Salzach
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| Basisdaten | |
| Länge: | 226 km |
| Quelle: | Salzachgeier |
| Quellhöhe: | ca. 2 400 m ü. A. |
| Mündung: | südlich von Braunau bei Überackern in den Inn |
| Mündungshöhe: | 356 m ü. A. |
| Höhenunterschied: | ca. 2 000 m |
| Lage der Einmündung der Salzach in den Inn auf openstreetmap |
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Die Salzach ist mit einer Länge von 226 km von der Quelle am Westlichen Salzachgeier im Oberpinzgau bis zur Mündung in den Inn in Oberösterreich der längste Fluss im Land Salzburg.
Geschichte
Die Kelten bezeichneten den Abschnitt der heutigen Salzach vom Pass Lueg bis zum Zusammenfluss mit dem Inn Juvarus (Vgl. lat. iuvenis, jung; iuvenesco, sich verjüngen). Bei den Kelten hatte sich verjüngen eine sehr wichtige Beziehung zu einem großen Stier- und Wasserkult. Von der keltischen Bezeichnung leitet sich auch der Name Iuvavum, die ältestes Bezeichnung für ein Gebiet um die Stadt Salzburgs ab. Eine weitere Bezeichnung des Flusses von den Römern war Ivaro (auf der Tabula Peutingeriana aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts) und nach ihnen hieß er Igonta (auf das Jahr 788 zurückzuführen).
Verlauf
- Hauptartikel Salzachtal
Nachdem die Salzach zunächst in östliche Richtung durch den Pinzgau fließt, verengt sich der Fluss bei Lend und wendet sich bei St. Veit im Pongau nach Norden. Zwischen Werfen und dem nördlich gelegenen Golling durchbricht die Salzach mit den Salzachöfen die Salzburger Kalkhochalpen. Das westlich des Flusses gelegene Hagengebirge und das östlich gelegene Tennengebirge verengen hier das Salzachtal. Vom Pass Lueg bis zum Salzburger Becken fließt die Salzach in ein immer breiter werdendes Becken. Nach der Aufnahme der Saalach, nördlich von Salzburg, bildet die Salzach für 59 Kilometer die Grenze zwischen Bayern, Salzburg und Oberösterreich (Innviertel). In diesem Grenzbereich durchfließt sie das Salzburg-Freilassinger Becken, anschließend die Laufener Enge, das Tittmoninger Becken und die Nonnreiter Enge und mündet im Becken von Überackern auf einer Höhe von 344 m ü. A. bei Haiming in den von Westen kommenden Inn.
Zuflüsse
Im Pinzgau, südliche Zuflüsse: Krimmler Ache, Obersulzbach, Untersulzbach, Habach, Hollersbach, Felberbach, Stubache, Mühlbach (Niedernsill), Kapruner Ache, Fuscher Ache, Wolfbach und Rauriser Ache;
Nördliche Zuflüsse: Trattenbach, Mühlbach (Hollersbach), Manlitz, Lengbach, Walcherbach, bei Bruck an der Großglocknerstraße der Abfluss des Zeller Sees, sowie ein Fluss, der im Hundsteinsee entspringt und ein Fluss, der zwei Quellflüsse zwischen Hundstein und Hochegg (Hochkaser) hat;
Im Pongau, südliche Zuflüsse: Gasteiner Ache und Große Arl;
Weitere Zuflüsse im Pongau sind der Kleinarler Ache (Wagrainer Bach), der Fritzbach und der Wenger Bach von Osten und der Mühlbach (Bischofshofen), Gainfeldbach, Höllenbach, Imlaubach und Blühnbach von Westen;
Im Tennengau münden von Osten kommend die Lammer, Tauglbach, in Hallein in die Kleine Salzach die Oberalm, Torrenerbach und die Königsseeache von Westen.
Im Flachgau münden die Saalach, Fischach und die Sur in die Salzach.
Lebensraum Salzach
Fischarten
In der Salzach kommen Äschen, Forellen, Aale, Barben, Brachsen, Hechte, Karpfen und Weißfische vor. Auch der stark gefährdete Huchen, der für seine Wanderungen vor der Laichzeit freie Fließstrecken benötigt und daher bei den Flusskraftwerken auf Fischtreppen angewiesen ist, kommt in wenigen Exemplaren vor.
Schifffahrt
- Hauptartikel Salzachschifffahrt
Die Salzach ist aufgrund der geringen Tiefe nicht mit Schiffen größerer Bauart geeignet und auch nicht durchgängig befahrbar. In früheren Jahrhunderten war aber die Salzach wohl wichtigster Handelsweg für das Salz. Hinweise finden sich noch heute natürlich im Wort selbst − Salzach (bis ins frühe 19. Jahrhundert stets Salza genannt). Historisch war die Salzach von Hallein bis Oberndorf bei Salzburg ein besonders wichtiger Verkehrsweg für die flach gebauten und kiellosen Zillen. In der Stadt Salzburg kann man wieder seit einigen Jahren mit der Amadeus Salzburg vom Hanuschplatz bis zur Hellbrunner Brücke und in Oberndorf bei Salzburg im Stadtgebiet die Salzach befahren. Im 19. Jahrhundert gab es mehrere kurze Versuche, eine Schifffahrt bis ins Stadtgebiet von Salzburg einzurichten, die alle im Sande verliefen.
