briefe von 1860 bis 1869, Briefe von 1861); aus diesem Bericht ergeben sich auch manche Ergänzungen hier; vgl. dazu die Geschichte der Stadt Salzburg / Die Stadterweiterung der Günderzeit
  8. nicht ausgeführt und nicht identisch mit dem Gurkerhof und dem Lavanterhof in der Kaigasse
  9. vgl. Sausal
  10. vgl. Lodron
  11. Markus Sittikus von Hohenems
  12. "Landschaft" bezieht sich auf die alte Bezeichnung der Salzburger Landesvertretung.
  13. vgl.Hieronymus Graf Colloredo und Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Nonnberg
  14. Der Name bezieht sich auf das frühere Virgiltor bzw. Mirabelltor.
  15. vgl. Thiemo
  16. vgl. Mühldorf am Inn, Laufen an der Salzach und Friesach
  17. vgl. Franz Anton Fürst Harrach
  18. vgl. Johann Franz Thaddäus von Kleimayrn, auch von Kleinmayr; Moll; vgl. Vierthalerstraße
  19. vgl. Lang von Wellenburg
  20. vgl. Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg
  21. Quelle siehe Kobler-Spängler-Briefe von 1860 bis 1869
  22. ANNO, "Salzburger Zeitung", 16. Oktober 1861
  23. ANNO, Salzburger Zeitung, 26. Februar 1862
  24. ANNO, Salzburger Zeitung, 27. Februar 1862
  25. ANNO, "Salzburger Zeitung", 28. Februar 1862
  26. ANNO, Salzburger Zeitung, 7. März 1862
  27. ANNO, "Salzburger Zeitung", 9. April 1862
  28. ANNO, "Salzburger Zeitung", 23. Juni 1862
  29. ANNO, "Salzburger Zeitung", 24. Dezember 1862
Salzburger Stadtteile und Landschaftsräume in der Stadt Salzburg