Heinrich Endres
Heinrich Endres (* 7. November 1842 in der Stadt Salzburg[1]; † 24. September 1907 ebenda) war ein Salzburger Cafétier.
Leben
Sein Vater Franz Endres (* 1809; † 1867) gründete das Café Endres in der rechtsufrigen Altstadt von Salzburg in der Linzer Gasse Nr. 10. Heinrich bekam 1871 von seiner Mutter das Café Lobmayr im Steinhauserhaus am Universitätsplatz, das er bis zum 1. April 1907 führte.
Heinrich Endres machte sich auch durch seine Kenntnisse in der Obstbaumzucht einen guten Namen. Damit nahm er in der pomologischen Gesellschaft und im landwirtschaftlichen Verein eine bedeutende Stellung ein. Er war Gründungsmitglied des Vogelschutzvereins, der ihn 1901 zu seinem Ehrenmitglied ernannte. Außerdem war er Bienenzüchter und hatte hervorragende geologische Kenntnisse, die er sich u.a. bei Wanderungen mit Professor Eberhard Fugger aneignete. Besondere Kenntnisse erlangte er in der Erforschung der Endmoräne des Salzachgletschers. Schon zwei Jahre nach der Gründung der Sektion Salzburg des deutschen und österreichischen Alpenvereins trat er dieser bei und 1885 auch der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.
Er war auch ein großer Liebhaber von Gesang und Musik und folglich auch Mitglied der Salzburger Liedertafel. In dieser war er auch mehrere Jahre als Vorstand tätig und wurde dafür 1897 mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt. Von 1881 bis 1886 gehörte Endres dem Salzburger Gemeinderat an.
1887 verkaufte Endres seinen Hof in Parsch und erwarb die schöne Villa Gaskell (später Grasmayr-Villa genannt) auf dem Mönchsberg. Dort wollte er nach Beendigung seiner Tätigkeit als Cafetier im Jahr 1907 seine Pension verbringen. Doch dies verhinderte ein Leiden (Verkalkung der Arterien), für dessen Linderung er über mehrere Jahre immer wieder zur Kur nach Bad Gastein reiste. Nach einer Kur im Sommer 1907 kehrte er, sichtlich erholter, nach Salzburg zurück, doch das Leiden verschlimmerte sich überraschend wieder. In seinem Lehnstuhl mit Blick auf den Untersberg verschied Heinrich Endres ruhig am 24. September 1907.
Familie
Heinrich Endres war seit 1873 verheiratet mit Lidwina, geborene Bernhold (* 15. April 1855 in Salzburg; † 12. Mai 1923 ebenda)[2], der Schwester des Apothekers Gottlieb Bernhold junior (* 1850; † 1907) und Tochter des Apothekers Gottlieb Bernhold und seiner Frau Lidwina, geborene Kränzl.[3] Sie hatten sieben gemeinsame Kinder:
- Lidwina Marianna Aloisia (* 20. Juni 1874 in Salzburg; † 12. November 1949 in Oberndorf)[4], verheiratet mit dem Magistratsdirektor Alois Schwendmayr,
- Hermina Friederika (* 10. August 1875 in Salzburg; † 19. Juni 1876 ebenda)[5],
- Heinrich Viktor (* 12. Oktober 1876 in Salzburg; † 2. März 1947 in Feldkirch, Vorarlberg)[6], Ingenieur bei der Österreichischen Staatsbahnen, seit 1907 verheiratet mit der Gastwirtstochter Gertrud, geborene von Furtenbach,[7] Vater des Berliner Betriebswirtschaftprofessors Dr. Walter Endres (* 14. Jänner 1917 in Feldkirch, Vorarlberg[8]; † 17. März 2012 in Berlin, Deutschland)[9]
- Hermina Maria Anna (* 4. Mai 1878 in Salzburg; † 19. November 1962)[10], verheiratet mit dem Sanatoriumsinhaber Dr. Rudolf Schenk (* 5. September 1872 in Kuttelberg, tschechisch Spálené, Österreichisch-Schlesien; † 4. März 1943) und Mutter des Musikwissenschafters Univ.-Prof. Dr. Erich Schenk (* 1902; † 1974),
- Maria Anna Bertha (* 5. Juni 1879 in Salzburg; † 9. Juni 1951 ebenda)[11],
- Walther Gustav Franz Richard (* 10. Juli 1882 in Salzburg; † 1913)[12],
- Robert Richard Franz (* 8. Oktober 1892 in Salzburg; † 7. April 1964 in Wien)[13], Historiker, seit 1917 verheiratet mit Stefanie, geborene Göschka.
Quellen
- Nekrolog auf Heinrich Endres,
- Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 47, 1907, S. 411 f.
- Grabstein auf dem Salzburger Kommunalfriedhof
Einzelnachweise
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Andrä, Band VII, S. 254.
- ↑ Sterbebuch der Dompfarre Salzburg, Band IX, S. 188.
- ↑ Trauungsbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band III, S. 126.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band IV, S. 218.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band IV, S. 248.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band IV, S. 279.
- ↑ Trauungsbuch der Stadtpfarre Feldkirch, Band V, S. 45.
- ↑ Taufbuch der Stadt Feldkirch
- ↑ Informationen des Nichtraucherbundes Berlin-Brandenburg e.V., Ausgabe vom Juli 2012, S. 3 (Nachruf)
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band V, S. 36.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band V, S. 59.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band V, S. 127.
- ↑ Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band VI, S. 120.
Vorgänger Carl Spängler |
Obmann der Salzburger Liedertafel 1881–1882 1888–1890 1891–1898 |
Nachfolger Carl Spängler |