Christoph Perner transportierte im 16. Jahrhundert auf Teilabschnitten der Salzach im Tennengau seine Erze. Er wollte auch die Salzachöfen schiffbar machen, doch starb er vor der Vollendung seines Versuches.
Salzachregulierung
- Hauptartikel Salzachregulierung
Seit 1820 hatte man versucht, den Lauf der Salzach mit Beton und Steinen in geregelten Bahnen zu lenken. Durch diese Regulierungen und Begradigungen ging aber auch wertvoller ökologischer Raum für Tier und Mensch verloren. Das größte Problem entstand aber durch die rascher Vertiefung des Flussbetts aufgrund der Regulierungsmaßnahmen. Bis zu 23 Meter tief hat sich die Salzach in ihr Flussbett gegraben. Dies kann man zum Beispiel beim Kraftwerk Urstein im Mündungsgebiet der Königsseeache oder im Abschnitt zwischen Bergheim und Oberndorf bei Salzburg sehr anschaulich erleben. Diese Auswaschungen führten zum Einsturz der Autobahnbrücke am 13. August 1959.
Flusskraftwerke
Die mittlere Salzach von Schwarzach bis Werfen ist 20 km lang und hat ein Gefälle von insgesamt rund 80 Metern. Alle Kraftwerke in diesem Flussabschnitt zusammen erzeugen im Jahr zirka 500 Mio. kWh Strom. Diese Strommenge entspricht knapp einem Fünftel des Strombedarfs im Bundesland Salzburg. Die Kraftwerke an der mittleren Salzach wurden in Zusammenarbeit mit Ökologen geplant und gestaltet. Die Art der Ausführung findet besonders bei Freunden des Tauernradweges Anerkennung, der entlang der Kraftwerke an der mittleren Salzach verläuft.
- Gemeinschafts-Kraftwerke mittlere Salzach der Salzburg AG und Verbundgesellschaft
- Kraftwerk St. Johann
- Kraftwerk Urreiting
- Kraftwerk Bischofshofen
- Kraftwerk Kreuzbergmaut
- Kraftwerk Werfen/Pfarrwerfen
Kraftwerke der Austrian Hydro Power (AHP)
- Kraftwerksgruppe Flachgau/Tennengau
Eiszeit auf der Salzach
In Oberndorf bei Salzburg war die Salzach zuletzt 1895 zugefroren. Am Ufer waren sogar die großen Salzplätten eingefroren. Man konnte damals zum Leidwesen der strengen Zöllner die zugefrorene Salzach überqueren. In den Chroniken werden ähnlich harte Winter im Februar 1929 und Jänner 1985 berichtet. Damals war die Salzach weiter flussabwärts, zwischen Hochburg-Ach und Burghausen zugefroren.
Im Jänner 2017 fror die Salzach erneut zu und zwar im Stadtgebiet von Hallein um die Pernerinsel.[1]
Bildergalerie
Mündung der Lammer (im Vordergrund) in die Salzach in Golling an der Salzach, Blickrichtung Südosten gegen Ofenauer Berg.
Lammerspitz, Einmündung der Lammer (von unten) in die Salzach, Bild von Helisky
Salzachansicht beim Josefiausteg im südlichen Stadtgebiet von Salzburg bei Hochwasser
Salzachansicht bei der Sohlstufe Lehen, hier ist ein Flusskraftwerk geplant (Stand Herbst 2009)
- Stromschnellen an der Salzach bei Bergheim 01.jpg
Stromschnellen an der Salzach bei Bergheim, Ansicht von Südost nach Nordwest
Hochwassermarken an der Salzach in Laufen
Salzach bei Ostermiething, Blick in den Süden flussaufwärts
weitere Bilder
Salzach – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Salzach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Siehe auch
Weblinks
- Info der Salzburg AG zum geplanten Kraftwerk Sohlstufe Salzburg-Lehen
- Historischer Flussverlauf der Salzach von den Salzachöfen bis zur Einmündung der Saalach mit Bildern:
Quellen
- Eintrag zu Salzach in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)
- Salzburger Nachrichten, Beitrag am 20. März 2009 zum Weltwassertag
- Schautafel entlang des Tauernradweges
- Rohrecker, Georg: Die Kelten, 2011
Einzelnachweis
- ↑ "Salzburger Woche", Ausgabe "Flachgauer Nachrichten", 2. Februar 2017